Alte Straßennamenschilder
- arachnoPhil
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Moin Phil,
schönes Exemplar hat Du da entdeckt.
Leider gibt es nur relativ wenige von solch betagten Schätzchen.
Ich würde darauf tippen, daß dieses Exemplar schon die Bombenächte im WK2 "gesehen" haben müßte.
Fall ich mal wieder ein weiteres altes Schild entdecken sollte, kommt's natürlich auch hier zum Vorschein...
Grüße, Eric
PS: arachnoPhil=Spinnenfreund
schönes Exemplar hat Du da entdeckt.
Leider gibt es nur relativ wenige von solch betagten Schätzchen.
Ich würde darauf tippen, daß dieses Exemplar schon die Bombenächte im WK2 "gesehen" haben müßte.
Fall ich mal wieder ein weiteres altes Schild entdecken sollte, kommt's natürlich auch hier zum Vorschein...
Grüße, Eric
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- arachnoPhil
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Moin Philipp ,
100% sicher bin ich mir nicht, deshalb habe ich auch geschrieben, nach meiner Einschätzung.
In meiner Heimatstadt gibt bzw. gab es vergleichbare Schilder, die aus den späteren 1930ern stammen sollen.
Die Aufnahmen der beiden Straßenschilder aus dem Eröffnungsbeitrag in (Zentenar-) Fraktur sind noch älter (gewesen, da zumindest das Schild "Harnackstr." leider komplett entfernt worden ist).
Das heute Gebäude des Amtsgerichts Duisburg-Hamborn wurde nach dem WK1 in der Zeit 1927-1932 gebaut und gilt als ein bedeutender Bau des sog. Backsteinexpressionismus.
In der Bauphase war Hamborn übrigens zunächst noch einige Jahre eigenständig bis im August 1929 die Duisburger die prosperierende Großstadt "kassierten". Das Straßennamenschild muß nach Auskunft der Stadt Duisburg etwa 1932 angebracht worden sein.
Ganz aufschlußreich gemacht ist folgende Seite zu Straßenschildern in München: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnch ... turschrift
Viele Grüße, Eric
100% sicher bin ich mir nicht, deshalb habe ich auch geschrieben, nach meiner Einschätzung.
In meiner Heimatstadt gibt bzw. gab es vergleichbare Schilder, die aus den späteren 1930ern stammen sollen.
Die Aufnahmen der beiden Straßenschilder aus dem Eröffnungsbeitrag in (Zentenar-) Fraktur sind noch älter (gewesen, da zumindest das Schild "Harnackstr." leider komplett entfernt worden ist).
Das heute Gebäude des Amtsgerichts Duisburg-Hamborn wurde nach dem WK1 in der Zeit 1927-1932 gebaut und gilt als ein bedeutender Bau des sog. Backsteinexpressionismus.
In der Bauphase war Hamborn übrigens zunächst noch einige Jahre eigenständig bis im August 1929 die Duisburger die prosperierende Großstadt "kassierten". Das Straßennamenschild muß nach Auskunft der Stadt Duisburg etwa 1932 angebracht worden sein.
Ganz aufschlußreich gemacht ist folgende Seite zu Straßenschildern in München: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnch ... turschrift
Viele Grüße, Eric
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EricZ hat geschrieben:In meiner Heimatstadt gibt bzw. gab es vergleichbare Schilder, die aus den späteren 1930ern stammen sollen.
Hallo Eric,
ich habe bisher auch in noch keiner anderen Stadt so viele alte Strassennamenschilder gesehen und frage mich jedes Mal, ob es sich dabei wohl um das ursprüngliche oder nur um ein sehr altes Strassennamenschild handelt.
Die Seite bei Wikipedia ist sehr interessant, allerdings vermisse ich dort bei den meisten Exemplaren die Jahres(zeitraum)angabe. Sind Dir außer den in Deinem ersten Beitrag genannten Merkmalen noch andere bekannt, aufgrund derer man den Jahrgang bzw. Herstellungszeitraum näher eingrenzen kann?
