Munitionsanstalten in Mecklenburg-Vorpommern

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
Bunkerbob
Forenuser
Beiträge: 188
Registriert: 01.11.2002 18:51
Ort/Region: Bad Kleinen

M-Körper

Beitrag von Bunkerbob » 23.07.2014 10:08

Hey, Bettika,

zerbrichst Du Dir meinen Kopf?!? :8):

Was genau die Bezeichnung "M-Körper" bedeutet, insbesondere, wofür das "M" steht, weiß ich immer noch nicht.
Die Kennzeichnung erfolgte "... einheitlich mit einer um die Geschoßspitze unmittelbar unter der schwarzen Spitze laufenden Zick-Zack-Linie in der Form eines "M" in schwarzer Farbe ..." - manchmal ist es ja so, dass sich aus der Kennzeichnung der Munition eine "allgemein übliche" Bezeichnung ergibt, die sich dann auch bei offiziellen Schreiben einbürgert (vgl. "Gelbkreuz-Munition" etc.)

Meines Wissens nach (ich habe da einmal etwas gelesen, finde es aber in den Bergen Papier nicht mehr wieder) dachte die Kriegsmarine an die Option, im Handelskrieg Schiffe mit Kampfstoffmunition zu beschießen und somit die Ladung zu verseuchen - und auch ohne Schiffsversenkung für den Feind unbrauchbar zu machen. Hierzu wären insbessodnere sesshafte Kampfstoffe wie Lost sinnvoll - die sog. "Spitzenkampfstoffe" Tabun und Sarin töten ja "bloß" die Besatzung, verflüchtigen sich aber bei vernünftigem Lüften auf hoher See ziemlich schnell wieder und hätten für diesen Einsatzzweck nichts gebracht (Sarkasmusmodus aus)
Die Bezeichnung "M-Körper" deutet allerdings mehr auf eine fertige Ladung hin, die komplett in die Granaten einlaboriert wird (wie damals bei den komplett in Papphülse versiegelten Sprengladungen, die in die Marinegranaten einlaboriert wurden.)


In einer Auflistung der Munitionsbestände des Arsenals Jessenitz vom 1.3.1941 steht noch nichts von "M-Körpern".
Und bei dem mir vorliegenden Schreiben über den "Einsatz von M-Körper-Munition" fehlt leider die erste Seite mit dem Datum...
Aus Textpassagen wie "Ab Frühjahr 1943 etwa werden die U-Boote nur noch mit Brandmunition ausgerüstet sein. Ab sommer 1943 ist somit M-Körper-Munition zu 100% der Ausrüstung vorzusehen." kann man auf einen Sachstand Mitte/Ende 1942 schließen.

Vorgesehen war das Umlaborieren in den Marinezeugämtern Kiel, Segeberg, Jessenitz, Wilhelmshaven und Aurich. Durch "Laborierübungen" wurde die Dauer der Umlaborierung ermittelt - auch dies deutet auf fertige Ladungen hin, die - nachdem die ursprüngliche Sprengladung herausgenommen ("delaboriert") wurde - in den Granatenkörper eingesetzt ("laboriert") werden sollten.

Und auch der von Bettika zitierte Grund der Mitte April 45 (!) noch zum Endsieg vorgesehene Delaborierung von 7,5 cm Gas-Granaten "weil hoher Bedarf an. Artl.-Geschossen infolge des Verlustes von Fertigungsstätten besteht" kann sich nur auf Sprenggeschosse mit wieder entnehmbarer eingesetzter Wirkladung beziehen, da die eigentlichen Kampfstoffgranaten mit Kammerhülse für flüssige Ladung nicht zur einfachen Abänderung als Sprenggranate taugen.

Vielleicht finde ich noch mehr.

Aber in Jessenitz gab es definitiv Einlagerungen von Kampfstoffmunition, wir waren eine Zeit lang etwas nervös, da es vom Kriegsende Dokumente zum Transport von Zügen voll mit CKS-Munition nach Jessenitz gibt, wir zunächst keinen Hinweis zu dem Verbleib der CKS-Munition hatten und direkt am Arsenal ein am 24. Juni 1912 abgesoffener Kali-Schacht befindet (http://de.wikipedia.org/wiki/Kali-_und_ ... _Jessenitz) wenn man etwas loswerden will, bietet sich so ein 600 Meter tiefer, wassergefüllter Schacht mit 5 Metern Durchmesser ja förmlich an ...

