zu LVZ West (Flak)

Luftverteidigung durch Flak und andere Fliegerabwehr, Scheinwerferstellungen, Scheinanlagen und ähnliche Objekte
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niemandsland
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zu LVZ West (Flak)

Beitrag von niemandsland » 21.12.2020 16:49

Moin,

ich möchte den schönen Thread von Thomas nicht mit einer Frage verunstalten, die am Ende dann zu nichts führt.
Ich beziehe mich auf diesen Teil:
Zwackelmann hat geschrieben: 02.12.2020 11:51 Da Guido danach fragte: Zur Aufstellung des Maschinensatzes kann ich nur sagen, dass kein Schutzbau dafür bekannt ist, also aller Wahrscheinlichkeit auch nicht vorgesehen war.
In "Bestimmungen über Regelbauten der Kriegsmarine" (ca. 1944) werden drei Regelbauwerke genannt, die für den Schutz von Maschinensätzen (für unterschiedliches Gerät) Verwendung fanden. Ob nur geplant oder auch in Anwendung kann ich natürlich nicht sagen: ich war nicht dabei. Außerdem Sonderbau M 183

Unter A./III Maschinenräume (Seite 5) findet sich nur ein Verweis auf "B./III".
Unter B./III Maschinenräume (Seite 9) werden dann drei Typen geführt, die wie folgt bezeichnet sind:

M 283 - Maschinenkleinstunterstand für Maschinensatz bis 15 kVA
M 383 - Maschinenkleinstunterstand für Dieselaggregate bis 68 kVA
M 384 - wie M 383 plus Trafo

Auf Seite 127 heißt es dann:

Sonderbau M 183 Einheitsmaschinenraum für Flak und mittlere Batterien ( Baustärke B )

Anbei die zwei Seiten die ich in meiner Sammlung habe.

Mehr weiß ich über das Bauwerk nicht und ich kann auch keine Fragen diesbzgl. beantworten.

Gruß aus Hannover
Guido Janthor
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Zuletzt geändert von niemandsland am 21.12.2020 17:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: zu LVZ West (Flak)

Beitrag von niemandsland » 21.12.2020 16:59

[Nachtrag]

M 283, M 383 und M 384 (aus PDF: "Bestimmungen über Regelbauten der Kriegsmarine" (ca. 1944)
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Zwackelmann
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Unterstände für Maschinensätze bei der Flak

Beitrag von Zwackelmann » 22.12.2020 12:15

Hallo Guido,

Die Kriegsmarine verfügte neben schweren Flakbatterien ja über eine Vielzahl unterschiedlichster Küstenbatterien: Von der 7,5 cm Feldkanone bis zur 40,6 cm SK war da alles dabei. Der Strombedarf war in den schwersten Batterien sicher am höchsten, aber bei länger andauerndem Einsatz, wie am Atlantikwall üblich, war auch in allen anderen Stützpunkten mindestens elektrisches Licht gefordert. Insofern ist klar, dass es für Stromerzeugungsaggregate (Maschinensätze) auch ständige Bauten gab (außer den genannten gab es noch die M 123, M 131, M 163, M 384).

Für Dich könnten die Typen Flak 245, Flak 256, M 183 und M 383 interessant werden, wenn Du Dich mit der Marine-Flak beschäftigst. Ob diese tatsächlich gebaut wurden, weiß ich nicht, halte es aber für sehr wahrscheinlich (das geht ja implizit aus der Beschreibung des M 183 hervor).

Beim Heer gab es für die Verwendung von Maschinensätzen die verschiedensten Gründe, vor allem die Stromversorgung von Scheinwefern (wie ja auch bei der Kriegsmarine, s. Flak 277, V 256, V 297) und für Nachrichtenzwecke; beim Heer gab es den R 619, bei der Kriegsmarine den V 192.

Die Luftwaffe baute entweder den L 406 oder den L 427 als Unterstand für den Maschinensatz von 10,5 cm Flakbatterien, für die weiteren Batterie-Typen (8,8 cm, 12,8 cm) ist mir nichts bekannt.

Ich gehe davon aus, dass alle Teilstreitkräfte nach Bedarf und Baustoffen auch ständige Sonderkonstruktionen, verstärkt feldmäßige und feldmäßige Bauten für die wertvollen Maschinensätze bauten.

Aber hiermit bewegen wir uns im Bereich des Atlantikwalls - wie es in der Reichsverteidigung aussah, steht auf einem anderen Blatt.

