Ehemaliges Nuklearwaffen-Depot Flensburg / Meyn?

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 05.10.2010 16:46

olaf20 hat geschrieben:Da muss man sich ggf. mal den Kampfauftrag angucken!

Kampfauftrag der 650er war ja die Sicherung strategisch wichtiger Ziel in S-H und das wichtigste strategische Ziel war der NOK.

Küstensicherung war ja nicht unser Thema, das haben wir den Marinetruppen überlassen.

Ziele wären in dem Fall Kampftruppen bis maximal Korpstärke gewesen und keine statischen Ziele wie Städte.

Ausserdem wären wir erst sehr spät zum Einsatz gekomen, nämlich dann wenn es konventionelle Kampfgruppen nicht mehr geschafft hätten diese Truppen aufzuhalten.
Unterschreibe ich aus 611er-Sicht vorbehaltlos. Genau so war das, wenns noch nicht bisher deutlich geworden war.
Die Lance war in vielen Dingen als eine Art "Grober Klotz als Rettungsanker" vor Erreichen des NOK oder gegen übermächtige Truppenmassierungen im Bereich LANDJUT vorgesehen. Deswegen gab es auch nur sehr zurückhaltende Vormarschkarten für den Fall des obsiegens. (die durfte ich mal sortieren... ;-) )

olaf20
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Beitrag von olaf20 » 05.10.2010 20:35

Finde es ganz interessant mal einen ehemaligen 611er hier zu treffen, denn zu meiner aktiven Zeit war die "Feindschaft" zwischen 611 und 650 doch sehr "ausgeprägt"!

Selbst unter den 3 Staffeln der 650 war es nicht ganz ohne :megawut:

Was mich aber heute echt mal interessieren würde: Wie lange hat es eigentlich gedauert, nach der Schliessung des Lagers, die ganzen Sperren und sonstigen Hinterlassenschaften zu entsorgen.

Da waren ja schliesslich etliche Kilometer S-Draht und sonstiges Zeug verbaut.

Auch sind die Bunker 1988 ja noch mal völlig neu ausgestattet worden mit allen Möglichen Sicherungen.

Nett fand ich ja im Inneren die S-Draht Sperren mit "goldenem" S-Draht. Hatte ich bis dahin noch nie gesehen und im Außenbereich wurde ja auch lieber das rostige Zeugs genommen, einfach weil sich das nach einiger Zeit viel besser in die Landschaft integrierte!

Viele Grüße

Olaf

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klaushh (†)
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ehem. Sonderwaffenlager Meyn

Beitrag von klaushh (†) » 12.09.2018 22:54

Moin, moin!

Anläßlich einer kürzlichen Besichtigung des ehem. Sonderwaffenlagers Meyn konnte ich einige Fotos machen, die ich hier mit freundlichr Erlaubnis eines der Eigentümer veröffentlichen darf.

Das Gelände wird heute zu wesentlichen Teilen zur Lagerung von Raps und für eine Biogasanlage genutzt. Die Übererdung uns "Begrasung" von zwei der drei Lagerbunker für atomare Sprengkörper wurde beseitigt. Im übrigen sind die ürsprünglichen Bauten auf dem Gelände noch weitgehend vorhanden, allerdings teilweise in einem augenscheinlich verwahrlostem Zustand.
In einem der drei Bunker werden Gerätschaften und Material des Betreibers gelagert. In einem zweiten wird geschredderter Elektroschrott gelagert, der mit Wärme aus der Biogasanlage getrocknet wird, bevor er gepreßt nach China verscghifft wird. Der Inhalt des dritten Bunkers ist mir nicht bekannt.
Die Eingangskäfige zu den drei Bunkern sind erhalten, allerdings sind div. Sicherungselemente ausgebaut.

Gruß
klaushh
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ehem. Sonderwaffenlager Meyn

Beitrag von klaushh (†) » 13.09.2018 21:25

Moin, moin!

Nachdem durch meinen Fehler gestern der Bilderteil nicht richtig sichtbar war (und Mike den Bilderschrott gelöscht hat), nun hoffentlich ein einwandfreier Bilderteil.

Gruß
klaushh
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hulla66
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Beitrag von hulla66 » 14.09.2018 15:45

Danke für die Bilder.

Nun aber die große Frage an die Kameraden, die dort gedient haben: Waren in Meyn auch Waffen gelagert oder nicht?

In Kellinghusen waren definitiv welche, nach Aussage eines ehemaligen Heeresgenerals der 6. Division.
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Beitrag von kuhlmac » 16.09.2018 14:48

hulla66 hat geschrieben:Danke für die Bilder.

Nun aber die große Frage an die Kameraden, die dort gedient haben: Waren in Meyn auch Waffen gelagert oder nicht?

In Kellinghusen waren definitiv welche, nach Aussage eines ehemaligen Heeresgenerals der 6. Division.
Waffen im Sinne von Sprengköpfen im A-Lager und Munition aller Art im K-Lager? Kann sein... Im A-Lager wurde daraus immer ein Geheminis gemacht. Es wurde immer "im Zweifel ja" gesagt und entsprechend scharf durch unsere BeglStf /BeglBtr der 650 bewacht.
Für das K-Lager (StoMun) kann ich definitiv ja sagen, da ich dort damals mehr als einmal stv. Wachhabender war und eben oft eingelagert bzw. abgeholt wurde.
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Beitrag von hulla66 » 16.09.2018 17:41

Moin,

danke für die Antwort. Ich meinte schon das A-Lager. Bislang wäre ich auch nach der Doktrin im Kalten Krieg davon ausgegangen, dass zumindest in SH alle A-Lager gefüllt waren,
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Re:

Beitrag von rallemann007 » 07.04.2019 22:38

Leif hat geschrieben: 19.09.2003 12:47 Soweit ich weiss, waren dort Lance stationiert. Und die Gerüchte könnten einen wahren Hintergrund haben.
Leif
Genauso ist es.

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Re: Ehemaliges Nuklearwaffen-Depot Flensburg / Meyn?

Beitrag von hulla66 » 14.11.2019 20:23

Hallo.

In der shz ist nun ein Artikel erschienen zu dieser "nuklearen" Zeit in Flensburg.

https://www.shz.de/lokales/flensburger- ... 20682.html

Wer kann mir sagen, wo ich da in diesem (leider nicht lesbaren, da Paywall) Artikel erwerben kann?
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Re: Ehemaliges Nuklearwaffen-Depot Flensburg / Meyn?

Beitrag von hulla66 » 15.11.2019 05:52

Sry, schreibe nie zwischen Tür und Angel :? Nun noch mal auf deutsch:

Also in dem oben verlinkten Artikel scheint es um ein Buch zu gehen, was zur NschKp 611 jetzt erscheint. Durch die Paywall kann ich leider keine Bezugsquelle ausmachen. Vielleicht kann da jemand von euch helfen.

Danke :-)
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