Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

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1./182
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Re: Volkspark

Beitrag von 1./182 » 12.04.2021 04:12

Todde hat geschrieben: 25.11.2009 14:55

Ich bin daraufhin weiter hoch zum Bauernhaus gefahren, um die vermeintliche Munitionsfabrik zu begutachten. Die erwähnten Eingänge kannte ich auch, ich war vor 20 Jahren mal dort. Ich weiß, dass sich hinter dem besagten Wall ein Schießstand befindet.
Heute habe ich aber etwas interessantes entdeckt. Da war eine provisorisch abgedeckte Baustelle direkt am Wall (so eine Art Vorwall, ein größerer ist in etwa 10 Meter Entfernung). Ich habe also meine Kamera mal reingehalten und einen Eingang fotografiert, der direkt in die Erde führt. Vom Vorwall habe ich noch Fotos geschossen, u.a. eins, das einen Schacht zeigt, der von dem Eingang in Richtung großen Wall führt. Die Betondecke des Schachtes ist teilweise aufgerissen. Leider konnte ich nicht näher ran, da gerade reger Schußbetrieb auf dem Schießstand war.
Der am Nordrand des mittlerweile ehemaligen Schießstandes liegende „Schacht“, sah Ewigkeiten so aus, wie von "Todde" fotografisch dokumentiert. Nun ist der Eingang neu verschlossen worden (siehe Foto). Ein Blick über den Wall lässt in Linie zum Eingang eine größere Grube mit an zwei Stellen aufgebrochener (Beton-) Decke erkennen, sowie zwei zugehörige „Lüfter“ (?). Dieser Bereich ist neu und hochwertig umfriedet worden. Dahinter findet sich quer wohl der erste Schießbahnbegrenzungswall. Schon wegen der jüngsten Baumaßnahmen ist anzunehmen, dass der Bezirk die Anlage einzuordnen weiß und auf dem Schirm hatte.

Allgemeine Gedanken: Der Schießstand bestand schon seit den 1860er Jahren, also lange bevor die Feldartilleriekaserne (1894), Bekleidungsamt (1902), Artillerie-Depot (1913) und die Fußartilleriekaserne (1914) unweit südlich der Luruper Ch. entstanden. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:A ... enfeld.jpg

Von daher ist klar, dass in Altona stationierte preußische Truppen lange marschieren durften, um zum Schießplatz zu kommen. U.U. lagerte daher schon aus logistischen Gründen Munition auf/unter dem Gelände, da es ja noch keinen 5-Tonner-Fahrservice gab?

Alte Blätter auf neue Karten übertragen, wird ersichtlich, dass der Schießplatz früher deutlich länger war. Einige Bahnen müssen über die heutige A7 hinaus gegangen sein, was vielleicht mit einer weit tragenden Waffe wie dem damaligen G98 zu erklären ist (unsere Polizei schoss im Volkspark ja mit MP). Der Geländeeinschnitt der A7 schluckte auch zentrale Gebäude der Schießanlage (wenn die alten Karten stimmen).

Die Morgenpost berichtete 2019 von den unterirdischen Gängen unter den Schießbahnen, damit sich die Soldaten gefahrlos bewegen konnten (z.B. Schießscheibenwechsel). Ein Foto verschafft einen Eindruck, wie es in dem „Schacht“ zuletzt aussah. https://www.mopo.de/hamburg/naturparadi ... --32887640

Abschließend sei daran erinnert, dass die vormalige Feldartilleriekaserne ab 1936 von Truppenteilen der Wehrmacht genutzt wurde, mit größter Wahrscheinlichkeit dann auch der zugehörige, große Schießstand. Wer weiß, was in den Wirren der letzten Tage der zerbombten „Festung Hamburg“ und bei Übergabe an die Briten so alles an Material „versteckt eingelagert“ oder einfach nur zurückgelassen wurde (wohin auch mit dem Mist...)? Da war vielleicht jeder Tunnelgang willkommen und später zugängliche Fundgrube?
01.JPG
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1./182
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Re:

