Lager bei Cottbus

Zwangsarbeit, Fremdarbeiter-, Konzentrations- und Kriegsgefangenenlager (STALAG, DULAG etc.) und deren Außenlager
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Ronald
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Lager bei Cottbus

Beitrag von Ronald » 09.07.2008 19:51

Ich suche nach Informationen von ein lager (Jamitz ?) bei Cottbus.

Danke.
Ronald

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Oliver
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Beitrag von Oliver » 09.07.2008 20:53

Hi zusammen,

zwar nicht unbedingt mein Thema, aber es scheint ein Buch zu geben "Stalins Lager in Deutschland" dort wird auch Jamitz erwähnt. Zumindest wenn man dieser E-Bay Auktion trauen darf...

http://cgi.ebay.com.hk/ws/eBayISAPI.dll ... 0215966925

Das Buch an sich gibts auch bei amazon...

http://www.amazon.de/Stalins-Lager-Deut ... 539&sr=8-1

Gruß
Oliver
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sigma
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Re: Lager bei Cottbus

Beitrag von sigma » 09.07.2008 21:26

Ronald hat geschrieben:Ich suche nach Informationen von ein lager (Jamitz ?) bei Cottbus.
Viel helfen kann ich leider nicht.

Der Ort heiss Jamlitz und liegt 35 km noerdlich von Cottbus. Oestlich des Ortes an der alten Bundesstrasse 320 gibt es eine Gedenkstaette.

Gruss
sigma

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Steinklopfer
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Beitrag von Steinklopfer » 09.07.2008 22:33

Hallo, da http://de.wikipedia.org/wiki/Speziallager_Jamlitz gibt es Infos darüber mit Literaturhinweisen.
Grüße Uwe
------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Suche alles über das 318. Infanterie Regiment sowie der 213. Infanterie Division von 1939 bis Kriegsende

Ingo

Beitrag von Ingo » 10.07.2008 13:08

Hallo,
ich bin empört. Ich halte zwar von beiden totalitären Regimes nix, aber dass die Russen
diverse Lager einfach übernommen haben und genau so weitermachten, wie die Nazi´s
ist mir neu.
Und keiner prangert es öffentlich an.

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 10.07.2008 14:48

Ingo hat geschrieben:Hallo,
ich bin empört. Ich halte zwar von beiden totalitären Regimes nix, aber dass die Russen
diverse Lager einfach übernommen haben und genau so weitermachten, wie die Nazi´s
ist mir neu.
Und keiner prangert es öffentlich an.
Na ja,

es war halt so, dass es 45 Jahre nicht geben durfte, wass nicht in das Bild des "guten sozialistischen Staates" und seines großen Bruders passte. Wer was darüber sagte, konnte schnell mit den Herren von "Horch und Greif" zu tun bekommen.

Und was es 45 Jahre nicht geben durfte, das hat es auch nicht gegeben.

Inzwischen bemüht man sich ja, vor allem in Sachsenhausen und in Buchenwald (um nur zwei zu nennen), darum daran zu erinnern. Aber es gibt riesige Probleme mit Leuten, die dahinter dann immer eine "Relativierung der deutschen Schuld" sehen.
Dummerweise ist es so, dass z.B. in Buchenwald ehemalige SPD-Funktionäre, die nach ihrer Befreiung aus dem KZ nicht mit den Kommunisten zusammenarbeiten wollten, sofort wieder im selben Lager landeten, nur diesmal war es ein NKWD-Speziallager.

MfG
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Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Krakau
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Beitrag von Krakau » 10.07.2008 17:54

Moin!

Die Übernahme von "bewährten" Einrichtungen durch die Siegermächte (besonders im Einflussgebiet der Russen) war wohl gängige Praxis. Unter anderem hab ich das ja schon mal hier bei Fort Nr.12 kurz angeführt.

Aber es gibt auch eine Menge anderer Lager, die von den Polen mit Billigung der Russen übernommen wurden. Bis heute mag darüber hier kaum einer sprechen, geschweige den Opfern oder Historikern Einblick in die Archive gewähren.

Sicherlich hängt das auch mit den dt.-pl.Wortspielereien, der Preußischen Treuhand und dem skandalösen Äußerungen einer Frau Steinbach sowie der letzten polnischen Regierung zusammen. Die deutsche Seite nennt es Vertreibung (also Völkerrechtlich widerrechtlich), die polnische Seite nennt es Umsiedlung (allles im Rahmen des damaligen Rechtes). Wo also in der großen Gesamtheit kein Unrecht passiert ist, kann es auch keine "Lager für Deutsche" gegeben haben.

Genauere Informationen zur damaligen Weiterführung von Einrichtungen liefert folgendes sehr gutes Buch: "Die Rache der Opfer: Deutsche in polnischen Lagern 1944-1950, Helga Hirsch, ISBN:3871343080".
Zivilisten, die beim Vormarsch der Roten Armee nicht geflohen waren, weil sie Ostpreußen, Pommern und Oberschlesien als ihre Heimat ansahen, galten im Nachkriegs-Polen als feindliche Elemente. Sie zahlten mit Entzug des Eigentums, Internierung und Zwangsarbeit. Helga Hirsch, langjährige Korrespondentin der "Zeit" in Warschau, erzählt die wechselvolle Geschichte des deutsch-polnischen Grenzgebietes, sie schildert Einzelschicksale und Familiengeschichten. Sie hat bislang unter Verschluß gehaltene Dokumente des polnischen Sicherheitsdienstes eingesehen und viele Überlebende der Lager getroffen, die erst langsam beginnen, über die mehr als 50 Jahre zurückliegenden Erlebnisse zu sprechen.
Einen erschütternden Leseauszug findet sich hier.

Gruß
Thomas

deproe
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Beitrag von deproe » 12.07.2008 01:31

ja, gut, wenn man sowas das erste mal erfährt, dann denkt man das kann doch nicht sein, aber die geschichte hat es schon immer bewiesen, dass da keiner und wirklich keiner rücksicht nimmt - es muss ja nicht mal totalitär sein - alle machen da mit - jahre, jahrzehnte später öffnen sich dann langsam die archive und das unfassbare wird dann wahrhaftig - jamlitz reiht sich da ein, aber auch andre lager, die heute in der welt auch bei demokratien existieren sind nicht gerade menschlich!!!
ich glaube für die historische beantwortung solcher gegebenheiten entwickeln die menschen begriffe wie recht und unrecht und jeder legt sie so aus wie er sie braucht
bis dann gruß deproe

Ronald
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Beitrag von Ronald » 15.07.2008 23:22

Ich habe mehr Informationen über der lager. Es gab ein lager in oder um Cottbus , ein Gemeinschaftslager / Gemeinschaftslager für ausländische Arbeiter.

Tut jemand hat mehr Informationen über dieses lager, wo war es in Cottbus und sind einige Überreste dieses lager ?

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