Reichs-Kartoffellagerhallen
Kartoffellagerung scheint im Dritten Reich eine große Rolle gespielt zu haben.
Einesteils wurde ja zu Hause im Herbst eingelagert. Ich erinnere mich dass so um 2-3 Ztr. im Herbst selbst noch in den Sechzigern bei uns im Keller eingelagert wurden, für eine vierköpfige Familie. Familien die keine geeignete Lagermöglichkeiten hatten, kauften Ihren Wochenbedarf bei dem Grünhöker an der Ecke.
Abgesehen von den oben genannten Reichslagerhallen wurde im Krieg auch ein oder zwei Schuppen im Hafen zur Kartoffellagerung genutzt. Brunswik beschreibt über die feuerwehrtechnische Sichtweise sehr präzise diese Lagerung in seinem Buch: Feuersturm über Hamburg.
Interessant wäre auch zu erfahren, ob auch die Heeresverpflegungsämter Kartoffeln im großen Stil eingelagert haben. Oder diese Reichslagerhallen immer einen miltärischen Bezug hatten.
Denn die Halle an der Jenfelder Str gehörte zu dem Gelände des dortigen Heeresverpflegungsamt.
Auch der Halle am Neumarkt kann ein miltärischer Bezug nicht abgesprochen werden. Denn in der Neumann-Reichert-Str (Luftlinie100) befand sich ein Lager der Reichsmarine.
Aber das ist Spekualtion.
Gruß Thomas
Einesteils wurde ja zu Hause im Herbst eingelagert. Ich erinnere mich dass so um 2-3 Ztr. im Herbst selbst noch in den Sechzigern bei uns im Keller eingelagert wurden, für eine vierköpfige Familie. Familien die keine geeignete Lagermöglichkeiten hatten, kauften Ihren Wochenbedarf bei dem Grünhöker an der Ecke.
Abgesehen von den oben genannten Reichslagerhallen wurde im Krieg auch ein oder zwei Schuppen im Hafen zur Kartoffellagerung genutzt. Brunswik beschreibt über die feuerwehrtechnische Sichtweise sehr präzise diese Lagerung in seinem Buch: Feuersturm über Hamburg.
Interessant wäre auch zu erfahren, ob auch die Heeresverpflegungsämter Kartoffeln im großen Stil eingelagert haben. Oder diese Reichslagerhallen immer einen miltärischen Bezug hatten.
Denn die Halle an der Jenfelder Str gehörte zu dem Gelände des dortigen Heeresverpflegungsamt.
Auch der Halle am Neumarkt kann ein miltärischer Bezug nicht abgesprochen werden. Denn in der Neumann-Reichert-Str (Luftlinie100) befand sich ein Lager der Reichsmarine.
Aber das ist Spekualtion.
Gruß Thomas
Grüße
Thomas
1974 Gefreiter, 1982 Meister, 2001 Opa
Für was hätte ich dann ein Abi gebraucht?
Thomas
1974 Gefreiter, 1982 Meister, 2001 Opa
Für was hätte ich dann ein Abi gebraucht?
Ja, das war Bestandteil der Autarkiebestrebungen. Zumal Kartoffeln einer der Hauptnahrungsmittel waren.Kartoffellagerung scheint im Dritten Reich eine große Rolle gespielt zu haben.
Nähres im Bereich Agrarpolitik in folgendem Artikel der WP:
klick
Ein sehr guter Überblick, nach meiner Meinung.
Das gab es hier bis in die frühen 80er noch. Damals sind die Bauern aus der Soester Börde noch mit dem Anhänger durch die Straßen und haben die toffeln in großen Säcken auch in den Keller gewuchtet.Einesteils wurde ja zu Hause im Herbst eingelagert. Ich erinnere mich dass so um 2-3 Ztr. im Herbst selbst noch in den Sechzigern bei uns im Keller eingelagert wurden, für eine vierköpfige Familie. Familien die keine geeignete Lagermöglichkeiten hatten, kauften Ihren Wochenbedarf bei dem Grünhöker an der Ecke.
