ELOKA Objekte des Ostens

Elektronische Aufklärung ab 1945 (ELOKA / SIGINT / COMINT / ELINT / EW)
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cebulon66
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mögl. Objekt der Fernaufklärer

Beitrag von cebulon66 » 13.04.2006 16:45

hallo Buddelflink,

zum Objekt S. : mich würde mal die Quellenlage interessieren, die besagt, es handelte sich um ein Objekt der Fernaufklärer.
Für mich persönlich etwas ungewöhnlich, dass die Fernaufklärer (ausser der Kaserne am Heimatstandort) stationäre Objekte, hier wohl für die (Funk-)aufklärung unterhalten haben 8) .
Wie bereits erwähnt fällt mir auf, dass die Abt III der MfS-Bezirksverwaltung SCHWERIN bei UTECHT (Hubertus Knabe zeigt in "West-Arbeit des MfS" auf Seite 218 einen Standort mit Schreibfehler als UTRECHT auf) betrieb. Nun ist UTECHT nicht weit weg von SCHLAGSÜLSDORF, da liegt der Verdacht nahe, dass es sich um den selben Standort handeln könnte, soweit UTECHT nicht nur als mobiler Aufbauplatz des MfS zu sehen ist.

Der MfS-Aufklärungsposten "KORMORAN" bei BARENDORF war nach der Wende (nach Abbau der Antennen) auch nicht als solcher zu erkennen; Mike ist da mal rumgefahren und hat ausser der Liegenschaft des ehem. TeBeoP-12/TeBeoKp-18 (GBK) nichts gefunden/erkennen können :? 8) .
Habe mal einen google-earth-marker von KORMORAN drangehängt. Text dazu bei mir unter http://www.bischoff-internet.de/KORMORAN_info.txt.

Was sollen denn an dem Antennenmast in SCHLAGSÜLSDORF für Antennen gewesen sein?? Nur zum Empfangen/Aufklären ?? oder/und auch zum Senden ??
Mir persönlich ist das alles zu zufällig 8) 8)
Bitte mal Stellung dazu nehmen, oder vielleicht kann jemand anderes etwas "zur Aufhellung" beitragen :?:

Manfred

PS: zum Objekt auf Rügen fällt mir dazu leider nix ein 8) :cry:
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Buddelflink
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Beitrag von Buddelflink » 13.04.2006 21:44

Hallo Manfred.

Als Quellenlage dienen Karten aus dem MfNV der NVA. Hier sind Einträge vorhanden, die klar erkennen lassen, daß es sich um ein Objekt der Aufklärung der NVA gehandelt hat. Eine Verwechslung mit Utecht ist ausgeschlossen. Desweiteren hat "Wolf" im NVA Forum dieses Objekt erkannt- schweigt aber aus unbekannten Gründen und benennt keine weiteren Fakten. Zum Schluß noch die Tatsache, daß die Angaben der näheren Bevölkerung nichts gegenteiliges ergaben sondern diese Angaben bestätigten mit weiteren interessanten Einzelheiten.
Der Antennenmast wurde wohl schon vor der Wende entfernt und doch einen großen, eckigen Betonturm ca. 150m entfernt ersetzt. Auf diesem sollen sich dann ein paar Antennen befunden haben. Aber das klingt MIR wiederum zu merkwürdig. Ich denke eher, dieser diente nur der Beobachtung. Definitiv stand neben dem neuen Turm mobile Technik. Im Anfangsstadium nur sporadisch- später nach Angaben der Bevölkerung ständig im Schichtbetrieb. 200m vor dem gezeigten Einfamilenhaus befindet sich noch ein größeres Gehöft. Aus den Unterlagen ging hervor, daß die NVA dieses übernehmen wollte und als militärische Liegenschaft ausbauen wollte. Die anschließende Befragung von Personen aus Schlagsülsdorf und umliegenden Orten bestätigte auch dieses- das Gehöft ging kurz vor der Wende tatsächlich in NVA Besitz über.
Neu war mir jedoch, daß russische Truppen das Grundstück (Einfamilienhaus) nutzten. Hier bekomme ich aber demnächst noch mehr Informationen. Ich werde auch speziell die Zeiträume hinterfragen und was dort für mobile Technik gestanden hat.

