Munitionsanstalten

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
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redsea
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Beitrag von redsea » 27.12.2007 19:37

Auf Anhieb fiel mir der Standort Cuxhaven auf, dort handelte es sich bei beiden um Marinesperrwaffenarsenale, das Betriebsstoffdepot war jedoch eigenständig. Bei den anderen müßte ich mal nachschauen, allerdings hast Du ja auch nur ein paar wenige genannt. Allerdings möchte ich hier darauf verzichten sie alle einfach nur aufzuzählen, denn das wäre sicher weniger interessant und schließlich haben auch nur die wenigsten davon etwas mit einer Munitionsanstalten zu tun.

Tannenhausen (Aurich) paßt wiederum gut hier hinein, denn es war neben Marineartillerie-Zeugamt ja auch Munitionsanstalt. Die Inseln die Du aufzählst, damit kenne ich mich zwar weniger aus, möchte aber mal stark bezweifeln, dass sich dort Munitionsanstalten befanden. :?

Gruß redsea

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TimoL
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Beitrag von TimoL » 27.12.2007 23:17

Soweit wie ich weiß, wurde der Begriff "Zeugamt" 1936 abgeschafft... :?
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zulufox
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Beitrag von zulufox » 28.12.2007 07:09

TimoL hat geschrieben:Soweit wie ich weiß, wurde der Begriff "Zeugamt" 1936 abgeschafft... :?
Das gilt zumindest für die Luftwaffe :thumbup: nicht, da gibt es in der schon erwähnten Karte vom 15.2.45 immer noch:

Luftzeugamt
Flakzeugamt
Luftnachrichtenzeugamt
Luftzeugamt (See)


Aber die Luftwaffe war ja schon immer was Besonderes :mrgreen: .

MfG
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Beitrag von SuR » 15.10.2008 09:29

Unter www.bundesimmobilien.de wird gerade das ehem. Depot Friedland - Weichensdorf (NVA / Bundeswehr) verhökert.

Die dazugehörige Forstbetriebskarte mit den wesentlichen Eintragungen ist hier zu sehen.
LG,
SuR

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Oliver
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Beitrag von Oliver » 25.05.2009 22:46

Hi zusammen,

auf dem Areal der Muna in Neugablonz scheint es seit neuestem Führungen und einen kleinen Ausstellungsparcours zu geben...

http://www.all-in.de/nachrichten/allgae ... 759,576991

Gruß
Oliver
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Pirate82
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Muna Neuendettelsau

Beitrag von Pirate82 » 25.10.2013 11:16

http://www.wicklesgreuth-windsbach.de/M ... 20Muna.pdf


[edit: Beitrag an bestehendes Thema angehängt • redsea]

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 27.10.2013 11:44

Oliver hat geschrieben:Hi zusammen,

auf dem Areal der Muna in Neugablonz ...

Gruß
Oliver
Hallo Oliver und alle anderen Leser:

Neugablonz war KEINE Munitionsanstalt eines Wehrmachtsteils! Dort war eine Munitionsfabrik der deutschen Industrie. Die genauere Beschreibung:

87600 Kaufbeuren / Neugablonz
Produktionsanlage zur Herstellung von Gewehrpulver, Dynamit-AG, Werk Kaufbeuren. (Tarnname »Ludwig«): Bunkergelände. Ausführung 1939-43.
Eigentümer war die Montan Industriewerke GmbH (ab 1943), Betreiber die Gesellschaft zur Verwertung chemischer Erzeugnisse mbH, ein Tochterunternehmen der Dynamit AG.
Mit dem Bau wurde im November 1939 begonnen , Anfang 1943 war die Pulverfabrik fertiggestellt und nahm den Betrieb auf. Das Werk bestand aus 190 Bunkergebäuden, die
wegen der Explosionsgefahr und aus Tarnungsgründen weiträumig verstreut in einem Waldgelände angeordnet waren. Das Gelände umfaßte 320 ha. Produziert wurden monatlich durchschnittlich 350 Tonnen Gewehrpulver und 400 Tonnen Kleinmunition. Der Pulvergrundstoff Nitrocellulose wurde aus Ebenhausen angeliefert. Ende 1943 wurde mit der Errichtung einer Anlage für Spezialpulver und Zündhütchenherstellung begonnen. Die Bauten wurden zum größten Teil fertiggestellt, mit der Maschinenmontage wurde noch begonnen , doch gingen die Anlagen nicht mehr in Betrieb. Ab 1944 errichteten auf dem Gelände die Deutsche Waffen - und Munitionsfabriken AG und die Sprengstoff-Versuchsgesellschaft mbH Zweigwerke. 1945 unter amerikanische Kontrolle genommen, 90 Gebäude wurden gesprengt, die Produktionseinrichtungen demontiert. Am 26.6.1946 schloß die Aufbau- und Siedlungsgesellschaft (gegründet von Vertriebenen aus Gablonz an der Neiße) mit den amerikanischen Kontrollorganen einen Pachtvertrag über zwei Drittel des Geländes. Auf diesem Areal entstand in den Nachkriegsjahren der Kaufbeurer Ortsteil Neugablonz. Teilweise erhalten; Umbau erhaltener
Bunker in Wohn - und Geschäftshäuser im Orttsteil Neugablonz.
Qu.: BA Freiburg. HW 1911732 ; StA Nürnberg. NI-10030; Archiv der IVG-Bonn; BLfD,
Denkmalliste. Hans-Joachim Hübner, Kaufbeuren-Neugablonz, Manuskript zur DAGKaufbeuren; Lit.: Bayerischer Landtag, Drucksache 11/7950. Plenarprotokoll 11/91; Kaufbeurer Geschichtsblätter, Bd .12, Nr. 1, 1990


