Arbeitslager im Gleisdreieck

Zwangsarbeit, Fremdarbeiter-, Konzentrations- und Kriegsgefangenenlager (STALAG, DULAG etc.) und deren Außenlager
Gerhard A. Schmitt

Arbeitslager im Gleisdreieck Essen-Steele

Beitrag von Gerhard A. Schmitt » 16.07.2004 22:25

Guten Abend zusammen,

die von Gina als "Hundehütten" bezeichneten Holzbehausungen könnten sog. Kauen gewesen sein. Diese wurden von der Reichsbahn
entwickelt, um zerstörte Bahngebäude provisorische weiter zu betreiben. So z.B. als Fahrkartenschalter im Hbf München. Man hatte sogar geplant, im Bedarfsfalle drei solcher Kauen auf Flachwagen zu montieren, als Personenwagen - Ersatz. Bis in die 60er konnte man diese Hütten oft noch als Schrankenwärter Buden sehen.
Schönes Wochenende
Gerhard A. Schmitt

Gina
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Beitrag von Gina » 17.07.2004 10:44

Danke Gerhard für Deinen Hinweis zu den Reichsbahnkauen.

Bei einer R.Kaue handelt es sich um ein kleines vorgefertigtes Behelfsgebäude, das von der Reichsbahn u.a. als Ersatz für beschädigte Bauten eingesetzt wurde. Drei Stück konnten auf einem Rungenwagen verladen werden.
Eine Variante ist die auf einem Mauersockel aufgestellte Kaue mit einer durch ein Vordach geschützter Eingangstüre. Das Wurde gemacht, um den Boden des Behelfsgebäudes vor Feuchtigkeit zu schützen. (Modellbau www.spur1.de)

Gina
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Beitrag von Gast » 18.07.2004 22:09

super...wieder mal etwas dazu gelernt!
:)

eigentlich müßte doch irgendwo sicherlich solch eine kaue in der landschaft rumstehen.
ich kann mich dunkel an solche (ähnlichen) hütten in bahnnähe aus wellblech erinnern....

weshalb wurden diese hütten "kaue" genannt?
ich kenne diesen begriff nur aus dem bergbau.

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Re:

Beitrag von Dobbi » 06.06.2020 15:49

cisco hat geschrieben: 15.07.2004 12:27 Interessanter Bericht.
Gibt es zu der Lagergegend (damals/heute) eine Adreßzuweisung? Will mal schauen ob ich was dazu finde.

Gruß

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Re: Arbeitslager im Gleisdreieck

Beitrag von Dobbi » 06.06.2020 16:02

Gibt es irgendwo eine gesicherte Quelle, das es ein Arbeitslager war?
In der aktuellen Chronik der Stadt wird in Freisenbruch keines erwähnt, in Horst mehrere, aber an verschiedenen, anderen, stellen.

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