Eindeutschungsamt
Eindeutschungsamt
Vor einigen Jahren las ich in einem (Eisenbahn-?)Buch über ein Amt, welches sich mit der Eindeutschung russischer Ortsnamen befaßte und wohl bis in die letzten Kriegstage aktiv war - obwohl es schon lange keine Ortsnamen mehr einzudeutschen gab.
Weiß jemand mehr?
Wo war dieses Amt angesiedelt? War es nur für die Reichsbahn tätig? Nur für Russland bzw. kyrillische Ortsnamen? Oder auch für Ortsnamen anderer besetzter Gebiete?
gruß EP
Weiß jemand mehr?
Wo war dieses Amt angesiedelt? War es nur für die Reichsbahn tätig? Nur für Russland bzw. kyrillische Ortsnamen? Oder auch für Ortsnamen anderer besetzter Gebiete?
gruß EP
also eingedeutscht wurde meines Wissens nicht nur in Rußland, sondern auch in anderen besetzten Ländern wie z.B. in Polen. Man denke hier z.B. nur an Lodz = Litzmannstadt bzw. verschiedene KZ wie z.B. Auschwitz, Kulmhof, die vorher auch polnische Namen hatten.
Inwieweit hier jedoch eventuell wieder ehemalige k.u.k. Namen hervorgekramt wurden entzieht sich meiner Kenntnis.
Es soll aber - ohne dass ich jetzt auf die Schnelle Beispiele parat hätte - z.T. auch ziemlich lächerliche Umbenennungen gegeben haben.
Die Eindeutschung von Namen bezog sich aber nicht nur auf Ortsnamen sondern auch auf Familiennamen, die irgendwie slawisch angehaucht waren. Diese Namensänderungen mußten m.W. auch genehmigt oder beantragt werden. Ob beim selben Amt weiß ich jedoch nicht.
Baum
Inwieweit hier jedoch eventuell wieder ehemalige k.u.k. Namen hervorgekramt wurden entzieht sich meiner Kenntnis.
Es soll aber - ohne dass ich jetzt auf die Schnelle Beispiele parat hätte - z.T. auch ziemlich lächerliche Umbenennungen gegeben haben.
Die Eindeutschung von Namen bezog sich aber nicht nur auf Ortsnamen sondern auch auf Familiennamen, die irgendwie slawisch angehaucht waren. Diese Namensänderungen mußten m.W. auch genehmigt oder beantragt werden. Ob beim selben Amt weiß ich jedoch nicht.
Baum
nach meinem wissenstand ist das eher eine thematik zu den "chefs der zivilverwaltung" als direkte beauftragte, eben besetzte, ehemals eigenständige staatsgebiete den verwaltungsnormen usw des reichsgebietes anzugleichen.
und das war (ebenfalls mein wissenstand) in den einzeln ländern dann doch sehr individuell.
ein zentrales "eindeutschungsamt" wird es deshalb wohl auch nicht gegeben haben.
"eingedeutsch" wurden unterschiedliche gebiete mit ebenfalls unterschiedlicher tragweite.
österreich und das sudetenaland war hier sicherlich weiter als zB elsass und lothringen.
und das war (ebenfalls mein wissenstand) in den einzeln ländern dann doch sehr individuell.
ein zentrales "eindeutschungsamt" wird es deshalb wohl auch nicht gegeben haben.
"eingedeutsch" wurden unterschiedliche gebiete mit ebenfalls unterschiedlicher tragweite.
österreich und das sudetenaland war hier sicherlich weiter als zB elsass und lothringen.
Wie das Amt wirklich genannt wurde, weiß ich nicht mehr - wenn denn überhaupt ein Name genannt wurde. "Eindeutschungsamt" ist meine Bezeichnung.
Mir stellt sich die Frage, ob es primär darum ging, kyrillische Ortsbezeichnungen wegen der schwierigen Lesbarkeit in eine deutsche Schreibweise zu übertragen, oder ob damit grundsätzlich eine (europaweite) Germanisierung von Ortsnamen angestrebt wurde. Elsaß und Lothringen sind hier ungünstige Beispiele, weil die Ortsnamen in diesen Regionen immer schon deutschen Einflüssen ausgesetzt waren.
Nebenbei: Durch die neuen (englischbasierten) Transskriptionsregeln wurde der rußlanddeutsche Herr Wolf im Zuge seiner Übersiedlung nach Deutschland zum Herrn Volf, und mußte sich zum Erhalt seines Namens Wolf einer kostenpflichtigen Umbenennung unterziehen.... Was sagt da das Eindeutschungsamt ????
gruß EP
Mir stellt sich die Frage, ob es primär darum ging, kyrillische Ortsbezeichnungen wegen der schwierigen Lesbarkeit in eine deutsche Schreibweise zu übertragen, oder ob damit grundsätzlich eine (europaweite) Germanisierung von Ortsnamen angestrebt wurde. Elsaß und Lothringen sind hier ungünstige Beispiele, weil die Ortsnamen in diesen Regionen immer schon deutschen Einflüssen ausgesetzt waren.