Beitrag von 1./182 » 12.04.2021 05:04

MikeG hat geschrieben: 29.03.2016 20:47
Für wen sollten denn dort bitte "Bunker" sein? Luftschutzbauten wurden dort errichtet, wo sich im Angriffsfall möglicherweise Menschen aufhielten. So gab es denn auch im Bereich Volkspark nun nicht gerade üppig viele LS-Bauwerke - lediglich gegenüber dem Friedhofseingang an der Stadionstraße lag ein kleinerer 1-Röhren-Schutzbau als Splitterschutz. Wer etwas nachdenkt, wird auch zugeben müssen, dass mit Angriffen auf Parkanlagen irgendwie nicht so recht zu rechnen war - wozu hätten die auch dienen sollen?
Dem kann ich nur beipflichten. Meiner Großmutter als Zeitzeugin folgend, mussten die Anwohner im Bereich südl. der Trabrennbahn Bahrenfeld am Volkspark mind 1 km stadteinwärts laufen, um im nächsten Hochbunker Schutz zu finden; in ihrem Fall mit Kleinkind und Baby - mehrmals in der Nacht. I.d.R. blieb man dann im eigenen Luftschutzkeller...

Die Lage des Röhrenschutzbaus in der Stadionstraße lässt sich vielleicht dahingehend herleiten, dass hier die damalige Straßenbahnlinie 31 kurz vor ihrer Endschleife unmittelbar am Bunkereingang vorbei fuhr, und zudem der Haupteingang des Friedhofs gegenüber lag. Bilder vom Ist-Zustand vom 11.04.2021.

Einen weiteren kleinen Schutzbau erlebte ich persönlich auf dem Gelände der ehemaligen Feldartilleriekaserne (Einfahrt Theodorstraße). Unter Atemschutz und fast ohne Sicht konzentrierte ich mich damals auf den Löschauftrag im Inneren, weshalb mir ein klares Bild von der Bauart fehlt (meine, ein Gang geradeaus und zwei nach r. abzweigende Räume). Da die alte Kaserne im 2. Weltkrieg von der Wehrmacht genutzt wurde, ist hier vielleicht noch etwas in "Eigenleistung" entstanden? Der Bau wurde entfernt oder komplett überbaut. Ich habe nichts mehr gesehen.
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Re: Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

Beitrag von ToSa » 25.04.2021 21:52

So, hier noch der inhalt der Informationstafel, die vor dem Haupteingang des Friedhofes aufgestellt ist. Darauf ist das Munitionsdepot neben der Fläche des Friedhofes zu erkennen. Wie man auf dem Bild erkennen kann, ist das Gelände von Süden her über zwei Trassen erschlossen. Hier stellt sich die Frage, ob das eine Gleis oder Straßenanbindung war. Weiter wäre interessant, ob dass, was man erkennen kann eine Erdaufschüttung mit einer darauf verlaufenden Trasse ist, oder ist das die Überdeckung oberhalb der Trasse.

Ich hätte Interesse daran, die relevanten Objekte in einem Plan mit dem Chat zu kommunizieren, bin das letzte mal (vor diversen Jahren) aber an dem Urheberrecht von 100Jahre altem Kartenmaterial gescheitert. Hat jemand einen Vorschlag, wie man gemeinsam an einem Übersichtsplan arbeiten kann?
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Re: Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

