Depot Glinde

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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-zAc- (†)
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Heereszeugamt

Beitrag von -zAc- (†) » 28.02.2010 21:09

Hallo zusammen,

hier noch ein Bild zur Geschichte des 1937 errichteten Heereszeugamtes, dass hauptsächlich als Versorgungslager des X. Armeekorps bis 1945 diente. Es zeigt die Zustände (vorher/nachher), als es 1944 bombardiert wurde. Ergänzt wird der Eindruck durch 2 weitere Verweise mit Aufnahmen aus dem Jahre 2008 (Frühjahr/Herbst), als die meisten Gebäude endgültig abgetragen (vorher/nachher) worden sind.

Frühjahr 2008
http://www.panoramio.com/photo/15666202

Herbst 2008
http://www.panoramio.com/photo/15666242




edit: Link "Herbst 2008" korrigiert • redsea
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-zAc-
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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 28.02.2010 21:17

Moin, moin!

"März 2008" und "Herbst 2008" verweisen aber auf das gleiche Bild.

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

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-zAc- (†)
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Beitrag von -zAc- (†) » 28.02.2010 22:17

Hallo Klaus,

danke für die Korrektur und den Hinweis.
-zAc-
Mit leerem Kopf nickt es sich leichter. (Žarko Petan)

buelow

Beitrag von buelow » 18.04.2010 12:30

Claus P. hat geschrieben:Hallo .
Dein Luftbild zeigt die ehemalige Mun -Anlage Neuschönningstedt . Ist etwa knapp 2 km östlich vom Glinder Depot entfernt ! Ob die beiden Ablagen zusammen gehörten weiss ich nicht so genau ! Ist aber bestimmt schon 10 Jahre Lost -Place !

gruß Claus
Die beiden Anlagen gehörten nicht zusammen. Glinde war fast reines Gerätedepot.
Die Muna Neuschönningstedt teilten sich die Brigade 16 mit der Panzergrenadierbrigade 17 aus Hamburg. Bis zum Errichtung des Lagers in Hohenhorn war hier das Hauptdepot für die Wentorfer Verbände. Mit Fertigstellung der Anlage in HOHENHORN wurde ein Großteil der Munition von Neu-Schönnigstedt dorthin verbracht. Hier lagerten wohl auch die Sperrmittel der Pioniere, für die Elbsperrung im Bereich Hamburg-Geestacht.
Für diese Liegenschaft gab es vielerlei Pläne nach der Aufgabe durch die Bundeswehr. Keiner von ihnen hat es zur Realisierung gebracht. Heute nutzt der NABU die Anlage für Fledermäuse.

Gruß
(der in Neuschönningstedt aufgewachsen ist)
:lol:

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bettika
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Abriss Stabsgebäude

Beitrag von bettika » 29.08.2011 20:36

Hallo,
als eines der letzten Gebäude des ehem. Heereszeugamtes in Glinde wurden die Stabsgebäude trotz Protestes aus der Bevölkerung abgerissen.Das wirtschaftliche Interesse war grösser als
Erinnerungen an die Entstehung der Stadt als Rüstungsstandort.

"Für eine neue Nutzung des einst von der Wehrmacht gebauten Heereszeugamts in Glinde kämpft die Bürgerinitiative „Erhalt der Stabsgebäude in Glinde“ . Der Komplex aus dem Jahre 1936 markiert zusammen mit dem Krupp- Rüstungsbetrieb
viewtopic.php?t=16095&highlight=glinde
und dem Zwangsarbeiterlager, die parallel entstanden sind, den Ausbau Glindes zum Rüstungsstandort im Dritten Reich und damit den Beginn der Entwicklung zur heutigen Stadt.
...Die Auseinandersetzung um den Erhalt der schmucklosen Häuser wird zum Grundsatzstreit darüber, was Denkmalschutz kann und soll. Soll er nur Glanz und Gloria konservieren oder auch Relikte aus einem nur vermeintlich 1000-jährigen Reich, an das sich keiner mehr gern erinnern mag? ...
Burkhard von Hennigs, der ehemalige Kreisbaudirektor, plädiert ebenfalls für deren Erhalt: „Zur Bewältigung der Vergangenheit können gerade Gebäude einen guten Beitrag leisten. Ein Abriss kann ihre Bedeutung nicht aus der Stadtgeschichte tilgen.“ Sie dienten zweifellos der Kriegsvorbereitung. Dazu gehören die ehemaligen Produktionshallen des Kurbelwellenwerkes für die Kruppsche Panzerproduktion sowie die Wohngebiete „Zeugamtssiedlung“ und das „Negerdorf“ am Oher Weg (Warum sich dieser Begriff eingebürgert hat, ist nicht klar. Wegen des dunklen Tarnanstrichs oder weil der Platz in der Mitte und die Strohdächer an einen Negerkral denken ließen). In Glinde befand sich mit dem „Wiesenfeld“ zudem das größte Zwangsarbeiterlager Schleswig-Holsteins. Im Reinbeker Wald lagerte Munition, die in Glinde geprüft wurde."