Viele Grüße
Kai
Hallo Kai,
bei der Antwort auf die Frage nach dem Alter der Straßenschilder ist in einem gewissen Umfang "Kaffeesatzleserei" dabei.
Als mir vor einigen Jahren das doch auffällig betagte Schild am Amtsgericht entdeckt habe, habe ich kurzerhand zum Hörer gegriffen und bei der Stadtverwaltung angerufen. Im Rahmen des Telefonates stellte sich heraus, daß der zum damaligen Zeitpunkt zuständige Ansprechpartner mir andeutete, daß es solch ein Schild an sich gar nicht mehr geben dürfte...weil diese Schilder nicht mehr den geltenden Anforderungen an Straßenschilder entsprechen würden.
Da die Stadt Duisburg so pleite ist, ist das Schild bis heute nicht ausgetauscht worden. (Bei über 1.6 Mrd. EUR kommunaler Schulden sind dies pro Einwohner rd. 3200 EUR je Einwohner)
Angeblich liegen auch keinerlei Dokumente über den Erwerb von Straßenschildern in der Verwaltung vor. Folglich bin ich hingegangen und habe anhand verschiedener bekannter Informationen versucht das "Baujahr" des Schildes auszumachen...
Nu zur allgemeinen Information: Während des Dritten Reiches gab es Bestrebungen, die Frakturschrift zu unterbinden. Aufgrund eines Erlasses des Reichsminister Wissenschaft, Erziehung und Reichsbildung vom 1. September wurde die gebrochene Schrift untersagt.
Siehe hier: http://www.bbf.dipf.de/cgi-shl/digibert ... BBF0833246
Interessant finde ich, in welcher Schrifttype dieser Erlaß bekanntgegeben wurde...
Im Umkehrschluß bedeutet dies: Amtsgericht Duisburg-Hamborn 1932 fertiggestellt - Verbot der Fraktorschrift ab September 1941 - Schild muß folglich aus der Zeit dazwischen sein.
Viele Grüße, Eric
PS: Warst Du auch bei der Tour dabei, die vor rund zwei Jahren u.a. zum ehemaligen Fliegerhorst Venlo geführt hat?
bei der Antwort auf die Frage nach dem Alter der Straßenschilder ist in einem gewissen Umfang "Kaffeesatzleserei" dabei.
Als mir vor einigen Jahren das doch auffällig betagte Schild am Amtsgericht entdeckt habe, habe ich kurzerhand zum Hörer gegriffen und bei der Stadtverwaltung angerufen. Im Rahmen des Telefonates stellte sich heraus, daß der zum damaligen Zeitpunkt zuständige Ansprechpartner mir andeutete, daß es solch ein Schild an sich gar nicht mehr geben dürfte...weil diese Schilder nicht mehr den geltenden Anforderungen an Straßenschilder entsprechen würden.
Da die Stadt Duisburg so pleite ist, ist das Schild bis heute nicht ausgetauscht worden. (Bei über 1.6 Mrd. EUR kommunaler Schulden sind dies pro Einwohner rd. 3200 EUR je Einwohner)
Angeblich liegen auch keinerlei Dokumente über den Erwerb von Straßenschildern in der Verwaltung vor. Folglich bin ich hingegangen und habe anhand verschiedener bekannter Informationen versucht das "Baujahr" des Schildes auszumachen...
Nu zur allgemeinen Information: Während des Dritten Reiches gab es Bestrebungen, die Frakturschrift zu unterbinden. Aufgrund eines Erlasses des Reichsminister Wissenschaft, Erziehung und Reichsbildung vom 1. September wurde die gebrochene Schrift untersagt.
Siehe hier: http://www.bbf.dipf.de/cgi-shl/digibert ... BBF0833246
Interessant finde ich, in welcher Schrifttype dieser Erlaß bekanntgegeben wurde...