Beitrag von Alf » 02.12.2021 02:16

Hallo,
ich war zwischenzeitlich bei meiner Schwester in Bahrenfeld zu Besuch (wohne in Gent) und natürlich habe ich mir den Volkspark; wie seit 55 Jahren nicht mehr genauer angesehen ! Es hat sich sehr viel verändert ! Es gab seiner Zeit noch im Volksbark diverse Belüftungsrohre,diese die Bunkeranlage belüftet hatten, diese sind heute vollkommen verschwunden ! Ebenfalls der Wachbunker , welcher links vom gr. Findlink (August Kirch Str.) gestanden hat ist verschwunden , gleichsam auch der etwa 5 m davon entfernte Notausstieg !
Allerdings ist der Notausstieg gegenüber dem Friedhof noch immer vorhanden. Wir hatten damals keine Atemschutzausrüstung als Jugendliche , war wegen vielen intakten Belüftungsanlagen , welche alle Frei waren nicht notwendig. Ich weiß, aus heutiger Sicht , waren wir aus jugendlicher UN- Erfahrung DUMM ! Es ist allerdings ein Irrglaube, dass damals irgendwelche Erkundungsaktivitäten von Seiten des Staates unternommen worden sein sollen , bei dem zwei Hunde zu Schaden gekommen sein sollen. Der Staat hatte nach unserer Aktion
nur für einen massiveren Verschluss gesorgt. Was zwischenzeitlich alles dort geschehen oder Unternommen wurde, entzieht sich meiner Kenntnis ! Es gab in Bahrenfeld nicht nur Schießbahnen der Reichswehr , sondern au AD.-Zeiten auch einen Flugplatz der Luftwaffe
(neben DESY) gegenüber der Stadionstr. und ein Zwangsarbeitslager in den Winsbergen ( Müllverbrennungsanlage Stellingen) und zu den
Stolltenberg?? Werk ( welche für die WM produziert hatten, mein belgischer Vater war einer der belgischen Zwangsarbeiter dort ) !
Meine Gesundheit & mein Alter lassen groessere Aktionen zur erneuten Erkundung des Bunkers nicht mehr zu.
Wenn ich aber wieder nach Hamburg kommen sollte , was ja auch meine Heimatstadt ist , bin ich gerne breit mit Euch durch den Volkspark
zu marschieren. Meine Lunge & mein Herz sind nicht mehr die Besten, weshalb ich dann hin und wieder eine Pause benötige , Bitte einplanen ! Ja, über den Bunker gibt es viele Geschichten , ich staune immer wieder über die Dichtkunst betr. dieses Bunkers ! Alf

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Re: Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

Beitrag von MikeG » 03.12.2021 10:13

Moin!

Wenn Du den Thread ganz liest, findest Du diese Information auch schon viel weiter oben: Der Notausstieg gegenüber dem Friedhof gehört zu einem ehem. öffentlichem Schutzraum, genauer einem 1-Röhrenschutzraum mit 100 Schutzplätzen. Der Treppenzugang wurde bereits in den 1960er oder 1970er Jahre verfüllt. Mit anderen Worten: Dieses Bauwerk hat aber auch rein gar nichts mit irgendeiner grö0eren, umfangreicheren Anlage zu tun.

Mike

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Re: Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

Beitrag von MartinT » 05.12.2021 18:48

Hallo zusammen,

ich habe vor kurzer Zeit einen "Spaziergang" über den Friedhof gemacht.

Das große Kreuz auf dem Friedhof steht auf einer runden erhöhten Fläche. Der Ort ist eingefasst von mächtigen und wunderschönen Trauerweiden (Flachwurzler) Ob unter dem Kreuz ein Zugang zum großen Bunker ist, konnte ich nicht überprüfen. Der Untergrund ähnelt einer gewölbten Kuppel, die keine Erdunebenheiten aufweist.

Der Abstand vom Kreuz zu den benannten Gleisen in vorherigen Beiträgen ist nicht allzu weit davon entfernt. Als ich am Ende des Spaziergangs an den Gruften der Roma und Sinti kam, erinnerte ich mich an eine ungewöhnliche Grabstätte, die ich als Kind sehr unheimlich fand. Hier gibt es gemauerte, verschlossene Mausoleen und die erste Grabstätte zum naheliegenden Seiteneingang sah damals eher wie ein Kellereingang (vielleicht ein Notausstieg) aus.

Am Ende des Hellgrundweges ist heute ein Betrieb zur Grabpflege/Landschaftsgartenbetrieb ansässig. Dieses Gebiet liegt quasi auf dem alten Endbereich des Gleisstranges.

Ich weiß, es klingt mysteriös, aber das Thema ist halt ungeklärt und lässt auch mich nicht in Ruhe.

