Bunker am Flugplatz Föhr
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Bunker am Flugplatz Föhr
Hallo,
vor etwa 30 jahren bin ich zur Kinderkur auf Föhr gewesen, einmal in der Wochen gingen wir ins sogenannte Wäldchen, ein Grundstück gegenüber des Flugplatzes Föhr, dort stand (steht?) ein Bunker.
Ich vermute das er für das Personal des damaligen Fliegerhorstes Föhr genutzt wurde.
Meine Frage, gibt es weitere Informationen zu diesen Bunker, Bilder, Typ?
Besten Dank in voraus.
Dirk
vor etwa 30 jahren bin ich zur Kinderkur auf Föhr gewesen, einmal in der Wochen gingen wir ins sogenannte Wäldchen, ein Grundstück gegenüber des Flugplatzes Föhr, dort stand (steht?) ein Bunker.
Ich vermute das er für das Personal des damaligen Fliegerhorstes Föhr genutzt wurde.
Meine Frage, gibt es weitere Informationen zu diesen Bunker, Bilder, Typ?
Besten Dank in voraus.
Dirk
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- katschützer
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Moin,
seiner Aussage nach müsste es sich um einen Deckungsgraben handeln. Er beschrieb es als "fensterloses Haus aus Beton, das zu 2/3 eingegraben war, mit Türen an den Stirnseiten, das Dach fehlte schon." Ein zweiter Unterstand dieser Art soll sich auf dem Gelände des Schulneubaus befunden haben, im Bereich der heutigen Sportplätze.
Außer einem Hafenschutzboot soll es auf Föhr keine Truppe gegeben haben, der Flugplatz wurde auch nicht militärisch genutzt. Einzige "Kampfhandlung" auf der Insel soll der Abwurf einer einzelnen Bombe gewesen sein, wohl auf dem Rückflug und ohne wirklich Schaden anzurichten.
Die Deckungsgräben müssen demnach für die Zivilbevölkerung gewesen sein, angelegt sicher von HJ oder RAD, vielleicht um etwas "Heimatfront-Feeling" aufkommen zu lassen.
MfG
seiner Aussage nach müsste es sich um einen Deckungsgraben handeln. Er beschrieb es als "fensterloses Haus aus Beton, das zu 2/3 eingegraben war, mit Türen an den Stirnseiten, das Dach fehlte schon." Ein zweiter Unterstand dieser Art soll sich auf dem Gelände des Schulneubaus befunden haben, im Bereich der heutigen Sportplätze.
Außer einem Hafenschutzboot soll es auf Föhr keine Truppe gegeben haben, der Flugplatz wurde auch nicht militärisch genutzt. Einzige "Kampfhandlung" auf der Insel soll der Abwurf einer einzelnen Bombe gewesen sein, wohl auf dem Rückflug und ohne wirklich Schaden anzurichten.
Die Deckungsgräben müssen demnach für die Zivilbevölkerung gewesen sein, angelegt sicher von HJ oder RAD, vielleicht um etwas "Heimatfront-Feeling" aufkommen zu lassen.
MfG
Bei strenger Pflicht
Getreu und schlicht
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Moin!
Ich hatte gestern auf Föhr zu tun und habe mir den Bunker am Flugplatz
mal kurz von der Strasse aus angesehen.
Für einen Deckungsgraben ist das Teil viel zu gross.
Es ist, von der Straase aus gesehen, ein überraschend grosses Teil!
Leider sind die Bilder, die ich geschossen habe, ziemlich mies.
Es ist momentan einfach zuviel Grünzeug vorhanden. Da müsste man
mal im Herbst/Winter hin, wenn bessere Einsicht herrscht oder sich
mal mit dem jetzigen Besitzer über eine Besichtigung/Vermessung
unterhalten, denn das Gelände ist umzäunt.
Bei dem erwähnten Unterstand an der Schule am Rebbelstieg handelt
es sich wahrscheinlich um einen Unterkunfts-/Befehlsbunker der beiden
Föhrer Flak-Stellungen zum Schutze des Flugplatzes. Beim Bau der
Flugplätze im nordfriesischen Bereich, auch bei denen, die später
"nur" Scheinflugplätze wurden, wurden in der Regel drei Flak-Stellungen
dazugebaut. Auf Föhr sind es, wahrscheinlich aufgrund der Gegebenheiten,
nur zwei.
Am Rebbelstieg gab es vier kleine Unterkunftsbunker und zwei Befehls-
stände ("Doppelbunker"). Ob dort auch Bettungen für die Flak-Kanonen
gebaut wurden, weiss ich leider nicht. Zumindest wird in einer Akte
im Kreisarchiv NF von den Flak-Stellungen am Rebbelstieg und einer
weiteren zwischen Borgsum und Süderende geschrieben. Die Anzahl der
Bunker in beiden Stellungen stimmt überein.
