Bloodhounds im kalten Krieg

Militär nach 1945 - FlaRak, CRC, CRP, SOC & Co, TMLD etc.
Matze
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Beitrag von Matze » 11.01.2006 17:07

Die Schweiz hat auch Bloodhounds gekauft (1976). Die Royal Air Force hatte sie in Brüggen, Laarbuch und Wildenrath stationiert. In England war die Kette (85. Staffel) in Bawdsey, North Coates und West Raynham stationiert. Die 65. Staffel in Singapur wurde nach Abzug der Briten von der dortigen Luftwaffe genutzt. Australien hat 1959 eine Staffel mit Abteilungen in Sydney, Darwin und im Nordwesten aufgestellt. Die Schweden hatten zwei Staffeln im Einsatz. Wo das war weiß ich nicht.

Rick (†)

Schwedische Bloodhound

Beitrag von Rick (†) » 11.01.2006 22:06

Die schwedische Luftwaffe beschaffte 192 BLOODHOUND und stationierte sie zunächst zu Testzwecken beim Geschwader F3 Malmslätt, Linköping, und dann bei F13 Bravalla, Norrköping, und F17 Kallinga, Ronneby, also zum Schutz der Bevölkerungszentren gegen Angriffe aus dem Osten. Die Rb-68 waren die einzigen Luftabwehrraketen, die der Luftwaffe unterstanden.

Es gibt auch noch das Gerücht, dass Singapur einige BLOODHOUND an Birma (Myanmar) abgegeben habe. Dies konnte aber bisher noch nicht verifiziert werden.

Rick (†)

Schweizer BLOODHOUND

Beitrag von Rick (†) » 13.01.2006 14:32

Bei den Schweizer BLOODHOUND habe ich ein wenig geschlampt, also hier noch einmal:

Flab Lwf Rgt 7
Auf- und Unterstellung Flab Br 32 1967, ab 01.01.85 versuchsweise unter Flpl Br 32, ab 01.01.93 definitiv, Außerdienststellung Ende 1999

Stab Flab Lwf Rgt 7, Emmen LU, mit:

Flab Lwf Abt 71, Emmen LU
- Flab Lwf Bttr I/71, Schmidrüti ZH (8 Werfer) (1968)
- Flab Lwf Bttr II/71, Gubel = BAMF Menzingen ZG (16 Werfer) (1966)
- Flab Lwf Bttr III/71, Emmen LU (8 Werfer) (1964)

Flab Lwf Abt 72, Torny-le-Grand FR
- Flab Lwf Bttr I/72, Lindenberg = BAMF Bettwil AG (8 Werfer) (1965)
- Flab Lwf Bttr II/72, Hellköpfli = BAMF Laupersdorf SO (8 Werfer) (1969)
- Flab Lwf Bttr III/72, Torny-le-Grand FR (16 Werfer) (1967)

BAMF = Außenstellen des Bundesamtes für Militärflugplätze

Ein unterirdisches Zentrallager befand sich in Sörenberg LU. Die Lenkwaffen wurden mit Sattelschleppern plus Auflegern in Zivilfarben oder später auch mit Helikoptern SUPER PUMA transportiert. Die Basis- und später auch Kriegswerkstatt lag in Emmen.

Je vier Werfer bildeten eine Feuereinheit mit eigenem Zielzuweisungsradar; je Werfer lagen drei Raketen in Munitionsbunkern bereit. Insgesamt gab es 68 Werfer, also vier mehr als die in den Einsatzstellungen aufgeführten (vermutlich Kreislaufreserve). Die Stellungen, die außerhalb der dreiwöchigen Wiederholungskurse von je 10-15 Mann Personal bewacht und in Betrieb gehalten wurden, dienten nicht dem Schutz von Städten oder Ballungsgebieten, sondern demjenigen einer eventuellen Kriegsmobilmachung (die Schweiz besaß ein System von Mobilmachungsplätzen). Im Ernstfall wurde mit einer Überlebensdauer der Stellungen von maximal drei Tagen gerechnet. Die von der Stellung abgesetzten Betonmasten wurden nur für die Justierung der Radargeräte benötigt, welche täglich erfolgte. Die Kriegs-Radarfrequenzen wurden im Frieden nie verwendet.

Hauptausbildungsstellung war Emmen, wo auch ein Simulator vorhanden war; jedoch wurden Ausbildungskurse auch in Stellungen wie Gubel und Lindenberg abgehalten.

Beschafft wurden ab dem Rüstungsprogramm 1961 ca. 300-500 Lenkwaffen, davon eine erste Serie ab 1963/64 beim Hersteller und eine zweite Serie 1978 aus schwedischen Beständen bei deren Auflösung. Daneben besaß die Schweizer Flugwaffe noch drei Attrappen. Bei Testschießen, die nicht in der Schweiz sondern nur in Großbritannien (Aberporth) durchgeführt wurden, kamen 17 BLOODHOUND zum Abschuss, 14 davon waren Volltreffer.

Und schließlich noch ein paar schöne Bilder http://www.goatworks.com/german/gallery_swiss.asp.
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gildor8879

Bloodhound in der Schweiz

Beitrag von gildor8879 » 10.08.2006 17:30

Für alle die es interessiert, hier eine Seite der Schweizer Luftwaffe zu diesem Thema:

http://www.vbs-ddps.ch/internet/luftwaf ... kalt/blood

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