Raufuttersammelstelle

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Saska
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Raufuttersammelstelle

Beitrag von Saska » 03.05.2013 07:08

Hallo Zusammen

Im Kreis Freudenstadt werden derzeit Vorbereitungen getroffen eine ehemalige Raufuttersammelstelle der Wehrmacht abzureißen. Das hölzerne Barackengebäude befand sich bis vor kurzem noch in städtischer Nutzung und soll nun entfernt werden. Da sich nun einige Privatpersonen gefunden haben, welche im Zuge der Heimatforschung das Gabäude vor dem Abriss dokumentieren möchten, wende ich mich mit nachfolgender Anfrage an die hiesigen Forenmitglieder, in der Hoffnung etwas mher zu diesem uns unbekannten Thema zu erfahren. Leider sind uns keine weiteren Gebäude dieser Art hierzu bekannt um das beschriebene Objekt einordnen und um spätere Anbauten oder Verändernungen aufzeigen zu können.

Wer kennt weitere Rauhfuttersammelstellen der Wehrmacht bzw. deren Barackengebäude und kann hierzu mehr zu diesen Anlagen berichten oder Bilder hierzu einstellen? Gab es hierzu eine bestimmte Baunorm oder ein Modellschema? Sahen diese Anlagen alle immer gleich aus oder wurde sie jeweils individuell erstellt? Auch für generelle Inforationen zu Raufuttersammelstellen der Wehrmacht wäre ich dankbar.

Anbei eine Aufnahme der beschriebenen Raufuttersammelstelle im Kreis Freudenstadt.

Für jeden Hinweis hierzu wäre ich sehr dankbar.

Grüße Sascha
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Beitrag von turul » 03.05.2013 16:24

In Ludwigsburg gab es ein "Raufutterlager", lange Zeit Mobilmachungsstützpunkt u.a. für das Feldjägerbataillon 751 (Geräte-Einheit), teilweise auch genutzt vom Feldjägerausbildungszentrum 850. Mit Bildern kann ich leider nicht dienen.

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TimoL
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Beitrag von TimoL » 03.05.2013 17:40

In Neumünster, Frankenstraße, gab es ebenfalls ein Raufutterlager (Massivbau), das auch als Mobilmachungsstützpunkt genutzt wurde :-)
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Rauhfuttersammelstelle

Beitrag von kuhlmac » 06.05.2013 09:36

Wenn du dieses freundliche Wort mit "h" schreibst, wie es (nach meiner Meinung) eigentlich angebracht wäre und es lange gemacht wurde, findest du alleine bei Google 19 Treffer.
z.B.
http://www.digam.net/dokument.php?ID=70 ... 08d978c7dc
was dann auch deutlich macht, was mit nicht abgebrannten Synagogen in der NS-Zeit gemacht wurde.
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Beitrag von TimoL » 06.05.2013 11:19

Nee, nee ohne "h" ist das schon richtig... ;)

Muss ich als langjähriger Pferdehalter ja wissen... ;)
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Beitrag von kuhlmac » 06.05.2013 18:38

TimoL hat geschrieben:Nee, nee ohne "h" ist das schon richtig... ;)

Muss ich als langjähriger Pferdehalter ja wissen... ;)
:) Timo, klar steht das ohne h im Duden. Aber vgl.:
http://www.korrekturen.de/wortliste/rau.shtml

Es war halt "früher" mit h zu schreiben, und deshalb ist es besser, gerade wenn man mit Archivalien aus der Zeit des 2WK usw. arbeitet, auch mal die "Alte Rechtschreibung" zu nehmen, egal ob sie inzwischen sinnvoll geändert wurde oder nicht.
Ohne h hätte man sicher bei Google usw. nicht so den Erfolg. Früher schrieb man ja Tür auch noch mit h und ggf. sogar Thüre....

