Kommandogerät "Zug 44"

Luftverteidigung durch Flak und andere Fliegerabwehr, Scheinwerferstellungen, Scheinanlagen und ähnliche Objekte
Antworten
g.aders
Forenuser
Beiträge: 419
Registriert: 04.05.2013 10:25
Ort/Region: Altenberge

Kommandogerät "Zug 44"

Beitrag von g.aders » 20.08.2015 12:26

einen guten Tag in die Runde,

wer weiß etwas über das Flak-Kommandogerät "Zug 44". Es wird in dem Buch "Falk" von Edward B. Westermann erwähnt, der sich nur auf US-Quellen stützt.
Mit diesem Gerät sollte mit nur einem Funkmeßgerät bis zu 32 schwere Batterien mit Schießwerten versorgt werden.
Unklar ist, ob es sich dabei nur um ein Projekt, eine Versuchseinrichtung oder um eine serienreife Anlage handelt.

Also - wer hat was, wer weiß was?

Danke im Voraus
Euer
G. Aders

Benutzeravatar
niemandsland
Forenuser
Beiträge: 1780
Registriert: 18.01.2004 11:19
Ort/Region: GU5 (52.37 9.66)
Kontaktdaten:

Beitrag von niemandsland » 20.08.2015 12:47

Moin!

Ich bin bisher nur zwei Mal auf das Kommandogerät "Zug 44" gestoßen.
Und zwar im Buch "Germany and the Second World War: Volume VII" von von Horst Boog, u.a; steht dazu was ab Seite 315 oder 316. Sinngemäß aber genau das, was Du schon schreibst.

In einem alten Thread im Axishistory-Forum aus dem Jahr 2010 findet sich folgender Eintrag:

"In 1944, the Luftwaffe introduced an experimental "central conversion device 44" (Zug 44). The Zug 44 was similar to the existing Malsi converter that allowed the fire control data from one gun-laying radar to be used by other batteries for computing targeting solutions. The Zug 44, however, offered a major improvement over the Malsi converter because it could provide instantaneous firing data for up to thirty-two batteries. In addition, the device dramatically reduced the requirement for gun-laying radar because one or two radar sets could provide firing solutions for a large number of flak batteries equipped with the converter. Likewise, if one radar experienced problems due to jamming, then the Zug 44 could receive data from another operational radar not experiencing interference and transmit this information to the batteries affected by the jamming efforts. The latter capability led American planners to instruct aircrews that "it therefore becomes imperative to jam the total radars in the target area to render radar information useless." Based on these advantages, the Zug 44 offered a perfect complement to the increased number of flak guns, if the device could be brought into production for operational use with the flak arm."

Quelle: http://forum.axishistory.com/ by AvB, Utrecht, NL

Das war es dann aber auch... ich bin bisher davon ausgegangen, dass das Gerät sich in der Erprobung befand, und nicht oder nur sehr wenige Exemplare im aktiven Einsatz waren.

Es findet sich leider nur sehr wenig und die von mir befragten Zeitzeugen können sich an so ein Gerät nicht erinnern.

Ich bin natürlich auch an weiteren Informationen zu diesem Kdo-Gerät interessiert. :-)

Grüße aus Hannover-Ahlem
Guido Janthor

g.aders
Forenuser
Beiträge: 419
Registriert: 04.05.2013 10:25
Ort/Region: Altenberge

Beitrag von g.aders » 21.08.2015 10:30

Warum bei Boog den englischen Titel zitieren? Das Buch gibt es schließlich auch in Deutsch. "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg", hersg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt. Boog bezieht sich da auf Westermann, und der zitiert nur US-Quellen.

Kölner Luftwaffenhelfer berichteten mir - unabhängig voneinander - von einem Flakeinsatz 1944 mit dem Decknamen "Feuerhaube Wilhelm" (Wilhelm war Deckname für die Raffinerie Wesseling), bei dem bei einem Angriff auf Wesseling eine große Anzahl von Batterien zentral gelenkt einen Sperrfeuergürtel gelegt hätten. Der Muni-Verbrauch soll ungeheuer gewesen sein.
Vielleicht gibt es einen Zusammenhang mit "Zug 44"

Beste Grüße
Gebhard Aders

Benutzeravatar
niemandsland
Forenuser
Beiträge: 1780
Registriert: 18.01.2004 11:19
Ort/Region: GU5 (52.37 9.66)
Kontaktdaten:

Beitrag von niemandsland » 22.08.2015 16:16

g.aders hat geschrieben:Warum bei Boog den englischen Titel zitieren? Das Buch gibt es schließlich auch in Deutsch. "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg", hersg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt. Boog bezieht sich da auf Westermann, und der zitiert nur US-Quellen.
Ganz einfach: ich kenne den deutschen Titel nicht. Erschwerend kommt hinzu, das ich nicht die finanziellen Mittel und ganz besonderes auch nicht den Platz habe, mir jedes Buch ins Regal zu stellen.

g.aders hat geschrieben:Kölner Luftwaffenhelfer berichteten mir - unabhängig voneinander - von einem Flakeinsatz 1944 mit dem Decknamen "Feuerhaube Wilhelm" (Wilhelm war Deckname für die Raffinerie Wesseling), bei dem bei einem Angriff auf Wesseling eine große Anzahl von Batterien zentral gelenkt einen Sperrfeuergürtel gelegt hätten. Der Muni-Verbrauch soll ungeheuer gewesen sein.
Vielleicht gibt es einen Zusammenhang mit "Zug 44"
Nicht uninteressant. Leider habe ich seit Anfang des Jahres von den beiden letzten Flakhelfern hier im Raum Hannover nichts mehr gehört. Und mit 95 bzw. 86 Jahren wäre es ja auch nicht ganz abwegig, wenn mal wieder der eine oder andere abberufen wurde?!
Aber sollte sich noch mal die Gelegenheit bieten, frag ich gerne auch noch mal nach.

Gruß aus Hannover-Ahlem
Guido Janthor

Antworten