Schönen Rest vom zweiten Advent in die Runde.

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MikeG
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Re: Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

Beitrag von MikeG » 05.12.2021 21:08

Sorry, aber nun wird es wirklich abstrus. Können wir uns von den vollkommen unbelegten und hier nun langsam wirklich schrägen Theorien bitte mal vwieder auf den Boden der Fakten zurück begeben?

Danke.

Mike

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Re: Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

Beitrag von Alf » 07.12.2021 00:08

MikeG. : ich verstehe Ihren Unmut ! Allerdings kann ich Ihnen allen nur berichten , was vor ca. 55.Jahren real für Zustände und damals an Möglichkeiten betr. Zugang zum Bunker bestanden haben. Die Situation heute , mögen / können andere sein , das kann und will ich nicht abschließend beurteilen. Wir hatten damals ausrangierte große Taschenlampen des THW. dabei , welche eine Leuchtzeit v. min.24 Std.
besaßen ! Soweit ich mich erinnere ( auch nach einer Nachfrage bei meinem Fxxx Hxxx - dieser damals dabei war ) gab es keine
Belüftungsprobleme , zumal er sich erinnert , einen Zugluft verspürt zu haben ! Damals war der Bunker "trocken" , kein Schwitzwasser oder durchsickerndes Grundwasser vorhanden. Heute, kann ich es nicht beurteilen ! Was den Zugang (unterm Kreuz) Friedhof Stadionstr. angeht, kann ich Ihnen allen nur sagen , der sah im Gegensatz zu heute erheblich anders aus , wie ich beim Besuch der Grabstätte meiner Eltern und Großeltern auch feststellen konnte. Das der damals vorhandene Zugang , zwischenzeitlich bearbeitet wurde , konnte ich auch feststellen.
Das der Zugang aber eventuell mit Beton etc. Vollgegossen und somit verschlossen ist , kann ich mir , Aufgrund der sehr erheblich notwendigen Betonmengen, nicht vorstellen !
Alf :-)
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Re: Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

Beitrag von Djensi » 10.12.2021 18:41

Moin,

ich plante irgendwann eine Zusammenfassung zu meinen gesammelten Fakten zu schreiben, habe/hatte aber zu wenig Zeit, ja und einmal hatte sich im langen Text die Verbindung oder die Seite "abgemeldet" und das Geschriebene war leider weg...

Daher in "Kürze" eine Zusammenfassung:

Das Forenteilnehmer in unterirdischen Anlagen gewesen sind, kann und wird an dieser Stelle nicht bestritten! Es gibt/gab unterirdische Anlagen, wie Röhrenschutzbauten und Teile ehemaliger Schießanlagen, vielleicht auch noch Splitterschutzbauwerke und sicherlich war darin auch die eine oder andere Hinterlassenschaft zu finden. Das will und möchte ich hier keinesfalls in Abrede stellen. Es gab und gibt aber nachweislich keine unterirdische Großbunkeranlage unter dem Volkspark. Nebenbei, wie "verwirrend" sich schon ein unterteiltes Röhrenschutzbauwerk für einen Erwachsenen darstellen kann, hat uns Crawler bewiesen.

