Vorbereitete Sperren (alter Sammelthread)

Vorbereitete Sperren, Sperranlagen und zugehörige Infrastruktur
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Gravedigger
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Beitrag von Gravedigger » 14.01.2009 13:44

hollihh hat geschrieben: Das mögliche strategische Ziel Ruhrgebiet hätte ja nur über den "Fulda GAP" oder über die norddeutsche Tiefebene ereicht werden können (Zangenbewegung). In beiden Gebieten wären eine Vielzahl natürlicher Hindernisse und Sperren zu überwinden gewesen (Elbe, Weser, Wiehengebirge, Teutoburger Wald, Rothaargebirge etc) - um dann im rückwärtigen Korpsgebiet zu stehen (es war in späteren Plaungen sicher nicht vorgesehen, soviel Raum preiszugeben...). Im Gegenteil - im rückwärtigen Korpsgebiet war das Straßennetz sogar außergewöhnlich gut ausgebaut.
Hallo,

bin ja öfter mal in der Gegend unterwegs, aber westlich vom Teutoburger Wald sind mir eigentlich noch nie vorbereitete Sperren aufgefallen.

CU Markus
Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. (Henry Dunant)

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redsea
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Beitrag von redsea » 14.01.2009 19:06

Gravedigger hat geschrieben:Hallo, bin ja öfter mal in der Gegend unterwegs, aber westlich vom Teutoburger Wald sind mir eigentlich noch nie vorbereitete Sperren aufgefallen. CU Markus
Hallo zusammen,

dem kann ich nur zustimmen. Meines Wissens nach finden sich hier in unseren Breiten gen Westen die letzten vorbereiteten Sperren im Bereich des Teutoburger Waldes und des angrenzenden Eggegebirges. Auch mir sind weiter westlich bisher noch keine vorbereiteten Sperren aufgefallen. Aber ich werde die Augen mal aufhalten.

Viele Grüße

redsea

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derlub
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Beitrag von derlub » 14.01.2009 20:15

redsea hat geschrieben:Auch mir sind weiter westlich bisher noch keine vorbereiteten Sperren aufgefallen.
Hi!
Doch, an den Rheinbrücken und Ersatzübergangsstellen gibt/gab es vorbereitete Sperren.

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redsea
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Beitrag von redsea » 14.01.2009 20:34

derlub hat geschrieben:
redsea hat geschrieben:Auch mir sind weiter westlich bisher noch keine vorbereiteten Sperren aufgefallen.
Hi!
Doch, an den Rheinbrücken und Ersatzübergangsstellen gibt/gab es vorbereitete Sperren.
Hm, also im östl. und westl. Grenzgebiet ... na das sollte uns zu denken geben. :shocked:

Nein, Du hast natürlich recht und ich denke, dass es auch westl. des Teutoburger Waldes sicher die eine oder andere vorbereitete Sperre an taktisch oder logistisch sehr bedeutsamen Transportwegen/-verbindungen gab. Was wir aber sicher als Ausnahme bezeichnen können. Ansonsten aber teile ich hollihhs Meinung.

Viele Grüße

redsea

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redsea
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Beitrag von redsea » 14.01.2009 21:43

redsea hat geschrieben:... ich denke, dass es auch westl. des Teutoburger Waldes sicher die eine oder andere vorbereitete Sperre an taktisch oder logistisch sehr bedeutsamen Transportwegen/-verbindungen gab.
Mich würde u.a. interessieren, ob es auf der A2 westlich des Teutos vorbereitete Sperren gab? Spontan denke ich da z.B. an die Brücken bei Hamm-Uentrup, die ja prädestiniert dafür wären.

Vielleicht kann ja kuhlmac oder ein anderer Ortskundiger hierzu etwas beitragen?

Viele Grüße

redsea

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Buddelflink
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vorbereitete Schaumsperre in West und Ost?

Beitrag von Buddelflink » 18.01.2009 23:02

Bezogen auf diesen Thread

viewtopic.php?t=11747&postdays=0&postorder=asc&&start=0

hier jetzt endlich ein Abzug des Dokuments.
Das Dokument bezieht sich auf eine westliche (BRD) Patentanmeldung für die sich die DDR nachweislich auch interessierte. Vielleicht um sich das Wissen anzueignen und selbst einzusetzen oder um eventuelle Abwehmaßnahmen zu ergreifen, dies sei jetzt dahingestellt.
Das Dokument wurde abgelegt beim Amt für Erfindungs- und Patentwesen der DDR (AfEP), mindestens eine Kopie ging zum Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) der DDR nach Strausberg.

