Historische Straßennamen in Hamburg

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
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RichardHome
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Historische Straßennamen in Hamburg

Beitrag von RichardHome » 11.05.2017 09:51

Da ich mich in letzter Zeit wieder vermehrt mit alten Stadtansichten und -karten beschäftigt habe, begann ich eine Excel-Tabelle der Namensänderungen anzulegen.
Anfangs nur in meinem "Kerninteressengebiet" Altona/ Ottensen, ist es inzwischen "ausgeartet"
:mrgreen:

Die Dateien sind nach BEZIRKEN und innerhalb deren in STADTTEILE unterteilt.
(rote Reiter enthalten noch keine Eingaben, die Quellen sind derzeit noch nicht zugeordnet und in einer extra Datei gespeichert.)

Vielleicht hilft es den einen oder anderen bei der Zuordnung alter Fotos/ Ansichtskarten, etc.?

Für weitere Quellentipps währe ich stets dankbar!

Es wird von Zeit zu Zeit aktualisiert.
Alle Angaben ohne Gewähr... (wenn wer einen Fehler entdeckt, wäre ich für eine Quelle der Berichtigung sehr dankbar!)
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Djensi
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Beitrag von Djensi » 11.05.2017 10:56

Moin,

es gibt Literatur zu Hamburger Straßennamen, vllt. mal in der Bücherhalle schauen. Bei Thalia unter Regionalia lassen sich diese Bücher meist finden. Darin werden Infos zu den Straßennamen und ihre Herkunft gegeben und wie die Straßen vor 1950 (da wurde ein Großteil der Doppelungen ausgeräumt)lauteten.

Grüße
Djensi

blaufink
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Beitrag von blaufink » 11.05.2017 13:19

Vielleicht ist die eine oder andere Karte von meiner Website hilfreich:
http://www.christian-terstegge.de/hambu ... index.html

Eine Namensänderung habe ich gerade im Sinn: Auf Karten bis einschließlich Ende des 17. Jh. trug die „Kleine Freiheit“ den Namen „Reformierte Gasse“ und die „Große Freiheit“ hieß einfach nur „Freiheit“. Auf einer Karte von 1737 werden die Straßen dann „Die kleine Freyheit“ und „Auf der Großen Freyheit“ genannt.

Aber das eigentlich interessante ist ja nicht die Namensänderung an sich, sondern, wie Djensi andeutet, die Geschichte dahinter. Folgenden Text habe ich mal zur Freiheit geschrieben (Auszug):

In Hamburg herrschte eine strenge Ordnung in Bezug auf die Ausübung von Gewerbe jeglicher Art. Das hatte mit Qualitätssicherung, hanseatischer Disziplin, aber natürlich auch mit Lobbyismus zu tun, denn die etablierten Handwerker und anderen Gewerbetreibenden hatten großes Interesse, neue Konkurrenz in Schach zu halten. Hier witterte die Stadt Altona ihre Chance und versprach allen Handwerkern die freie Berufsausübung. Junge Handwerker, die in Hamburg nicht in den Berufsstand aufgenommen wurden, zogen nach Altona. Dort ließen sich die freien Handwerker vornehmlich am nordöstlichen Rand von Altona, dicht an der Grenze zu Hamburg nieder. In unmittelbarer Nachbarschaft durften sich protestantische Kaufleute und andere Flüchtlinge ansiedeln, die ihre Heimat aus religiösen Gründen verlassen mussten. Im Volksmund wurde dieses Gebiet nun „die Freiheit“ genannt. Auf der wahrscheinlich ältesten erhaltenden Karte von Altona aus dem Jahr 1665 hieß die Straße durch die Handwerkersiedlung bereits „Die Freiheit“. Einhundert Meter östlich der Straße und parallel zu ihr lag die „Reformierte Gasse“ mit zwei Reformierten Kirchen und ihrem Kirchhof. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Reformierte Gasse in „Die kleine Freyheit“ umbenannt, und die bisherige Freiheit hieß nun „Auf der Großen Freyheit“. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunders erhielten die beiden Straßen ihre bis heute gültigen Namen „Kleine Freiheit“ und „Große Freiheit“. Die Große Freiheit existiert noch heute in voller Länge, während die Kleine Freiheit in den 1960er-Jahren ihre südliche Hälfte an die neu gebildete Holstenstraße abgeben musste.

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