Kassel-Niederzwehren Flak-Stellung
- zulufox
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Kassel-Niederzwehren Flak-Stellung
Liebe Kollegen,
wieder einmal eine interessante Frage, die an mich herangetragen worden ist:
Bei Niederzwehren gab es eine vergleichsweise seltene Art einer Fla-Batterie-Stellung mit einigen interessanten, bisher aber unbekannten Anlagen:
1. die Batterie hatte offensichtlich nur vier Geschütze, die in runden Erdwällen aufgestellt wurden. Innendurchmesser jedes "Ringwalls" rund 10 m.
2. Ein weiterer "Ringwall" mit ebenfalls rund 10 m Durchmesser befand sich außerhalb der vier Geschützstellungen, war aber mit einem (Kabel-) Graben mit der Stellungsmitte verbunden.
3. "Rund" um die Geschützstellungen befanden sich sechs Betonplatten, in denen z.T. heute noch Schraubbolzen zu erkennen sind. Diese Platten sind auf Kriegsluftbildern deutlich zu erkennen, allerdings lassen die Bilder keine Interpretationen über den Zweck zu.
Da Flak ein "Randgebiet" meiner Nachforschungen darstellt, fehlen mir hier einige wichtige Grundlagen, daher die Fragen:
A. Kann mir jemand sagen, welche Batterie dort ihre Feuerstellung hatte?
B. Wozu könnten der "Ringwall" außerhalb (im Norden) gedient haben? (Sieht zwar aus wie ein Trichter einer größeren Bombe, die in dem Bereich gefallen sind, aber wozu dann die Verbindung durch den künstlich angelegten (Kabel-?) Graben?)
C. Welchen Zwecken dienten die Betonplatten, was war dort mittels der Stehbolzen befestigt?
Wir sind für jede Information dankbar.
MfG
Zf
wieder einmal eine interessante Frage, die an mich herangetragen worden ist:
Bei Niederzwehren gab es eine vergleichsweise seltene Art einer Fla-Batterie-Stellung mit einigen interessanten, bisher aber unbekannten Anlagen:
1. die Batterie hatte offensichtlich nur vier Geschütze, die in runden Erdwällen aufgestellt wurden. Innendurchmesser jedes "Ringwalls" rund 10 m.
2. Ein weiterer "Ringwall" mit ebenfalls rund 10 m Durchmesser befand sich außerhalb der vier Geschützstellungen, war aber mit einem (Kabel-) Graben mit der Stellungsmitte verbunden.
3. "Rund" um die Geschützstellungen befanden sich sechs Betonplatten, in denen z.T. heute noch Schraubbolzen zu erkennen sind. Diese Platten sind auf Kriegsluftbildern deutlich zu erkennen, allerdings lassen die Bilder keine Interpretationen über den Zweck zu.
Da Flak ein "Randgebiet" meiner Nachforschungen darstellt, fehlen mir hier einige wichtige Grundlagen, daher die Fragen:
A. Kann mir jemand sagen, welche Batterie dort ihre Feuerstellung hatte?
B. Wozu könnten der "Ringwall" außerhalb (im Norden) gedient haben? (Sieht zwar aus wie ein Trichter einer größeren Bombe, die in dem Bereich gefallen sind, aber wozu dann die Verbindung durch den künstlich angelegten (Kabel-?) Graben?)
C. Welchen Zwecken dienten die Betonplatten, was war dort mittels der Stehbolzen befestigt?
Wir sind für jede Information dankbar.
MfG
Zf
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Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
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Moin Jürgen!
Zu B hätte ich die Idee, dass es sich bei dem "abgesetzten" Ringwall
um den Befehlsstand II (E-Messer?) handelt. Normalerweise war dieser
immer in der Mitte des Vierecks/der Flakstellung. Da diese Stellung
anscheinend recht "beengt" gebaut wurde, war da vielleicht nicht ge-
nügend Platz und man hat ihn kurzerhand "ausgelagert"!? Die Kabel
zu den einzelnen Geschützen weisst jedoch darauf hin.
Das mit den Betonplatten ist ja komisch...
Gruss aus NF!
Rolf
Zu B hätte ich die Idee, dass es sich bei dem "abgesetzten" Ringwall
um den Befehlsstand II (E-Messer?) handelt. Normalerweise war dieser
immer in der Mitte des Vierecks/der Flakstellung. Da diese Stellung
anscheinend recht "beengt" gebaut wurde, war da vielleicht nicht ge-
nügend Platz und man hat ihn kurzerhand "ausgelagert"!? Die Kabel
zu den einzelnen Geschützen weisst jedoch darauf hin.
Das mit den Betonplatten ist ja komisch...
Gruss aus NF!
Rolf
"Whatever you do, don't mention the war." (Basil Fawlty)
Hm, die bisherigen Zugriffszahlen auf diesen Thread lassen mich vermuten, dass er bisher von den meisten Userns überhaupt nicht gesehen wurde. Ich hoffe, dass er mit diesem Posting von mir dann wenigstens mal in den Neu/Ungelesen-Listen erscheint. Ansonsten muss Mike wohl mal Ursachenforschung betreiben...