Bei der 8,8 cm-Flakbatterie der Luftwaffe bin ich übrigens auf einen Widerspruch gestoßen:
Während in Günther Sachs und Ludwig Schilffarth: Der Unterführer der Flakartillerie. 5. Aufl. Berlin: o.V. 1943 in den Gliederungsübersichten der schweren Flakbatterie keinen Maschinensatz erwähnt und dies auch nicht aus den K.St.N. (auf https://wwii.germandocsinrussia.org/de/ ... ect/zoom/1) hervorgeht, zeigt Werner Müller: Die Geschütze, Ortungs- und Feuerleitgeräte der schweren Flak. Eggolsheim: Nebel o. J. eine anscheinend zeitgenössische Schemazeichnung einer 8,8 cm-Batterie mit Maschinensatz...wer kann diesen Widerspruch auflösen?

Schönen Gruß, Thomas!
Ich bin mal wieder gesperrt, Ihr habt das super im Griff...

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Re: Unterstände für Maschinensätze bei der Flak

Beitrag von niemandsland » 22.12.2020 14:23

Zwackelmann hat geschrieben: 22.12.2020 12:15 Bei der 8,8 cm-Flakbatterie der Luftwaffe bin ich übrigens auf einen Widerspruch gestoßen:
Während in Günther Sachs und Ludwig Schilffarth: Der Unterführer der Flakartillerie. 5. Aufl. Berlin: o.V. 1943 in den Gliederungsübersichten der schweren Flakbatterie keinen Maschinensatz erwähnt und dies auch nicht aus den K.St.N. (...) hervorgeht, zeigt Werner Müller: Die Geschütze, Ortungs- und Feuerleitgeräte der schweren Flak. Eggolsheim: Nebel o. J. eine anscheinend zeitgenössische Schemazeichnung einer 8,8 cm-Batterie mit Maschinensatz...wer kann diesen Widerspruch auflösen?
Hallo Thomas,

erstmal ich habe ebenso nichts gefunden, was den Maschinensatz direkt aufführt.

Ich "vermute" jedoch das es mit den neuen Waffen (ab Flak 10,5cm) mit der zunehmenden Automatisierung der Waffen zu tun hat.
Ich sehe darin jetzt erstmal keinen Widerspruch. ;-)

Vielleicht geben die L.Dv. bzw. L.Dv. T. hier mehr her?

Jedenfalls taucht ab 1944 ein Anhänger für den Transport von Maschinensätzen für die Flak-Waffe auf. Sorry, ich greife gerade etwas vorweg. Seit einigen Jahren versuche ich immer zu Weihnachten oder kurz danach einen Text rauszubringen, der für andere ebenso von Nutzen sein könnte. Dieses Jahr wollte ich eigentlich eine Übersicht der Dienstvorschriften, basierend auf die jeweilige Dv. 1/1, herausbringen, was jedoch an der Heeres Dv gescheitert ist. Geplant war das ganze "sortiert" nach den 7 Kategorien die (wie ich finde) üblich waren in den Dv-Übersichten zu veröffentlichen... Jedoch ist das gescheitert, da ich die 1/1 vom Heer bisher nicht in die Finger bekommen habe. Von der Luftwaffe und der Marine habe ich sie. Wobei die Marine sehr katastrophal geführt wurde. Anders als bei der Luftwaffe (wo wohl regelmäßig? jährlich?) neue Kataloge (1/1) rausgekommen sind, war das bei der Marine nicht der Fall. Ich kenne jetzt zwei Exemplare (eines davon aus dem Marine-Forum) und beide sind handschriftlich weitergeführt worden und nicht wirklich vollständig, wie mir scheint. Somit kommt dieses Jahr nur eine Übersicht der Lw.

Aber zurück: ich denke das die Maschinensätze für die Zuführung der Patronen bei der 12,8cm notwendig wurden. Ob das bei der 10,5 cm auch schon in dem Umfang der Fall war, keine Ahnung. Man wird zwar mit Material über die 8,8cm förmlich erschlagen aber bei den anderen Flakwaffen ab "schwer" wird es dann eng. Über die 9,4 cm Beuteflak hab ich z.B. bisher nur es gab sie und das wars. Und nicht zuvergessen die Kommandogeräte.

Soweit mal...

Gruß aus Hannover,
Guido Janthor
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Re: zu LVZ West (Flak)

Beitrag von niemandsland » 22.12.2020 14:40

[Nachtrag]

Hallo Thomas,

bei der Suche in meinen Unterlagen habe ich bisher nur in der D(Luft) 1408 "Richtlinien für den Einsatz von Funkmessgeräten(Flak) und die Zusammenarbeit mit schweren Flakbatterien und Flakscheinwerfern" aus dem Jahr 1941 einen Eintrag von "Masch. Satz" für Maschinensatz gefunden.

Ich werde das Gefühl nicht los, das die Verwendung und das Vorhanden sein in den meisten schriftlichen Werken vorausgesetzt wurde.

Soweit!

Gruß aus Hannover
Guido Janthor
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