Horchposten am Bodensee

Elektronische Aufklärung ab 1945 (ELOKA / SIGINT / COMINT / ELINT / EW)
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Devon

Beitrag von Devon » 15.01.2004 16:53

MartinM hat geschrieben:ich finde den genannten Beitrag im Forum nicht.
Die "Suche im Forum" ist nich so schlecht wie ihr Ruf... ;) :mrgreen:
Das Suchwort "Silberlinge" bringt nur zwei Treffer - diesen Thread und den Thread speziell über die Lazarett-Silberlinge.... :mrgreen:

MartinM

Beitrag von MartinM » 15.01.2004 18:03

Danke, Devon,
ich habe mir die Beiträge unter "Silberlinge" jetzt noch mal alle angesehen. Die Angabe von HW war ungenau, da der Autor "Matthi" heißt. Der Beitrag steht auf Seite 7 und darin ist der Link aufgeführt, im übrigen derselbe wie von mir genannt. Ich habe mit dem Fotograf Kontakt aufgenommen, weil ich wissen will, wo die Bilder gemacht wurden. Ich denke, daß das nicht in Langenargen war, da ich dort keine Umgebung kenne, die so aussieht, wie auf dem ersten und zweiten Bild. Außerdem müßte man darüber hinaus ja auch ein "totes" Abstellgleis für den Laz-Zug gehabt haben um ihn für die Übung dort einige Tage "parken" zu können. Und außer im direkten Bahnhofsgelände von Langenargen ist die Zugstrecke dort schon immer nur eingleisig gewesen. Gleisabzweigungen zu der früheren Bw-Mini-Kaserne der FmKp (Ist eigentlich irgend jemand der Name dieser "Kaserne" bekannt ? Hatte sie überhaupt einen ?), zur ehemaligen Kasernen-Anlage der Franzosen (jetzt ein Wohngebiet) oder zu deren ex-Übungsgelände direkt am See-Ufer (jetzt eine Freifläche neben dem DLRG-Clubhaus) gab es auch nie.
Bin gespannt, was der Fotograf hören läßt.
Martin

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 16.01.2004 09:28

Die Aussage, dass die Fotos des LazZg in Langenargen gemacht wurde habe ich vor kurzem erst vom SanKdo IV erhalten. Die Krankentransportkompanien Schiene sind aber alle dem SanKdo I unterstellt.
Die Unterkunft (Mini-Kaserne) wurde schon Anfang der 90er Jahre aufgegeben, das Übungsgelände , das gleich daran anschließt, wurde noch in den letzten Jahren genutzt.
Das Übungsgelände hat direkt aber nichts mit dem Luftwaffenstützpunkt zu tun, es wurde nur zusammen von der Bw erworben. Es ist auch nicht als Standortübungsplatz ausgewiesen, sondern, soweit ich es noch in Erinnerung habe, als Übungsgelände der Bw.
Der LazZg soll im Bf von Langenargen während der Übung gestanden haben.

MartinM

Beitrag von MartinM » 16.01.2004 12:57

Hallo, HW,
welchen Luftwaffenstützpunkt meinst Du ? Ich erinnere mich nur an eine französische Helikopter-Escadron in Friedrichshafen. In Langenargen gab es vor vielen Jahren einmal eine französische Kaserne, aber was die da für Einheiten hatten, weiß ich nicht mehr genau (ich meine Fallschirmjäger). Zu den Übungsgeländen: Als offizielles Gelände ist mir in Langenargen nur die kleine Fläche bekannt, die direkt am See-Ufer liegt. Das war früher aber auch Franzosen-Gelände. Noch heute stehen da die Schilder "Militärisches Sperrgebiet". Ich kann auch bestätigen, daß es dort nie einen StoÜbPlatz gab. Und Übungsgelände kann in und um Langenargen alles sein, weil da auch jetzt noch immer mal wieder Bw-Einheiten an allen möglichen und unmöglichen Plätzen üben :-). Aber direkt an der ehemaligen Bw-Kaserne ? Die wird ja nach Süden und Osten schon immer von einem Wohngebiet begrenzt. Und nördlich bzw. westlich gibt es eigentlich rings herum nur Wiesen- und Ackerflächen, die landwirtschaftlich bzw. von der da befindlichen Gärtnerei genutzt werden. Die Fläche erscheint mir auch fast zu klein, da ja kaum 100 Meter nördlich schon die Bahnlinie verläuft.
Ich werde mal mit der Gemeinde Kontakt aufnehmen, vielleicht gibt deren Archiv was Vernünftiges her.

JW

Beitrag von JW » 16.01.2004 14:15

In Langenargen lag von 1949 bis etwa 1955 das 110° Régiment d'Infanterie. Dann stand die Kaserne einige Zeit leer, bis um 1963 die 2e Escadron des 13e Régiments de Dragons Parachutiste hier stationiert wurde.
Die französischen Truppenteile nutzten die alte Wehrmachtskaserne, erbaut nach 1936 für die Marine-Nachrichtenstelle Süd (ab 1943 Marine-Peilhauptstelle Süd).

