Spione bei den Medien

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Inschenör
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Stasi beim / gegen Westfernsehen: Kein Utopia

Beitrag von Inschenör » 19.07.2004 06:57

Spiegel Online berichtete gestern über eine ARD-interne Untersuchung zu Stasi-Mitarbeitern bei der ARD, danach waren tatsächlich Anschläge, Liquidierungen u. a. im "Ernstfall" gegen die Westdeutschen Rundfunk- und Fernsehhäuser geplant:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,309134,00.html

Interessant wäre natürlich zu wissen, wer auf der Stasi-Liquidierungsliste ganz oben stand: Kurt Felix :lol: ? Jürgen von der Lippe :thumbup: ? Dieter Hallervorden :x (der von der Stasi bekanntlich für einen französischen Agenten gehalten wurde)?

Sicherlich gab es ähnliche Pläne auch für andere Bereiche, z. B. Energie- und Wasserversorgung...

Güße vom Inschenör
Ich bin stall ein Stolzer zu sein!

Carloz
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Beitrag von Carloz » 20.07.2004 15:27

Hi Forum,

heute war bei uns inner SZ (Saarbrücker Zeitung) auch nen Bericht.
Im Link von Inschenör findet sich auch folgende Passage:
Auch im Saarländischen Rundfunk (SR) haben die Ergebnisse der Studie für große Unruhe gesorgt. Dort wollte man zunächst verhindern, dass der Name der inoffiziellen Quelle "Ziegler" bekannt wird, ein Mann, der laut aktuellem TV-Sendeplan das Format "Informationen kompakt" betreut. Doch "Ziegler" hielt dem Druck nicht stand. Rainer Grau gestand dem SR-Intendanten Fritz Raff seine Spitzelvergangenheit - als Jugendsünde, wie er meinte. Diese Erklärung ließ Raff nicht durchgehen. Schließlich hatte "Ziegler" noch im reifen Alter artig geliefert.

Geradezu bizarr ist der Fall des Ehepaars Ortrud und Karl-Heinz Reinsch. Sie verfasste als Autorin Hörspiele und Modeberichte, er bastelte für die Europawelle Saar an einer Programmstrukturreform. Und ganz nebenbei lieferte das Agentenpärchen Protokolle von ARD-Intendantensitzungen, Gebäudepläne, sogar die Hörerpost von DDR-Bürgern. Doch damit nicht genug. In einem Anflug von 007-Ehrgeiz besorgten die beiden auch Klappmesser, Narkosepistole, Gewehr mit Zielfernrohr und Munition.

Ganz konspirativ organisierten die Spione Skizzen, Gebäudepläne, Zimmerbelegungen des "Objektes Saarländischer Rundfunk". Das Material diente der Stasi-Einsatzgruppe AGM/S in Ost-Berlin offenbar zur Vorbereitung von Anschlägen gegen die Sendeanlagen, aber auch für Internierungs- und Liquidierungslisten. Interessiert waren die Ost-Schlapphüte an "führenden Personen des Medienbereiches", aber auch an "neuralgischen Punkten" wie "Energie-, Steuer- und Schaltzentralen".
Da wird einem ganz anners :shocked:
Da ich bei der Telekom lernte und 1 Jahr lang im Bereich Rundfunk tätig war kann ich ein wenig darüber sagen.
Natürlich kann ich über das Sendegebäude auf dem Hallberg (Unser Ding 94,2 UKW) und über den Standort Göttelborner Höhe (SR1 88,0, SR2, SR3, sowie das 1. ARD ), sowie auf den Mittelwellensender in Heusweiler (DLF) nur spekulieren, da wir bei der Telekom ja eigene Betriebsgebäude haben.
Ich war auf dem Schoksberg in Püttlingen/Köllerbach von dem aus 'Radio Salü', Unser Ding (Jugendsender des SR, früher SR4/Offener Kanal), das 2., sowie das 3. (SR) TV Programm ausgestrahlt wurden.
Wir hatten im Betriebsgabäude keinen Bunker. Das Gebäude war aber gesichert durch Panzerglas und doppelte Mauern.
Hier mal 2 Bilder von der Betriebsstelle:


So wie das Sendergebüde des SR´s anmutet, kann ich mir das sicher vorstellen, dass sich darunter mögliche Zufluchtsstätten befinden. Aber von einer Notanlage ist mir nur bekannt, dass auf dem Halberg selbst eine Notantenne und Notfrequenz für den Rundunk bereitsteht (Auf diesem Kanal läuft nun 'UnserDing' 94,2 Mhz). Hier ein Bild:


Was es in Bezug auf Postbunker hier in Saarbrücken gibt, da werd ich mich mal umhören, falls das interessant ist ?

Quelle: http://de.geocities.com/senderlistesaar/

greetZ
CarloZ
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Wieso ist 'Abkürzung' so ein langes Wort ?!

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