Waldwerk KUNO I und II - ME 262-Fertigung

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
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DrJones
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Beitrag von DrJones » 22.01.2017 19:18

Da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht,

Ich konnte heute kurz die Ausstellung besuchen und war angenehm überrascht.
Es wurde ein neues Plakat gedruckt das die richtige Zuordnung der Namen und Tarnnamen beinhaltete.
Das Dokument mit der Lieferantenübersicht von Jürgen hängt als Kopie an der Wand und ein Lageplan mit Fäden ordnnete Bilder der jeweiligen Aufnahmeposition zu.
Neben den Exponaten aus Zusmarshausen waren zusätzlich noch eine Bugspitzenverkleidung der Schußkamera und ein Instrumentengerätebrett des Cockpits zu sehen.
Zusätzlich waren noch Exponate aus Burgau selbst zu sehen, die natürlich das KZ-Außenlager betreffen: Lageplan, technische Grundzeichnung einer offensichtlich noch für Messerschmittangehörigen angedachten Versorgungsbaracke und viele Dokumente, teils Rechnungen die den banalen Alltag der Stadt Burgau mit der Firma Messerschmitt betrafen.
Klare Empfehlung meinerseits.

Grüße Andreas

DrJones
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Beitrag von DrJones » 22.01.2017 19:29

Hier noch ein paar Bilder
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raven63
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KMZ

Beitrag von raven63 » 24.01.2017 17:40

Hallo Experten,

könnt Ihr bitte mal verifizieren, ob ich ein einem anderen Forum vor Urzeiten Quatsch geschrieben habe oder ob das die Stelle von Kuno I war?

Danke und Grüße
Axel
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zulufox
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Re: KMZ

Beitrag von zulufox » 24.01.2017 18:08

raven63 hat geschrieben:Hallo Experten,

könnt Ihr bitte mal verifizieren, ob ich ein einem anderen Forum vor Urzeiten Quatsch geschrieben habe oder ob das die Stelle von Kuno I war?

Danke und Grüße
Axel
Hallo Axel,

du hast.

Irgend jemand hat das mal in die Welt gesetzt und jeder hat es abgeschrieben. Und was viele schreiben, das muss ja richtig sein :x .

Dieses Gelände ist der Bereich der Firma "Gerätebau Leipheim", das den Tarn-Namen "Spießingen" trug, weil der verantwortliche Leiter Spieß hieß.

Und bevor die nächste Frage kommt: Die Firma "Kuno AG Werk II" befand sich in/bei Riedheim bei Leipheim und hatte den Tarn-Namen "Kiesweg II", verantwortlicher Leiter dort war ebenfalls der Ingenieur Spieß.

MfG
Zf :holy:

Sorry, EPmuc,

hättest du mein posting vom 22.10.2016 genau gelesen, dann wäre dieser Fehlschluss auch nicht aufgetaucht. Das GeoTag zeigt die Lage von KUNO II Tarn-Name Kiesweg II
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Zuletzt geändert von zulufox am 24.01.2017 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
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raven63
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Beitrag von raven63 » 24.01.2017 18:12

EPmuc hat geschrieben:Das ist KUNO II bei Leipheim. KUNO I war bei Burgau.
Siehe Post v. zulufox am 22.10.16
Ähm, ich glaube nicht, dass ich mich in den Nummern täusche...Aber vielleicht täuschen sich die offiziellen Stellen auch...Kuno II beim bayerischen Denkmal Atlas...

http://geoportal.bayern.de/bayernatlas- ... Zg64/MUP87

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Re: KMZ

Beitrag von raven63 » 24.01.2017 18:15

zulufox hat geschrieben:
raven63 hat geschrieben:Hallo Experten,

könnt Ihr bitte mal verifizieren, ob ich ein einem anderen Forum vor Urzeiten Quatsch geschrieben habe oder ob das die Stelle von Kuno I war?

Danke und Grüße
Axel
Hallo Axel,

du hast.
Danke, Zf. Ist ja irre, wie sich eine "Wahrheit" verbreiten kann. :)

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Re: KMZ

Beitrag von EPmuc » 24.01.2017 18:41

zulufox hat geschrieben: Sorry, EPmuc,
hättest du mein posting vom 22.10.2016 genau gelesen, dann wäre dieser Fehlschluss auch nicht aufgetaucht. Das GeoTag zeigt die Lage von KUNO II Tarn-Name Kiesweg II
M**t. Ich glaube, ich habe heute zu viel gearbeitet :thumbdown:
Gruß, Eugen
Heute ist das Morgen vor dem Du dich gestern gefürchtet hast.