Gruß an alle
Robert

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3717
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Beitrag von zulufox » 23.07.2014 13:40

Hallo,

in diesem Zusammenhang habe ich eine ganz andere und grundsätzliche Frage:

Wenn hier von 7,5 cm Gas-Munition geschrieben wird: Mit welchen Marinegeschützen sollte diese Munition denn verschossen werden?

Oder handelte es sich um Heeres-Munition, die dort in Jessenitz eingelagert war?

MfG
Zf :holy:

Und hier http://www.stefannehring.de/downloads/1 ... kungen.pdf ein link und noch einer http://www.schleswig-holstein.de/UXO/DE ... onFile.pdf zur Problematik der Versenkung solcher K-Munition auf See.
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1975
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Re: M-Körper

Beitrag von bettika » 23.07.2014 23:12

Bunkerbob hat geschrieben:Hey, Bettika,

zerbrichst Du Dir meinen Kopf?!? :8):
Hallo Robert,
bei diesem Badegewässer vor meiner Haustür liegt das Thema nahe :mrgreen:

Angefangen hat mein Interesse bei der CPVA und ihren Versuchen mit Kampf- und Nebelstoffen für die Kriegsmarine 1940 http://www.forum-marinearchiv.de/smf/in ... 596.0.html
und der Frage was in der "Praxis " umgesetzt wurde.
Der Hinweis auf M-Körper kam dabei auch im KTB SKL vom 29.1.1944 zutage
[...]Am 28/1. fand auf Vorschlag der Inspektion für Gas- und Luftschutz eine Unterrichtung der 1/Skl über den heutigen Stand der Vorbereitungen für den Gaskampf statt. Dabei ergab sich:
1) Gaskampfmittel für Angriff und Verteidigung sind bisher bei der Kriegsmarine außer den M-Körpern nicht entwickelt worden.
[...]
a) Prüfung, ob eine Aufstellung von Spezialformationen bei der Marine erforderlich und möglich ist.
[...]
(Quelle in englisch) https://archive.org/details/wardiarygermann531944germ
Vorgesehen war das Umlaborieren in den Marinezeugämtern Kiel, Segeberg, Jessenitz, Wilhelmshaven und Aurich. Durch "Laborierübungen" wurde die Dauer der Umlaborierung ermittelt - auch dies deutet auf fertige Ladungen hin, die - nachdem die ursprüngliche Sprengladung herausgenommen ("delaboriert") wurde - in den Granatenkörper eingesetzt ("laboriert") werden sollten.
Geben Deine Quellen Hinweise, daß in allen der o.g Marinezeugämter Kampfstoffe gelagert wurde
und ob das umlaborieren umgesetzt wurde?

Über die Wege der Kampfstoffmunition in den letzten Kriegstagen bis Hin zur Versenkung durch die Deutschen und später der Allierten hat der Expertenkreis Munition
im Meer
wenig konkretes Veröffentlicht.

Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Bunkerbob
Forenuser
Beiträge: 188
Registriert: 01.11.2002 18:51
Ort/Region: Bad Kleinen

Re: M-Körper

Beitrag von Bunkerbob » 24.07.2014 09:03

bettika hat geschrieben: Geben Deine Quellen Hinweise, daß in allen der o.g Marinezeugämter Kampfstoffe gelagert wurde
und ob das umlaborieren umgesetzt wurde?
"IV.) Einlaborieren der M-Körper
1.) Beginn des Einlaborierens
Mit dem Einlaborieren der M-Körper wird begonnen, sobald der besondere Befehl zum Einsatz von M-Körper-Munition gegeben ist."


Da dieser Befehl nie gegeben wurde, hat ein Einlaborieren - ausser den schon genannten Laborierübungen zur Ermittlung des Zeitansatzes - wohl nicht stattgefunden.

V. Ergänzungslieferungen und Nachschub von M-Körpern
1.) Ergänzungslieferungen:
a) die Ergänzung des heutigen M-Körper-Bestabndes aller Kaliber ... ist angeordnet worden.
b) Entsprechend dem heutigen Bestand ist für die Beschaffung der M-Körper ...


