IG-Farben

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
PeterS

Korrekt

Beitrag von PeterS » 19.11.2003 23:44

@Timo. So war es gemeint.

cisco
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Beitrag von cisco » 19.11.2003 23:47

@wilm, sejerlänner

Etwas differenzierter könnte es schon sein.
Gerade die Nachkriegsgeschichte der Rest-IG-Farben ist doch ein schönes Beispiel.(Spiegel, diese Woche)
Unabhängig davon, das es bei manchen Leuten ein ideologisches Interesse am verschwinden von "unangenehmer Geschichte" gibt(übrigens auch bei den Relikten der ehemaligen DDR), stecken doch meist handfeste wirtschaftliche Interessen dahinter (Grundstücke in guter Lage etc.)
Und ich denke die Diskussion um das "Tätervolk" gehört da nun garnicht hin. (wenn ich auch die Aufassung von Wilm, was die Architektur des Denkmals anbelangt, teile). Solche Einwürfe werden höchstens von Interessierter Seite benutzt, um schneller zum Ziel zu kommen.(Das bezieht sich zumindest auf die "Abwicklung" vieler Relikte in den Großstädten)

Gruß

Cisco :holy:
Zuletzt geändert von cisco am 20.11.2003 00:18, insgesamt 1-mal geändert.

cisco
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Beitrag von cisco » 20.11.2003 00:13

Hier eine Liste der Firmen die bis 1998 Zahlungen an Zwangsarbeiter vorgenommen haben

http://www.uni-hohenheim.de/~www570a/sp ... mpensa.htm

und hier eine Liste der Firmen die Zwangsarbeiter beschäftigt haben.

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/5533/1.html

und noch der link zur Stiftung

http://www.ns-zwangsarbeiterlohn.de/zwangsar/stiftung/

Gruß

Cisco

PeterS

ist es nicht seltsam?

Beitrag von PeterS » 20.11.2003 10:18

Ist es nicht seltsam, daß manche Zeitgenossen sich auf den Schlips getreten fühlen, wenn man historisch korrekte Fakten ins richtige Licht rücken will? Ich bin zwar auch prinzipiell dagegen, durchweg alle Deutschen als Tätervolk zu bezeichnen und die (Un-)Taten von früher immer wieder aufzuführen. Aber seht doch mal her: Für die meisten Bundesbürger aus den alten Bundesländern sind Ostdeutsche "Stasiangehörige" oder "Jammerlappen", oder wie in meinem Fall ein "Schmarotzer" und/oder "Rechter" usw, nur weil ich als Arbeitsloser nach dem Sinn von Prunk- und Prestigeobjekten wie die Kanzler-U-Bahn gefragt habe. Wer heute Kritik übt, ist automatisch entweder Rechts oder Antisemit. Jeder Politiker aus dem Osten wird irgendwie als MfS-Angehöriger betrachtet und behandelt. Eine willkommene Gelegenheit, unliebsame Konkurrenz ins Abseits zu drängen und kritische Frager mundtot zu machen. Ich will sagen, daß die DDR weit mehr als nur eine Ansammlung von "Verbrechen", "Unterdrückung" usw. war. Sie war meine Heimat. Und in der habe ich auch sehr schöne Zeiten erlebt. Mit meinen 45 Jahren kann ich mir dieses Urteil erlauben. Frage ins Forum auch wenn es OT ist: Wieviele Alt-Bundesbürger incl. Politiker waren denn IMs der Stasi und haben dafür ihren Hurenlohn kassiert? Warum werden die "Rosenholz-Daten" so zögerlich öffentlich gemacht? Was wird da schon wieder vertuscht und verschleiert? Wer hat denn da Angst vor wem? Wurde so nicht auch nach dem Ende des III.Reiches verfahren? Sitzen die Saubermänner und Moralapostel nur auf der anderen Seite?

Und: Das Mahnmal in Berlin ist in architektonischer oder künstlerischer Hinsicht ein Graus. Huhhhhhhhhh. Eine in Beton gegossene Lüge, ein Alibi und eine halbherzige Entschuldigung von Leuten, die öffentlich ihr Wohlwollen demonstrieren, in Gedanken aber ganz andere Richtungen fahren. Welch eine Doppelmoral. Andere Denkmale bräuchten auch Gelder, um wenigstens in den Grundzügen erhalten zu werden.

Zu DDR-Zeiten gab es einen Ausspruch aus Volkes Mund, wenn Erich mal wieder Gelder für Projekte aus dem Fenster warf, die es nicht wert waren: "Erich - Schenker von Habenichts!"

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Oliver
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Beitrag von Oliver » 20.11.2003 15:44

Hi PeterS,

gebe Dir recht, bin auch der Meinung dass es nicht unbedingt eines zentralen Mahnmals bedarf um an den Holocaust zu erinnern. Es gibt in Deutschland genug Orte an denen hervoragendes geleistet wird um die Erinnerung an diese zeit Wachzuhalten.

Meine persönlichen Tipps sind dabei die Gedenkstätte in Buchenwald sowie in Dachau, die immer wieder gute Publikationen veröffentlichen bzw. Vortragsreihen durchführen.

Schade ist indes dass andere Aussenstellen von KZs überhaupt nicht gepflegt werden und dem Verfall preisgegeben sin z.B. die diversen Produktionsstätten von Messerschmitt am Inn.

Gruß
Oliver

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