Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

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Claus P.
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Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

Beitrag von Claus P. » 19.01.2004 16:07

Hallo an alle.
Wer weiss etwas über die unterirdischen Bunker im Hamburger Volkspark.
Man hat mir mal erzählt das im 1.bzw.2. Weltkrieg die große Spielwiese Lazarettplatz war und das dort wohl auch unterirdische Bunker waren. Die Eingänge sollen aber zugeschüttet sein.
Wenn man die Stadionstr. hinein fährt so sieht man gegenüber dem
Haupteingang vom Friedhof dort wo die Autos auch parken etwa 3m
im Wald ein Betongebilde raus ragen / mit Luftlöchern !
Der Volkspark ist der Park am AOL-Stadion und Trabrennbahn.
Wer kann etwas dazu beitragen?

Mfg Claus

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klaushh (†)
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Volkspark

Beitrag von klaushh (†) » 19.01.2004 18:56

Moin, moin!
Vermutlich meinst du den splttersicheren 1-Röhrenschutzbau (im Volksmund auch Röhrenbunker genannt), der 1940/41 an der Stadionstr. errichtet wurde.

Die "Spielwiese" mußt du mal örtlich etwas beschreiben.

Den Begriff "Lazarettplatz" habe ich noch nie gehört (unsbesondere für die Gegend Volkspark). Unterirdische Bunker (!) sonst halte ich dort für eines der vielen existierenden Gerüchte. Ein Lazarett im Volkspark im 1.Weltkrieg ist kaum vorstellbar und auch aus dem 2. Wltkrieg nicht (mir) bekannt.

Außer dem o.g. Schutzbau halte ich alle Aussagen für unbewiesene Gerüchte.

Gruß
klaushh

master
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Beitrag von master » 19.01.2004 20:34

Hallo.

Zur spielwiese:
Ist auf meinem etwas aelteren stadtplan eingezeichnet und auch als solche bezeichnet.
Mir ist dort nie etwas bunkerartiges aufgefallen.

Zur stadionstr.:
Das beschriebene bauwerk wuerde ich als luefterbauwerk der anlage bezeichnen.
Etwas weiter entlang der stadionstr. befindet sich der eingang zum schutzraum.
Offenbar eine treppe die mit einer auf dem boden liegenden betonplatte verschlossen wurde.

Wenn man aus richtung stadionstr. kommend der nansenstr. bis kurz hinter dem "bauernhaus"
folgt,geht auf der rechten seite ein waldweg ab. Nach einigen metern sieht man auf der linken seite zwei oder drei,mehr oder weniger verschuettete betoneingaenge in einem kleinen erdwall.

Mir wurde damals zugetragen,es handel sich dabei um die reste einer gesprengten munitions oder sprengstoff fabrik.
Zu dem wahrheitsgehalt dieser aussage kann ich nichts sagen.
Tatsache sind nur die eingaenge,die ich selbst gesehen habe.

mfg
thomas

Claus P.
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Beitrag von Claus P. » 20.01.2004 08:54

Moin, Moin- Die Spielwiese befindet sich dort wo oben in der August -Kirch-Str. der Haupteingang ist, dort wo auch der gr. Findling liegt. Um Die Spielwiese joggen auch viele herum und im Sommer sitzt dort Leute und grillen etc.. Das mit dem Lazarettplatz ist keine Märchengeschichte, es muß aber schon vom zweiten ersten Weltkrieg her kommen. Es war ja damals auch viel Militär in Bahrenfeld. Z.B. Pferderegiment / Theodorstr., der Flugplatz wo heute Desy ist, die ehemahligen Kasernen/ früher Reemsma in der Notkestr. ! Und unter der Spielwiese sollen auch gr. Bunker sein.
Die Eingänge sind wohl zugeschüttet in Laufe der 60er Jahre.

Todde

Volkspark

Beitrag von Todde » 25.11.2009 14:55

Moin,

der Thread wurde ja schon seit 6 Jahren nicht mehr angefasst. Nun wollte ich zur Egänzung ein paar Bilder liefern.