Ich schieße mal ins Blaue: Gehe ich mal von aus.Interessant wäre auch zu erfahren, ob auch die Heeresverpflegungsämter Kartoffeln im großen Stil eingelagert haben.
Re: Reichs-Kartoffellagerhallen
viel neues gibt es zu dem Thema leider nicht.Käpt´n Blaubär hat geschrieben:Moin!
[...]
Es handelt sich bei dem Bau um eine Reichs-Kartoffellagerhalle, einen Typbau, von dem ab 1943 200 Stück gebaut werden sollten. In einer ersten Bauwelle waren bereits im Sommer 1942 Hallen eines anderen Typs gebaut worden. Wieviele der geplanten 200 Hallen tatsächlich gebaut wurden und vor allem, wieviele davon heute noch erhalten sind, ist unbekannt.
[...]
Standorte würde mich natürlich sehr interessieren.
Wer kennt noch Orte, an denen solche Hallen stehen?
Viele Grüße
Michael
Was ich gefunden habe ist ein Hinweis der "Gesellschaft für Lagereibetriebe", veröffentlicht auf deren Homepage.
Auszug:
"Geschichte der GfL [...]
Gesellschafter waren die Reichstelle für Getreide und die Hauptvereinigung der deutschen Kartoffelwirtschaft mit je 500.000,00 Reichsmark Stammeinlage.
Im Jahre 1943 verfügte die Gesellschaft über 331 Getreidelagerhallen, 18 Silos und 88 Kartoffellagerhallen die pachtweise übergeben wurden.
Im Laufe des 2. Weltkrieges gingen 11 Silos, 171 Lagerhallen und 46 Kartoffellagerhallen" verloren."
Aus Unterlagen des Bundesarives geht hervor:
Bei dem hier bislang behandelten Baumusters handelt es sich um den "Typ B" mit zwei Durchfahrten in Längsrichtung.
Der "Typ A" hatte je nach Lagerkapatität zwei bis mehr Durchfahrten in Querrichtung.
Wenn noch Hallen existent sind, sind diese nicht so eindeutig aus der Luft auszumachen,
weil diese keine markanten Eigenschaften haben, die sofort so eindeutig auffallen.
Für Dresden sind mir die (ehem.??) Standorte bekannt, aber nicht Identifiziert:
-Sportplatz Reick
-Bauhof Kaditz
-Sportplatz Kaditz
-Schlachthof, als Doppelhalle (das villeicht hier vielversprechendste Objekt,muss leider vor Ort recherchirt werden.)
Gruß
Talpa
- Käptn Blaubär
- Forenuser
- Beiträge: 1247
- Registriert: 25.05.2002 22:34
- Ort/Region: Hamburg-Wandsbek
Moin!
Interessante Hinweise, danke!
Sind Dir (außer Dresden) noch weitere (ehem.) Standorte bekannt?
Viele Grüße
Michael
Interessante Hinweise, danke!
Wenn die Halle noch einigermaßen im Originalzustand erhalten ist, kann man sie aus der Luft schon recht gut identifizieren, denke ich. Unten nochmal die Wandsbeker Halle von Anfang dieses Themas und die von der Hohen Schaar (Seite 3). Die vier großen Dachlüfter auf dem First und die (ehemals) jeweils 4 Kamine parallel zu den Giebelwänden sind bei beiden Hallen gut zu erkennen und recht markant.Talpa hat geschrieben:Wenn noch Hallen existent sind, sind diese nicht so eindeutig aus der Luft auszumachen,
weil diese keine markanten Eigenschaften haben, die sofort so eindeutig auffallen.
Sind Dir (außer Dresden) noch weitere (ehem.) Standorte bekannt?
Viele Grüße
Michael
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
Käpt´n Blaubär hat geschrieben:Moin!
