Heeresverpflegungsämter

Nichtmilitärische Zweck- und Repräsentationsbauten und -Projekte des Nationalsozialismus 1933-1945
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redsea
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Heeresverpflegungsamt

Beitrag von redsea » 16.11.2007 22:35

Djensi hat geschrieben:Ob vielleicht einer unser Stadtplansammler aus den 40igern oder 50igern Ausschnitte aus diesem Bereich haben, incl. des Heeresverpflegungsamtes Rahlau ??

Hallo Djensi,

sollte Deine Frage noch aktuell sein: im Falk-Plan von 1974 ist der Gleisanschluß noch eingezeichnet, jedoch völlig unspektakulär und auch nur drei Gleise. Interessanter und detailierter findest Du ihn hier ;)

Und hier gibt es noch eine interessante Broschüre über den Entwurf eines Architekten zur Gestaltung des "Dienstleistungs- und Gewerbepark an der Rahlau / Hamburg Tonndorf". Interessant ist, dass dort von "Speicherbauten des Hilfsernährungswerkes sowie der Heeresverpflegungsanstalt" gesprochen wird.

Gruß redsea

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 17.11.2007 16:30

:applause: Super!

Also gibt es die GFL weiterhin, auch sonst ist es ein sehr aufschlußreiches Dokument über die Anlage. Allerdings sind die Spuren der Vergangenheit und die nicht in Straßen liegenden Gleisanlagen mittlerweile beseitigt, auch der Einmannbunker ist im Rahmen des Aus/Umbau der Strecke entfernt worden.

Gruß
Djensi

Markus L
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Beitrag von Markus L » 25.11.2007 12:01

Interessante Informationen zur Entstehung und Geschichte des Heeresverpflegungsamtes in Münster findet man hier: http://www.speicherstadt-muenster.de/index.php

An die Mods: Könnte das Thema nicht in WK II verschoben werden? Zu Industriegeschichte passt es ja doch weniger.

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Beitrag von Talpa » 25.11.2007 21:42

Hallo!

Sehr schöne Bilder, die allerdings auch traurig stimmen

Gruß
Talpa


http://stuecksicht.de/html/wtag_9.html


Kleine Nachbesserung:
Dieser Link bezieht sich nicht auf Münster!
Zuletzt geändert von Talpa am 25.11.2007 22:48, insgesamt 1-mal geändert.

petzolde
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Beitrag von petzolde » 25.11.2007 22:15

Die Anlage in Münster hat ihr Gesicht schon deutlich verändert, seit die Briten sie verlassen haben.
Der genannte Link gibt zu denken, ist dort doch von einer "gelungenen Umnutzung" o.ä. die Rede: Der weitaus größte Teil wird von (i.w.S.) öffentlichen Institutionen, zB Stadt Münster, belegt. Gewerbliche Nutzung gibt es vereinzelt, einige Gebäude sind noch leer. Der alte Gleisanschluß an die DB-Strecke Münster-Rheine ist noch vorhanden, aber nicht mehr nutzbar, und wurde wahrscheinlich auch nicht nachgefragt. Einer der letzten Nutzer war - soweit ich in Erinnerung habe - eine Sonderfahrt mit einem Schienenbus in das Gelände.
Die Verkehrsanbindung ist denkbar schlecht: Der DB-Haltepunkt Münster-Nord ist 2 km entfernt und nur zu Fuß erreichbar. Der Stadtbus fährt tagsüber alle 20 Minuten vor, aber braucht ab Hauptbahnhof nahezu eine halbe Stunde. Die Straßenanbindung geht beidseitig durch Tempo-30-Zonen, und die nächste Autobahnauffahrt ist weit entfernt.
Fazit: Aus einem Lagerareal des Dritten Reichs läßt sich doch nicht so einfach ein modernes Gewerbegebiet machen. Und wenn die gewerblichen Nutzer ausbleiben, springt eben die öffentliche Hand als Nutzer ein.
gruß EP

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Beitrag von Talpa » 26.11.2007 07:54

Hallo!