http://www.ln-online.de/lokales/stormar ... e_erhalten
Bilder vom Abriss
http://www.panzergrenadierbrigade16.de/ ... bsgebaeude

Grüsse
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

hulla66
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Beitrag von hulla66 » 30.08.2011 07:30

Ich habe unter http://www.panzergrenadierbrigade16.de/ ... bsgebaeude noch neue Bilder hochgeladen.

Da in bettikas Beitrag alles steht, verkneife ich mir einen Kommentar zum Ablauf, der Außenwirkung und Glindes Versagen bei der Konversion.

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Beitrag von bettika » 30.08.2011 22:44

Hallo,
in Ergänzung zu den Bilder von @hulla66, einige Fotos vom Beginn der Abbruchmassnahme,
Zum Verlauf des Rückbaus ein "Erfahrungs"-Bericht hier:
http://www.ciao.de/Geratehauptdepot_Gli ... t__7868737
Was nicht dokumentiert ist, sind die Auswirkungen des Bombenangriffs der US 8th Air Force vom 6.10.1944. Das von @-zAc- verwendete Luftbild 24h nachdem Luftangriff zeigt die Folgen
in Form von ca 180 Bombenkratern und zerstörten Gebäuden,das Foto direkt nach dem Angriff
die Rauchwolke des nach Aussagen von Zeitzeugen brennenden Öllagers des Heereszeugamtes.
http://www.fold3.com/
Erfahrungen beim Bau eines Baumarktes in der Nachbarschaft zeigten die Verfüllung von Bombenkratern mit Fundmunition und Waffen aus deutscher Herstellung .

Grüsse
bettika
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Beitrag von bettika » 07.05.2012 20:51

buelow hat geschrieben:
Claus P. hat geschrieben:Hallo .
Dein Luftbild zeigt die ehemalige Mun -Anlage Neuschönningstedt . Ist etwa knapp 2 km östlich vom Glinder Depot entfernt ! Ob die beiden Ablagen zusammen gehörten weiss ich nicht so genau ! Ist aber bestimmt schon 10 Jahre Lost -Place !
Die beiden Anlagen gehörten nicht zusammen. Glinde war fast reines Gerätedepot.
Die Muna Neuschönningstedt teilten sich die Brigade 16 mit der Panzergrenadierbrigade 17 aus Hamburg.
Gruß
(der in Neuschönningstedt aufgewachsen ist)
:lol:
Hallo,
ob die Standorte Depot Glinde und Neuschönningstedt zusammengehörten ist eine Frage des Zeitpunktes:
Die Munitionsanstalt Reinbek/Neuschönningstedt wurde 1938 errichtet, geführt als Nebenmunitionsanstalt.Vermutet wird, daß das Heereszeugamt Glinde (Munast Glinde) seine Munition aus Reinbek/Neuschönnigstedt bezog.
zulufox hat geschrieben: nicht nur Bw-Depot, sondern im Zweiten Weltkrieg schon Munitionsausgabestelle 4/XI der Luftwaffe.
MfG
Zf :holy:
Was micht etwas irritiert: die UBA-Bestandaufnahme Rüstungsaltlastverdachtstandorte weist Reinbek/Neuschönningstedt als Heeresmunitionsanstalt aus ,kann es da eine Verbindung zur Munitionsausgabestelle der Luftwaffe geben oder hat die Muna beide beliefert?
Im Reinbeker Wald lagerte Munition, die in Glinde geprüft wurde."
Nächste Frage, stimmt das? Diese Aufgabe passt doch eher zu einer Munitionsanstalt, als zu einem Depot.
Grüsse
bettika
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Djensi
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Beitrag von Djensi » 08.02.2013 13:19

Moin,

hier sind offenbar noch ein paar Bilder dazugekommen.

http://www.suedstormarnsche-kreisbahn.de/33.html

Grüße
Djensi

Baum
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Beitrag von Baum » 20.10.2016 21:21

Hallo zusammen,

unter dem link

http://www.kreisarchiv-stormarn.findbuch.net

findet man u.a. 11 alte Fotos des Depots aus den Jahren 1959 - 1971.

Suchen in:

Nachlässe - Nachlass Raimund Marfels - Bundeswehr

Der Richtigkeit halber - der link stammt aus dem DSO-Forum, ist aber sicher nicht nur für Bahnfuzzis interessant.

Gruß Baum

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