Interessante Hinweise, danke!
Wenn die Halle noch einigermaßen im Originalzustand erhalten ist, kann man sie aus der Luft schon recht gut identifizieren, denke ich. Unten nochmal die Wandsbeker Halle von Anfang dieses Themas und die von der Hohen Schaar (Seite 3). Die vier großen Dachlüfter auf dem First und die (ehemals) jeweils 4 Kamine parallel zu den Giebelwänden sind bei beiden Hallen gut zu erkennen und recht markant.Talpa hat geschrieben:Wenn noch Hallen existent sind, sind diese nicht so eindeutig aus der Luft auszumachen,
weil diese keine markanten Eigenschaften haben, die sofort so eindeutig auffallen.
Sind Dir (außer Dresden) noch weitere (ehem.) Standorte bekannt?
Viele Grüße
Michael
Die von Dir beschriebenen Kamine sind allerdings nur bei "Tyb B" wie die offizielle Bezeichnung des Baumusters lautet vorhanden.
Bei dem älteren Typ ist die Lüftung eher eine durchgehende Firstlüftung ohne Kamin.
Standorte sind ua.
Neunkirchen: (Saar), Am Schlachthof,
Ludwigshafen: (2 Hallen),
Frankfurt aM.: -Oberrod, - Bon???s, -Unterliedbach, ges. fünf Hallen,
Aachen: Süsterfeld, Schlackenhalde (Rote Erde), städ. Gasanstalt,
Hannover: Haltenhofstr.47, Hansastr, Bothfeld.
Braunschweig: Am Hafen und Gließmarode,
Berlin: Klankenfelde,
Oebisfelde,
Mieste- Altmark,
Mannheim: Veltstrasse, Nietefeldstr.,
Sittensen,
Köln: sechs Hallen,
Wesermünde.
Die Mutter aller Hallen des Typ B steht auf dem Rittergut Sommerau, Kadlau in Schlesien.
Der Gutsherr hatte diese Halle bereits im Gebrauch, und hatte die Vorteile gegenüber dem Modell "A" erkannt.
Ich habe bislang keine weitern Informationen, alle Angaben stammen aus Unterlagen des Bundesarchivs.
Talpa
Hallo,
ich habe hier noch weitere Standorte:
Essen: Stadthafen 3, Schönscheidstr. E- Krug, Lordstr.1
Gelsenkirchen: Sportplatz Dessauer Str., Bahnhof Buer- Nord,
nochmals Hannover: Hansa- 30, Haltenhoff-50, Constantin- 87,
Dortmund: Herzogstr. Südseite LW-Kaserne/ Beständelager,
weiter: Wilhelmshaven, Kiel, Lübeck, Kassel, Pirmasens, Kaiserslautern, Cuxhaven, Königsberg, Stettin (2x), Wuppertal.
Die Standorte sind nicht in Listen aufgeführt, man muss sie aus dem damaligen Schriftverkehr herauslesen.
Die Liste der Sto. ist noch nicht abgeschlossen.
Ich hatte die Daten nur als "Beifang" herausgeschrieben, und dieses bislang noch nicht bearbeitet. Ich habe bislang keinen der Standorte via GE oder sonstwie aufgesucht.
Gruß
Talpa
ich habe hier noch weitere Standorte:
Essen: Stadthafen 3, Schönscheidstr. E- Krug, Lordstr.1
Gelsenkirchen: Sportplatz Dessauer Str., Bahnhof Buer- Nord,
nochmals Hannover: Hansa- 30, Haltenhoff-50, Constantin- 87,
Dortmund: Herzogstr. Südseite LW-Kaserne/ Beständelager,
weiter: Wilhelmshaven, Kiel, Lübeck, Kassel, Pirmasens, Kaiserslautern, Cuxhaven, Königsberg, Stettin (2x), Wuppertal.
