Finnenhaussiedlungen

Nichtmilitärische Zweck- und Repräsentationsbauten und -Projekte des Nationalsozialismus 1933-1945
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erlenmeier
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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von erlenmeier » 31.08.2019 14:41

erlenmeier hat geschrieben: 13.07.2019 10:34 Moin wattenloiper!!

Wir sind noch nicht fertig mit der Unterscheidung der verschiedenen Haustypen.
Das schrieb ich u.a. dazu zuletzt:
1.) Kotka ist das Hochhaus--> Schönberg
2.) Lathi (L) hat pro WE 1 Dachgaube. Grundfläche wie Helsinki.
3.) Helsinki (H) hat pro WE je 2 Dachg., liegt in NS-Richtung. Grundfläche wie Lathi..
4.) Turku (T) liegt in NS-Richtung. Könnte eine größere Grundfläche haben als H und L. Könnte der Haustyp von Martin in A sein.


Nun sind mindestens noch 2 Details ungeklärt.
a.) Wie nennen wir den Haustyp in Ost-West-Richtung, der die Eingänge an der Längsseite = Straßenseite hat?
b.) Unklar sind noch die beiden unterschiedlichen Wohnflächen. Hat nur der Typ Turku eine um ca. 10m2 größere Wohnfläche????
Schönen Gruß aus dem hohen Norden von hansdemerlenmeier
Moin Wattenloiper,
hast Du noch etwas herausgefunden zu den o.st. Fragestellungen?
Gruß von hanskarl
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Ostseesprotte
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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von Ostseesprotte » 05.08.2020 14:10

Hallo alle miteinander, seit über ein Jahr herrscht plötzlich Funkstille nachdem regen Funkverkehr. Habe ich da was verpasst?
Inzwischen ist ein ausführlicher Aufsatz über die Holzhaussiedlung Rostock Lichtenhagen erschienen in:
ZEITGESCHICHTE regional. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern. 24. Jahrgang Heft 1/2020 von Franz Stepanek. ISSN 1434-1794.
Der Aufsatz enthält detaillierte Angaben mit alten Fotos zum Haus und zur Geschichte der Siedlung.
Auf ein Neues???

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Zwackelmann
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Finnensiedlung Köln-Höhenhaus

Beitrag von Zwackelmann » 10.08.2020 11:16

Hallo zusammen,

Hier habe ich einen KULADIG-Link zur Finnensiedlung Köln-Höhenhaus. Dort findet man auch ein paar Hintergrundinformationen zur Geschichte und Verweise.

https://www.kuladig.de/Objektansicht/O- ... 20150707-2

Gruß, Thomas!
Ich bin mal wieder gesperrt, Ihr habt das super im Griff...

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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von Ostseesprotte » 14.08.2020 22:30

Literaturtip zur Finnenhaussiedlung Köln-Höhenhaus

Willi Spierz
Die Nachkriegszeit in Köln
am Beispiel der Höhenhauser Finnenhaussiedlung Neue Heimat.
Wissenschaftlicher Verlag Berlin 2012. 256 S.
ISBN 987-3-86573-675-8

Viel Freude beim Lesen
Ostseesprotte

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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von Biggibux » 11.02.2021 10:30

Hallo in die Runde,

hier mal ein paar aktuelle Fotos aus der Ludwigsfelder Holzhaussiedlung, konkret gesagt aus dem Rosenweg.

Viele Grüße an alle.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von Biggibux » 11.02.2021 13:47

Ostseesprotte hat geschrieben: 13.07.2019 19:09 Hallo zusammen,
weiterhin auch meine Anfrage offen:
kennt jemand Finnenhaussiedlungen mit Wirtschaftsgebäuden, außer diejenige in Rostock, Grabowstraße (siehe meine Anfrage und Foto vom 06.04.19
Gruß
Ostseesprotte
Hallo Ostseesprotte,

hier in der Ludwigsfelder Holzhaussiedlung gibt es auch Doppelhaushälften mit einem kleinen Wirtschaftsgebäude. Die Doppelhäuser sind dann nicht unterkellert, da dort der Grundwasserspiegel zu hoch gewesen sein soll.

Viele Grüße
Biggibux

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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von Ostseesprotte » 11.02.2021 17:36

Hallo Biggibux
Vielen Dank für die schönen Fotos. Endlich mal Winter! Die Häuser sind ja fast im Originalzustand erhalten! Keine Unterkellerung, wie in Rostock, Grabower Straße, dafür ein kleines Wirtschaftsgebäude. Kannst du bitte noch ein Foto machen, auf dem auch ein Wirschaftsgebäude zu sehen ist, also die Hofseite.
Besten Dank
Ostseesprotte

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erlenmeier
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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von erlenmeier » 14.03.2021 18:46

Nach einigen jahren schaute ich mir den Thread zum Thema Finnenhaussiedlungen noch einmal mit etwas älteren Augen an.
Bei dem von mir angefragten Holzgebäude handelt es sich um sog. Kriegseinheitshäuser.
In Bennigsen und Umgebung gab es eine regelrechte Siedlung, gebildet aus mehreren Gebäuden.
Ebenso in Bremen-Huchting.
Vorgesehen war dieser Haustyp, der aus einzelnen Holzelementen in Tafelbauweise hergestellt wurde, für ausgebombte Familien. Auch von Übergangswohnungen ist die Rede.
Als "Vierspänner" in Reichseinheits-Bauweise in Berlin vom NS-Stararchitekten NEUFERT konzipiert, gab es je Eingang 2 x 4 Wohnungen mit unterschiedlichen Wohnflächen für Familien mit unterschiedlicher Personenzahl.
Meist hatten die Häuser 2 Eingänge, was insgesamt 16 WE ergibt.
Aus Luftschutzgründen wurden die Fassaden in einer dunklen, undefinierbaren Farbe (Tarnanstrich) angemalt.
Rund um die Häuser waren Grünpflanzen vorgesehen, um die Gebäude gegenüber Aufklärern zu kaschieren.
Geplant waren 1 Million Wohnungen, das hätte für ca. 3 Mio Ausgebombte gereicht.
Tatsächlich wurden aber nur 30.000 Wohnungseinheiten realisiert. Grund: Mangel an Arbeitskräften und Baumaterial. Die Arbeitskräfte waren an die Ostfront gezwungen worden, Material wurde für die Rüstung verwendet.
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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von erlenmeier » 14.03.2021 18:53

Fortsetzung
Ab 1944 wurde das Kriegswohnungs-Programm dann wegen Undurchführbarkeit beendet. Eigentlich sollten Kriegsgefangene auf Bauhöfen die Holztafeln vorfertigen und später vor Ort aufstellen. Die für die "Vernichtung durch Arbeit" Vorgesehenen wurden aber ab 1943 zunehmend für die Kriegsproduktion in Rüstungsfabriken und Trümmerbeseitigung in den Städten benötigt.

Dann schlug man ein neues Kapitel auf:
"In Dorf und Stadt--Bau von Behelfsheimen überall!!!"

Un das ist wieder ein eigenes weiteres Thema.
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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von erlenmeier » 14.03.2021 19:00

Vier mögliche Standorte von Finnenhaus-Siedlungen sind noch ungekärt.

Es handelt sich um die Orte
-Hof
-Hannover-Wülfel,
-Berghausen und
-Augsburg-Haunstetten.

Die og. Orte nennt P. Plischewski in einem Aufsatz, ohne dafür Belege zu nennen.

Wer weiss darüber Näheres?
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