Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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Djensi
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Re: Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Beitrag von Djensi » 06.01.2020 13:36

Moin,

da Rahlstedt im WK 2 den gleichen Status wie Wilhelmsburg oder Unterelbe hatte, dort gibt es auch einen Bunker, Bahnhofsvorplatz, unter dem Cafe.

Grüße

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klaushh (†)
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Re: Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Beitrag von klaushh (†) » 06.01.2020 19:19

Moin!

@Djensi

Hast recht! Ich nehme dann auch noch den Bahnhofstunnel in Rahlstedt dazu. Er war ähnlich ausgebaut wie der Bahnhofstunnel in Barmbek.
Ergänzung der Liste erfolgt in Kürze.

Gruß
klaushh
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Re: Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Beitrag von Djensi » 07.01.2020 08:42

Ach guck!

Als Splitterschutzeinrichtung?
Der Tunnel vom Bahnsteiggebäude zum Bahnsteig oder die Unterführung bei den Schranken?

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Re: Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Beitrag von Jessica_Hamburg » 07.01.2020 13:47

Was mir noch einfällt, am Bahnhof Ohlsdorf gibt es noch ein Schutzbau innhalb der Brücke Alsterdorfer Straße bzw. unterm Bahndamm - der müsste eigentlich doch auch dazu zählen ?

(Nebenbei: am Bahnhof Ohlsdorf sind an der Ostseite noch die Splitterschutzklappen am Gebäude vorhanden)

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klaushh (†)
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Re: Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Beitrag von klaushh (†) » 08.01.2020 10:18

Moin!

Danke für die Anmerkungen!

@ Djensi
Ich kenne die örtlichen Verhältnisse nicht persönlich, bin noch nie da gewesen.
In einer Liste des A.K.E. aus der Kriegszeit steht " Bhf. Rahlstedt, Bahnhofstunnel". Daraus entnehme ich, dass es sich um den Tunnel unter den Bahnsteigen handelt. Anfang 1940 wurden dort Splitterschutzwände eingebaut und nach 1945 entfernt.
Immerhin wurde noch Ende 1971 (!) festgestellt, dass der Tunnel als Schutzraum nicht geeignet ist.

@ Jessica_Hamburg
Mir ist das Objekt an der Brücke über die Alsterdorfer Straße auch schon aufgefallen. Weder das A.K.E. während der Kriegszeit, noch Dienststellen in den 60-er und 70-er Jahren erwähnen das Objekt. Es handelt sich also offensichtlich nicht um einen ÖLSR ( = Öffentlicher Luftschutzraum). Dennoch werde ich versuchen, hinter das "Geheimnis" des Objektes zu kommen.

@ alle
Ich habe die Liste um alle Bahnhöfe der HHA und der Deutschen Reichsbahn auf Hamburger Gebiet erweitert. Zuzüblich noch um einige Erläuterungen.
Bemerkenswert ist, dass bei einer nennenswerten Anzahl von oberirdischen Bahnhöfen LS-Schutzbauten weder errichtet worden sind noch geplant waren.
Überhaupt kann ich kein System erkennen, nach welchem LS-Anlagen für einzelne Bahnhöfe vorgesehen waren. Auch konnte ich noch keine Unterlage finden, aus der grundsätzliche Ausführungen zur Auswahl aufgeführt sind.

Anliegend eine neue, ergänzte Liste der LS-Anlagen an Bahnhöfen.

Gruß
klaushh
Bahnhöfe und Bunker, Stand 1945, Leseexemplar.pdf
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Re: Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Beitrag von Djensi » 09.01.2020 07:57

Moin klaushh,

danke für die Arbeit, die Du Dir gemacht hast!

Edit: Jetzt fällt mir ein, das es Wandsbek-Ost auch einen LSR bzw. Splitterschutz gegeben hat! Auf/an dem Bahnsteig Fahrtrichung Hauptbahnhof auf alle Fälle.

Grüße
Djensi

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Re: Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Beitrag von klaushh (†) » 09.01.2020 22:06

Moin!

Es tauchen zum Thema LS-Anlagen auf Bahnhöfen in Hamburg doch immer noch wieder neue Unterlagen auf. Hier nun Informationen der Bundesbahn aus 1962.

@ Jessica_Hamburg
Das Objekt unter der Brücke über die Alsterdorfer Straße: war ursprünglich ein zweiter Zugang mit Treppe zum S-Bahnsteig. Während des Krieges wurde der Eingang offensichtlich zum einem Schutzraum ausgebaut. Allerdings taucht dieses Bauwerk in den Listen öffentlichen LS-Anlagen des A.K.E. aus der Kriegszeit und solchen der Polizei- bzw. Baubehörde aus den 50-er und 60-Jahren nicht auf.

