Überlange Start- u. Landebahnen auf ehem. Fliegerhorsten
Überlange Start- u. Landebahnen auf ehem. Fliegerhorsten
Guten Morgen aus Niederösterreich!
Habe nachstehende Frage bereits vor einiger Zeit im Forum "unterirdisch.de" gestellt, ohne, bis auf 1 Mail, ausreichende Antworten zu bekommen:
Ist bekannt, ob bzw. wieviele Plätze der LW befestigte Start- und Landebahnen von rund 2,5 km und mehr hatten?
Dazu sind mir bisher folgende Plätze bekannt bzw. bestätigt:
Deutsch-Wagram (Strasshof) 3.000 x 60 m (ca. 20 km NO von Wien)
Zerbst 3.000 x 60 m
Hopsten 3.000 x 60 m
Parchim 2.500 x (50 od. 60 ?) m
War das bis Kriegsende 1945 wirklich alles?
Ist der Grund/Notwendigkeit dieser für damalige Zeit enormen Pistenlänge bekannt?
Vermutung führt in Richtung "Mistel-Einsätze"...???
lg
josef
Habe nachstehende Frage bereits vor einiger Zeit im Forum "unterirdisch.de" gestellt, ohne, bis auf 1 Mail, ausreichende Antworten zu bekommen:
Ist bekannt, ob bzw. wieviele Plätze der LW befestigte Start- und Landebahnen von rund 2,5 km und mehr hatten?
Dazu sind mir bisher folgende Plätze bekannt bzw. bestätigt:
Deutsch-Wagram (Strasshof) 3.000 x 60 m (ca. 20 km NO von Wien)
Zerbst 3.000 x 60 m
Hopsten 3.000 x 60 m
Parchim 2.500 x (50 od. 60 ?) m
War das bis Kriegsende 1945 wirklich alles?
Ist der Grund/Notwendigkeit dieser für damalige Zeit enormen Pistenlänge bekannt?
Vermutung führt in Richtung "Mistel-Einsätze"...???
lg
josef
- zulufox
- Forenuser
- Beiträge: 3717
- Registriert: 02.10.2006 09:53
- Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
- Kontaktdaten:
Re: Überlange Start- u. Landebahnen auf ehem. Fliegerhorsten
Hallo Josef,josef hat geschrieben:Guten Morgen aus Niederösterreich!
Habe nachstehende Frage bereits vor einiger Zeit im Forum "unterirdisch.de" gestellt, ohne, bis auf 1 Mail, ausreichende Antworten zu bekommen:
Ist bekannt, ob bzw. wieviele Plätze der LW befestigte Start- und Landebahnen von rund 2,5 km und mehr hatten?
Dazu sind mir bisher folgende Plätze bekannt bzw. bestätigt:
Deutsch-Wagram (Strasshof) 3.000 x 60 m (ca. 20 km NO von Wien)
Zerbst 3.000 x 60 m
Hopsten 3.000 x 60 m
Parchim 2.500 x (50 od. 60 ?) m
War das bis Kriegsende 1945 wirklich alles?
Ist der Grund/Notwendigkeit dieser für damalige Zeit enormen Pistenlänge bekannt?
Vermutung führt in Richtung "Mistel-Einsätze"...???
lg
josef
bekannt sind mir folgende Plätze:
Ollheim (Strassfeld) 3.000 x 50 m Bau eingestellt (W Köln)
Hopsten 3.000 x 60 m
Deutsch-Wagram 3.000 x 60 m
Zerbst 3.000 x 60 m
Parchim 2.500 x 80 m
Wittmundhaven 2.600 x 80 m
Die Plätze, die für das Unternehmen "Eisenhammer" vorgesehen waren, lagen im Nordosten und hatten mit Aussnahme von Parchim etwas kürzere Startbahnen.
Ursprünglich hatte man zunächst mal Bahnen von 1.000 bis 1.600 m Länge und einer Standardbreite von 80 m.
Einige der vorhandenen Bahnen sind dann später auf 1.800 bis 2.100 m verlängert worden, teilweise dann auch, wie in Hopsten, Marx u.a. mit geringerer Breite.
Deutsch-Wagram fällt so richtig völlig aus dem Rahmen, einen Grund für die lange Bahn dort kenne ich nicht.
MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
Re: Überlange Start- u. Landebahnen auf ehem. Fliegerhorsten
kleine Anmerkung: meines Wissens nach "Wittmundhafen"zulufox hat geschrieben: Wittmundhaven 2.600 x 80 m
viele grüße
Alex
- zulufox
- Forenuser
- Beiträge: 3717
- Registriert: 02.10.2006 09:53
- Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
- Kontaktdaten:
Wittmundhaven oder Wittmundhafen
Hallo Alex,
hast Recht, Wittmundhaven war die Bezeichnung des ursprünglichen Luftschiffhafens, die Schreibweise änderte sich dann, in den Karten ab 1943 steht Wittmundhafen.
