Luftschutzräume auf Fliegerhorsten

Fliegerhorste, Feldflugplätze, Einsatzhäfen und E-Stellen der Luftwaffe und andere, zugehörige Infrastruktur
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Renate
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Luftschutzräume auf Fliegerhorsten

Beitrag von Renate » 12.05.2010 08:17

Hallo

auf dem ehemaligen Fliegerhorst Fürth - Atzenhof sind in einigen Kellern noch die Luftschutzräume erkennbar. Auf der Flugfeld zugewandten Seite sind die Fenster groß und mit Stahlblenden gesichert. Irgendwo auf der gegenüberliegenden Seite gibt es dann ein kleines Fenster, nicht sehr hoch, aber normale Länge.

Ich habe dazu drei Fragen:
- was für eine Art Lufttauscher wurde verwendet? Könnte das kleinere Fenster damit zusammenhängen?
- die Stahlblenden an den anderen Fenstern: teilweise sind in einem Raum drei verschiedene Modelle, soll heißen, drei verschiedene Arten des Verschlusses. Manche lassen sich nur nach einer Seite öffnen, andere gehen wie ein Fensterflügel nach beiden Seiten.
- Auf einem Verschluss ist "DRP" = Deutsches Reichspatent und "FK6" oder "FKG" zu lesen.

Danke schon mal fürs Antworten!

Grüße

Renate
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stegerosch
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Re: Luftschutzräume auf Fliegerhorsten

Beitrag von stegerosch » 12.05.2010 20:21

Hallo liebe Forums-Freunde,
Renate hat geschrieben:Ich habe dazu drei Fragen:
- was für eine Art Lufttauscher wurde verwendet? Könnte das kleinere Fenster damit zusammenhängen?
- die Stahlblenden an den anderen Fenstern: teilweise sind in einem Raum drei verschiedene Modelle, soll heißen, drei verschiedene Arten des Verschlusses. Manche lassen sich nur nach einer Seite öffnen, andere gehen wie ein Fensterflügel nach beiden Seiten.
- Auf einem Verschluss ist "DRP" = Deutsches Reichspatent und "FK6" oder "FKG" zu lesen.
@Renate
- was für eine Art Lufttauscher wurde verwendet? Könnte das kleinere Fenster damit zusammenhängen?

Nur eine Vermutung:

Gängige Lufttauscher seiner Zeit waren unter anderem Auer VMR 0,6.....1.2 und 2,4..... wenn die zu verschliessenden "Fensterflügel" in zwei Richtungen zu öffnen sind, haben diese bei Entwarnung sicherlich die Aufgabe den Luftschutzraum zu belüften, die einseitig zu Öffnenden könnten Notausstiege darstellen.

Lieber Gruß,
stegerosch
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Renate
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Beitrag von Renate » 13.05.2010 13:30

Hallo Stegerosch,

danke für Deine Antwort. Ich habe (noch) keine Ahnung welche Art von Lufttauscher auf Fliegerhorsten verwendet wurden. Ich kenne nur die "normalen" Auer Geräte, die in öffentlichen Luftschutzräumen stehen. In einem der Keller des Fürther Rathauses steht noch einer und dort sind auch die angeschlossenen Rohre vorhanden, nur die sind alle rund! Oder endet das Ganze in etwas rechteckigem? Wenn da ein Filter/?? war, könnte ich mir das vorstellen. Ich habe keine Vorstellung von diesem Teilstück.

Das einzige Endstück eines solchen Lufttauschers, das ich kenne, befindet sich in Nürnberg an einem Haus an der Ostseite des Johannisfriedhofes. Es kommt aus dem Keller und geht dann wie ein Spazierstock hoch, ist wie ein Kanalrohr der alten Hausanschlüsse, hat einen siebartigen Abschluss und ist rund.

Die Notausstiege sind erkennbar, innen sind Tritte und die Stahlblenden haben oben und unten eine Verriegelung. Das ist eigentlich das Einzige, das klar ist. Die drei verschiedenen Stahlblenden hänge ich mal als Fotos an. Das viereckige Fenster werde ich fotografieren müssen, irgendwie kam die Erleuchtung mit dem nichtgesichterten Fenster erst Abends am Computer. Da werde ich auch mal die Größe messen.

Nicht nur durch den Notausstieg, auch durch die beiden anderen Fenster passt locker jemand durch, sie sind halt nur ein wenig hoch an der Decke.

Grüße

Renate
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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 13.05.2010 20:48

Moin, moin!

Ich will nicht gerade "den Oberlehrer heraushängen lassen", aber hat schon mal einen Lufttauscher in einem LS-Raum gesehen?
Zum Tausch gehört doch "Geben" und "Nehmen".
Im LS-Raum geht es doch aber um Belüftungsgeräte. Und diese Geräte sorgen nur für die Belüftung. Die Entlüftung geschieht über normale Öffnungen nach außen, die u.U. als Ventil ausgebildet sind oder sonstwie gesperrt werden können.
Gegenüberliegende Fenster in einem Raum können sich für einen Luftaustausch sorgen, aber das sind dann doch keine Lufttauscher.

Was Renate und stegerosch meinen, ist sicher jedem Leser klar, trotzdem ist es besser und üblicher, korrekte Bezeichnungen zu verwenden.

Im übrigen zu den Blenden an den (meist) Fenstern in LS-Räumen: ob ein- oder zweiflügelig dürfte in erster Linie von der Größe der Öffnung abhängen und in zweiter Linie von den jeweils lieferbaren Blenden. Die bloße Tatsache ein- oder zwei-flügelig ist sicher kein Hinweis auf Notausgang ja oder nein. Das Vorhandensein von Steigeisen ist aber ein klares Indiz für einen Notausgang.

Anliegend zwei Bilder einer einflügeligen Notausstiegklappe mit darunter sichtbaren Steigeisen (Aufnahme 2009 irgendwo in Hamburg)

Gruß
klaushh
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Beitrag von Renate » 13.05.2010 22:03

Guten Abend,

danke für die Aufklärung. Vielleicht sollte ich die Frage andersrum formulieren: ich vermute, dass das kleine Fenster damals vielleicht gar kein Fenster war. Aber was für ein Gerät bräuchte dann so eine Öffnung nach außen?

Was mich noch interessiert: "DRP" = Deutsches Reichspatent und "FK6" oder "FKG". Weiß jemand dazu mehr?

Danke!

Renate

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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 13.05.2010 22:53

Moin, moin!

Renate schrieb: "... Was mich noch interessiert: "DRP" = Deutsches Reichspatent und "FK6" oder "FKG". Weiß jemand dazu mehr? ..."

Vermutlich handelt es sich um einen patentierten Verschlußhebelmechanismus (deswegen Deutsches Reichs Patent).
Bei dem "FK6" oder "FKG" handelt es sich nach meiner Meinung schlicht um die Typenbezeichnungs des Herstellers, deren Entschlüsselung sich allerdings mir nicht erschließt.

Gruß
klaushh
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