Hier der Inhalt (Eventuelle Schreib-/ Formfehler sind beim Einlesen durch die OCR- Software aufgetreten, das bitte ich zu entschuldigen.):



PATENTINFORMATIONEN

Nur für Generale u. Offiiziere

36 SCHWERPUNKTINFORMATION

Kunststoffschäume zur Behinderung gegnerischer
bzw. zur Unterstützung eigener Kampffahrzeuge


Berlin, 31. 03. 1981
AfEP - Hauptabteilung I


Bewaffnete Auseinandersetzungen finden zunehmend unter massivem
Einsatz von beweglicher Kampftechnik und Transportfahrzeugen
statt. Die Zuverlässigkeit dieser Technik ist von entscheidender
Bedeutung für den Kampfverlauf. Deshalb wird daran gearbeitet,
- die Zuverlässigkeit der eigenen Fahrzeugtechnik zu
erhöhen und

- weitere Möglichkeiten zum Ausschalten der gegnerischen
Technik zu finden.


Die Ausschaltung gegnerischer Technik wurde bisher durch eigene ,
Waffenwirkung angestrebt, indem mittels Bomben, Raketen, Granaten
oder Minen gegnerische Fahrzeuge so stark beschädigt werden, daß
sie für die Unterstützung oder Durchführung von Kampfhandlungen
nicht mehr verwendbar sind. Diese traditionelle Zielvorstellung
wirft zwei Probleme auf:

1. Es muß eine relativ hohe Treffgenauigkeit erzielt werden,
um insbesondere gepanzerte Fahrzeuge außer Gefecht zu
setzen.
2. Das getroffene Fahrzeug ist auch für den Sieger in der
Auseinandersetzung wertlos.

In der militärischen Konzeption der NATO ist erkennbar, daß mit
einem potentiellen Krieg nicht nur die Vernichtung der soziali-
stischen Militärkoalition, sondern gleichzeitig die Erzielung
zusätzlicher materieller Gewinne angestrebt wird. Sichtbarer Aus-
druck dieses Strebens sind die Neutronenwaffen.
Das gleiche Ziel - weitgehende Erhaltung der Technik - wird mit
zwei Erfindungsanmeldungen der BRD verfolgt. Dazu sollen Behälter mit
polymerisierbaren Substanzen dienen, dia bei Zerlegung oder Aufprall schnell aus-
härtende Kunststoffe liefern.

3 . Für den Einsatz gegen Luftziele werden Raketen empfohlen, die
ein polymerisierbares Aerosol in der Flugbahn des Luftzieles er-
zeugen, wodurch optische Einrichtungen, oder bei Verwendung leit-
fähiger polymerisierbarer Substanzen auch elektronische Systeme,
unbrauchbar werden können.



Ihre Wirkung soll darin bestehen, daß
- bewegliche Fahrzeugteile, wie Panzerketten, Räder, Lenk-
gestänge u. a., durch Blockierung außer Funktion gesetzt
we rd e n ;
- Luttsauerstoff benötigende Aggregate, wie Motor, Klima-
anlagen u. a., zugesetzt werden;
- Beobachtungs- bzw. Zieleinrichtungen mit einer sichtbe-
hindernden Schicht überzogen werden;
- elektronische Einrichtungen ausgeschaltet werden, indem
elektrisch leitfähiger Schaum eingesetzt wird;
- der Schaum eine Brandgefährdung der Fahrzeuge hervor-
ruft oder verstärkt. !
Die Anwendung soll in Form von Minen, Granaten oder für die Be-
legung größerer Geländeflächen von Sprühfahrzeugen aus erfolgen.