Da viele Flugplätze in NF nicht fertiggestellt worden sind, stellt sich
die Frage, ob die Stellungen jemals eine Kanone gesehen haben. Ich konnte
bisher nur Flak-Kanonen in den Flak-Stellungen nachweisen, die an den
"aktiven" Flugplätzen lagen (Tönning, Schauendahl und Leck). Ob der
Flugplatz Wyk dazugehört, hab ich noch nicht in Erfahrung bringen können.
In den anderen wurden meist Ausgebombte oder Flüchtlinge untergebracht,
da sie zwar gebaut, aber nicht genutzt wurden.
Bilder der Föhrer Flakbunker hab ich leider keine, aber die müssen etwa
so ausgesehen haben, wie im Anhang zu sehen.
Zu den Flak-Stellungen siehe auch:
viewtopic.php?t=12978
Gruss aus NF!
Rolf
Ich hatte gestern auf Föhr zu tun und habe mir den Bunker am Flugplatz
mal kurz von der Strasse aus angesehen.
Für einen Deckungsgraben ist das Teil viel zu gross.
Es ist, von der Straase aus gesehen, ein überraschend grosses Teil!
Leider sind die Bilder, die ich geschossen habe, ziemlich mies.
Es ist momentan einfach zuviel Grünzeug vorhanden. Da müsste man
mal im Herbst/Winter hin, wenn bessere Einsicht herrscht oder sich
mal mit dem jetzigen Besitzer über eine Besichtigung/Vermessung
unterhalten, denn das Gelände ist umzäunt.
Bei dem erwähnten Unterstand an der Schule am Rebbelstieg handelt
es sich wahrscheinlich um einen Unterkunfts-/Befehlsbunker der beiden
Föhrer Flak-Stellungen zum Schutze des Flugplatzes. Beim Bau der
Flugplätze im nordfriesischen Bereich, auch bei denen, die später
"nur" Scheinflugplätze wurden, wurden in der Regel drei Flak-Stellungen
dazugebaut. Auf Föhr sind es, wahrscheinlich aufgrund der Gegebenheiten,
nur zwei.
Am Rebbelstieg gab es vier kleine Unterkunftsbunker und zwei Befehls-
stände ("Doppelbunker"). Ob dort auch Bettungen für die Flak-Kanonen
gebaut wurden, weiss ich leider nicht. Zumindest wird in einer Akte
im Kreisarchiv NF von den Flak-Stellungen am Rebbelstieg und einer
weiteren zwischen Borgsum und Süderende geschrieben. Die Anzahl der
Bunker in beiden Stellungen stimmt überein.
Da viele Flugplätze in NF nicht fertiggestellt worden sind, stellt sich
die Frage, ob die Stellungen jemals eine Kanone gesehen haben. Ich konnte
bisher nur Flak-Kanonen in den Flak-Stellungen nachweisen, die an den
"aktiven" Flugplätzen lagen (Tönning, Schauendahl und Leck). Ob der
Flugplatz Wyk dazugehört, hab ich noch nicht in Erfahrung bringen können.
In den anderen wurden meist Ausgebombte oder Flüchtlinge untergebracht,
da sie zwar gebaut, aber nicht genutzt wurden.
Bilder der Föhrer Flakbunker hab ich leider keine, aber die müssen etwa
so ausgesehen haben, wie im Anhang zu sehen.
Zu den Flak-Stellungen siehe auch:
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Gruss aus NF!
Rolf
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Hallo Rolf,
kannst du mal mit der Information zur genaueren Lage dieses "Bunkers" rüberkommen? Dann kann ich leichter nachsehen.
@katschützer: Flugplatz militärisch nicht genutzt stimmt nicht: 1940 lagen verschiedene Jagdstaffeln auf dem Platz.
Steht auch hier drin: https://www.geschichtsspuren.de/datenba ... 7&catid=15
MfG
Zf
kannst du mal mit der Information zur genaueren Lage dieses "Bunkers" rüberkommen? Dann kann ich leichter nachsehen.
@katschützer: Flugplatz militärisch nicht genutzt stimmt nicht: 1940 lagen verschiedene Jagdstaffeln auf dem Platz.
Steht auch hier drin: https://www.geschichtsspuren.de/datenba ... 7&catid=15
MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
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Hallo zusammen,
die Aussage von Bert the Turtle kann ich bestätigen. Bei mir ist der Aufenthalt im besagten Kinderheim bzw. der Besuch des sog. Wäldchens schon etwas länger her. Mittlerweile sind es fast 55 Jahre. Ich erinnere mich, dass das seinerzeit auf dem Gebiet des "Wäldchens", dass mehr eine Wiese mit etwas dichterem Baumbestand glich, eine Vielzahl von Betontrümmern befanden, die auf dem gesamten Gelände verstreut lagen. Heute würde ich es als Auswirkungen von Sprengungen einzuordnen. Vielleicht Flakdeckungen oder so etwas. Auch kann ich mich entsinnen, dass die "Mittagsruhe" in einer Art Feldhaus gehalten werden musste. Mir kam es ziemlich groß vor. Aber als damaliger laufender Meter wohl eine normale Ansicht bzw. Eindrücklichkeit. Ein Bunker oder ein markantes Gebäude kommt nicht in meinen Erinnerungen vor.