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Re: Waldwerk KUNO I und II - ME 262-Fertigung

Beitrag von Björn » 04.11.2020 13:36

Hallo Leute,

in einer Jubiläumsausgabe zum 75-jährigen Bestehen der Augsburger Zeitung ist auch ein Bericht über die Autobahn A8 drin.

Wörtlich: "als die Amerikaner schon in Leipheim waren, standen 50 fertige Maschinen auf der Autobahn und sollten am frühen Nachmittag losfliegen. Die Piloten waren schon vor Ort. Doch eine halbe Stunde vor dem geplanten Start trafen die US-amerikanischen Truppen ein und zerstörten die Düsenjäger auf der Autobahn. Das Waldwerk Kuno war damit Geschichte."

(>> gemeint ist hier das Waldwerk Kuno I bei Jettingen-Scheppach/ Burgau. Mit den Maschinen sind Me-262 gemeint)


Ist das wirklich zutreffend? Kann diese Aussage mit historischen Fakten belegt werden?
Mir persönlich kommt das alles ein bisschen arg übertrieben vor...

Danke & schönen Gruß
Björn

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Re: Waldwerk KUNO I und II - ME 262-Fertigung

Beitrag von zulufox » 04.11.2020 22:57

Björn hat geschrieben: 04.11.2020 13:36 "als die Amerikaner schon in Leipheim waren, standen 50 fertige Maschinen auf der Autobahn und sollten am frühen Nachmittag losfliegen. Die Piloten waren schon vor Ort. Doch eine halbe Stunde vor dem geplanten Start trafen die US-amerikanischen Truppen ein und zerstörten die Düsenjäger auf der Autobahn. Das Waldwerk Kuno war damit Geschichte."
Hallo Björn,

eine Kopie des Textes hätte ich gerne in Gänze. Ich vermute mal, dass da auch keine Quellen angegeben sind.

Fünfzig Messerschmitt Me 262 auf der Autobahn, das wäre jedenfalls ein gefundenes Fressen für die US-Jäger und Jagdbomber gewesen, die hätten sich sofort auf diese lohnenden Ziele gestürzt.
Ausserdem ist die Frage, haben die Journalisten tatsächlich das Waldwerk bei Scheppach gemeint? Kiesweg I, die Startbahn auf der Autobahn, wurde im Gegensatz zu Startbahn "Spießingen" zwischen dem Waldstück "Justing" und Bubesheim südlich des Fliegerhorstes Leipheim nur für den Start endmontierten Maschinen genutzt. Der Einflugbetrieb für die Maschinen und die Abnahme durch die Bau-Aufsicht Luftwaffe fand nur auf der Bahn "Spießingen" statt.

50 so abgestellte Me 262 wären ausserdem ein Fall für ein deutsches Kriegsgericht gewesen.

Genaueres ist in meinem Band 9: " ... Bayern - Luftgau VII München" nachzulesen.

MfG
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Re: Waldwerk KUNO I und II - ME 262-Fertigung

Beitrag von Björn » 05.11.2020 07:39

Hallo Zf,

ich kenne Deine Bücher und ich kenne mich auch selbst recht gut aus - daher auch die Frage, ob dieser "Bericht" nicht völlig übertrieben ist?

Diese angeblichen Erkenntnisse stammen von einem ehemaligen Lehrer, der von Schülern auf "Bunker und Ruinen" im Scheppacher Forst aufmerksam gemacht worden ist und dann mit der Recherche zu diesem "völlig vergessenen Waldwerk Kuno" angefangen hat. Ich will das jetzt auch gar nicht weiter beurteilen.

Aber es gibt noch eine andere Stelle, die mir völlig überzogen vorkommt: dass man die Zwangsarbeiter dort massenweise liquidiert hat, damit sie nichts Preis geben können. Angeblich gibt es Fotos, wo Baumstämme neben der Autobahn aufgestapelt sind... bei genauerem Hinsehen sollen es dann tote Zwangsarbeiter gewesen sein.

Und wie Du schon vermutest: als Quelle bezieht man sich nur auf die Erkenntnisse des "Heimatforschers".


Im Grunde geht es da auch um einen zweiseitigen Bericht über das Leben an und mit der A8. Die herausgerissenen Teile über "Kuno" könnte ich Dir zukommen lassen; lohnt aber nicht wirklich. Wesentlich mehr als von mir zitiert, steht da nämlich nicht drin.

Schönen Gruß
Björn

P.S.:
mittlerweile gibt es dort einen Geschichtspfad, der durch "Kuno" führt und auf verschiedenen Stationen und Infotafeln über das Waldwerk informieren soll. Vielleicht nutze ich die Zeit des zweiten Lockdowns und gehe den Pfad mal entlang und schaue, was so alles auf den Infotafeln steht ;)

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