HJ-Heime

Nichtmilitärische Zweck- und Repräsentationsbauten und -Projekte des Nationalsozialismus 1933-1945
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EricZ
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HJ-Heime

Beitrag von EricZ » 12.12.2005 13:32

Moin,

welchem Zweck dienten eigentlich die HJ-Heime?
In Duisburg gab es mindestens zwei davon.
Eines davon ist ein großes, recht repräsentatives Gebäude, in welchem heute der BLB NRW Duisburg sitzt.

Grüße, Eric
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Incognitus

Beitrag von Incognitus » 12.12.2005 14:18

Hallo Eric,

die Frage kann ich Dir leider nicht beantworten, aber trotzdem freue ich mich, daß Du fragst - so kann ich wenigstens mal "meine" Fotos von der Einweihung des HJ-Heimes 1938 in Langen nördlich von Bremerhaven zeigen! Wie man sieht, war viel NS-Prominenz aus der Umgebung zugegen, und die Leute scheinen alle ziemlich begeistert zu sein...
Die Fotos stammen aus dem Ortsarchiv Langen.

Sehen die HJ-Heime bei Dir genauso aus?

Übrigens wurde der Schartenstand, den ich in einem separaten Thread thematisiert habe, nur wenige Meter rechts von diesem Gebäude errichtet (wohl 1944), angelehnt an den Geest-Hügel, auf dem das ehemalige HJ-Heim steht.

Viele Grüße,
Matthias
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hollihh
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Beitrag von hollihh » 12.12.2005 14:27

HJ Heime hat es wohl in den meisten Städten gegeben - ich denke, man kann sie mit so einer Art "Jugendheim" oder Pfadfinderheim vergleichen, nur wurden die Jugendlichen dort entsprechend ideologisch gedrillt...

Hier ist ein interessanter Bericht über das HJ Heim Braunschweig, aus den Zeitungsartikeln lässt sich schon ein bißchen herauslesen.

http://www.denktag.de/denktag2002/denkt ... ojekt1.htm

Für das HJ Heim in Leer/Ostfriesl. wurde z.B. am 6.Oktober 1937 der Grundstein durch den damaligen Nazi-Bürgermeister Drescher (..der Name war Programm) gelegt - als erstes dieser "Heime" in Ostfriesland. Es hing wohl vom "Ehrgeiz" der jeweiligen Partei- und Stadtoberen ab....

Nach dem Krieg wurde das Gebäude zunächst als Bücherei weiter genutzt, jetzt ist wohl der Stadtsportbund hier zu Hause...


Gruß

Holli

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 12.12.2005 14:49

Danke für die ersten Reaktionen!! :thumbup:

@ incognitus: Das HJ-Heim in Duisburg ist zum einen wesentlich größer, zum anderen architektonisch in einem anderen Stil gehalten.
Ich versuche das Gebäude mal zu fotografieren, wobei die Größe meinem Weitwinkel Probleme bereiten dürfte...

Grüße, Eric
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ladykracher
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Beitrag von ladykracher » 12.12.2005 17:47

Hallo,

Wie schon gesagt, es gab HJ- und BDM-Heime in jeder größeren Stadt.

Funktion: Erziehung im nationalsozialistischen Sinne...


Übrigens:
Die Häuser der Studentenverbindungen, die sich nach 1935 (NSDStB und Einführung "Verbindungsführer-Prinzip") nicht auflösten, wurden wie die o.g. Heime zu Staatseigentum (Augenzeuge: Korporierter Alter Herr)

NSDStB: www.cousin.de/cousin/allgemein/geschichte/korp33.html

Gruß
Philipp

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 15.12.2005 10:42

Moin,

habe heute morgen auf die Schnelle zwei Bilder vom ehemaligen HJ-Heim an der Uni gemacht und diese mit meinen bescheidenen Möglichkeiten zusammengefügt.