Zu Utecht kann ich leider nichts sagen (MfS) Ich kenne dort bloß das Gelände der Grenzkompanie. Das MfS hatte noch ein Objekt in
Schlagsdorf in Benutzung. Aber dort war ich noch nicht vor Ort.

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cebulon66
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Beitrag von cebulon66 » 14.04.2006 13:00

na, das ist ja schon ein wenig mehr an Infos....
Aus den Unterlagen ging hervor, daß die NVA dieses übernehmen wollte und als militärische Liegenschaft ausbauen wollte
was sollte das denn werden (Zweck) ??
ein (weiteres) Aufklärungsobjekt ?? wem unterstellt ?? Fragen über Fragen stellen sich da ....
Vielleicht können ja sich hier mal 'Insider' melden 8)
unter http://www.spezialaufklaerung.de jedenfalls sind genügend Ehemalige gelistet, die etwas gewusst haben könnten, vielleicht mal "anbeamen", email-Adresssen sind z.T. angegeben 8) 8)
ich persönlich glaube jedenfalls nicht an ein "EloKa-Objekt", vielleicht eher an eine Art "vorgeschobener" Beob-Posten, um möglichst nah an "der anderen Seite" dran zu sein :?

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ui-Objekt

Beitrag von cebulon66 » 16.04.2006 11:26

hallo Budelflink,
bzgl. dem Standort S. habe ich auf der CD-ROM "Objekte der NVA" von Sven Kondruß (http://www.mildocs.de) gefunden:

Schlagsülsdorf - LaSK - MB V - FuFuTAB-5 - Feldlager - 02/223 - - 0,50 -
scheint/schien dann wohl event. doch irgendwie mit den (Fern-?)Aufklärern zu tun zu haben :?: 8)

Manfred

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Beitrag von Buddelflink » 19.04.2006 20:35

Sowiet ich das jetzt beurteilen kann ja- ich hab auch Kontakt aufgenommen. Nur schreiben wird hier wohl keiner von denen etwas- wie im NVA Forum..... leider. Aber ich bleib schön dran und wenn ich etwas neues habe dann werd ich mich hierzu wieder melden.
Kurz zur Frage des Ausbaus. Kein neues Objekt in dem Sinne- sondern eine Vergrößerung. Hintergrund soll wohl der sein, daß die Soldaten im Schichtdienst gearbeitet haben, die Verpflegung kam aus Utecht. Irgendwem hat das wohl nicht gepasst- das ständige hin- und hergefahre, Unterbringung auf engem Raum. Vielleicht gabs auch einen tiefgründigeren Grund, aber bis jetzt sieht es so aus, als wenn 1983* das Gelände am B- Turm zusätzlich hinzugekommen ist (mit mobiler Technik) und 1985 beantragt wurde eine größere Liegenschaft in unmittelbarer Nähe als militärische Liegenschaft auszubauen.

PS: Warum in der MiDoc Liste Feldlager steht weiß ich auch nicht, die Herausgeber nennen schließlich auch keine Quelle- auch nicht auf Nachfrage. Es war wesentlich mehr als ein Feldlager- ohne Zweifel.

* AZ: GVS B 607 108 vom 13.10.83 (Antrag der LaSK dieses Objekt zu nutzen)

Nachtrag: die russischen Truppen hatten ganz in der Nähe ein Feldlager und haben dort gehaust wie die Tiere (Originalton mehrer Zeitzeugen) Die haben in einem kleinen Wald gelegen und einige Einwohner hatten soviel Mitgefühl, daß sie ab und zu mit dem Traktor mit Anhänger vorgefahren sind und Kartoffeln sowie Möhren abgekippt haben- damit es halbwegs etwas richtiges zu Essen gab! Man kann es sich heut kaum vorstellen- aber teilweise geht es so noch immer zu in der russischen Armee.... der normale Soldat ist nicht viel Wert!

PS: Mir sind die Soldaten lieber, deren E- MAil Adressen nirgendwo öffentlich gelistet sind (private Erfahrung).