Die Standorte sind nicht in Listen aufgeführt, man muss sie aus dem damaligen Schriftverkehr herauslesen.
Die Liste der Sto. ist noch nicht abgeschlossen.
Ich hatte die Daten nur als "Beifang" herausgeschrieben, und dieses bislang noch nicht bearbeitet. Ich habe bislang keinen der Standorte via GE oder sonstwie aufgesucht.
Gruß
Talpa
Hallo,
dazu sind Öfen eingebaut worden.
Entscheidendes Merkmal sind aber die als Schleusen ausgelegten Türen.
(sS.1 hier)
Über Dachschüttungen aus Stroh/Lehm kann ich nichts bestimmtes sagen.
Die Lagermieten sind allseitig mit Rundholz ausgestattet gewesen, wegen der Durchlüftung, und der Kartoffelbeschädigungen bei niederen Temperaturen.
Weitere Standorte sind:
Loeben- Göss,
Wien- Neustadt,
Breslau- Siebenhafen,
Troppau b. Gleiwitz,
Stuttgart(2St.)
Friedrichshafen, Löwentaler Str.,
Münster,
Berlin- Brietz (?),
nochmals Dortmund, ges.9 Hallen,
Danzig- Langfuhr, Magdeburger- 7a,
Lärchwalde Kreis Elbing,
Selchow b. Berlin,
München Alte Heide,= Berliner Str.(?),
Salzburg, Niederdonau, Sudetengau,
Magdeburg,
Dessau,
Halle,
Posen,
Oberdonau- Linz,
Littmannstd.= Lodz,
Steyr,
Nürnberg, RP.-Gelände,
Wien,
Karlsruhe i.Baden 8 Hallen,
Leipzig = 4 Dreier- und 9 Zweierhallen:
- Maifeld,
- Hafengelände,
- Essenerstr.
- Geithauserstr.
- Neukirchen/ Chem.
- Höckericht,Ch.
- Altchemnitz,Ch.
- Rotthoff,Ch.
- Fischweg,Ch.
- Zwickau- Moor,
- Zwickau- Tür (?)
- Plauen (2x)
Die Auflistung der Orte ist meinerseits Abschließend.
Gruß
Talpa
dazu sind Öfen eingebaut worden.
Entscheidendes Merkmal sind aber die als Schleusen ausgelegten Türen.
(sS.1 hier)
Über Dachschüttungen aus Stroh/Lehm kann ich nichts bestimmtes sagen.
Die Lagermieten sind allseitig mit Rundholz ausgestattet gewesen, wegen der Durchlüftung, und der Kartoffelbeschädigungen bei niederen Temperaturen.
Weitere Standorte sind:
Loeben- Göss,
Wien- Neustadt,
Breslau- Siebenhafen,
Troppau b. Gleiwitz,
Stuttgart(2St.)
Friedrichshafen, Löwentaler Str.,
Münster,
Berlin- Brietz (?),
nochmals Dortmund, ges.9 Hallen,
Danzig- Langfuhr, Magdeburger- 7a,
Lärchwalde Kreis Elbing,
Selchow b. Berlin,
München Alte Heide,= Berliner Str.(?),
Salzburg, Niederdonau, Sudetengau,
Magdeburg,
Dessau,
Halle,
Posen,
Oberdonau- Linz,
Littmannstd.= Lodz,
Steyr,
Nürnberg, RP.-Gelände,
Wien,
Karlsruhe i.Baden 8 Hallen,
Leipzig = 4 Dreier- und 9 Zweierhallen:
- Maifeld,
- Hafengelände,
- Essenerstr.
- Geithauserstr.
- Neukirchen/ Chem.
- Höckericht,Ch.
- Altchemnitz,Ch.
- Rotthoff,Ch.
- Fischweg,Ch.
- Zwickau- Moor,
- Zwickau- Tür (?)
- Plauen (2x)
Die Auflistung der Orte ist meinerseits Abschließend.
Gruß
Talpa