Liebe Forschergemeinde,
ich wurde erst vor einigen Wochen auf diese Seiten aufmerksam gemacht und möchte, da ich seit Langem in der Nähe des besagten Geländes wohne, mein bescheidenes Wissen hier kundtun. Die angesprochenen Lokalitäten habe ich auf anliegendem Foto markiert.
1. finden sich ca. 20 m hinter den schon anderweitig beschriebenen Torpfosten links vom Wege noch die Fundamente eines Wachhäuschens, das noch in den 60er Jahren, außer den fehlenden Fenstern und Türen, intakt war.
2. gab es in den 50er Jahren das sogen. "Bunker-Cafe" (siehe auch den Beitrag von ghostrider weiter oben). Dieses wurde von einem Wirt namens Karl Kohlmeyer (oder "...eier" oder "...ayer") unterhalten, der dann nach Augustdorf verzog und dort eine Gastwirtschaft in Kasernen-Nähe übernahm.
3. das Loch, das
arachnoPhil weiter oben beschreibt, war noch in den 60er Jahren völlig offen. Wir sind als Kinder mehrfach hinabgestiegen und fanden einen Raum in der Größe von ca. 3 x 5 m vor. Der Boden war mit Schutt und Laub bedeckt, in der leicht gewölbten Decke befanden sich, außer dem Einstieg noch zwei runde Lüftungs(?)-Öffnungen im Durchmesser von ca. 15 cm.
Einer meiner Kumpels muss wohl zuhause gepetzt haben, jedenfalls verständigten sich unsere Eltern miteinander und jeder von uns bekam eine gehörige Standpauke, dass das Spielen dort zu gefährlich sei "bla bla bla"
. Bald darauf wurde der Eingang dann auch zubetoniert. 1973 war er noch einmal für kurze Zeit offen. Ich selber traf dort Feuerwehrleute an, die Wasser hinein spritzten, weil es da unten brannte und gewaltiger Rauch aus dem Eingang drang. Danach war er bis vor Kurzem wieder geschlossen.
Einer der Munitionsräumer, mit dem ich vor drei oder vier Jahren sprach, bezeichnete das besagte Objekt übrigens als Zisterne.
5. Außer dem beschriebenen Wachhäuschen, kann ich mich noch an mindestens ein Gebäude auf dem Gelände erinnern, das noch in den 60ern intakt war. Dieses muss sogar noch nicht lange unbewohnt gewesen sein, ich erinnere mich noch an Reste einer Gartenanlage und sogar an eine Frauenbüste (Imitat aus Beton oder so) die dort stand.
6. Oben genannter Munitionsräumer äußerte mir gegenüber, es habe sich bei dem Gelände um das Lager der Bielefelder FLAK-Munition gehandelt. Von ihm erfuhr ich auch von der Bauweise entsprechender Geschosse, die wohl mit einer Art Uhrwerk ausgestattet waren über das man die Höhe einstellen konnte, in der sie explodierten. Solche Geschosse wurden dort angeblich geräumt.
7. Außerhalb des Geländes gab es bis weit in die 60er noch eine Baracke, die bewohnt war von (sorry, aber) wie zumindest wir Kinder sie damals nannten "Asozialen". Ich weiß nicht was für Leute das waren, sie waren jedenfalls "mittellos" und hatten viele Kinder.
8. Auch der heutige Grillplatz weist, und wies damals sehr viel deutlicher, Spuren einer Nutzung auf. Er war terrassenförmig angelegt und es gab ein versenktes Gemäuer das aussah, und deshalb von uns so bezeichnet wurde, wie ein Schwimmbecken.
9. Die nahegelegene Sandgrube Wullenkord war bis in die 60er eingezäunt und beschildert mit "Betreten verboten - Munitionsreste!" oder ähnlich.
10. Auf der anderen, der westlichen Seite des Senner Hellwegs gibt es einen sogenannten Exerzierplatz und einen Schützengraben. Beide wurden wohl angeblich schon vor dem ersten Weltkrieg von einem "Bielefelder Batallion" ihrer Bezeichnug entsprechend genutzt.(Vgl. "Senne1 in Vergangenheit und Gegenwart", Bielefelder Heimatverlag 1951, darin "Adolf Brand vom Buschkamp" von Karl Vormbrock).
In der Hoffnung, interessantes beigesteuert zu haben
Viele Grüße
GE-Screenshot aus förmlichen Gründen vorübergehend entfernt, Shadow.