Nebenbei: Durch die neuen (englischbasierten) Transskriptionsregeln wurde der rußlanddeutsche Herr Wolf im Zuge seiner Übersiedlung nach Deutschland zum Herrn Volf, und mußte sich zum Erhalt seines Namens Wolf einer kostenpflichtigen Umbenennung unterziehen.... Was sagt da das Eindeutschungsamt ????
gruß EP
Meint ihr vielleicht das "SS-Rasse und Siedlungshauptamt "
abgekürzt:"SS-RuSHa"?
Unser Familienname(ich heiße Parastatidis) wurde im Jahre 1936
unter Gleichnamiger Feststellung des "Vollarischen" Statuses in den Namen: "Paar" eingedeutscht.Erst 1950 wurde der Name Parastatidis durch Entscheid eines Verwaltungsgerichtes wieder anerkannt.,
Laut Erlaß des SS-RuSHa der im Original noch in Familienbesitz ist,wurden in der Begründung zu obigen Erlaß nach eingehender Prüfung u.a.
die Wk-1 Teilnahme meines Großvaters als "Sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit zur arischen Rasse" gewertet,da laut SS-RuSHa nur Angehörige Arischen Blutes die Rassischen Voraussetzungen für die Verteidigung Deutschlands besäßen,da militäriische Manneszucht und Disziplin dem Juden/Nichtarier als Mangel seiner Rasse abzuerkennen seien..
PS:Die Familie Parastatidis ist seit 1862 in Bayern ansässig und besitzt/besaß seit 1869 die Kgl.Bayerische bzw.Deutsche Staatsangehörigkeit.
ich Habe das mit dem "Vollarier"auch erst erfahren als meine Oma verstorben war,und wir ihren Nachlaß geregelt haben.
abgekürzt:"SS-RuSHa"?
Unser Familienname(ich heiße Parastatidis) wurde im Jahre 1936
unter Gleichnamiger Feststellung des "Vollarischen" Statuses in den Namen: "Paar" eingedeutscht.Erst 1950 wurde der Name Parastatidis durch Entscheid eines Verwaltungsgerichtes wieder anerkannt.,
Laut Erlaß des SS-RuSHa der im Original noch in Familienbesitz ist,wurden in der Begründung zu obigen Erlaß nach eingehender Prüfung u.a.
die Wk-1 Teilnahme meines Großvaters als "Sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit zur arischen Rasse" gewertet,da laut SS-RuSHa nur Angehörige Arischen Blutes die Rassischen Voraussetzungen für die Verteidigung Deutschlands besäßen,da militäriische Manneszucht und Disziplin dem Juden/Nichtarier als Mangel seiner Rasse abzuerkennen seien..
PS:Die Familie Parastatidis ist seit 1862 in Bayern ansässig und besitzt/besaß seit 1869 die Kgl.Bayerische bzw.Deutsche Staatsangehörigkeit.
ich Habe das mit dem "Vollarier"auch erst erfahren als meine Oma verstorben war,und wir ihren Nachlaß geregelt haben.
Ich vermute, daß das "SS-Rasse und Siedlungshauptamt etwas anderes ist, weil es sich mit Familien/Sippen und Ariernachweis etc. befaßte.
Die von mir als "Eindeutschungsamt" bezeichnete Stelle/Behörde war möglicherweise auch nur eine Abteilung der Reichsbahn-Hauptverwaltung oder des zuständigen Ministeriums. Ein z.B. von einem Rüstungsbetrieb in Westdeutschland nach "Winniza" geplanter Bahntransport hätte sicherlich den annehmenden Bahnbeamten überfordert, wenn "Winniza" in kyrillisch in die Frachtpapiere einzutragen gewesen wäre...
gruß EP
Die von mir als "Eindeutschungsamt" bezeichnete Stelle/Behörde war möglicherweise auch nur eine Abteilung der Reichsbahn-Hauptverwaltung oder des zuständigen Ministeriums. Ein z.B. von einem Rüstungsbetrieb in Westdeutschland nach "Winniza" geplanter Bahntransport hätte sicherlich den annehmenden Bahnbeamten überfordert, wenn "Winniza" in kyrillisch in die Frachtpapiere einzutragen gewesen wäre...
gruß EP