Ich hatte mir heute mal, nach Jahren, den besagten Bunker angeschaut. Der Eingang, von dem gesprochen wurde, ist leider beinahe nicht mehr erkennbar, aber wenigstens ist das kleine Lüftungs?-Bauwerk noch gut erhalten.

Ich bin daraufhin weiter hoch zum Bauernhaus gefahren, um die vermeintliche Munitionsfabrik zu begutachten. Die erwähnten Eingänge kannte ich auch, ich war vor 20 Jahren mal dort. Ich weiß, dass sich hinter dem besagten Wall ein Schießstand befindet.
Heute habe ich aber etwas interessantes entdeckt. Da war eine provisorisch abgedeckte Baustelle direkt am Wall (so eine Art Vorwall, ein größerer ist in etwa 10 Meter Entfernung). Ich habe also meine Kamera mal reingehalten und einen Eingang fotografiert, der direkt in die Erde führt. Vom Vorwall habe ich noch Fotos geschossen, u.a. eins, das einen Schacht zeigt, der von dem Eingang in Richtung großen Wall führt. Die Betondecke des Schachtes ist teilweise aufgerissen. Leider konnte ich nicht näher ran, da gerade reger Schußbetrieb auf dem Schießstand war.
Ich werde mir das mal näher anschauen.
Weiß jemand, was das ist oder wofür solche Schächte waren?

Ein Bild (mit roten Rahmen) zeigt den im Vorpost erwähnten Eingang, auch hier kam ich heute nicht näher ran.
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-zAc- (†)
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Schacht am Wall

Beitrag von -zAc- (†) » 25.11.2009 17:28

Hallo zusammen,

wenn der besagte Schacht sich auf dem Schießstand auf der Seite des Kugelfangs befindet, handelt es wahrscheinlich um den Eingang zu einer sogenannten Anzeigerdeckung sein, wie sie auf (militärischen/behördlichen) Schießständen mit mehr als 100 m Zieldistanz Verwendung findet. Durch die Verwendung dieser Form muss während des Schießbetriebs niemand die Schießbahn zur Trefferaufnahme betreten. Gleichzeitig wird enorm Zeit bei der Trefferfeststellung eingespart und gleichzeitig die Manipulation von Trefferergebnissen durch falsche Angabe von Ergebnissen reduziert.

Die Scheiben werden vertikal vom Anzeigerpersonal in der Deckung (betonierter Graben quer zur Schussrichtung, ca. 3 Meter tief) bewegt. Nach erfolgter Schussabgabe werden die Scheiben nach unten in die Deckung bewegt und die Trefferanzeige pro Scheibe vorgenommen und das Ergebnis in der Regel per (Feld-)Telefon an die Schützenaufsicht weitergegeben, der sich zusammen mit den Schützen am Kopf des Schießstandes befindet. Anschließend werden die Treffer auf den Scheiben abgeklebt und von den Anzeigern zur nächsten Schussabgabe wieder nach oben geschoben. Die Deckung kann nur durch einen außerhalb des Sicherungswalls befindenlichen Zugang betreten und verlassen werden.
-zAc-
Mit leerem Kopf nickt es sich leichter. (Žarko Petan)

Todde

Beitrag von Todde » 25.11.2009 20:26

Hallo -zAc-,

natürlich, das ist 'ne logische Erklärung. Demnach könnte es sich um eine ehemalige Schießbahn handeln, die heute außerhalb des jetzt genutzten Schießstandes liegt. Ich werde da mal schauen, wenn da nicht geschossen wird.
Kennst du ( oder jemand anderer) auch eine Erklärung für den großen Mittelwall und seinen Eingängen? Kann es sein, dass dieser zum Schutz dient oder gedient hat, die Anzeigerdeckung sicher zu betreten?

Auch ich habe mal folgendes gehört:
"Mir wurde damals zugetragen,es handel sich dabei um die reste einer gesprengten munitions oder sprengstoff fabrik."

Schießstand (mit Munitionslager) oder Fabrik? Ich weiß , dass der Schießstand mal größer war (vor dem Autobahnbau, sagte mein Hamburg-Atlas, den ich leider nicht mehr finde).
Die einzige "Munitionsfabrik", die ich in der Nähe weiß, war Stoltzenberg (ca. 500 m Luftlinie entfernt), aber um diese dürfte es sich nicht handeln.
Was soll da gewesen sein?