@ Djensi
In den erwähnten Unterlagen der Bundesbahn von 1962 taucht auch nicht der geringste Schutzbau auf dem Bahnhof Wandsbel-Ost bzw. Tonndorf auf. War es evtl. nur ein Beobachtungsstand (evtl. "Einmannbunker")?
Dafür gab es auf dem Bahnhof Wandsbek ein als halbversenkten "Bunker" bezeichnetes Bauwerk neben dem Bahnhofempfangsgebäude (Fahrtrichtung Hamburg-Hbf.). Wand- und Deckenstärken 0,53 m, Material unbekannt. Dieses Bauwerk bestand zumindest noch 1962, ungenutzt, da zu feucht.
Liegt in Deiner Erinnerung evtl. eine Verwechselung zwischen Wandsbek-Ost und Wandsbek vor?

@ alle
An weiteren Ergänzungen / Berichtigungen zum Thema bin ich weiterhin interessiert.

Gruß
klaushh
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Re: Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Beitrag von Djensi » 10.01.2020 08:00

Moin,

auf der Karte ist das gekennzeichnet. Ich habe mal nachgesehen, ob ich auf irgendwelchen alten Eisenbahnfotos noch etwas finde, wo dieser, ich sage jetzt mal Splitterschutz, auftaucht. Leider Fehlanzeige.
Dieses Schutzbauwerk ragte ca 50-70 cm aus dem Boden, hatte links und rechts zwei Abgänge. Einer war zugeschüttet der andere ständig vermüllt und wurde später mit Sand/Erde aufgefüllt. Das "Dach" war mit dünn mit Erde überdeckt.

Grüße
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Re: Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Beitrag von Jessica_Hamburg » 10.01.2020 09:11

@Klaus:

In Deiner Liste ist zur Wandsbeker Chaussee ein Hochbunker (Fassungsvermögen 200 Personen) vermerkt. Aber dort gibt es noch den Tiefbunker (da Bombensicher) gegenüber der Station. Dieser wurde beim Bau des Hotels zum Teil abgerissen und steht noch immer "offen".
Ich meine das dieses Bauwerk damals von der Reichsbahn in Auftrag gegeben wurde.

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Re: Schutzbauten Hamburg U-S Bahn

Beitrag von klaushh (†) » 10.01.2020 22:10

Moin!

@ Djensi
Obwohl ich nicht sehr überzeugt bin, hast Du wohl doch recht und ich werde Das Bauwerk als Splitterschutz mit Fragezeichen in die nächste Version mit aufnehmen.

@ Jessica_Hamburg
Wir meinen auf alle Fälle dasselbe Bauwerk. Nach genauer Betrachtung meinerseits von Zeichnung und Foto handelt es sich doch eindeutig um einen Tiefbunker, der in die Böschung eingebaut wurde.
Deine Meinung bezüglich Auftragsvergabe durch die Reichsb und als Bauzeit waren acht Wochen engegeben.ahn ist auch richtig.
Der Auftrag erfolgte Ende 1940.ndeisen Im Juli 1941 beschwerte sich eine Anliegerin, dass sie ihr Grundstück wegen des Bunkerbaus noch immer nicht richtig nutzen könne.Im August 1941 teilte die Reichsbahndirektion Hamburg mit, dass das erforderliche Rundeisen erst kürzlich geliefert worden sei. Sobald die für Juli angekündigte Zementlieferung von 50 t endlich käme, können die Bauarbeiten sofort wieder aufgenommen werden. Im Dezember 1941 teilte die Reichsbahndirektion mit, dass zur Fertigstellung noch 410 t Zement benötigt würden und beantragt beiA.K.E. deren Zurverfügungstellung. Das A.K.E. lehnt ab, weil die zur Verfügung stehenden Zementmengen nur für Bauten des LS-Führerbauten verwendet werden dürfen. Die DR müsse den Zement aus eigenen Kontingenten nehmen. Endgültig fertig gestellt worden mit Befestigung des Bauplatzes ist die Anlage wohl erst im März 1943.
Mit Schreiben vom 16.3.1944 bittet der Kreisleiter Eggers des Kreises X um "Wiederinstandsetzung des Bunkers", den "an dieser Stelle sehr stark aufgelebten Verkehr als ÖLS-Raum aufnehmen soll".
Ich schreibe dieses so ausführlich, weil es doch interessant ist, mit welchen Schwierigkeiten der Bunkerbau teilweise zu tun hatte.

Sohle, Außenwand und Deckenstärke des Bunkers betragen jeweils 2 m.

Anliegend eine Aufnahme aus Februar 2014 nach dem Teilabbruch
05052016-20140203-3576.jpg
Gruß
klaushh
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