MfG
Zf
hast Recht, Wittmundhaven war die Bezeichnung des ursprünglichen Luftschiffhafens, die Schreibweise änderte sich dann, in den Karten ab 1943 steht Wittmundhafen.
MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
Bahnlänge
Reine Spekulation, aber:
Könnte ein Grund für diese Bahnverlängerung der erwartete (geplante) Einsatz von diversen Düsenflugzeugen gewesen sein?
Hier fällt die im Sommer bei warmem Wetter deutlich erhöhte Dichtehöhe ins Gewicht!
Ich denke diese ist gerade bei den damaligen Düsentriebwerken nicht zu vernachlässigen.
Nur zum Vergleich, die Standard NATO Bahnen für Fighter sind meist ca. 2500 Meter lang, und die gehen mit modernen Triebwerken + Nachbrenner raus.
Auf Zivilflughäfen sinds meist zwischen 2700 und bis zu 4000 Meter.
(Standard der Mitte 70er Jahre bis heute)
Könnte ein Grund für diese Bahnverlängerung der erwartete (geplante) Einsatz von diversen Düsenflugzeugen gewesen sein?
Hier fällt die im Sommer bei warmem Wetter deutlich erhöhte Dichtehöhe ins Gewicht!
Ich denke diese ist gerade bei den damaligen Düsentriebwerken nicht zu vernachlässigen.
Nur zum Vergleich, die Standard NATO Bahnen für Fighter sind meist ca. 2500 Meter lang, und die gehen mit modernen Triebwerken + Nachbrenner raus.
Auf Zivilflughäfen sinds meist zwischen 2700 und bis zu 4000 Meter.
(Standard der Mitte 70er Jahre bis heute)
Obacht Nebenkeule!
Hat Zerbst jemals seine 3000 Meter tatsächlich erhalten? Oder lautete die Baustelle der SLB auf 3000 Meter?
Ich bin hin und her gerissen zwischen 2500 oder 2000 Meter tatsächlich vorhandener SLB ...
Ist der Grund/Notwendigkeit dieser für damalige Zeit enormen Pistenlänge bekannt?
Aus dem Kopf:
Ju-287 (?), dieser Düsenbomber mit den vorwärts gerichteten Tragflügeln. Wenn man sich die Betriebsanweisung durchliest dann kommen eigentlich nur Bahnen von mind. 2500 Meter in Frage.
War das bis Kriegsende 1945 wirklich alles?
Wer weiß was noch so im heutigen Polen und Russland schlummert. Was ist mit Saatz und so oder zählt das in die Me-262 Klasse?
Ich bin hin und her gerissen zwischen 2500 oder 2000 Meter tatsächlich vorhandener SLB ...
Ist der Grund/Notwendigkeit dieser für damalige Zeit enormen Pistenlänge bekannt?
Aus dem Kopf:
Ju-287 (?), dieser Düsenbomber mit den vorwärts gerichteten Tragflügeln. Wenn man sich die Betriebsanweisung durchliest dann kommen eigentlich nur Bahnen von mind. 2500 Meter in Frage.
War das bis Kriegsende 1945 wirklich alles?
Wer weiß was noch so im heutigen Polen und Russland schlummert. Was ist mit Saatz und so oder zählt das in die Me-262 Klasse?
- zulufox
- Forenuser
- Beiträge: 3717
- Registriert: 02.10.2006 09:53
- Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
- Kontaktdaten:
Hallo Stefan,Büttner hat geschrieben: Hat Zerbst jemals seine 3000 Meter tatsächlich erhalten? Oder lautete die Baustelle der SLB auf 3000 Meter?
Ich bin hin und her gerissen zwischen 2500 oder 2000 Meter tatsächlich vorhandener SLB ...
Die Frage ist so leicht nicht zu beantworten, Tatsache ist, die Bombenladung vom 10.04.1945 ging jedenfalls voll in den Bereich außerhalb des alten Rollfeldes, also in den Bereich so 1.000 m bis 3.000 m. Die Bahn war erst seit Ende 1944 im Bau, geplant waren 3.000 m. Wenn ich mir allerdings das Bild von 1953 anschaue, dann waren da 3.000 m betoniert.
Saaz war einer der "Strahler"-Plätzen nur eine Startbahn 1.200 x 50 m, von der Sorte waren noch einige im Bau.Büttner hat geschrieben: War das bis Kriegsende 1945 wirklich alles?
Wer weiß was noch so im heutigen Polen und Russland schlummert. Was ist mit Saatz und so oder zählt das in die Me-262 Klasse?
MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
Deutsche Flugplätze WK II mit überlangen Pisten
Besten Dank an ALLE!