Wenn in dem Schreiben von einem "heutigen M-Körper-Bestand" die Rede ist, wird die Marine offensichtlich schon etwas gehabt haben.
Und logisch ist der Schluss, das dies in den für die vorgesehene Umlaborierung vorgesehenen MaZä Kiel, Segeberg, Jessenitz, Wilhelmshaven und Aurich eingelagert gewesen ist, wo sonst?

Ansonsten hast Du Post ;)
Gruß
Robert

Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1975
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Beitrag von bettika » 24.07.2014 10:49

Hallo Robert,
weiterhelfen kann bei der Fragestellung das Gutachten Preuss/Eitelberg und die dabei verwendete
Quelle [180] UNITED STATES NAVAL TECHNICAL MISSlON IN EUROPE (US NAV TECH) (14.09.1945): The German Naval Research Laboratory at Danish Nienhof. Technical Report No. 152-45. (NA Washington)
Von der CPVA wurden verschiedene Typen von Reiz- und Kampfstoffmunition für die Marine entwickelt. Vor dem Hintergrund der relativ kurzen Dauer von Seegefechten kamen jedoch nur sofort wirkende Reiz- und Kampfstoffe für eine Verwendung in Frage. Darüber hinaus wurde der Wirkung von Sprengstoffen wesentlich mehr Bedeutung beigemessen,
als der von Reiz- und Kampfstoffen, so dass die Granaten nur einen geringen Anteil dieser Stoffe enthielten. Während des Zweiten Weltkrieges wurden von der CPVA verschiedene Munitionstypen mit einer Reiz- bzw. Kampfstoffladung entwickelt
und erprobt [180]:
-- Granaten mit einer Reiz- bzw. Kampfstoffladung in der Geschoßspitze (sog. Mc- und Md-Granaten)
·-- Granaten mit einer Ladung aus einem Gemisch aus Spreng- und Reiz- bzw. Kampfstoffen (sog. Reiz-Brisanz-Ladungen)
·-- Granaten mit einer Reiz- bzw. Kampfstoffladung am Geschoßboden (mit und ohne Thermitzusatz)
....
Granaten mit einer Reiz- bzw. Kampfstoffladung in der Geschoßspitze (sog. Mc- und Md-Granaten)
Es wurden zwei Typen von Granaten entwickelt (Typen Mc und Md), bei der sich der Reiz- bzw. Kampfstoff (Anteil ca.10 - 12% des Sprengstoffgewichts) in einem Aluminium- oder Pappkartonbehälter in der Geschoßspitze befand [180]:
· Die Mc-Granate enthielt ein Gemisch aus 67% Chloracetophenon und 33% Alaun. Das im Alaun gebundene Wasser sollte verhindern, dass der Reizstoff bei der Explosion der Granate verbrannte. Die Erprobungen mit diesem Geschoßtyp verliefen zufrieden stellend und die Granate wurde zum Einsatz freigegeben.
· Die Md-Granate enthielt eine Reizstoffladung aus Diphenylarsinoxid (genannt „Dora“). Dieses Stoff wurde gewählt, da sein Schmelzpunkt mit 92°C höher lag als der von Clark I und II (Diphenylchlorarsin und Diphenylzyanarsin). Obwohl
die Wirkung von „Dora“ gegenüber Clark I nur halb so groß war und die Erprobungen nie vollständig befriedigend verliefen, wurde das Geschoß dennoch in Dienst gestellt.

Granaten mit einer Ladung aus einem Gemisch aus Spreng- und Reiz- bzw. Kampfstoffen (sog. Reiz-Brisanz-Ladungen)
Es gab zwei Geschoßtypen bei denen der Reiz- bzw. Kampfstoff mit dem Sprengstoff als homogenes oder inhomogenes Gemisch in die Granate abgefüllt war [180]:
· Bei der homogenen Mischung wurden Reizstoff und Sprengstoff vollständig miteinander vermischt und in die Leerhülle gegossen oder gepresst. Das Mischungsverhältnis war abhängig von der Qualität des Sprengstoffes und von der Abfüllmethode:
bei Gussmischungen war der Sprengstoffanteil höher als bei Pressmischungen. Pressbare Mischungen enthielten z.B. 45% Trinitrotoluol und 55% Dora (Codebezeichnung: Omal) oder 35% Hexogen und 65% Dora.
Die Erprobungen der mit Omal gefüllten Geschoße verliefen zufrieden stellend und die Granate wurde zum Einsatz freigegeben.
· In den nicht-homogenen Mischungen wurde der Reiz- bzw. Kampfstoff zuerst in Form kleiner Pillen mit einem Gewicht zwischen 1 und 10 Gramm gepresst. Anschließend wurden diese mit gemahlenem Sprengstoff vermischt und zu Presslingen verarbeitet, die in die Geschosse eingesetzt werden konnten. Diese Geschoßfüllung befand sich bei Kriegsende
noch in der Testphase.


