Schwere Flak in Rübke

Luftverteidigung durch Flak und andere Fliegerabwehr, Scheinwerferstellungen, Scheinanlagen und ähnliche Objekte
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Bart
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Beitrag von Bart » 13.07.2012 13:24

Hallo cosco,

wie du ja sicher mitbekommen hast lebt dieses Forum vom geben und nehmen. Und viele Nutzer haben dich bei deiner Forschung mit Hinweisen unterstützt. Von daher ist es nur fair den Nutzern gegenüber wenn du sie auch an deinen Erkenntnissen teilhaben lässt. Wenn nur Informationen abgegriffen werden und nichts zurück kommt steigert es nicht gerade die Motivation dies auch weiterhin zu tun.
Natürlich sind dein Bedenken wegen Raubgräberei nicht von der Hand zu weisen, aber du musst auch keine 100% genauen Ortsangaben hier posten.

Viele Grüße
Jens

OWW
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Beitrag von OWW » 22.09.2012 19:10

Moin,
die auf dem Gelände vorhandenen und auf GE sichtbaren kleinen Brücken inmitten der Wiese sind lt. Wegwerth ebenfalls im Zuge des Batteriebaus errichten worden, um die kleinen Dränagegräben zu überbrücken.

GRuß
Oliver

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niemandsland
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Beitrag von niemandsland » 08.03.2018 11:22

Moin,

bei meiner Recherche über die Flak im Raum Hamburg bin ich auf den folgenden Nachweis gestolpert...

Die 3./4. Batterie der schweren Flak-Abteilung 601 bildete im Juli 1943 die Großbatterie Rübke. Die zwei Flak-Batterien sind zu dieser Zeit an mehreren Abschüssen beteiligt.

Gruß aus Hannover
Guido Janthor

PS: Kann irgendjemand weiterhelfen welche Klassen der Oberschulen aus dem Hamburger Raum wo eingesetzt waren? Meine Infos sind dazu bisher sehr dünn.
Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht, es hat ja Zeit! :jump:

Padu
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Beitrag von Padu » 19.03.2018 18:42

Hallo,

Nach meiner Meinung gehören die restlichen Trümmer und Fundamente in Rübke (Kurzer Weg) nicht zur schießenden Flak, sondern zur Scheinwerferabteilung 2/608, , die sich zwar 1939 an der Straße nach Buxtehude befand, aber dann zur schießenden Flak gelegt wurde. Dieses geschah auch so in Schwiederstorf, dass die Scheinwerfer-Abteilung vom Osten des Ortes in den südlichen Bereich von Schwiederstorf zur schießenden Flak verlegt wurde.

Auf einem Lageplan, erstellt von dem Uffz. Brockmann , Leiter der Scheinwerferstellung aus Rübke, kann man deutlich erkennen, das der heutige Schafstall - nur die Fundamente sind Orginal vorhanden - sich Schlafraum, Küche, Tagesraum, Geräteraum und Uffz-Stube sich befanden. Die Maße auf dem Lageplan stimmen mit dem heutigen Stall (22m) überein. 26 Meter westlich davon stand der Scheinwerfer. Geht man in nördlicher Richtung und überquert zwei
Entwässerungsgräben so erreicht man nach 32 Metern den Richtungs Hörer und das Richt-Gerät.

Zwischen dem Mannschaftsquartier und der Brücke, die es heute noch gibt, stand die Baracke Masch.Satz. Das Fundament ist heute noch zu sehen.
Diesen Lageplan kann man im Staatsarchiv Stade (Online Recherche) einsehen. Übrigends mussten alle Scheinwerferstellungen der Abteilung 608 solch einen Lageplan der einzelnen Gebäude und Gerätschaften abgeben. Alle einsichtbar in Stade bei Vorbestellung. Ich glaube abfotografieren ist nun erlaubt.

