Bunker Klagesmarkt in Hannover

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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niemandsland
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Beitrag von niemandsland » 04.07.2013 13:01

Ich habe heute morgen mal Google bemüht, und hab folgendes gefunden:

Historische Adressbücher
Alle Einträge für "Adreßbuch der Königlichen Residenz-Stadt Hannover" von 1868

Okay, das jetzt nicht so ganz unsere "Zeitspanne" aber zumindest sagt es aus, das am Klagesmarkt die Gastwirtschaft "Stadt Petersburg" ein alter bekannter Laden war.

Name: Schönewolff
Vorname: Gottlieb (Franz)
Beruf: Gastwith zur Stadt Petersburg
Adresse: Klagesmarkt 40, Hannover

Quelle: DB auf genealogy.net

Langsam finde ich schon Interesse an der Geschichte, welche Kneipe oder dessen Name hat hier in Hannover schon eine derartige Geschichte? Okay, ein paar mag es geben...
Mich interessiert jetzt schon, ob die Gastwirtschaft dort konstant von etwa 1826 bis 1953 existierte.

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Beitrag von niemandsland » 12.07.2013 07:02

Nachtrag

Der Sand um den ehem. Bunker am "Klagesmarkt" wurde inzwischen entfernt. In der kommenden Woche ist die erste Auflockerungssprengung zu erwarten. An einem Tag sollen laut Presseberichten die Außenwände geschwächt werden. An einem zweiten Termin soll dann auch noch die Decke per Lockerungssprengung dezimiert werden. Und auch wenn es so noch nicht in der Zeitung zu lesen stand, rechne ich damit, das auch die etwa 1,60-1,80 cm starke Bodenplatte ein ähnliches Schicksal ereilt. Letztere erwarte ich aber erst Mitte Oktober / Anfang November. Schließlich muss erstmal das Material, das auf der Bodenplatte ruht, per Hydraulikzange entfernt werden.

Quelle

HAZ, 11.07.2013, Innenteil Hannover: Bunker auf Klagesmarkt wird gesprengt

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Artikel: Bunker am Klagesmarkt in Hannover wird gesprengt

Beitrag von niemandsland » 14.07.2013 19:18

Nachtrag

Neuer Artikel in der HAZ/NP von Samstag (13.07.), zum Thema "Bunker Klagesmarkt" basierend auf einen 2-stündigen Besuch von HPW, bei mir Zuhause im Mitte/Ende April 2013.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stad ... -gesprengt

Artikel ist noch nicht freigegeben.

Alternativ: http://goo.gl/KcTrP

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Tiefbunker Klagesmarkt

Beitrag von redsea » 14.07.2013 23:15

Hall zusammen,

auch NDR.de berichtete gestern wieder vom Bunker am Klagesmarkt: Bunkergeschichte endet mit großem Knall, u.a. auch mit einer kleinen Fotostrecke. Erwähnt wird dort auch, dass der Bunker in der Nachkriegszeit sowohl als Hotel wie auch von einer Gruppe als Kunstcenter genutzt wurde.

Bereits im Dezember 2011 erschien dort der von Hanno10 schon erwähnte Bericht. Hier noch die Direktlinks zu den Videos:

Video 1

Video 2

Viele Grüße

Kai

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Update 16.07.2013

Beitrag von niemandsland » 16.07.2013 17:06

Update

Heute Nachmittag waren die Tore zum Gelände leider bereits um ca. 14:30h komplett verschlossen. "Hitzefrei" für die Arbeiter? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall fand ich die Baustelle verlassen vor.

An vorhandenen Gerät hat sich bisher eher nichts getan.
Jedenfalls was man so sehen konnte. :-)

Einzige Veränderung: etwa von der Hälfte des Bunkers in Richtung Otto-Brenner-Str. wurde der Bunker außen freigelegt. Inwieweit auch von Außen Sprenglöcher gebohrt wurden, weiß ich nicht und da ich niemand interviewn konnte, bleibt dieser Punkt offen.

Ansonsten auffällig ist eine 'neue' Schutzwand aus Holz, die wahrscheinlich den Staub und Splitter von Straße fernhalten soll. Geschätzt 4, 5 Meter hoch. Ein gutes Stück hinter der "normalen" Absperrung.

Ich fahre morgen wieder zur Baustelle, um die Informationen, die ich heute nicht erhielt, zu bekommen. Vielleicht schon morgen ein weiterer Update.

Anhang

Bilder zeigen die Baustelle (heute) bei geschlossenen Toren.
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17.07.2013 :: 90 Minuten LSB Klagesmarkt (Baustelle)

Beitrag von niemandsland » 17.07.2013 11:34

Update

Wie angekündigt war ich heute Vormittag für etwa 90 Minuten auf der Baustelle.

Neuigkeiten...

Am Ende der Woche ist eine Auflockerungssprengung mit 20 Bohrlöchern in einer Tiefe von etwa 400 cm geplant. Die Bohrung wird durch die Decke (156 cm stark) in die Außenmauer gesetzt.

Das Bohrgerät, Bohrgestänge usw. liegt bereits bereit.

Heute hatte ich auch noch mal Gelegenheit einen kurzen Blick ins Innere des Bunkers zu werfen. Leider hatte ich kein Blitz dabei, und musste mir "notdürftig" mit der Taschenlampe aushelfen. Ich bitte daher die Qualität der Bilder zu entschuldigen...

