Betonblock auf Scheinanlage

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 14.07.2003 14:57

Moin!

Ich habe hier genügend Material über Munitionssprengungen durch die Briten in der Zeit nach dem Krieg und noch mehr Infos aus Gesprächen mit Leuten, die sich beruflich damit befassen.

Es ist nirgends überliefert, daß jemals so ein Aufwand getrieben wurde. Im Gegenteil - es ist recht genau dokumentiert, wie so etwas ablief. Beton war da nur im Spiel, wenn er weg sollte (Demilitarisierung/Entfestigung).

Im Übrigen: Wenn das Ding dafür gewesen wäre, stünde es nicht mehr so da. Wir reden ja nicht davon, ein oder zwei oder zehn Granaten zu sprengen, sondern eher von wesentlich größeren Mengen und damit auch größeren Ladungen. Bye, bye, Betonklotz.

Mike

arne.kunstmann

Beitrag von arne.kunstmann » 14.07.2003 19:20

Mahlzeit!
Was ist denn wohl noch so alles drunter zu finden, dieses Ding wiegt viele Tonnen und liegt nur locker auf der Grassnarbe auf. Da müsste doch irgendetwas drunter sein, daß das Gewicht trägt...

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 17.07.2003 09:23

Moin!

Liegt dieser Klotz im Bereich Altenwalde oder in der Umgebung von Nordholz?

Wenn der Betonblock wirklich massiv sein sollte, muß er dorch durch irgendetwas gestützt sein, was unter ihm liegt. Oder sieht es nur auf dem Photo so aus, als läge er etwas "am Hang"?

Könnte es vielleicht sein, daß der Block durch eine Sprengung so nah am Boden liegt?

Gruß EricZ
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 17.07.2003 13:30

Moin!

Das Gelände liegt einige Kilometer südlich des MarFliHo Nordholz, der Block liegt an einem Hang, an der abschüsigen Seite wird er von einer Art Ziegelwand gestützt und es könnte sein, daß er mal etwas höher lag.

Mike

Gast

Beitrag von Gast » 18.07.2003 13:20

fragen über fragen.....

hier noch einmal die "merkwürdigkeiten" zu diesem objekt zusammen gefasst:

es ist davon auszugehen das die nur noch in resten vorhandene verklinkerung gleichzeitig auch die verschalung für diesen massiven betonblock war.
das kann man daran erkennen das sich eben die mauersteinfugen im beton abgebildet haben.
die mauersteine scheinen, soweit an den restlichen steinen zu erkennen, die an der nordseeküste übliche gelbe bis weißliche färbung zu haben, sind somit wohl eben "ortsansässige" steine.
die verklinkerung war zwei steinreihen breit, diente somit also nicht unbedingt nur zur zierde.
das ist für mich eine der ersten "merkwürdigkeiten". man könnte darauf evtl. rückschlüße ziehen, dass dieses objekt von fachkräften in einer etwas aufwändigeren form errichtet wurde.

die auf den bildern zu erkennenden stützen sind aus dem gleichen steinmaterial, liegen aber (vermutlich ..) aus statischen gründen unter dem betonklotz, und haben/hatten wohl keinen direkten statischen kontakt zur vormaligen verklinkerung.

der betonklotz hat auf der oberfläche (dachseite...) keinerlei beschädigungen oder sonstige oberflächenschäden die auf einen beschuß oä. hindeuten würden.
es sind außerdem keinerlei öffnungen, befestigungslöcher, laschen oder evtl. abgetrennte verbindungselemente zu erkennen.
die "dachfläche" ist bis auf die typischen alterserscheinungen frei von oberflächenfehlern.
somit scheidet für mich die nutzung als beschußobjekt bzw fundament uä aus.
inwieweit nun an der vormaligen verklinkerung dergleichen vorhanden war, kann jetzt natürlich nicht gesagt werden.

die unterseite ist soweit erkennbar plan und einigermaßen eben.
die vorhandene mulde könnte ursprünglich ein raum gewesen sein, der jetzt durch den sandigen boden dort verfüllt ist.

der betonklotz scheint bis auf evtl. setzungen immer noch in seiner ursprünglichen position zu liegen.

die erkennbaren stützpfeiler stehen im krassen wiederspruch zum massiv ausgeführten betondecke und wirken im vergleich regelrecht filigran.
betonelemente waren soweit unterhalb der betondecke nicht weiter zu erkennen.
ob dieses objekt mal mit erdreich eindeckt war, kann nicht genau gesagt werden.

die funktion dieses objektes ist nach wie vor unklar, denkbar aus meiner sicht wäre eine art schutzraum für genau senkrecht fallende projektile, die KEINE explosive wirkung haben, zB zielübungsbomben aus stahl/beton usw.
aber selbst diese hypothese (obwohl naheliegend durch die im 1.wk in der nähe stationierten ehemaligen luftschiffe) macht irgendwie auch keinen sinn, den man könnte solche bomben abwerfen und danach das gelände betreten.


Holger

lars
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Beitrag von lars » 18.07.2003 23:43

Moin zusammen,
vielleicht hat das Ding mit der Scheinanlage gar nichts zu tun und ist schon früher (oder später) errichtet worden, wofür, da kann ich auch nur mitraten:
- Statik-Versuchsblock ( wie der Berliner Großbelastungskörper in klein)
- Gegengewicht oder Ankerpunkt für was auch immer
- war evtl. mal Teil eines nicht mehr vorhandenen (Holz??)-Bauwerks, das könnte die Form erklären.

gruß Lars

arne.kunstmann

Beitrag von arne.kunstmann » 19.07.2003 02:58

Hallo,
wie wurden eigentlich Luftschiffe verankert?

Devon

Beitrag von Devon » 19.07.2003 07:43

Luftschiffe wurden mit der Bugspitze an einem Mast festgemacht, so das sie sich im Wind - wie eine Große Fahne - drehen konnten.

Gruß...

Hansekogge

Beitrag von Hansekogge » 23.07.2003 01:57

Moin Moin,
könnte es nicht sein das dieser ominöse Block vorher stand und als Beschussziel genommen wurde. Dann aber als der Platz zum sprengen von Munition genutzt wurde auf nachträglich erstellte pfeiler gekippt wurde, um unter ihm etwas zu sprengen ??
Dafür würde ja auch der unebene Boden und die ausbuchtungen sprechen !!

Aber wer weiss vielleicht war da auch nur ein Bauer am Werke der ein wenig Beton über hatte und zuviel Korn und Bier im Kopp.

Fragen über Fragen, langsam werde ich neugierig *gg* !!

gruß Hanse

arne.kunstmann

Beitrag von arne.kunstmann » 08.08.2003 22:04

Hi Hansekogge,
ich glaube, wenn dieser Klotz auf den Pfeiler gekippt wäre, dann gäbe es gar keinen Pfeiler mehr zu bestaunen. Mir scheint, daß der Betonklotz vorher auf dem Hügel gestanden hat und dann irgendwie abgerutscht ist. Der Pfeiler sollte dann den weiteren "Absturz" verhindern. Was ist denn unter dem "Hügel"? Wie sieht denn die sonstige Landschaft dort aus? Gibt es noch mehr solche Hügel oder Abhänge? Für was wurde diese "Scheinanlage" errichtet, was war denn dort so wichtiges, daß durch eine solch aufwändige Anlage geschützt werden sollte und wann eigentlich? WW1 oder WW2"? Ich kann mich an eine Anlage des Küstenschutzes in Australien erinnern, da stand ein ähnlicher Betonklotz als bombensichere Abschlußdecke über einem Notausgang. Sind deutsche Festungsbauer später dort tätig geworden?

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