VG Todde

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Beitrag von Christel » 21.08.2010 16:25

iWater hat geschrieben:Gibt es sonst was besonderes im Hamburger (Altonaer) Volkspark? So was wie geheime Verstecke oder verlassene Gebäude?
Hallo IWater,

herzlich willkommen im Forum :-) . Deine Frage kann ich Dir leider nicht beantworten, da mir keine konkreten Fakten vorliegen.

Aber wenn ich es richtig gelesen habe kommst Du doch aus Hamburg. Mach doch mal einen Erkundungsspaziergang im Volkspark und berichte uns anschließend. ;)

Wir sind schon sehr gespannt.

Viele Grüße,

Christel

Zerhacker

der geheimisvolle Bunker im Volkspark in Hamburg

Beitrag von Zerhacker » 08.09.2010 09:12

ich bin 1948 geboren und dort in der Nähe am Farnhornweg in der damaligen Gartenkolonie 206 aufgewachsen.
Wir Kinder benutzten den Volkspark als "Abendteuerspielplatz und kannten daher dort jedes Versteck und jeden Baum.
Aus dieser Tatsache heraus kannten wir auch einige Entlüftungsschächte und Einstiege zum unterirdischen Bunkersystem unter dem Volkspark.Natürlich kannten wir auch den beschriebenen kleinen Bunkerschacht an der Stationstr. vor dem Haupteingang zum Zentralfriedhof.Der aber absolut keine Verbindung zum Bunkersystem herstellte.Die oben beschrieben Entlüftungs und Einstiegsschächte worden später durch Erdwälle verdeckt.Ich könnte heute noch nach so langer Zeit zielsicher zumindest einen vesteckten Einstieg wieder finden.Denn diese Schächte waren mit Betonplatten abgedeckt und hatten auch teilweise Ähnlichkeit mit den gezeigten Fotos.Wir selbst sind als 10 jährige Bengels dort eine Eisenleiter ,die senkrecht nach unten ging,herruntergeklettert.In ca 3m Tiefe endete die Leiter und man konnte dann in einen Tunnelgang kommen,der auch nach ein paar Metern an einer Eisentür endete,auf der noch das Wort "Luftschleuse" zu lesen war.Wir schafften es,ein dort an der Tür befindliches grosses Handrad zu drehen und die Eisentür zu öffnen.Uns kam ein moderiger Geruch entgegen.Mit unserer Taschenlampe leuchteten wir da hinein und man konnte hinter der Tür einen Tunnelgang sehen.Wir fanden zwei Stahlhelme,die schon im verrostetem Zustand dort auf dem feuchten Betonfußboden lagen.Da wir aber plötzlich grosse Angst bekamen,gingen wir nicht weiter in diesen unheimlichen Tunnel rein und kletterten schnell wieder an der besprosten Eisenleiter nach oben.Anfang der 60er Jahre wurden dann Kinder vermißt und man vermutete,das sie dort heruntergeklettert waren und in dem Tunnelgang gingen.Da man aber bei der Suchaktion davon ausging,das in dieser unbekannten Anlage sich nach so langer Zeit Faulgase gebildet haben,schickte man Schäferhunde dort hinein ,die aber niemals wieder zum Vorschein kamen.Da aber eine weitere Erforschung dieser unbekannten Anlage grosse Gefahren für ewaige weitere Suchaktionern mit sich brachte,wurde die Aktion eingestellt.Ob ewaig noch Einblicke in das Archiv der Zeitung Morgenpost und Tagesecho möglich sind,die darüber berichteten,weiß ich nicht.
Da wir natürlich auch lebende Zeitzeugen persönlich kannten,erzählten die folgendes:Rund um den Volkspark bestand ein militärisches Sperrgebiet.Wo später dann die DAISY ihre Anlage erweiterte,war an der Luruper Hauptstr. in Höhe zur Volksparstr. ein sogenannter Feldflugplatz.Von dort starteten im zweiten Weltkrieg Abfangjäger Me 109.
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Dort,wo sich das grosse Hauptgebäude der Müllverbrennung in Stellingen an der A7 befindet,ca. 7 m unter dem Betonsockel der Anlage war eine grosse Tunneleinfahrt.Dort haben diese Augenzeugen mit eigenen Augen gesehen,wie Wehrmachts-LKWS dort aus und einfuhren.Diese Augenzeugen erzählten uns,das der Baubeginn ca 1890 unter Kaiser Wilh. begann mit der Ansicht,das der nächste grosse Krieg der "totale Gaskrieg werden würde".Aus diesem Grunde konnte dann auch im zweiten Weltkrieg weiterhin durch die Wehrmacht diese Anlage genutzt werden.(Nicht zu verwechseln mit der Fabrik "Stolzenberg",denn die war noch weiter davon entfernt.)
Nach dem Vorfall zu Zeiten des damailgen Bürgermeisters Klose in der sogenannten "Leuschner-Affäre"in der es sich um Vorkommnisse in einer ehemaligen Produktionsanlage,die sich in Höhe des heutigen Farnhornstieg/Farnhornweg auf einen mit Mauer und Glasscherben abgezäunten Gelände befand und sogar noch bis Zeiten der Bundeswehr dort Nebelgranaten herstellte, wurden die Medien hellhörig und diese Geschichte der Bunkeranlage wurde wieder berichtet.Auf Grund der grossen Aufregung in der dort in der Nähe wohnenden Bevölkerung(wo ich auch zu gehörte)nach Einsätzen des Kampfmitteldienstes der Bundeswehr dort,wurde die Bundeswehr beauftragt,Infarot-Luftbilder zu erstellen.Dieser Auftrag wurde durch zwei Starfighter Jets durchgeführt.Angeblich waren aber die ausgewertiten INFAROT-LUFT- Bilder OHNE BEFUND!!!.
Tatsache ist,das mein Schwiegervater,der bei der Hamburger Berufsfeuerwehr tätig war,noch mit eigenen Augen die Bau-und Konstrukionspläne der Tunnelanlage im für ihn zugänglichen Archiv einsehen konnte.Merkwürdiger Weise verschwanden kurze Zeit danach diese Pläne "auf Nimmer-Wiedersehen" und man war bemüht,dieses als Legende darzustellen und lebende Zeit und Augenzeugen unglaubwürdig zumachen.