In diesen Fällen ist mit relativ geringen Schaummengen (vergli-
chen mit der Schaumverlegung in größeren Geländeabschnitten) eine
gute Wirkung erzielbar.
Gleiches gilt für die optische, IR- und Radar-Tarnung eigener Mi-
litärtechnik und militärischer Bauwerke durch entsprechend pig-
mentierte Kunststoffschäume, wobei insbesondere eine Verwischung
oder Verzerrung von Konturen erreichbar ist.
Zusammenfassend wird eingeschätzt, daß schnell aushärtende Kunst-



stoffe für Gefechtsaufgaben einsetzbar sind. Beim Einsatz gegen
Feindkräfte kann ihre Fähigkeit zur schnellen Bildung fester Mas-
sen mit guter Haftung auf vielen Materialien zur Blockierung be-
wegter Teile oder zur Verstopfung verschiedener Ansaugöffnungen
an Fahrzeugen ausgenutzt werden. Ihr Vorteil besteht darin, daß
Panzerungen nicht durchschlagen werden müssen, Ihr Nachteil ist
daß ein relativ genauer Treffer erforderlich ist.
Es ist damit zu rechnen, daß gegnerische Kommandotrupps schnell
aushärtende Kunststoffe zur lautlosen Außerbetriebsetzung mili-
tärischer Technik benutzen.
Kunststoffschuum bietet sich als Täuschungsmaterial in Verbindung
mit Sperren aller Art (Panzergräben, Panzersperren, Minensperren/
Drahtverhaue u. s. w. ) an.
Zur Unterstützung der eigenen Kräfte kann Kunststoftschaum in Ver-
bindung mit einer verschleißfesten Deckschicht als Konstruktions-
material für Schwimmbrücken bei der Oberwindung von Wasserhinder-
nissen und zur Überwindung gegnerischer Sperren dienen. [/size]

Ende
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Zuletzt geändert von Buddelflink am 18.01.2009 23:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Buddelflink » 18.01.2009 23:49

Nachtrag:

In der Zeitschrift "Waffenrevue" Nr. 37 von 1980 muß es darüber auch einen Artikel geben- sogar sehr unmfangreich? Die Quelle gibt jedenfalls
zusätzlich die Seiten 5971 bis 5983 an.

Beste Grüße und eine strahlenfreie Woche.... (eigentlich hieß es früher: Wünsche ein Atomwaffenfreies Wochenende);
zumindest im Osten.
Andreas

malte

Ist das eine vorbereitete Sperre?

Beitrag von malte » 31.01.2009 11:21

Hallo zusammen

Rund um Brücken über die Schwartau in Zuge der A1/E47und A226 und auch Kaltenhofer Straße finden sich Sperren bzw. Sprengschächte. Ist diese pergolaähnliche Konstruktion möglicherweise auch als Sperrbauwerk gedacht?

Viele Grüße
malte
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hollihh
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Beitrag von hollihh » 31.01.2009 13:09

Moin,

diese von Dir "Pergola" genannte Überführungsmöglichkeit wird im Hochbau häufiger benutzt, wenn die beiden Fahrbahnen sich in einem relativ "spitzen" Winkel kreuzen.

Das sieht man auch schon mal bei Bahnüberführungen...

Gruß

Holli

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Ostwestfalentunnel

Beitrag von redsea » 01.02.2009 14:03

malte hat geschrieben:Ist diese pergolaähnliche Konstruktion möglicherweise auch als Sperrbauwerk gedacht?
Hallo Malte,

diese pergolaähnlichen Konstruktionen dienen vor Tunneln oder längeren Unterführungen als eine Art "Blendschutz", damit man nicht vom Tageslicht unmittelbar ins Dunkel fährt, sondern einen "dämmernden" Übergang hat. Zu dem können sie, wie z.B. im Falle des Elbtunnels, als vorbereitete Sperren konzipiert sein. Ob dies tatsächlich der Fall ist, muß man im jeweiligen Einzelfall betrachten.

Als weiteres Beispiel hänge ich Fotos der pergolaähnlichen Konstruktion an der Einfahrt zum Ostwestfalentunnel in Bielefeld an. Ob diese auch als vorbereitete Sperre ausgelegt ist, kann ich jedoch leider nicht sagen. Für einen "Blendschutz" wirkt mir diese Konstruktion schon zu massiv, als vorbereitete Sperre hingegen aber auch nicht massiv genug. :?

Viele Grüße

redsea



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