Wieder mal: Was ist das?

Luftverteidigung durch Flak und andere Fliegerabwehr, Scheinwerferstellungen, Scheinanlagen und ähnliche Objekte
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g.aders
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Wieder mal: Was ist das?

Beitrag von g.aders » 03.11.2016 12:29

Liebe Kollegen,
wieder mal stehe ich vor einem Rätsel:
Bei vielen Luftbildern aus dem Raum Köln und Münster sieht man kreisrunde Gebilde, die ordentlich in mehreren Reihen stehen.
Was mag das sein?
Mir wurde schon alles mögliche angeboten: Heuhaufen, Getreidegarben (passt nicht, die Aufnahmen stammen vom Frühjahr 45), Betonröhren als Splitterschutz (passt nicht, viel zu weit von Straßen entfernt), Nebelfässer (passt auch nicht - bei denen war Drumherum die Vegetation zerstört), Abschussstellen für Leuchtraketen, Scheinwerfer für "Leuchtkästen" für die Wilde sau.
Also bitte - welche Vermutungen habt Ihr?
Beste Grüße
Euer
G. Aders
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niemandsland
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Beitrag von niemandsland » 03.11.2016 14:35

Hallo Herr Aders,

ich finde es problematisch mit "Vermutungen" an das Thema rangehen zu wollen. Das ist aber nur meine ganz persönliche Meinung. Was hier viel schwerwiegender wiegt, ist meiner Meinung nach, das die Luftbild-Ausschnitte wieder einmal viel zu klein sind, um hier überhaupt was konkretes sagen zu können. Und auch das ist nur meine Meinung...

Heuhaufen oder Getreidegaben sehe ich auf keinem der Bilder... jetzt kommt ein blödes Wort, wenn man sich mit Geschichte sachlich auseinandersetzen möchte... nämlich "könnte". Auf einem der Bilder "könnten" es Fuchslöcher sein. Unweit der Straße. Spekulatius pur.

In so einem Fall verweise ich immer wieder gerne auf die Internetseite von Andreas Immekus (Büro Immekus). Dort finden sich zu allen möglichen Objekten jeweils mehrere Beispiele. Und ich denke Andreas wäre hier auch ein guter Ansprechpartner. Alternativ: mal bei einer Firma anrufen, die sich auf Luftbildauswertung/-interpretation beschäftigt und um einen Termin bitten?

Hier mal der Link:
http://www.buero-immekus.de/luftbildauswertung-1.htm

Und eine Frage, die mir spontan einfällt:
Wo kommt derzeit eigentlich das Interesse an "Leuchtkästen" her?
Haben Sie konkrete Hinweise für die Existenz besagter Objekte?

Gruß aus Hannover
Guido Janthor

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dolphiner
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Beitrag von dolphiner » 03.11.2016 17:41

Ich sehe da Einschlagskrater von Fliegerbomben.
Kleines rundes Loch, Blindgänger.
Großes Loch mit Auswurf, kein Blindgänger.
Die Regelmäßigkeit kommt vom Abwurf.

Sonst sehe ich da keine anderen Löcher, runden Gebilde etc.

g.aders
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Beitrag von g.aders » 03.11.2016 20:26

Hallo Herr Janthor,
unbedarft wie ich in technischen Dingen bin, weiß ich nicht, wie ich die Bilder größer als Briefmarken hinkriege.
Ich schicke Ihnen ein PM mit den großen Bildern.
Vermutungen sind immerhin ein Ansatz, von dem man aus zu den Fakten kommen kann.

Leuchtkästen/Lichtkästen: Als ich vor knapp 50 Jahren mit den Recherchen für mein Nachtjagdbuch begann, stieß ich in den GL-Konferenzen vom Sommer/Herbst '43 immer wieder auf die von Hajo Hermann geforderten "Lichtkästen" - manchmal auch als "Leuchtkästen" oder "Lichtbarrieren" bezeichnet - am Rand bestimmter Großstädte gestoßen. Es wurden von Milch auch Weisungen erteilt, die Hersteller von Scheinwerfern für den Bau zu beauftragen. Die Existenz solcher Lichtbarrieren, die von unten Wolken- und Dunstschleier anstrahlten, wurde mir damals von 1-moz-Nachtjägern bestätigt.
Beste Grüße
Gebhard Aders

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Beitrag von Imme » 04.11.2016 20:37

Moin moin

Wenn ich das richtig interpretiere, dann sind die hellen Punkte in Bild 1 und Bild 2 Heuhaufen.
Im dritten Bild sehe ich, neben Bombentrichtern, mehrere Deckungslöcher.

Gruß
Andreas

P.S.: wenn man sich den Baumbestand in den ersten beiden LB anschaut, so ist die Natur schon sehr weit! Ich tippe da eher auf Sommer!
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Beitrag von zulufox » 04.11.2016 22:25

Imme hat geschrieben:P.S.: wenn man sich den Baumbestand in den ersten beiden LB anschaut, so ist die Natur schon sehr weit! Ich tippe da eher auf Sommer!
Die beiden Aufnahmen stammen, wie schon in einem anderen Faden genannt, von der Trolley-mission 7. bis 12. Mai 1945

MfG
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"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Beitrag von g.aders » 05.11.2016 17:23

Danke erst mal für die Einschätzungen.

Wenn das Deckungslöcher waren, müssen die einen gewaltigen Durchmesser gehabt haben. Die sind nämlich etwa so breit wie die auf diesem Ausschnitt nicht gezeigten Güterwaggons auf einem nahegelegenen Gleis der Deutzer Hafenbahn, also weit über 2 meter.
Grübel, Grübel
Gruß
Aders

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Beitrag von niemandsland » 07.11.2016 03:08

g.aders hat geschrieben:Wenn das Deckungslöcher waren, müssen die einen gewaltigen Durchmesser gehabt haben. Die sind nämlich etwa so breit wie die auf diesem Ausschnitt nicht gezeigten Güterwaggons auf einem nahegelegenen Gleis der Deutzer Hafenbahn, also weit über 2 meter.
Moin!

Schrägaufnahme: möglicherweise Verzerrung durch die Perspektive? Deckungslöcher oder Schützenlöcher. Je nach Verwendung und ob für ein oder mehrere Personen. 60-400cm je nach Bauart.

Siehe z.B.: S.34 + S.36 in Feldbefestigungen des deutschen Heeres 1939-1945, Autor W. Fleischer, Dörfler. Im Deutsch-russischen Archivbestand findet sich auch was zum Thema "Deckungsloch" und Feldbefestigung.

Gruß aus Hannover
Guido Janthor

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