Das Gebäude ist ca. 100 m lang usw., also ein Gebäude, wie es sonst für Regimentsstäbe oder dgl. verwendet wurde.

Grüße, Eric
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Beitrag von ruine13 » 15.12.2005 11:34

Tach Herr Z !

Da kann ich auch noch mit einem historischen Bild dienen : HJ-Heim Rheinhausen, Werthauser Str., aus "50 Jahre Rheinhausen 1934-1984"

Ebenfalls aus diesem Buch, aber nicht zu diesem Thema : der Hochbunker Bertastr., vor und nach dem Umbau - Du kannst die Bilder auch gerne für die Garnison DU nutzen, mein Photoaccount ist ja leider völlig ausgereizt ...

Gruß

Markus
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Beitrag von EricZ » 15.12.2005 11:57

Danke Markus für die beiden sehr interessanten Ergänzungen.

Marginale Infos zum HJ-Heim in Rheinhausen finden sich auch im Stadtarchiv. Die Aufnahme ist allerdings markant.
Mir ist ehrlich gesagt nicht bekannt, ob das Gebäude auf der Werthauser Straße noch steht. :?

Wirklich reizvoll finde ich allerdings das Bild vom Bunker Bertastraße, vorher nachher. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Grüße, Eric
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Beitrag von MikeG » 15.12.2005 14:14

Moin!

In der Zeitschrift "Der Baumeister" 7/1939 erschien ein kurzer Aufsatz über das HJ-Heim Hamburg-Hoheweide von Architekt Dr.-Ing. Max Zoder. Hier ein Text- unnd Bildauszug:
Das Hitler-Jugend-Heim Hamburg-Hoheweide wurde in den Jahren 1937/38 errichtet. Die Baukosten betrugen einschließlich Einrichtung 90 000 RM. Die Ansichtsflächen sind gemäß der in Hamburg bodenständigen Bauweise in Backsteinrohbau ausgeführt. Die Fenster sind Zargenfenster mit Anschlag von außen. Über dem Erdgeschoss, das nach dem Sportplatz hin als Kellergeschoss in Erscheinung tritt, ist eine Eisenbetondecke angeordnet. Flure und Gänge erhielten Sohlenhofer Platten, die Scharräume rötliches Buchenparkett, mit Ausnahme eines Scharraumes für Jungen, der Tonplatten erhielt. Im Keller, gegenüber vom Eingang, ist eine Boxhalle eingebaut mit danebenliegendem Duschraum. Das
Treppenhaus und die obere Halle erhielten Edelputz. Die sichtbaren Holzdecken wurden geölt und lasiert.
Für die Möbel wurde Eiche, leicht angebeizt, gewählt. In unmittelbarer Nähe des Hitler-Jugend-
Heimes liegt eine größere Schwimmanlage, auf der gegenüberliegenden Seite die Turnhalle, so daß die
Jungen sich in jeder Hinsicht sportlich betätigen können.
Weiss jemand, ob das Gebäude noch steht und, falls ja, wozu es jetzt dient?

Mike
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Beitrag von Markus » 15.12.2005 14:17

@ Philipp (ladykracher),

wie kommst Du zu dieser Aussage?

Übrigens:
Die Häuser der Studentenverbindungen, die sich nach 1935 (NSDStB und Einführung "Verbindungsführer-Prinzip") nicht auflösten, wurden wie die o.g. Heime zu Staatseigentum (Augenzeuge: Korporierter Alter Herr)

NSDStB: www.cousin.de/cousin/allgemein/geschichte/korp33.html


Die von Dir zitierte Quelle gibt das nicht her. Oder habe ich was überlesen? Im Einzelfall - der von Dir ziterte Augenzeuge ? - mag das vielleicht so gewesen sein. Die (von mir vereinfachte) Formel "Ehemaliges Korpoarationshaus + NSDStB = Staatseigentum = lost places im Sinne dieses Forums" kann ich so nicht nachvollziehen.

Gruß, Markus

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