LS-Rundbauten in Coesfeld

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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daniel.bijkerk
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Beitrag von daniel.bijkerk » 24.10.2010 20:27

Hallo Leute,

Ein kleiner Nachtrag zum LS-Schutzraum in Coesfeld Borkener Strasse, sowie ein paar Aufnahmen vom Schutzraum auf den bazooka hingewiesen hat. Beide LS-Schutzräume haben den gleichen Durchmesser von knapp 5 m, allerdings ist derjenige an der Borkener Strasse tiefer ins Erdreich gebaut.

Viele Grüße

Daniel
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daniel.bijkerk
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Beitrag von daniel.bijkerk » 26.06.2011 18:31

Hallo Leute,

durch Zufall habe ich heute einen weiteren LS Rundbau in Coesfeld entdeckt. Dieser steht auf einem Privatgrundstück an der Billerbecker Straße. Auch hatte ich dieses Mal die Möglichkeit den Rundbunker von innen zu fotografieren. Die Maße scheinen den anderen LS-Rundbauten in Coesfeld zu entsprechen.

Viele Grüße
Daniel
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hollihh
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Beitrag von hollihh » 26.06.2011 19:24

Moin,

mire fällt auf, das der Rundbunker aus Ziegeln gebut ist - das ist doch wohl etwas ungewöhnlich, so richtig "Druckstoßfest" dürfte die Konstruktion nicht sein. Die zietierte Richtlinie schriebt doch explizit Stampfbeton vor, keine Trennfugen (Feuchtigkeitssperre) und Ausbildung von Wand/Decke in einem Arbeitsgang. nLediglich die Decke scheint aus Beton zu sein. Sitzbänke an den Außenseiten sollten auch vermieden werden (wg. Druckstoß)

Das rechteckige Loch auf dem letzten Bild macht das Ding auch nicht wirklich "gasdicht"...

Gruß

Holli

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janne
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Beitrag von janne » 26.06.2011 23:50

Hallo,
bei bem auf dem Bild gezeigtem "rechteckigen Loch" handelt es sich um den Notausstieg. Dieser war mit einem Betonkubus mit den Ausmaßen von etwa 30cm Stärke verschlossen. An der Außenseite dieses Würfels befanden sich zwei bis vier Moniereisen-Halterungen an denen sich der Notausstieg mit schwerem Gerät öffnen ließ. Bei größeren Rundbauten gab es über dem Notausgang zusätzlich zum Eingang einen Splitterschutzvorbau. In Oldenburg mussten diese Öffnungen aus Gründen der Demilitarisierung entfernt werden. Diese Pläne wurden aber nur sehr unvollständig durchgeführt. Dies hat zur Folge, das sich einige Rundbauten mit offenem Notaussieg finden lassen, andere noch verschlossen sind. Die offenen Notausstiege wurden bei einer Versiegelung meist zugemauert oder bei einer Umnutzung zum Lagerraum mit einen Sprossenfenster Marke Kuhstall versehen. In Oldenburg wurden in Nachkriegsjahren bevorzugt kleine Geschafte wie Blumenläden oder Kioske in den Schutzbauten errichtet.
Zur Gasdichtigkeit lässt sich soviel sagen, das die Lüftungsschachte mit gummierten Stahlklappen versehen waren. Die Drucktüren waren ebenfalls aus Stahl oder aus geteertem Holz mit Dichtungen. Als Ersatz für Gummidichtungen wurden von Oldenburger Luftschutzwarten getränkte Filzschreifen empfohlen. Ich vermute, dass sich so auch die Notausstiege weiter abdichten ließen.
Zum Baumaterial:
In Oldenburg wurden sämtliche Bauten aus Beton mit keinem bzw. wenig Eisen errichtet. Rundbauten aus Ziegeln kenne ich aus dem friesländischen Umland. Dies mag an der Materialbereitstellung liegen.
Was die Bank-Anordnungen in den Innenräumen angeht kann ich sagen, das sich hier die meisten Bänke standardmäßig an den Außenwänden befanden.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
Gruß
Jan aus Ol
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 13.09.2011 17:08

Moin!

Heute erhielt ich per Email einen Kommentar zu diesem Beitrag:
Der Hauptzugang dazu ist über den Keller des benachbarten Gebäudes, das ein Restaurant mit Festsälen war. Ich habe im Haus neben der Bäckerei gewohnt und als Kind oft auf dem Bunker gespielt. Ich durfte sogar einmal mit reingehen.

In Coesfeld gibt es jede Menge solche Bunker auf denen wir Kinder gespielt haben.

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Peter196
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Hallo

Beitrag von Peter196 » 09.11.2015 09:03

Bin bei Recherchen über Luftschutzbunker in meiner Heimatstadt auf dieses Forum gestoßen.

Habe mal meine Fotosammlung durchstöbert und auch noch einige Fotos gefunden.

Der erste am Roten Baum, steht in der hintersten Ecke eines Spielplatzes. Im Sommer durch Bäume und Sträucher leicht zu übersehen.

Der zweite befindet sich an der Loburger Straße.

Der dritte steht an der Rekener Straße.
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wanderer
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Beitrag von wanderer » 17.12.2015 10:47

Lang, lang ist es her ... als ich in der Strasse Am roten Baum gewohnt habe
(in den 70ern).

Zu der Zeit war der zugemauerte Zugang zum Spielplatz Bunker von Kindern frei
gegraben worden und man konnte hinein. Cooler Spielplatz. Es war auch toll im Sommer
auf dem warmen Betondach zu sitzen und die Sonne zu geniessen.

Aber es gibt dort noch mehr. Es gibt einen schmalen Weg vom roten Baum zur
Meinertstrasse. An Eingang rechts (vom roten Baum aus) auf dem Privatgrundstück
gabe es auch einen Rundbunker. Er wurde als Partyraum genutzt.

Desweiteren gab und gibt es (lt. Google Maps) in der Meinertstrasse auch einen,
damals war der rechte Bereich (vom Weg aus gesehen) ein leeres Feld und auf diesem
stand der Bunker, war ebenfalls offen und begehbar. Heute sind dort Häuser gebaut
und es sieht so aus als wenn der Bunker nun in einem Garten steht.

Viele Grüße vom
wanderer

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