Panzerwerkstatt im Bielefelder Osten

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
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redsea
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Beitrag von redsea » 20.11.2007 20:51

Hallo Matthias, hallo holli & all,

also die mündl. Überlieferung, dass es sich um ein Panzerwerk gehandelt haben soll, sprich dass dort die Endmontage von Panzern stattgefunden haben soll, können wir wohl recht sicher ausschließen. Gründe dazu nannte Matthias ja schon. Somit sollte es sich wohl wirklich um ein Ausbesserungswerk oder Instandsetzungswerkstatt handeln.

Die Literatur gibt zu diesen Dingen in der Tat sehr wenig her, wobei es doch schon einige bedeutende Rüstungsbetriebe in Bielefeld gab, wie z.B. Rheinstahl (heute Thyssen-Krupp) wo Pressteile gefertigt und Bleche für Panzer bearbeitet wurden und auch heute noch werden, dann Dürkopp wo Kanonen gefertigt wurden etc.. Dass in Bielefeld jedoch Panzer montiert worden sein sollen, habe ich noch nicht gehört. Die Bleche für Panzer gingen von Bielefeld aus in andere Städte zur Endmontage. Vielleicht auch noch erwähnenswert, dass für einige Bielefelder Betriebe vor 20 Jahren noch galt, dass innerhalb von 24 Std. ein Teil der Produktion auf die Fertigung bestimmter Rüstungsgüter und innerhalb von 48 Std. der gesamte Betrieb auf die Produktion von Rüstungsgütern umzustellen sein mußte.

Was die Hallen mit den Faltschiebetüren betrifft, so hätten wir wohl mal die Höhe messen sollen. Abgesehen vom Kranwagen, der in der Halle mit der höchsten Durchfahrt steht, ist das höchste Fahrzeug das wir dort gesehen haben ein MAN N 4530 Dreiseitenkipper, der eine Höhe von 2,86 m hat. Das ist wohl auch das "Höchste der Gefühle", denn dem werden, wie man uns sagte, regelmäßig beim Einfahren in die Halle die Rundumleuchten an herabstehenden Toranschlägen abgefahren. Somit dürfte die lichte Portalhöhe nicht viel über 2,86 liegen.

Und ja, die Frage nach dem Regelbauwerk bezog sich auf diese Halle.

Gruß redsea

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arachnoPhil
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Beitrag von arachnoPhil » 12.10.2011 21:08

Moin


ich habe etwas im "Lexikon der Wehrmacht" gefunden.

Wenn ihr auf diesen Link klickt...

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gli ... derung.htm

...runterscrollt bis zu Wehrkreis VI Münster, Heereszeugämter
und dann auf Bielefeld klickt seht ihr die Heeres-Gerätelager des Heeres-Nebenzeugamts Bielefeld.
Eines befand sich in Bielefeld-Oldentrup.

Ich denke es wird sich um die hier behandelte "Panzerwerkstatt" handeln.
Ich weiss aber nicht, was genau ein Heeres-Gerätelager gewesen ist.

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Talpa
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Beitrag von Talpa » 15.10.2011 22:02

Hallo,

ich habe eher zufällig ein Gebäude gefunden welches in das besprochene Raster passt.

http://view.stern.de/de/picture/Ger%E4t ... 02532.html

Wenn man unter google Bildersuche Heereszeugämter eingibt, kommt man schnell auf ein soleches Gebäude in Grafenwöhr.
Lässt sich irgendwie nicht verlinken.

Ob dieses jetzt Regelbauten sind, entzieht sich meiner Kenntniss. Jedenfalls folgen sie einer gewissen Regelmäßigkeit.



Gruß
Talpa

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GerdW
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Panzerreparturwerk Bielefeld

Beitrag von GerdW » 03.01.2012 23:58

Hallo,Zusammen!

Bei meinen Recherchen zu den Luftangriffen auf Bielefeld,
bin ich auch auf diesen Thread gestossen.

Nach Zeitzeugen,wurden hier Panzer repariert;
unterhalten wurde die Panzerreparatur von der
Fa.Dürkopp.
Die reparierten Panzer wurden in den Tongruben
der ehemaligen Ziegelei Hagemann erprobt.
Die zu reparierenden und fertigen Panzer,hat man
in den umliegenden Wäldchen (Heeper Holz, Oldentruper Wäldchen)
und bei Meier zu Heepen, getarnt, abgestellt.

Gruß
Gerd


Quelle: eigene Recherche

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HeeresNebenZeugAmt

Beitrag von GerdW » 05.01.2012 22:39

Hallo !

Da im Moment mein Scanner streikt hier etwas Literatur:

"Heeresnebenzeugamt Bielefeld

Die Aufstellung dieser Dienststelle erfolgte mit einem Offizier
am 01.09. 1938 in Bielefeld, dem ab Oktober ein zweiter zur Seite gestellt
wurde.
Ein erstes Unterkommen fand sie in den Räumen der alten 55er Kaserne.
Ein Neubau war vom OKH (Oberkommando der Wehrmacht, G.W.) unterm 21.04. 1939
genehmigt worden und sah nach der Baubedarfsnachweisung vor:
a) ein Verwaltunggebäude mit Dienstwohnung für den Vorsteher
b) ein Wohngebäude für einen Beamten, drei Feldwebel oder Angestellte
und vier unverheiratete Soldaten
c) ein Gemeinschaftsgebäude sowie Anlagen für Erholungsplätze
d) eine Betriebswerkstatt mit Kraftfahrzeughalle sowie zwei Schuppen,
ein viertes Lagerhaus und sonstige Nebenanlagen

Hiervon wurden bis Kriegsbeginn drei Lagergebäude fertiggestellt, der Erweiterungsbau
wurde am 12. September 1939 eingestellt.

Der Geltungsbereich erstreckte sich auf die Standorte Bielefeld, Gütersloh, Paderborn, Detmold, Brakel, Höxter und Schötmar.
Die Hauptaufgabe der Dienststelle lag in der Verwaltung, Lagerung und ggf Ausgabe der Ausstattung für Truppen, die im Mobilmachungsfall aufgestellt wurden."

Weiter steht noch drin, dass die Familie Hagemann nicht bereit war, Grundstücke
zu verkaufen. Sie wurde darauf hin zwangsenteignet. Noch am gleichen Tag, dem 02.08.1938,
begannen dann die Bauarbeiten.

Gruß
Gerd

Quelle: Garnisionen in Bielefeld, im Stadtarchiv Bielefeld

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Korrektur

Beitrag von GerdW » 06.01.2012 13:43

Hallo !

OKH heisst Oberkommando des Heeres, nicht der Wehrmacht (wäre OKW)

Gruß
Gerd

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