Granaten mit einer Reiz- bzw. Kampfstoffladung am Geschoßboden (mit und ohne Thermitzusatz)
Ebenfalls entwickelt wurden zwei Geschoßtypen bei denen der Reiz- bzw. Kampfstoff (mit und ohne Thermitzusatz) in
einem Behälter am Geschoßboden untergebracht war [180]:
· Im Geschoß ohne Thermitzusatz war der Reizstoff in einem Messingzylinder (Ø = ¼ des Geschoßdurchmessers;
Länge = Geschoßdurchmesser, Wandstärke = 3 - 5 mm), der sich in der Mitte des Geschoßbodens auf einer
Schwachstelle befand. Bei der Explosion blieb der Messingzylinder intakt, der Reizstoff jedoch wurde durch den Explosionsdruck
verdampft und trat durch die Schwachstelle im Geschoßboden als separate Wolke nach außen ohne
durch die Explosionshitze zu verbrennen. Die Erprobung dieser Geschosse war bei Kriegsende noch im Gange und bis
dahin nur bei Granaten bis zum Kaliber 88 mm erfolgreich; bei größeren Kalibern funktionierte dieses System nicht.
· Das Geschoß mit Thermitzusatz war ähnlich konstruiert. Die vordere Hälfte des Messingzylinders war jedoch mit
Thermit gefüllt und anstelle der Schwachstelle im Geschoßboden waren in den unteren Teil der Messinghülse Löcher
gebohrt worden. Während die Hülse auch bei dieser Konstruktion durch die Explosion der Sprengladung nicht zerstört
wurde, geriet das Thermit durch den Explosionsdruck in Brand und verdampfte den Reizstoff und drückte in
durch die Löcher nach außen. Dieser Geschoßtyp befand sich bei Kriegsende in der Erprobung
Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1975
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Re: M-Körper

Beitrag von bettika » 27.07.2014 18:37

Bunkerbob hat geschrieben: Meines Wissens nach (ich habe da einmal etwas gelesen, finde es aber in den Bergen Papier nicht mehr wieder) dachte die Kriegsmarine an die Option, im Handelskrieg Schiffe mit Kampfstoffmunition zu beschießen und somit die Ladung zu verseuchen - und auch ohne Schiffsversenkung für den Feind unbrauchbar zu machen. Hierzu wären insbessodnere sesshafte Kampfstoffe wie Lost sinnvoll -
Hallo,
diese Information findet sich bei Gellermann "Der Krieg, der nicht stattfand" (S.113),
Hintergrund war die Forderung der Kriegsmarine im September 1939 nach 50 Monatstonnen Lost

Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Bunkerbob
Forenuser
Beiträge: 188
Registriert: 01.11.2002 18:51
Ort/Region: Bad Kleinen

Siehste

Beitrag von Bunkerbob » 28.07.2014 15:08

man muss nicht alles, wissen, man braucht - entgegen langläufiger Meinung - noch nicht einmal wissen, wo es steht, sondern man braucht jemandem, der einen daran erinnert, wo man es schon einmal gelesen hat...:lol:

Danke für den Tip, Beate

Robert

Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1975
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Re: M-Körper