Kann jemand etwas zu den Fragen von Zf beisteuern?
Thorsten.
Kann jemand etwas zu den Fragen von Zf beisteuern?
Thorsten.
Hallo,
Bodenplatte evtl. für 8,8 cm Flak auf Sockellafette
wie hier zu sehen...
http://www.gyges.dk/fliegerhorst_grove3.htm
Gruß Snusker
Bodenplatte evtl. für 8,8 cm Flak auf Sockellafette
wie hier zu sehen...
http://www.gyges.dk/fliegerhorst_grove3.htm
Gruß Snusker
- niemandsland
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Moin!
Ich habe bisher für den Raum Kassel nur die schwere Flak-Abteilung 392 und leichte Flak Abt. 986 entdeckt. Ein Hinweis dazu findet sich auch in "Gruppenfeuer und Salventakt", Band II aus dem Jahr 1993 von Hans-Dietrich Nicolaisen (Seite 1380), entdeckt.
In "Die deutsche Flakartillerie 1935-1945, Ihre Großverbände und Regimenter" von Karl-Heinz-Hummel werden unter Flakgruppe Kassel am 1.11.1943 folgender Flakschutz vermerkt:
s. 112, s. 351, s. 392, s. 393, s.635 und le. 933, le. 941 und le. 986.
Sowie Flak Schw. Abt. 328 und 367.
Mehr hab ich weder in Literatur noch in Dokumenten bisher gefunden und direkt zu Niederzwecken so gar nichts.
Gruß aus Hannover-Ahlem
Guido Janthor
Ich habe bisher für den Raum Kassel nur die schwere Flak-Abteilung 392 und leichte Flak Abt. 986 entdeckt. Ein Hinweis dazu findet sich auch in "Gruppenfeuer und Salventakt", Band II aus dem Jahr 1993 von Hans-Dietrich Nicolaisen (Seite 1380), entdeckt.
In "Die deutsche Flakartillerie 1935-1945, Ihre Großverbände und Regimenter" von Karl-Heinz-Hummel werden unter Flakgruppe Kassel am 1.11.1943 folgender Flakschutz vermerkt:
s. 112, s. 351, s. 392, s. 393, s.635 und le. 933, le. 941 und le. 986.
Sowie Flak Schw. Abt. 328 und 367.
Mehr hab ich weder in Literatur noch in Dokumenten bisher gefunden und direkt zu Niederzwecken so gar nichts.
Gruß aus Hannover-Ahlem
Guido Janthor
- zulufox
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Hallo Snusker,Snusker hat geschrieben:Hallo,
Bodenplatte evtl. für 8,8 cm Flak auf Sockellafette
wie hier zu sehen...
http://www.gyges.dk/fliegerhorst_grove3.htm
Gruß Snusker
danke für den Hinweis. Das könnte passen und würde bedeuten, dass man zu irgendeinem Zeitpunkt die sechs 88mm-Geschütze auf Pivot abgebaut und durch nur noch vier schwerere (105 oder 128 mm) ersetzt hat. Wäre für ein schwer verteidigtes Industrieziel nicht unüblich.
Im Original-Luftbild (größere Auflösung) kann man bei einigen der Platten noch andeutungsweise so etwas wie sehr flache, also abgetragene Ringwälle erkennen.
MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
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Hall ZF,
ich vermute, dass die Stellung ursprünglich mit sechs "versockelten" 8,8-Geschützen belegt war - darauf deuten die Betonplatten mit Stehbolzen hin. Später (von wann stammen die Luftbilder?), wurde die Stellung in eine mit vier 10,5 oder 12,8-cm-Geschützen umgewandelt und die Ringwälle abgetragen.
Der 5. große Ringwall ist die B-Stelle.
Welche Batterie es war? Könnte unser Hetschbacher Kollege Dettmar war darüber geschrieben haben? Es könnte auch was in seinem Nachlass im Stadtarchiv Kassel zu finden sein.
Beste Grüße
Gebhard Aders
ich vermute, dass die Stellung ursprünglich mit sechs "versockelten" 8,8-Geschützen belegt war - darauf deuten die Betonplatten mit Stehbolzen hin. Später (von wann stammen die Luftbilder?), wurde die Stellung in eine mit vier 10,5 oder 12,8-cm-Geschützen umgewandelt und die Ringwälle abgetragen.
Der 5. große Ringwall ist die B-Stelle.
Welche Batterie es war? Könnte unser Hetschbacher Kollege Dettmar war darüber geschrieben haben? Es könnte auch was in seinem Nachlass im Stadtarchiv Kassel zu finden sein.
Beste Grüße
Gebhard Aders
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Hallo Herr Aders,g.aders hat geschrieben:Der 5. große Ringwall ist die B-Stelle.
eine kurze Frage: Entspricht die "B-Stelle" der "Befehlsstelle I" in der LVZ? War dort also das Kommandogerät (mit aufgesetztem E-Messer) untergebracht?
Vielen Dank schon im Voraus für eine Antwort.
Viele Grüße
Mathias