Noch zur schießenden Flak in Rübke. Der Lehrer Paul Ehlen, tätig in Rübke, berichtet, dass
am 1.9.1939 Flak-Batterie mit 8,8,cm Geschützen im Moorenderfelde Stellung bezieht. Ich erwähne das nur, weil hier im Forum immer von zwei 10,5 cm Batterien gesprochen wird.

Padu

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niemandsland
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Beitrag von niemandsland » 20.03.2018 10:28

Padu hat geschrieben: Noch zur schießenden Flak in Rübke. Der Lehrer Paul Ehlen, tätig in Rübke, berichtet, dass
am 1.9.1939 Flak-Batterie mit 8,8,cm Geschützen im Moorenderfelde Stellung bezieht. Ich erwähne das nur, weil hier im Forum immer von zwei 10,5 cm Batterien gesprochen wird.
Hallo Padu,

das Problem beim Thema Flak ist u.a., das sich während der 6 Jahre Krieg so einiges mit der Zeit verändert hat. Luftbilder, Zeichnungen usw. sind in der Regel Momentaufnahmen. Sie sagen wenig darüber aus, wie sich die Stellungen entwickelt haben. Es gab relativ feste Daten wo z.B. von 4 auf 5 oder 6 Geschütze umgestellt wurde. Ebenso wurden etwa ab Mitte 1943 verstärkt Doppel- und Großbatterien besonders bei Verteidigungsschwerpunkten gebildet. Dann gab es noch die Umstellungen von 8,8 cm auf 10,5 cm. Komplette Umstellung oder als zusätzliche Batterie. Ich empfehle in diesem Zusammenhang die Bücher zum Thema Flak, sozusagen die Standarts. ;-)

Was Deine Ausführungen mit den Zeichnungen betrifft, so gab es diese für ganze Abteilungen. Ich hatte mich mit diesen schicken Büchern vor einiger Zeit mal intensiver beschäftigt. Also es gab diese Zeichnungen für fast alles, was für eine Flak-Abteilung relevant war. Natürlich auch Schriftgut, Befehle, Zuständigkeiten usw. usf. ! Leider sind hier nur sehr wenige Dokumente überliefert.

Siehe: "Flakstellungsbücher"

Link: https://www.geschichtsspuren.de/forum/f ... 20066.html

Was Rübcke betrifft, so werfe ich zumindest bis Ende 1944 eine Großbatterie 10,5 cm mit 8 Geschützen ins Rennen. Diese Batterie 1943 belegt mit der 3.+4./601 später mit der 2.+3./601 (die 4. wurde nach Osnabrück verlegt) war im Juli und August 1943 an mindestens 2 Abschüssen beteiligt.

Es ist aber richtig was Du schreibst, das es ebenso eine Scheinwerferstellung in Rübcke gab.

Ich habe jedoch Zweifel das diese Einheit zum Ende des Krieges noch in Rübcke lag. Da die 2./608 im Raum Fischbek lag. Abschrift eines Dokuments und ein oder mehrere Zeitzeugenaussagen.

Soweit erstmal.

Gruß aus Hannover
Guido Janthor
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Beitrag von Padu » 23.03.2018 12:50

Hallo,
die Scheinwerfer-Stellung Rübke war bis in den April 1945 belegt, Flakhelferinnen
(mir bekannt)aus dem Rheinland haben ihre Entlassungsscheine am 7.4.1945 erhalten.
Die Batterie-Befehlsstelle für die Abteilung 2./608 lag in der Fischbeker Heide. Ihr unterstanden 16 Scheinwerferstellungen, von den Harburger Bergen bis Buxtehude. Südlich davon
befanden sich die Scheinwerfer-Abteilung 1./608 mit 16 Scheinwerfern. Batterie-Befehlsstelle befand sich in Elstorf. Zur Elbe hin befand sich die Scheinwerferabteilung 3./608 mit 14 Scheinwerfern, Batterie-Befehlsstelle befand sich in Waltershof. Das Gebiet von Buxtehude bis Stade wurde abgedeckt von der Scheinwerfer-Abt. 4./608.
Gruß
Padu

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