Quelle:
Nerdinger, Winfried (Hrsg.)
Bauen im Nationalsozialismus: Bayern 1933 – 1945
Klinkhardt und Biermann, München; 1993; ISBN: 3 – 7814 – 0360 - 2 Seite 440/441

MfG
Zf
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Beitrag von bjo » 25.02.2014 19:19

Zur Muna Dünsen gab es im Weser-Kurier vor ein paar Tagen einen Artikel:
http://epaper.weser-kurier.de/frmShowPd ... _HP_02.pdf

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bettika
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Beitrag von bettika » 15.08.2015 16:12

TimoL hat geschrieben:Soweit wie ich weiß, wurde der Begriff "Zeugamt" 1936 abgeschafft... :?
Hallo,
wenn es um Marineartilleriezeugämter geht, wesentlich später .
Bis einschließlich 1942/43 wurden die entsprechenden Arsenale Marineartilleriezeugämter genannt.

1941 sind für den Ostseebereich sechs Marineartilleriezeugämter, ein Marineartillerienebenzeugamt und ein Marine-Nachrichtenzeugamt dokumnetiert
- Marineartilleriezeugämter: Kiel-Dietrichsdorf, Jessenitz, Swinemünde, Pillau, Memel, Gotenhafen
• Marineartillerienebenzeugamt: Segeberg (Fahrenkrug)
• Marine-Nachrichtenzeugamt: Elmshorn

BA-MA Betriebsvorschriften für Munitionsbetriebe der Marineartilleriezeugämter, Hrsg.: Oberkommando der Kriegsmarine, Berlin. (1941 ff)
BA-MA Vorläufige Vorschrift für die Marinezeugämter (Artillerie und Sperrwaffe)(1941)

Grüße
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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bettika
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Beitrag von bettika » 15.08.2015 16:35

Hallo,
nach Kriegsende meldet die SKL an die russische Kontrollkommission die deutschen 'Artilleristischen Rüstungslager der Kriegsmarine' gegliedert nach ihren grundsätzlichen Aufgabengebieten :
(BA-MA Seekriegsleitung,Operationsabteilung, : Unterlagen für die russische Kontrollkommission)

1. Ausrüstung von Kriegsschiffen, Handelsschiffen und Fahrzeugen aller Art mit Artillerie-Waffen und Geräten
• Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven
• Kriegsmarinearsenale Gotenhafen, Kiel, Hamburg
• Zweigstelle Lübeck des Kriegsmarinearsenals Kiel
• Marinewaffen- und Ausrüstungsbetrieb Stettin
Marine-Ausrüstungs- und Reparaturbetrieb Swinemünde

2. Ausrüstung der Küstenbefestigungen mit Artillerie-Waffen und Geräten sowie Munition
Artillerie-Arsenale: Memel, Pillau, Gotenhafen, Swinemünde, Kiel-Dietrichsdorf, Sylt, Brunsbüttelkoog,
Cuxhaven, Helgoland, Wilhelmshaven, Emden
• Artillerie-Waffenkommandos: Saßnitz, Travemünde, Flensburg, Husum, Wesermünde,
Borkum, Norderney, Wangerooge, Lamspringe

3. Bereitstellung und Nachschub der gesamten Munition für Schiffe und Küste
Artillerie-Arsenale: Jessenitz, Fahrenkrug, Aurich
• Artillerie-Waffenkommandos: Walldorf/Baden, Hülsen/Aller

Grüße
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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