Bunker in Travemünde ?

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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redsea
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Beitrag von redsea » 12.01.2010 22:30

Djensi hat geschrieben:(...) Es fehlt nämlich auch die Flächenausweisung für die Schule!! Die ist in einem Flächennutzungsplan grundsätzlich erforderlich.
Hallo Djensi,

da muß ich Dir leider widersprechen, denn das wird von Gemeinde zu Gemeinde und je nach Art des FNP unterschiedlich gehandhabt. Im Falle des von mir verlinkten FNP sind nur großflächige Flächen als "Flächen für den Gemeindebedarf" gekennzeichnet. Bei einzelnen Objekten auf kleiner Fläche verzichtet man oft darauf oder aber die Fläche ist nicht ausschließlich für diese Art der Bebauung vorgesehen.

Grüße redsea

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 13.01.2010 12:44

Moin!

Ich komme dann mal zum Ursprungsthema zurück und bitte darum, die Diskussion über Fehler in Flächennutzungsplänen doch ggf. abzutrennen, wenn sie denn weiter geführt werden soll.

Der beste Hinweis zur Sache ist bisher der, dass die Siedlung quasi eine Werkssiedlung war. Ich bin inzwischen sicher, dass es ein Schutzraum aus dem 2.Wk ist. Wenn weitere Infos her sollen -> Anfrage beim Liegenschaftsamt der Stadt.

Mike

Mario

Beitrag von Mario » 17.02.2010 18:04

Moin,
ich versuche mal Aufzuklären.
es handelt sich hierbei um einen Bunker aus dem zweiten Weltkrieg.
Es gibt sogar noch einen zweiten Bunker in der Teutendorfer Siedlung, allerdings anderer Bauart.
Bei dem zweiten Bunker handelt es sich um einen länglichen Bunker, der über zwei Privatgrundstücke geht.
Der Bunker ist halbunterirdisch und besteht aus mehreren hintereinanderliegenden Räumen. Es gibt drei Ein- und Ausgänge.
Mein Vater ist zu Kriegszeiten bei Fliegeralarm öfter drin gewesen.
Im Flächennutzungsplan ist er auch mit dem Schule Symbol versehen. Das kann nur ein Fehler sein.
Es gibt, bzw gab noch diverse Bunker in Travemünde. Die sind allerdings auch nicht eingezeichnet.
Ein großer rechteckiger unterirdischer Bunker unter dem ehemaligen Kino ist vor drei Jahren abgerissen worden.
Der war sogar für Gasangriff, mit Filteranlagen ausgerüstet.
Der ehemalige Hochbunker (ähnliche Bauweise, wie die "Bunker" Disco in Lübeck, nur etwas kleiner) wurde vor vielen Jahre als Wohnhaus umgebaut. In die Außenwände wurden runde Löcher gesprengt, die als Fenster dienen.
Am Maritim gibt es auch noch einen kleinen Bunker, der von den Kurbetrieben genutzt wird.
Am Brodtener Ufer kann man noch die letzten Betonplatten, der Geschütze sehen. Ist aber mittlerweile fast alles Abgebrochen. Ein gesprengter Bunkerhaufen befindet sich aber noch auf dem Feld.
Auf dem Priwall befindet sich noch einiges sehenswertes aber das sprengt jetzt den Rahmen ;-)

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Lacky
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Beitrag von Lacky » 18.02.2010 11:11

Moin erstmal!

Der "zweite Bunker" dürfte nicht mehr als ein befestigter Splitterschutzgraben sein. Die Beschreibung von dir passt auf etliche Objekte, die ich aus Kindertagen kenne und die auch noch alle etwas südlich von Lübeck existieren (Büssau, Kronsforde und Krummesse seinen hier nur mal stellvertretend genannt). Die mir bekannten befinden sich alle auf landwirtschaftlichen Großbetrieben.

Scheint so eine Art Standardbau gewesen zu sein und jeder Bauer, der etwas auf sich hielt, stellte sich so ein Ding hinter seine Scheune ;)

Stefan
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steinxx
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Beitrag von steinxx » 21.02.2010 23:38

Hallo Lacky

du erwähnst da einen Bau in Büssau. Wenn du das lange (wohl so 100 m) Betonteil auf dem Feld nahe der
Schleusestraße meinst : Was ist das ?

Ich habe die beiden Eingänge an den Enden des Baues gesehen und das für eine Flakstellung mit Bunker gehalten (Lage vor der Stadt mit freiem Schußfeld).