Der freigelegte Teil der Außenmauer wurde wieder aufgefüllt. Derzeit kann man nur an zwei Stellen überhaupt was von der Außenmauer sehen. Auch das Loch, wo ein größerer Teil der Ziegelmauer zu sehen war, ist wieder verfüllt.

Soweit die Infos...
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Bilder aus dem Innern

Beitrag von niemandsland » 17.07.2013 11:37

Nachschlag...

Es folgen noch Fotos aus dem Innern des Bunkers (Stand: 17.07.2013 ca. 07:30 Uhr).

Sorry nochmal für die Qualität der Bilder aus dem Innern.

Das nächste Mal mit Blitzlicht !!! *versteck*

Anmerkung

Achja, von 14-15 Uhr ist übrigens Mittag. Das war gestern der Grund, das ich niemand vor Ort gesehen habe. Also nix mit Hitzefrei für die Arbeiter. :-)
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Beitrag von petzolde » 17.07.2013 18:16

Gute Bilder!

Wo will man denn die Sprengung(en) ansetzen? Auf der ganzen Bunkerdecke?
Sollen das "Lockerungssprengungen" werden, etwa so wie bei der Henriette?
Und was sagt die Bunker-Nachbarschaft?


gruß EP

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Beitrag von niemandsland » 18.07.2013 01:36

petzolde hat geschrieben:Gute Bilder!

Wo will man denn die Sprengung(en) ansetzen? Auf der ganzen Bunkerdecke?
Sollen das "Lockerungssprengungen" werden, etwa so wie bei der Henriette?
Und was sagt die Bunker-Nachbarschaft?


gruß EP
Hallo,

da es im Moment "noch" sehr ruhig dort ist, sagt die Nachbarschaft noch gar nichts. ;-)
Den Auftakt bildet am Ende dieser Woche eine Auflockerungssprengung von 20 Ladungungen auf einer Länge von rund 20 Metern. Ziel ist hierbei die Außenwand. Die Bohrungen werden durch die bis zu 156cm starke Decke gesetzt, und dann noch etwa 250cm in die Wand eingebracht.

Wahrscheinlich (und das ist meine Logik) folgt zeitnah noch eine zweite Auflockerungssprengung der Außenwand, und im Anschluß eine Teilsprengung der Decke auf einer Fläche von Rund 20x20 Metern. Aber evtl. wird auch hier nur eine Auflockerungsprengung gesetzt und die Decke dann mit Hilfe der Zange weggeknabbert. Aber das wird wohl noch ein wenig auf sich warten lassen.

Mit den Auflockerungssprengungen geht es dann wohl wie geplant, ringsrum weiter. Die Außenwände sind mit rund 180 cm, plus dieser Ziegelmauer davor, recht dick. Den Rest könnte dann die 200 cm Abbruchzange (NPK Crusher S-90XCR) machen. Wobei die Abbruchzange ebenso wie der Liebherr R 974 vorerst wohl noch in Frankfurt-Höchst im Einsatz sind. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich das in den nächsten Wochen auf der Baustelle weiter entwickelt.

An schweren Gerät hat sich jedenfalls bisher nichts verändert.
Vor Ort ist immer noch ein Kettenbagger mit diversen Gerät vom Typ Cat 320EL im Einsatz.

Soweit,

Gruß aus der Hannover-Ahlem
Guido Janthor

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Beitrag von niemandsland » 19.07.2013 07:28

UPDATE

Heute Mittag knallt es das erste Mal am Klagesmarkt. Die Polizei überwacht (so die HAZ) die Zuwege. Geplant ist, 20 Bohrungen gefüllt mir je 800 Gramm Sprengstoff zur Explosion zu bringen. Wie ich schon schrieb, wurden die Bohrungen durch die ca. 155 cm starke Decke, etwa 250-280cm Tief in die Außenwand eingebracht. Ich bin gespannt, wie sich das nachher entwickelt. Wenn alles klappt, bin ich mit zwei Kameras dabei. Und sofern Kameras und ich es heil überstehen, folgt der Bericht heute Nachmittag exklusiv hier. ;-)

Artikel der HAZ (Auszug):
Bunkerabriss: Testsprengungen erschüttern Klagesmarkt am Freitag

Am Freitag wird die erste Testsprengung im Klagesmarktbunker die City erschüttern.
Die Bauverwaltung will mit der sogenannten Lockerungssprengung testen, ob die errechneten Sprengtechniken und -dosierungen ausreichen.

Hannover. Experten haben für die Testsprengung eine Wand ausgewählt. Auf zwölf (???) Meter Breite sind in sie von oben 20 senkrechte Bohrungen mit 50 Millimeter Durchmesser vorgenommen worden. In jede Bohrung werden 800 Gramm Sprengstoff eingeführt und gezündet. [...]
Die Sprengung dient zunächst nur dazu, Instabilität in den meterdicken Beton zu bekommen. Die Risse erleichtern später die Abbrucharbeiten. Wenn die Ergebnisse des Tests ausgewertet sind, erfolgen ab 29. Juli weitere Sprengungen.
Quelle: 19.07.2013 :: HAZ :: Testsprengungen erschüttern den Klagesmarkt

Hinweis: Der Artikel steht in der HAZ (lokale Tageszeitung), und ist 24 Stunden nur mit Abo lesbar. Danach auch für die Allgemeinheit.
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