Vorbereitete Sperren (alter Sammelthread)

Vorbereitete Sperren, Sperranlagen und zugehörige Infrastruktur
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Gast

Vorbereitete Sperren (alter Sammelthread)

Beitrag von Gast » 22.08.2003 12:52

Hallo, Freunde des Kalten Krieges! :mrgreen:

Im Artikel über die vorbereiteten Sperren für den Fall eines konventionellen Krieges wurden auch die Stecksperrvorrichtungen erwähnt, die deutlich seltener sind, als es die Sprengschächte waren.

Dabei sollten in sehr lurzen Abständen zueinander massive Metallstangen in vorbereitete Öffnungen in Straßen eingesteckt werden, um ein Überfahren der Stelle auch für schwere Kettenfahrzeuge unmöglich zu machen.

In Hann. Münden (zwischen Kassel und Göttingen, Weser-Ursprung!) habe ich zwei solche Stecksperren entdeckt und fotografiert. Sie befinden sich auf der B80 im Ortsbereich Hann. Münden. An dieser Stelle zweigt eine Straße von der B80 ab, die sofort in eine Weserbrücke übergeht. Wenn man sich diese T-Kreuzung vorstellt, bildet die B80 den oberen Strich des Ts, und am linken und rechten Ende des Ts ist jeweils eine Stecksperre über die gesamte Straßenbreite vorgesehen. Meine Fotos zeigen die rechte Sperre. Seitlich ist die Straße übrigens durch eine Felswand mit Mauer und durch den nahezu senkrechten Abhang zur Weser "natürlich" begrenzt.

Grüße,

Abi
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Gast

Beitrag von Gast » 22.08.2003 13:01

hey Abi,

dass wichtigste hast du nun vergessen zu fotografieren...
dort müßte in unmittelbarer nähe eine lagervorrichtung vorhanden sein, in der die sperrmittel, hier sehr wahrscheinlich sogenannte doppel-t-träger, gelagert werden.

holger

Gast

Vorbereitete Sperren

Beitrag von Gast » 22.08.2003 14:11

Hallo, Holger!

Ob das das Wichtigste ist, ist ja die Frage. ;)

Aber: Ich habe mich durchaus 'mal umgesehen, ob dort irgendetwas in dieser Art zu erkennen ist. Ist aber nicht. Das einzige, was mir auffiel, ist ein vergitterter Gang, der in der Mauer verschwindet etwa 100 oder 200 Meter weiter.

Daß die Sperrmittel in der Nähe gelagert werden / wurden, war mir durch den Artikel ja bekannt.

Ciao!

Abi

Harry (†)

Beitrag von Harry (†) » 08.07.2005 01:47

Ist zwar schon lange her, aber such mal nach etwas was aussieht wie eine Fertiggarage ;)

suchratte
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Beitrag von suchratte » 10.07.2005 10:13

Hallo
In der neusten Ausgabe der Zeitschrift Strategie&Technik steht was über diese Sperren was drin .

Im Jahr 1960 gabs ca 5800 vorbereitete Sperren und ca. 250 Ersatzübergangstellen über Gewässer .
Anfang der 90 jahre wurede der Rückbau dieser Anlagen begonnen .

Beginn Rückbau 1990 Bestand : 5787
Stand März 2005 Bestand : 1649
insgesamt zurückgebaute Sperren : 4138 ( 71,5% )
Kostenaufwand bis jetzt 14,1 Millionen €
Durchschnittliche Kosten pro Sperre : 3400 €

Pro Jahr werden ca. 200 Sperren rückgebaut
Zuständig für diese Aufgaben sind ca. 17 Wallmeister ( noch ) .
Mit noch weniger Aufwand wird der Rückbau der Übergangsstellen begangen .

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Schattten
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Beitrag von Schattten » 10.07.2005 20:24

was ich jedoch nicht ganz verstehe.
Warum werden die Anlagen wieder vernichtet. Es sollte/dürfte nicht kostenintensiv sein diese Anlagen zu erhalten.
Zumindest nicht in relation der Kosten des Rückbaues.
Gruß Jürgen

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Beitrag von Christel » 10.07.2005 20:31

Hi,

beim Rückbau der Sperren handelte es sich nicht um einen gesonderten Auftrag. Soweit mir bekannt wurden die Sperren nur im Zuge der Straßenerneuerung zurück gebaut. ;)

Gruß, Christel

therapist

Beitrag von therapist » 10.07.2005 22:44

Schattten hat geschrieben:was ich jedoch nicht ganz verstehe.
Warum werden die Anlagen wieder vernichtet. Es sollte/dürfte nicht kostenintensiv sein diese Anlagen zu erhalten.
Zumindest nicht in relation der Kosten des Rückbaues.
Das Problem ist, dass der Unterhalt aus dem Geldtopf des BMVg bestritten wird. Und da dieser nicht sehr üppig gefüllt ist (leider ein anderes Thema), werden die Sperren nach und nach zurückgebaut. Dies geschieht bei Strassenerneuerungen und fällt dem Verteidigungshaushalt nicht vollständig zur Last.


Gruß,

Björn

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Beitrag von Buddelflink » 11.07.2005 00:23

Ja- zum einem sind es finanzielle Gründe, zum anderen sicherheitspolitische. In und um Lübeck kann man ebenfalls unzählige Spreng- und Steckschächte bewundern. Bis jetzt wurde prozentual nur ein kleiner Teil zurückgebaut.

Im Anhang eine Kopie einer Karte, welche sich ebenfalls mit dieser Thematik befasste. Allerdings wurde diese Karte vom Ministerium der Nationalen Verteidigung / Militärgeographischer Dienst der NVA in der DDR herausgegeben. Man wußte also halbwegs über die Sperranlagen in der BRD Bescheid :oops: Es gab natürlich auch Karten der NVA mit höherer Auflösung (mindestens 1:25 000) vom Gebiet der damaligen BRD; auch militärische Stadtpläne. Karten der NVA kann man sich übrigens im Militärarchiv in Freyburg jede Menge ansehen....

http://www.bundesarchiv.de/aufgaben_org ... x.html[url]

Im NVA-Forum gibts übrigens auch ein paar Seiten zu diesem Thema.

Gruß, BF
[/url]
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Harvey

Beitrag von Harvey » 21.07.2005 17:01

Moin, in der Nähe von Plön habe ich auf einer Nebenstrecke diese Gullys gesehen. Auch Serren? Ein Sperrmittelhaus gab's nicht (mehr) in der Umgebung. Was mich stutzen lässt ist aber, dass es eine Nebenstraße war und dass man die Sperren auch leicht hätte umfahren können. Also wohl doch etwas anderes?

Grüße

Heiko
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