Beste Grüße
Christian
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Beitrag von redsea » 06.05.2013 21:09

TimoL hat geschrieben:Nee, nee ohne "h" ist das schon richtig... ;)

Muss ich als langjähriger Pferdehalter ja wissen... ;)
Hallo Timo,

Wissen ist bekanntlich relativ. Bevor das Thema hier jetzt in eine Rechtschreibdiskussion abdriftet, wäre es sinnvoll, Deine Aussage mit einer amtlichen Quelle wie z.B. Bundesarchiv, Landesarchiv o.ä. zu belegen.

In meiner Branche schreiben wir übrigens ebenfalls immer noch "Rauhtiefenmesser", auch wenn man das Adjektiv "rauh" nach der sogenannten Rechtschreibreform ohne "h" = "rau" schreibt. Sollte Gleiches vielleicht auch für Rauhfuttersammelstelle, Rauhfutterscheune etc. gelten???

Aber selbst wenn sich die Rechtschreibung einer historischen Sache geändert hat oder man heutzutage womöglich ein ganz anderes Wort zur Bezeichnung dieser Sache verwendet, so würde ich Christian beipflichten, ist es sinniger bei Recherchen mittels der alten, im entsprechenden Suchzeitraum geltenden Schreibweise oder Bezeichnung zu suchen.

Viele Grüße

Kai

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Beitrag von TimoL » 06.05.2013 22:32

Touché ! :-)

Nun, amtliche Werke aus dem Stadtarchiv konnte ich so auf die Schnelle nicht einsehen, dafür aber zwei andere historische Werke die sich mit der Lagerung und Bereitstellung von Futtermitteln befassen:

1. Handbuch der Preußischen Staatsforstverwaltung, Ausgabe 1929: Rauhfutter, also mit "h".

2. Richtlinien für Reiten und Fahren, Bd.4, Haltung, Fütterung, Gesundheit und Zucht, Ausgabe 1996: Raufutter, also ohne "h".

So, und meinen Worten habe ich auch weitere Taten folgen lassen; anbei noch ein Bild der ehemaligen Rauhfutterlagers (das Gebäude wurde vor einigen Jahren abgerissen) in der Frankenstraße Neumünster.

Zuletzt diente das Gebäude als MobSt für folgende Einheiten:

Feldersatzbataillon 61 (GerEinh)
- 1./FErsBtl 61
- 2./FErsBtl 61
- 3./FErsBtl 61
- 4./FErsBtl 61
- 5./FErsBtl 61
- 6./FErsBtl 61

Feldersatzbataillon 65 (GerEinh)
- 1./FErsBtl 65
- 2./FErsBtl 65
- 3./FErsBtl 65
- 4./FErsBtl 65
- 5./FErsBtl 65

Frontnachrichtenkompanie 600 (GerEinh)

Frontnachrichtenzug 6 (GerEinh)

4./Nachschubbataillon 6 (GerEinh)

7./Nachschubbataillon 6 (GerEinh)

Heimatschutzkompanie 1131 (GerEinh)
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Beitrag von Godeke » 06.05.2013 23:00

Hallo :-) ,

im Lüneburger Heeresverpflegungsamt standen 3 massive Raufutterscheunen, die hinteren beiden sind heute schon abgerissen. Aus dem Bild gehen aber Bauart, Größe und Proportionen hervor. Im alten Heeresverpflegungsamt Verden steht das gleiche Modell.
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...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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Beitrag von Baum » 06.05.2013 23:31

Hallo,

auch beim HVA Heilbronn gab es ja die Rau(H)futterscheunen (gab`s die nicht vielleicht bei jedem HVA?). Zwischenzeitlich sind sie platt gemacht.
Bilder siehe u.a. hier:

heeresverpflegungsamt-heilbronn-t9530.h ... ronn%20hva

Es stellt sich mir jedoch die Frage, ob wir hier nicht von zweierlei Typen sprechen.
zum einen die Raufutterschuppen in den HVA zur Lagerung und Abgabe von Heu und Stroh und zum anderen die Sammelstellen wie in Freudenstadt, also im Schwarzwald mit viel Grünlandnutzung und Heuwerbung?
Wenn dem so war, müßte es die Sammelstellen ja v.a. in den Grünlandgebieten geben, also u.a. in den höheren Mittelgebirgslagen.

Gruß Baum

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