Für die Zeit vor und während WK1 gab es das bekannte Mun-Depot. Die (zugehörige) Flußattilleriekaserne von 1914 wurde bereits 1923 aufgegeben. Im Zuge des Auftrages der Stadt Altona wurde der Volkspark, weitgehend in der jetzigen Dimension, durch Tutenberg ab 1914 angelegt und sukzessive bis 1933 fertiggestellt. Das heißt in diesem Zeitraum ist dort nachweislich lediglich an Parkanlagen gebaut worden. Die im VP aufgestellte Infotafel zeigt ja dazu den Zustand unmittelbar vor der Umgestaltung (Thread weiter oben)
Die bereits seit dem Ende des 19. Jh groß dimensionierten Kiesgruben wurden zum Teil noch während des Abbaus mit Hausmüll und Bauschutt wieder verfüllt. Sie sind als Verdachtsflächen dokumentiert und vielfach erkundet. Baugrund- und Bodenerkundungen wurden in diesem Bereich umfangreich vorgenommen. Allein die DESY-Anlagen und vor allem die Bauwerke für die "Zwischenschächte", hier im Osten und Nordosten, waren großdimensionierte Baugruben von über 30 Meter Tiefe. Baugrunderkunden dafür macht man nicht nur im unmittelbaren Umfeld, auch der Ringtunnel und die Vorerkundung hätte zudem auf ein Bauwerk treffen müssen. Auch im Zuge des Neubaus der damals sog. Colorline-Arena wurden Bauumfelduntersuchungen, wegen der bestehenden Verdachtsflächen vorgenommen, hier sind die Verfüllungen der Sandgruben mit Deponiematerial dokumentiert, wobei im Zuge der Verdachtsflächenanalyse auch Kampfmittel angenommen werden dürfen, was den Unternehmen aus dem Umfeld (Stolzenberg, Feuerwerkerei) zuzurechnen ist.

In und vor dem WK2 sind nur die bekannten und allenfalls kleinteiligen Schutzbauten entstanden. Für alle großen Anlagen - und waren sie noch so geheim - wurde in preußischer Genauigkeit jeder Kubikmeter Beton und Zentner Baustahl dokumentiert!
Selbst wenn die Bauten schon zu Zeiten der kaiserlichen Armee erichtet wurden. Es gibt auch keine Hinweise, dass Baufirmen an entsprechenden Projekten beteiligt wurden oder waren. Davon mal ab hätten sie einen enormen Arbeitskräftebedarf und Logistikbedarf erforderlich gemacht, der an anderen Stellen dokumentiert worden wäre. Zu dem Thema Zwangsarbeiter/Fremdarbeiter und deren Einsatz hatten wir hier schon einen Austausch, auch dazu gibt es es aus der Zeit vor oder während des WK1 keinerlei Hinweise und keine Dokumentationen. Selbst wenn geheime Unterlagen "abhanden" gekommen wären, es gibt immer an irgendeiner anderen Stelle einen Querverweis, eine Rechnungslegung etc., einen Bericht, Anforderungen oder Informationen an/über die Verwaltung, wenn es um großdimensionierte Militärbauten geht. Das weiß jeder, der sich auch mit den "geheimen" Bauprojekten der kaiserlichen Marine beschäftigt.

Zuletzt wurde in epischer Genauigkeit für das Projekt Sciencecity in Bahrenfeld eine Standortanalyse des Betrachtungsbereiches, zu dem auch der gesamte Volkspark gehört, erstellt:
https://sciencecity.hamburg/wp-content/ ... gen_pi.pdf
Inclusive der sich aus Bohrungsergebnissen darstellenden Analyse von Geothermie, Grundwasserströmungen, Gelände- und vor allem Untergrundbeschaffenheiten, incl. der Betrachtung von Verdachtsflächen, die aber ausnahmlos am Rande des Parks liegen und regelhaft Deponien abbilden. Auch eine historische Betrachtung kommt nicht zu kurz.
Darüberhinaus habe ich mich auch in unterschiedlichen historischen Archiven gewälzt, in Bibliotheken, im Altonaer Museum und mich mit Bauwerken im Grenzbereich befasst, z. B. MVA Stellingen und deren Gründung, dazu Erkundungen eingeholt und mit Leuten gesprochen, die über das Thema etwas Wissen müssten. Anfrage beim Friedhof steht noch aus, was es mit dem nicht mehr zugänglichen Bauwerk auf sich haben könnte.

Das war es erstmal.

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Re: Unterirdische Bunker im Hamburger Volkspark

Beitrag von Talpa » 11.12.2021 21:06

:thumbup:
Danke!
Zwar interessiert mich das Thema eher am Rande, weil für mich weit weg.
Finde es aber um so besser wenn das Thema mal auf die sachliche Ebene zurück geholt wird.
Alles andere hat mir zu viel Phantasieen.
Taktik ohne Technik ist hilflos,
Technik ohne Taktik ist sinnlos.

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