Gruß
die Aussage von Bert the Turtle kann ich bestätigen. Bei mir ist der Aufenthalt im besagten Kinderheim bzw. der Besuch des sog. Wäldchens schon etwas länger her. Mittlerweile sind es fast 55 Jahre. Ich erinnere mich, dass das seinerzeit auf dem Gebiet des "Wäldchens", dass mehr eine Wiese mit etwas dichterem Baumbestand glich, eine Vielzahl von Betontrümmern befanden, die auf dem gesamten Gelände verstreut lagen. Heute würde ich es als Auswirkungen von Sprengungen einzuordnen. Vielleicht Flakdeckungen oder so etwas. Auch kann ich mich entsinnen, dass die "Mittagsruhe" in einer Art Feldhaus gehalten werden musste. Mir kam es ziemlich groß vor. Aber als damaliger laufender Meter wohl eine normale Ansicht bzw. Eindrücklichkeit. Ein Bunker oder ein markantes Gebäude kommt nicht in meinen Erinnerungen vor.
Gruß
-zAc-
Mit leerem Kopf nickt es sich leichter. (Žarko Petan)
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Moin!
Das Feldhaus, das zAc beschreibt, befindet sich in der Mitte des Geländes und ist bei
GE gut zu erkennen, sofern es denn dieses Haus ist, ist ja alles schon ein paar Jahre
her.
Wie schon gesagt, der Bunker ist im Westen des Geländes und vom Feldweg zum Hundestrand
aus zu sehen. Die Ortsmarkierung von Bert passt genau.
Vielleicht reden wir ja auch aneinander vorbei...
Vielleicht habt ihr und der Kollege vom Katschützer ja Reste solcher Häuser, wie von
mir gepostet, in Erinnerung. Die wiederum könnten durchaus die Reste der dritten,
fehlenden Flakstellung gewesen sein.
Nun ja, vielleicht, vielleicht, vielleicht...
@Mike
Die Gebäude sahen immer gleich aus. Die Befehlsstände waren 6x24m gross, die Unterkunfts-
"bunker" 6x12m. Das Tor in Klintum wurde nachträglich eingebaut, da dort heute ein
Pferdestall drin ist, zusätzlich wurde der Befehlsstand zur Strassenseite hin freigelegt
um einfacheren Zugang zu haben. Vorher war die Seite auch "eingegraben".
Ich habe bei der Aufzählung noch die Flugwache auf dem Dach der heutigen Reha-Klinik
in Utersum vergessen.
Desweiteren sollen laut Lexikon der Wehrmacht noch folgende Einheiten auf Föhr gelegen
haben:
32. Schiffs-Stamm-Abteilung
22. Marine-Ersatz-Abteilung
Nachrichten-Helferinnen-Ausbildungs-Abteilung IV
Gruss aus NF!
Rolf
Das Feldhaus, das zAc beschreibt, befindet sich in der Mitte des Geländes und ist bei
GE gut zu erkennen, sofern es denn dieses Haus ist, ist ja alles schon ein paar Jahre
her.
Wie schon gesagt, der Bunker ist im Westen des Geländes und vom Feldweg zum Hundestrand
aus zu sehen. Die Ortsmarkierung von Bert passt genau.
Vielleicht reden wir ja auch aneinander vorbei...
Vielleicht habt ihr und der Kollege vom Katschützer ja Reste solcher Häuser, wie von
mir gepostet, in Erinnerung. Die wiederum könnten durchaus die Reste der dritten,
fehlenden Flakstellung gewesen sein.
Nun ja, vielleicht, vielleicht, vielleicht...
@Mike
Die Gebäude sahen immer gleich aus. Die Befehlsstände waren 6x24m gross, die Unterkunfts-
"bunker" 6x12m. Das Tor in Klintum wurde nachträglich eingebaut, da dort heute ein
Pferdestall drin ist, zusätzlich wurde der Befehlsstand zur Strassenseite hin freigelegt
um einfacheren Zugang zu haben. Vorher war die Seite auch "eingegraben".
Ich habe bei der Aufzählung noch die Flugwache auf dem Dach der heutigen Reha-Klinik
in Utersum vergessen.
Desweiteren sollen laut Lexikon der Wehrmacht noch folgende Einheiten auf Föhr gelegen
haben:
32. Schiffs-Stamm-Abteilung
22. Marine-Ersatz-Abteilung
Nachrichten-Helferinnen-Ausbildungs-Abteilung IV
Gruss aus NF!
Rolf