Nur Deutsch-Wagram fällt da geografisch gesehen aus der Reihe! Da bisher über den Grund der 3.000 m Piste nichts offizielles bekannt ist, kann man ebenfalls nur Vermutungen/Spekulationen anstellen:
- Ausweich- und Notfallplatz im SO des damaligen Reichsgebietes für Einsätze von den anderen im NW des Reiches und von D.Wagram konzentrierten Plätze mit überlanger Piste ?
- Planung/Vorbereitung Stützpunkt für Mistel-Einsätze => nichts derartiges bekannt!
- Planung/Vorbereitung für die neue Strahljägergeneration ?
- Planung/Vorbereitung für Aktivitäten der im Großraum Wien ansässigen Flugzeugwerke: WNF, Heinkel AG - Werksgruppe Süd...?
lg
josef
Dürfte wie vorhin schon geschrieben der geplante Einsatz der "neuen Generation" von Strahl- (Düsen-)flugzeugen (Ju-287...) und von "Mistel" - Einsätzen von diesen Plätzen gewesen sein....Grund/Notwendigkeit dieser für damalige Zeit enormen Pistenlänge...
Nur Deutsch-Wagram fällt da geografisch gesehen aus der Reihe! Da bisher über den Grund der 3.000 m Piste nichts offizielles bekannt ist, kann man ebenfalls nur Vermutungen/Spekulationen anstellen:
- Ausweich- und Notfallplatz im SO des damaligen Reichsgebietes für Einsätze von den anderen im NW des Reiches und von D.Wagram konzentrierten Plätze mit überlanger Piste ?
- Planung/Vorbereitung Stützpunkt für Mistel-Einsätze => nichts derartiges bekannt!
- Planung/Vorbereitung für die neue Strahljägergeneration ?
- Planung/Vorbereitung für Aktivitäten der im Großraum Wien ansässigen Flugzeugwerke: WNF, Heinkel AG - Werksgruppe Süd...?
lg
josef
Re: Deutsche Flugplätze WK II mit überlangen Pisten
Ich bin dieser Meinung, bitte in die Anweisung für Ju-287 schauen. Diese langen Bahnen für die neue Bombergeneration.josef hat geschrieben:...Dürfte wie vorhin schon geschrieben der geplante Einsatz der "neuen Generation" von Strahl- (Düsen-)flugzeugen (Ju-287...) und von "Mistel" - Einsätzen von diesen Plätzen gewesen sein. ......Grund/Notwendigkeit dieser für damalige Zeit enormen Pistenlänge...
Ich meine Gleichheiten zu Parchim zu erkennen. Dort soll einer Quelle zufolge ein Flugzeugwerk in der Planung sich befunden haben und eine zweiter SLB vorgesehen gewesen sein die die vorhandene SLB kreuzte.Planung/Vorbereitung für Aktivitäten der im Großraum Wien ansässigen Flugzeugwerke: WNF, Heinkel AG - Werksgruppe Süd...?
Tatsache ist, die Bombenladung vom 10.04.1945 ging jedenfalls voll in den Bereich außerhalb des alten Rollfeldes, also in den Bereich so 1.000 m bis 3.000 m. Die Bahn war erst seit Ende 1944 im Bau, geplant waren 3.000 m. Wenn ich mir allerdings das Bild von 1953 anschaue, dann waren da 3.000 m betoniert.
Hr. Z.,
ich bin - was das Lubi von 1953 betrifft - anderer Meinung. Dort sehe ich 2500 Meter Beton und weitere 500 Meter "irgendwas", möglicherweise Fundamentfläche. Am Nordrand dieser 500 Meter tatsächlich ein ganz schmaler Streifen (Strasse, Rollweg?) der auf dem Lubi die selbe Qualität zu haben scheint wie die 2500 Meter SLB. Interessant jedenfalls wo die 3000 Meter enden wenn etwa rechtwinklig Richtung Strasse abbiegt und dann eben diese Strasse überquert....
Ja, diese Sorte meinte ich.Saaz war einer der "Strahler"-Plätzen nur eine Startbahn 1.200 x 50 m, von der Sorte waren noch einige im Bau.
josef, Danke das Du das mal zum Thema gemacht hast. Lag mich schon des öfteren quer.
Die meisten Angaben über die RWY-Länge wird wohl in Archiven schlummern.
Nach dem Krieg wurden beinahe überall die Startbahnen drastisch verlängert.
Zum bsp Fürstenfeldbruck auf 2744 m, Manching-Ingolstadt die Hauptbahn auf knapp über 2900 meter.
Ein zwei weitere Flugplätze der Bw bekamen auch noch längere Bahnen, welche weiß ich leider nicht.
Nach dem Krieg wurden beinahe überall die Startbahnen drastisch verlängert.
Zum bsp Fürstenfeldbruck auf 2744 m, Manching-Ingolstadt die Hauptbahn auf knapp über 2900 meter.
Ein zwei weitere Flugplätze der Bw bekamen auch noch längere Bahnen, welche weiß ich leider nicht.