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 08.09.2010 10:00

Moin,

das ist ja alles sehr "sagenumwoben" und Fiktion und Wirklichkeit wird sicher im nachhinein nicht vollständig erklärt werden können. In dem beigefügten Link ist der fragliche Bereich im Rahmen der Baustufenplanung zu erkennen. Das sich dort bereits vor dem Kriege auch große Sandgruben befunden haben, mag sicherlich zur Geheimniskrämerei beigetragen haben. Ich hatte ähnliches gerade neulich im Bekanntenkreis, stammend aus der Phantasie von Erwachsenen, über angebliche Bunker- und Verbindungsanlagen, welche aber nachweislich so nicht vorhanden gewesen sind. Wir hatten hier im Forum ja bereits einige Beispiele, wo sich riesige, angeblich unterbunkerte Anlagen lediglich als Röhrenbunker usw. im übersichtlichen Rahmen herausgestellt haben. Sollte ich noch weiteres, aufklärendes Material finden, gebe ich das bekannt.

Hier der der Link: http://geodaten.metropolregion.hamburg. ... enfeld.pdf

In diesem Link: http://geodaten.metropolregion.hamburg. ... nfeld4.pdf

Ist die vorhandene Bebauung interessant. Da könnte es sich vielleicht um Mun.-lager oder ähnliches gehandelt haben, wozu wäre sonst eine Umwallung? Dann sind natürlich Wehrmachts-LKW´s, die dort anliefern und in dem vorherigen Beitrag zitiert wurden, erklärbar. Fa. Stolzenberg, die ja für die Wehrmacht m. W. Gasgranaten hergestellt hat, war ja ganz in der Nähe.

Gruß
Djensi

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