Laufertor Keller

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
Biedermann (†)

Beitrag von Biedermann (†) » 06.01.2007 20:05

Nö Du, laß mal. Bunker, Keller und Tunnel finde ich gruselig. :shocked:

Wenn das man bloß nicht so weit wär...

Was sehen wir denn auf P1061761, eine angerußte Decke? Oder ist da manchmal Wasser drin bis zum Farbwechsel hoch? (DAS fände ich wirklich gruselig!)

Grüße
Ingo

Benutzeravatar
Oliver
Forenuser
Beiträge: 2765
Registriert: 06.09.2003 15:37
Ort/Region: Nürnberg
Kontaktdaten:

Beitrag von Oliver » 07.01.2007 14:36

Hi Ingo,

das kan ich dir leider nicht sagen, denke mal dass es kein Ruß ist sonderm von der Feuchte bzw. Nässe kommt. Wasser fließt nur noch ein kleines Rinnsal wobei das nur bei Starkregen vorkommt, ansonsten stehendes Wasser in etwa Knöcheltief.
Die rußartige Verfärbung habe ich im übrigen auch in ein paar anderen Kellerräumen gesehn, von daher gehe ich mal davon aus dass es mit Raumklima zusammenhängt.

So oder so ist es schon beklemmend durch diese Stollen zu kriechen nur an einigen Stellen kann man da aufrechtg gehen.

Zur Geschichte des Stollens. Ursprünglich wurde er zur Entwässerung eines nahegelegen Bierkellers (Tucherkeller) angelegt um das Wasser in die Pegnitz abzuleiten bzw in die Kanalisation. Erst im 2. Weltkrieg wurden dann der Stollen auch als Fluchtwegstollen ausgebaut, Drucktüren an den Einstiegen Abdecken der Wasserrinne.

Gruß
Oliver

guenni8a
Forenuser
Beiträge: 18
Registriert: 26.12.2011 14:18
Ort/Region: Nürnberg

Laufertor-Bunkeranlage in Nürnberg

Beitrag von guenni8a » 06.01.2016 15:21

Im Rahmen einer Führung durch den Verein Nürnberger Felsengänge konnte ich letzten Montag den sonst nicht zugänglichen Bunker unter dem Laufertor in Nürnberg besichtigen. Die Führung dauerte etwa 75 Minuten. Im Viertelstundenrhythmus wurden die Gruppen durch die Anlage geführt, so groß war der Andrang (am Montag waren es 28 Gruppen).
Der Nürnberger Burgberg ist komplett mit Kellern durchzogen, die im Mittelalter zur Lagerung von Bier angelegt wurden. Teilweise liegen 3 Ebenen untereinander. Nachdem durch Linde die Kühlmaschine erfunden wurde, gerieten die Keller größtenteils in Vergessenheit bzw. wurden mit Müll aufgefüllt.
Nach Kriegsbeginn wurde ab 1940 der Laufertorkeller als Bunker hergerichtet, der Müll wurde durch ukrainische Zwangsarbeiterinnen und Kriegsgefangene beseitigt. Teilweise wurde der Fels (Sandstein) mit Ziegeln vermauert, die Ziegel wurden von der Baustelle der Kongresshalle am Reichsparteitagsgelände genommen, teilweise wurden Decken und Wände auch mit Beton ausgespritzt.
Im Bunker waren auch Verwaltungsräume verschiedener Behörden untergebracht.
Während des großen alliierten Lauftangriffs auf Nürnberg am 02.01.1945 fand hier die Zivilbevölkerung sicheren Unterschlupf, während die Bomber die mittelalterliche Altstadt in Schutt und Asche legten. Die Fachwerkhäuser brannten bis zum 15. Januar.
Hier nun einige Fotos:


[edit: Beitrag an bestehendes Thema angehängt • redsea]
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Antworten