Im Umkehrschluß bedeutet dies: Amtsgericht Duisburg-Hamborn 1932 fertiggestellt - Verbot der Fraktorschrift ab September 1941 - Schild muß folglich aus der Zeit dazwischen sein.
Viele Grüße, Eric
PS: Warst Du auch bei der Tour dabei, die vor rund zwei Jahren u.a. zum ehemaligen Fliegerhorst Venlo geführt hat?
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Hallo Eric,
vielen Dank für Deine sehr aufschlußreichen und auch schlüssigen Erklärungen.
Dann werde ich die Strassenamenschilder künftig unter etwas anderen Gesichtspunkten betrachten und mal schauen, ob sich nicht ein paar interessante Vergleichsfotos machen lassen.
Viele Grüße
Kai
P.S. Nein, bei der Tour war ich leider nicht dabei.
vielen Dank für Deine sehr aufschlußreichen und auch schlüssigen Erklärungen.
Dann werde ich die Strassenamenschilder künftig unter etwas anderen Gesichtspunkten betrachten und mal schauen, ob sich nicht ein paar interessante Vergleichsfotos machen lassen.
Viele Grüße
Kai
P.S. Nein, bei der Tour war ich leider nicht dabei.
Hallo Markus,
Schönes Exemplar, daß älter als das Schild Goethestr. sein dürfte.
Ich könnte mir vorstellen, daß es in Duisburg in weiteren Bereichen der Stadt, in denen vergleichbaren (öffentlche) Gebäude vorhanden sind, noch das ein oder andere weitere Exempla zu finden sein dürfte.
Viele Grüße, Eric
Schönes Exemplar, daß älter als das Schild Goethestr. sein dürfte.
Ich könnte mir vorstellen, daß es in Duisburg in weiteren Bereichen der Stadt, in denen vergleichbaren (öffentlche) Gebäude vorhanden sind, noch das ein oder andere weitere Exempla zu finden sein dürfte.
Viele Grüße, Eric
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Hallo Eric,
nicht nur an öffentlichen Gebäuden, aber dazu später mehr.
In Duisburg sind mir bisher sechs verschiedene Arten alter Straßenschilder aufgefallen, die sich in der Schriftart, wie aber auch in Form und Farbe unterscheiden. Die Unterschiede werde ich morgen mal auflisten.
Besonders aufgefallen ist mir, dass man offensichtlich für an Hauswänden und Mauern angebrachte Schilder blaue Schilder wählte und für an Straßenschildpfählen angebrachte, weiße Schilder. Dies, obwohl auch die blauen Schilder werkseitig mit Bohrungen für Befestigungsschellen versehen sind. Ich habe bisher kein altes weißes Schild entdecken können, das an einer Hauswand oder Mauer angebracht war und auch nur einmal blaue Schilder an einem Laternenmast (Foto 4), nie jedoch an einem Straßenschildmast. Das Schild auf dem dritten Foto befindet sich übrigens am Hochbunker an der Eschenstrasse.
Viele Grüße
Kai
nicht nur an öffentlichen Gebäuden, aber dazu später mehr.
In Duisburg sind mir bisher sechs verschiedene Arten alter Straßenschilder aufgefallen, die sich in der Schriftart, wie aber auch in Form und Farbe unterscheiden. Die Unterschiede werde ich morgen mal auflisten.
Besonders aufgefallen ist mir, dass man offensichtlich für an Hauswänden und Mauern angebrachte Schilder blaue Schilder wählte und für an Straßenschildpfählen angebrachte, weiße Schilder. Dies, obwohl auch die blauen Schilder werkseitig mit Bohrungen für Befestigungsschellen versehen sind. Ich habe bisher kein altes weißes Schild entdecken können, das an einer Hauswand oder Mauer angebracht war und auch nur einmal blaue Schilder an einem Laternenmast (Foto 4), nie jedoch an einem Straßenschildmast. Das Schild auf dem dritten Foto befindet sich übrigens am Hochbunker an der Eschenstrasse.
Viele Grüße
Kai
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