Aus den Bildern des og. Link geht deutlich hervor das die Gebäude mit den vielen Fenstern auch in erster Linie Getreidespeicher sind.
Ausgelegt in der technischen Ausstattung als Rieselspeicher.
Zu sehen ist das an den Ablaufrohren und den Verteilerköpfen, um das Getreide "umstechen" zu können (Bild 46).
Gesamtsinn ist halt das Getreide zu trocknen, und es so lagerfähig zu machen.
Das auch Sackware eingelagert/ hergestellt wurde, beweisen die Sackrutschen, Absackwaagen, und das Förderband.
Sehr schön erkennbar sind auch die Doppel-T Träger als Lagerschienen für die "Dallwände".
Inwieweit zB. Konserven erfasst und eingelagert wurden kann ich nicht sagen, jedenfalls nur nebensächlich so denke ich.
BildNr. 62 ist betietelt mit "Kleiderkammer".
Dieses ist meiner Ansicht nach keine Ursprungsnutzung, oder allerhöchstens Nachnutzung der Lagerböden.
Denn wie der Name schon sagt "Heeresverpflegungshauptamt" wird hier Verpflegung erfasst und eingelagert, und keine Ausrüstung.
Hierfür gab es dann ja die "Zeugämter".
Ausrüstung wurde nebenbei bemerkt bis 1945 gerne in den Dachgeschossen der Unterkünfte gelagert,
soweit ich weis hat die BW darauf aus Brandschutzgründen verzichtet.

Diese Aufnahmen finde ich wie gesagt sehr gelungen, wenn auch das Ende der Gebäude dokumentiert wird.

Gruß
Talpa

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Beitrag von Djensi » 14.05.2009 17:43

Nabend,

auf meiner Fototour kam ich auch an der Rahlau 63 vorbei, leider war das Tor schon zu...

Aber die Firmierung hängt noch, und es ist viel Leben auf dem Gelände, im Branchenbuch firmiert die GfL auch noch.

Gruß
Djensi
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darkmind76
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Beitrag von darkmind76 » 06.10.2009 08:20

Aktuelles Expose bei der BIMA zum ehem. HVA in Berlin-Spandau:

http://www.bundesimmo.de/immo8portal/se ... /97552.pdf

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ehem. Wehrmachtsilos

Beitrag von Christel » 03.01.2010 21:30

Hallo,

ich bin mir nicht so ganz sicher ob die folgenden Silos hierher gehören. :oops: Ganz klar ersichtlich ist jedenfalls dass es sich bei den Silos um ehem. Wehrmachtsilos handelt.

Genauer gesagt sind es fünf Stück und sie befinden sich definitv außerhalb jeglichen "Militärischen Sicherheitsbereichs".

Und kann mir jemand von Euch sagen warum auf der Giebelseite des einen Silos "UNION" steht :?:

Fragen über Fragen...

Viele Grüße,
Christel
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Zuletzt geändert von Christel am 03.01.2010 22:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Godeke » 03.01.2010 22:06

Hallo :-) ,

also das sind definitiv die gleichen Silos wie in Lüneburg im ehemaligen "Heeresverpflegungsamt" - sogar die bauliche Anordung von 2 Reihen mit 3 bzw. 2 Silos pro Reihe und den Gleisanschlüssen ist gleich.
Auch in Lüneburg bildeten sie zusammen mit 3 Scheunen für Raufutter (für die Wehrmachstpferede), einem Verwaltungsgebäude und einer eigenen Bäckerei eine eigenständige Liegenschaft in der Stadt, eingezäunt und mit Wachgebäude. Sie waren zuständig für die Versorgung von 3 Heeres- und einer Luftwaffenkaserne.
Der UNION-Schriftzug sieht ja aus wie später dranbeaut, meines Wissens war er zumindest früher nachts auch beleuchtet. Mein erster Gedanke war immer: Werbung für Dortmunder UNION-Bier....
Meiner Meinung gehören Christels Hallen auch zu einem solchen "Heeresverpflegungsamt", man müßte mal scheuen, welchen Liegenschaften da drum rum liegen. Das weiß ich jetzt nicht so genau. Die Hallen dürften ja einigen vom Vorbeifahren auf der Autobahn bekannt sein.
In Soltau wiederum gabs auch die gleichen Silos, allerdings anders angeordnet.

Zu den GFL-Hallen gehören die m.E. nicht. Ist bekannt, was in den Silos nach dem Kreige veranstaltet wurde?
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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