Luftschutzkeller in Hamburger Schulen

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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klaushh (†)
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Luftschutzkeller in Hamburger Schulen

Beitrag von klaushh (†) » 06.05.2019 21:09

Im Staatsarchiv Hamburg gibt es eine Akte, die interessante Einblicke in den LS in Hamburger Schulen bietet (StaHH 322-3_B76).

Als Folge einer Besprechung am 20.4.1943 beim Reichsstatthalter wurde das Amt für Kriegswichtigen Einsatz beauftragt, schnellstens eine Übversicht für die Unterbringung der Schulkiner sämtlicher Hamburger Schulen vorzulegen. Die Übersicht war bis zum 10.5.1943 vorzulegen und ergab folgendes Ergebnis (hier jetzt gerundete Zahlen):

Schülerzahl gesamt 165.500
Davon konnten in den Schulen selbst in LS-Kellern 109.800 Schüler untergebracht werden.
Weitere 18.100 Schüler konnnten in bomben- und splittersicheren LS-Anlagen im Umkreis von 300 m untergebracht werden. Hierbei handelte es sich um Anlagen, die auf Kosten der Luftwaffe zur Unterbringung der Wohnbevölkerung benachbarter, nicht unterkellerter Häuser errichtet waren.
Weitere 14.200 Schüler sollten in LS-Kellern von Privathäusern untergebarcht werden, Voraussetzungen waren auch hier Entfernung max. 300 m und Geeignetheit für Kinder.
9.800 Schüler sollten untergebracht werden in öffentlichen LS-Anlagen, die in erster Linie für Straßenpassanten erreichtet waren.
Für die restlichen 18.000 Schüler waren innerhalb der 300 m-Zone keine ausreichenden Schutzräume vorhanden.
Bis zum 3.6.1943 waren Pläne vorzulegen, wie die Anzahl der bereitstehenden Schutzräume verbessert weren konnte.
Bis 30.6.1943 konnte die Zahl der völlig schutzlosen Schüler auf etwa 6.000 herabgemindert werden. Darunter befanden sich noch 8 Schulen mit etwa 3.000 Schülern ohne jegliche Schutzmöglichkeit.

Über die weitere Entwicklung gibt die Akte keine Auskunft.

Insgesamt gibt die Akte für jede Schule Auskunft, unter welcher Adresse wieviele Schüler unterzibringen waren.

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

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