(Quelle:
Harder, Hans-Joachim: Militärgeschichtliches Handbuch Baden-Württemberg, Freiburg 1987, S. 265)

Gast

Beitrag von Gast » 16.01.2004 14:30

Hallo, HW

Dein Bild aus Husum zeigt eine nicht-militärische Einrichtung!

Die heute ehem. Peilstelle des BND, die Prüfstelle Husum, der Bundesstelle für Fernmeldestatistik.

Hier ein Link einer Firma, die noch Sachen geliefert hat.
http://ourworld.compuserve.com/homepages/Klingenfuss/

Und hier die politische Anfrage im Landtag 2000:
http://www.lvn.ltsh.de/infothek/wahl15/ ... 5-0311.pdf

Militär und Geheimdienst bekamen sich im kalten Krieg in Deutschland, wie auch in den USA, in die Haare. Das Militär wollte militärische Dinge abhören, konnte mit diplomatischem Funkverkehr wenig anfangen, und der "Dienst" umgekehrt. Er wollte Sache hören bevor das Militär etwas funkt.

So trennte man sich zum Teil und jeder hörte seine Signale ab.

Die Funk-Kennung der Station in Husum soll "DEA47" gewesen sein.

Anderenorts haben solche KW-Stationen sogar noch Arbeit !

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 16.01.2004 16:30

Fangen wir mal von unten an:
@ Schreibtischtaeter, Die Anlage aus Husum lief unter Peilzentrale I und wurde von der Marine betrieben. Meistens werden solche Anlagen von anderen Dienststellen mitgenutzt. So um 1995 (kann auch davor gewesen sein) wurde die Anlage von der Bw aufgegeben und als Peilzentrale eine Anlage in Bramstedtlund übernommen. Was aus der Peilanlage Husum geworden ist bzw. wer sie noch weiter betrieben hat, ist mir nicht bekannt.
Die politische Anfrage im Landtag S-H 2000 bezog sich meines Wissen aber auf folgende Anlage in Husum:

http://www.frequencymanager.de/Pics/husum_bnd.htm

Es geht in der Anfrage ja auch um 150 Arbeitplätze und die hatte so eine kleine Peilzentrale bestimmt nicht.

@ JW, die ehem. französische Kaserne in Langenargen hat aber nichts mit der hier angesprochenen Mini-Kaserne bzw. Luftwaffenstützpunkt zu tun. Sie befindet sich an anderer Stelle. Auch meine ich, dass die Marine-Peilhauptstelle an anderer Stelle war, wie die Peilzentrale IV. (Ist schon interessant, vor ein paar Tagen hat mir schon jemand gesagt, dass es am Bodensee eine Marine gab).

@ martinM, mit dem Luftwaffenstützpunkt meine ich die Mini-Kaserne (ein Gebäude) in der Nähe des Bahnüberganges. Ich bin letztes Jahr noch daran vorbeigefahren, ich meine das Gebäude war blau gestrichen. Dort in der Nähe ging ja auch der Radl- und Wanderweg in das Schilfgebiet zum Bodensee, wo auch die Peilzentrale IV war.
Die "Übungsfläche" am Seeufer kann der "Ausläufer" des Übungsgelände gewesen sein, welches ich meine. Das Gelände führte vom Seeufer über die Straße auf ein weiteres Gelände und irgendwie muss man auch so zu der Mini-Kaserne gelangt sein. Das Übungsgelände gehört meines Wissen der Bundeswehr. Ich habe dort auch öfters übende Bw-San-Einheiten gesehen.
Zuletzt geändert von HW (†) am 16.01.2004 17:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Björn » 16.01.2004 17:18

MartinM oder HW,

könnt ihr mir mal 'ne Frage beantworten?

Kann es sein, daß das genannte Übungsgelände direkt am See auch noch aus dem 2.WK stammt? In Langenargen befand sich nämlich ein Ausbildungslager der Spezialdivision der sog. "Brandenburger". Die zur Division gehörende Küstenjägerkompanie wurde dort in streng geheimen Anlandungen und Seeoperationen ausgebildet. Liegt nahe, daß es sich um genau den Uferstreifen handelte, der später als Übungsplatz genutzt wurde. Hab aber sonst leider keine genaueren Angaben. Sorry.

JW

Beitrag von JW » 16.01.2004 17:29

@HW
MartinM hat ganz allgemein von französischen Streitkräften in Langenargen gesprochen - deswegen habe ich ja darauf hingewiesen, daß diese in der ehemaligen Marinekaserne der Wehrmacht untergebracht waren.

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 16.01.2004 17:50

@ JW, sollte von mir auch nur zur Klarstellung sein, nicht das ein anderer User meint, die Anlagen wären das Selbe. (Also kein Vorwurf ;)

@ Björn, das mit dem Übungsgelände am See, ob es aus dem WK II stammt, kann ich nicht sagen. Aber in Langeargen gibt es bestimmt einen oder mehrere Heimatpfleger, die werden so etwas bestimmt wissen. Ich habe in solchen Fällen immer bei der Gemeinde oder Fremdenverkehrsamt angerufen und nach dem Heimatpfleger gefragt. In den meisten Fällen habe ich auch eine private Telefonnummer von demjenigen bekommen und das weitere waren sehr aufschlussreiche Gespräche.

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