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Aufkl

Beitrag von cebulon66 » 22.04.2006 16:15

Hallo BF,
bei Recherchieren bzgl. etwas Anderem bin ich in einem anderen Forum auf Folgendes gestossen:
Die Funk- und Funktechnischen Aufklärer des FuFuTAB-5 im ständigen DHS der funkelektronischen Aufklärung waren in Schattin stationiert. Dorthin verlegten sie, nachdem bei Diesdorf geräumt werden mußte (da lagen auch die Kräfte der WGT, siehe https://www.geschichtsspuren.de/diesdorf/index.html und http://www.gitzel.de/diesdorf/bericht.htm)
Die FuFuTAkl wurde jedoch nicht von Schattin aus betrieben, Schattin diente nur der Unterbringung, sondern es wurde täglich zum eigentlichen Akl-Punkt Schlagssülzdorf verlegt und von dort FuFuTAkl betrieben. Dort arbeitete auch der Auswertezug ín einem freigezogenen Ein-Familien-Haus, die Betonpfosten sind heute noch zu sehen, siehe Bilder vorher.
Also eine Art "vorgeschobener Aufkl-Posten" (aber waren es von der Funktion her die Fernaufklärer :?: 8) 8) oder "normale" Funkaufkärer :?: )

Manfred

Gast

Beitrag von Gast » 25.04.2006 07:51

Manfred,

mir erscheint es recht aufwändig täglich neu zu verlegen und von Schattin nach Schlagsülzdorf "rüberzumachen". Auch wenn der Weg nicht weit ist. Kann man so vernünftige Funkaufklärung betreiben?

Das mit Utecht und der HA III läßt sich leicht erläutern. Auf der Suche nach guten Empfangsstandorten wurden an der Grenze viele verschiedene Standorte erprobt. Einer dieser Standorte lag eben bei Utecht. Ob der Aufklärertrupp dort 2 Tage oder 2 Wochen tätig war, spiegelt die Karte nicht wieder. Die Dauer der Existenz dieses "Stützpunktes" sollte sich jedoch in diesem Zeitbereich bewegen. Die Mehrzahl der in dieser Karte angegeben Stützpunkte war nur temporärer Art
Verfasser des Beitrages in "West-Arbeit des MfS" ist im übrigen Andreas Schmidt nicht Hubertus Knabe.

Volker

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Beitrag von Buddelflink » 03.05.2006 12:26

Hallo Manfred,
fast hab ich doch vergessen zu antworten. Einen interessanten Artikel hast Du da ausgegraben. Danke.
Zu Volker. Nach meinem Kenntnisstand wurde im Schichtdienst gearbeitet. Die KfZ waren also ständig besetzt. Damit man dieses ständige Hin- und Hergefahre unterlassen konnte, wurde ja 19xx ein größeres Objekt in Schlagsülsdorf (mit s) hinzugekauft welches als Kaserne ausgebaut werden sollte.
Vermutlich hat Manfred recht, wenn er mit sein unzähligen Smilys versucht zu hinterfragen ob denn hier nun Funktechnische Truppen oder/ und Fernaufklärer lagen. Ich möchte mich noch nicht festlegen. Funktechnische Truppen klingt gut und logisch. Jedoch hatte ich auch andersweitige Informationen bekommen. Darum "warte" ich ersteinmal ab bzw. suche weiter.

Mit freundlichen Grüßen, Andreas

Gast

Beitrag von Gast » 03.05.2006 13:49

Buddelflink hat geschrieben:Nach meinem Kenntnisstand wurde im Schichtdienst gearbeitet. Die KfZ waren also ständig besetzt. Damit man dieses ständige Hin- und Hergefahre unterlassen konnte, wurde ja 19xx ein größeres Objekt in Schlagsülsdorf (mit s) hinzugekauft welches als Kaserne ausgebaut werden sollte.
so wird ein Schuh draus und entspricht auch meinen eigenen Erfahrungen. Durchaus denkbar das sich die Eignung von Schlagsülsdorf erst später herausstellte. Wie da die historische Entwicklung war, wäre schon interessant.

Volker

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Objekt

Beitrag von cebulon66 » 08.05.2006 20:55

...das müsste es gewesen sein ...

Manfred
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