Beitrag von bettika » 24.01.2015 14:11

Bunkerbob hat geschrieben:[
Wenn in dem Schreiben von einem "heutigen M-Körper-Bestand" die Rede ist, wird die Marine offensichtlich schon etwas gehabt haben.
Und logisch ist der Schluss, das dies in den für die vorgesehene Umlaborierung vorgesehenen MaZä Kiel, Segeberg, Jessenitz, Wilhelmshaven und Aurich eingelagert gewesen ist, wo sonst?
Hallo,
in der einschlägigen Literatur gibt es wenig Hinweise ,das es Marinekampfstoffmuniniton gab,
noch weniger Hinweise, wo sie denn bei Kriegsende war und danach verblieben ist.
Bei Groehler
Die in Nord- deutschland - Swinemünde, Mölln, Schwerin, Jessenitz - liegenden Bestände der Kriegsmarine wurden wahrscheinlich noch kurz vor
Kriegsende teilweise vernichtet, ganz im Sinne des letzten uns
erhalten gebliebenen Keitel-Befehls vom 18. April, Kampfstoffe
"seewärts abzufahren" 2).

mit dem Quellenverweis Siehe die Lagekarte des OKW vom 20. März 1945, in: Militärar- chiv der Deutschen Demokratischen Republik (MA), W 31.60/20.
Eine ähnliche Quelle gibt es im
BA-Ma :RW 4/720K Karte "Produktions-, Lager- und Bereitstellungsstätten von Kampfstoff-Munition" http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/R ... 60c82e157a

Was aber irritiert, Mölln und Schwerin waren Heeres-Munas, Swinemünde= Mellenthin?

Kennt oder hat jemand die o.g. genannte Karte(n)/Quellen?

Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Bunkerbob
Forenuser
Beiträge: 188
Registriert: 01.11.2002 18:51
Ort/Region: Bad Kleinen

Re: M-Körper

Beitrag von Bunkerbob » 26.01.2015 17:18

bettika hat geschrieben:
Swinemünde= Mellenthin?

Grüsse
Beate
Hi Beate,

nicht alles mit Munition in der Nähe von Swinemünde ist Mellenthin ...

Ich habe leider die Originalbezeichnung für unsere "Muna" Mellenthin noch nicht herausbekommen, aber bei Swinemünde gabe es noch weitere Einrichtung zur Munitionslagerung
einmal am Westufer: https://www.google.com/maps/@53.88307,1 ... a=!3m1!1e3
nach 1945 nicht gesprengt und offensichtlich weiter militärisch genutzt
und
einmal am Ostufer: https://www.google.com/maps/@53.8924025 ... a=!3m1!1e3
nach 1945 nur z.T. gesprengt, ebenfalls offensichtlich weiter militärisch genutzt.

Was davon das Marine Artillerie Arsenal Swinemünde ist, und was das Sperrwaffenarsenal Swinemünde (1921 aus dem Sperrwaffenbetrieb des Marineartilleriedepots Swinemünde hervorgegangen, 1934 "Sperrdepot", 1935 "Sperrzeugamt" und ab 1943 "Sperrwaffenarsenal")
kann ich nicht sagen

Gruß
Robert

Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1975
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Re: M-Körper

Beitrag von bettika » 15.04.2015 23:07

bettika hat geschrieben: Bei Groehler
Die in Nord- deutschland - Swinemünde, Mölln, Schwerin, Jessenitz - liegenden Bestände der Kriegsmarine wurden wahrscheinlich noch kurz vor
Kriegsende teilweise vernichtet, ganz im Sinne des letzten uns
erhalten gebliebenen Keitel-Befehls vom 18. April, Kampfstoffe
"seewärts abzufahren" 2).

mit dem Quellenverweis Siehe die Lagekarte des OKW vom 20. März 1945, in: Militärar- chiv der Deutschen Demokratischen Republik (MA), W 31.60/20.
Eine ähnliche Quelle gibt es im
BA-Ma :RW 4/720K Karte "Produktions-, Lager- und Bereitstellungsstätten von Kampfstoff-Munition" http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/R ... 60c82e157a
Hallo ,
die Karte aus dem BA-MA liegt mir mittlerweile vor, aber entweder hat Groehler eine schlechte Kopie oder falsch abgeschrieben.
Die Signatur "Bereitstellung Marine 1944" steht bei "Linz, Swinemünde und Jessenitz"
Mölln und Schwerin haben die Signatur "Bereitstellung Heer am 20.3.1945".

Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Antworten

Zurück zu „Zweiter Weltkrieg - Rüstungsindustrie / Logistik“