Wenn das ein Splitterschutzgraben ist, ist der aber an diesem Ort (Dorfrand) recht gewaltig ausgefallen.

Und wo ist in Krummesse und Kronsforde noch was zu finden ??

Gruß

Steinxx

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Beitrag von Lacky » 22.02.2010 10:52

Moin Steinxx!

Ehrlich gesagt, das bei der Schleusenstra0e ist mir nie richtig aufgefallen, da ich dort recht selten war :oops: , aber ich hatte mal Aufzeichnungen in der Hand, nach denen dort ein derartiger Bau gewesen sein soll - allerdings stand da auch, daß der Abriss oder die Verfüllung abgeschlossen ist. In Büssau meinte ich in erster Linie den Bau hinter den Gebäuden des Obstgutes. Ähnliches gibt es auch auf Höfen eben in Krummesse und Kronsforde (mir sind da drei persönlich bekannt, einen weiteren kenne ich nur vom hörensagen. Eins haben sie alle gemeinsam: Sie sind nicht zugänglich! Anfragen bei den Landwirten waren negativ und die Stimmung wurde schlagartig abweisend, als ich im Laufe von Gesprächen mal nachhakte. Zumindest den Bau auf dem Obstgut habe ich von innen gesehen, da ich damals mit dem Neffen des Besitzers befreundet war. Allerdings war schon vor 30 Jahren alles recht zugemüllt mit Abfällen und Schrott - so recht durchgekommen ist man da nur als Kind, heute dürfte das da auch nicht anders aussehen.

Gruß
Stefan
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An der Bäk

Beitrag von passat991 » 20.04.2010 14:43

Also,der Bunker Steht in Travemünde.An der Bäk,etwa höhe Nr.32.Bin Nr.58 Aufgewachsen.Aus erzählungen meines Vaters weiss ich das in dem Bunker verwinkelte Gänge vorhanden sein sollen.Und wie vermutet wurde er zum Schutz der Arbeiter der Erprobungsstelle zur See gebaut.Wie Ihr bestimmt schon gelesen habt hatten die Strassen in der Siedlung früher (-45)auch andere Namen.
Suche alles über Travemünde,Priwall,Pötenitz...Kenn mich aber auch schon ganz gut aus...

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Beitrag von janewa60 » 12.07.2013 14:03

Hallo! Vielleicht interessierte es in diesem Forum jemanden, dass gerade damit begonnen wurde, den »zweiten Bunker«, von dem hier die Rede war, abzureißen. Es ist der Bunker in der Lindwurmstraße in Travemünde, Weiße Teutendorfer Siedlung. Überirdisch sind 3 Gebäude zu erkennen, das erste davon ganz nah an der Straße ist jetzt unter dem Presslufthammer.

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Beitrag von redsea » 31.12.2015 19:02

janewa60 hat geschrieben:[...] Vielleicht interessierte es in diesem Forum jemanden, dass gerade damit begonnen wurde, den »zweiten Bunker«, von dem hier die Rede war, abzureißen. [...].

Hallo zusammen,

dass man an diesem Objekt den Presslufthammer angesetzt hat ist korrekt, jedoch nicht um den LS-Bau abzureißen, sondern um ihn zur Überbauung mit einem Wohnhaus vorzubereiten. Mittlerweile steht an dieser Stelle, wie auf aktuellen Luftbidern zu sehen ist, auf dem Deckungsgraben ein Neubau. Der Zugang an der Lindwurmstrasse wurde dabei in den Neubau integriert und der Deckungsgraben nun von den Bewohnern als Keller genutzt.

"Travemünde Aktuell" berichtete darüber incl. Fotos im Artikel: Travemündes längster Keller.

Anhängend ein Fotos mit dem Zugangsbauwerk von der Lindwurmstrasse aus gesehen.

Viele Grüße

Kai
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Beitrag von redsea » 04.01.2016 22:06

sebastian911 hat geschrieben:[...] ich war mit meiner Freundin vor kurzem in Travemünde und habe das Objekt fotografiert...

Von aussen sieht es wirklich eher nach Schutzraum aus: Massive Bauweise, 2 Eingänge (vermutlich mit je einer Schleuse, aber kann mich täuschen). Die Eingänge wurden zugemauert, jedoch fehlen ein paar Steine sodas man etwas hineinsehen kann. [...]

Hallo zusammen,

ergänzend zu Sebastians Beitrag hier noch ein paar weitere, aktuelle Fotos des Bunkers. Der westliche Zugang ist mittlerweile mit zwei Metallplatten verschlossen.

Viele Grüße

Kai
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