Honeckers Volvos

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
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Deichgraf (†)
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Beitrag von Deichgraf (†) » 16.10.2003 07:45

Schon komisch: die versuchen nun schon seit gut 10 Jahren die Wagen zu verkloppen. Also wird wieder mal die Zeitung bemüht. :(
Bis dann
Deichgraf

FrankW

Beitrag von FrankW » 16.10.2003 18:02

Abgesehen davon: entweder gab es mehr als 7, oder aber
die wurden alle wieder zusammengesammelt. Ein Volvohändler
hier am Ort hatte mal so ein Ding da, konnte man mieten.

FrankW

Beitrag von FrankW » 18.10.2003 18:59

Baujahr1984. Typ 760 GLE. 6-Zylinder Einspritzmotoren mit 170 PS
Hmpf. Ich hätte natürlich auch genau hingucken können; das, was hier mal 'rumstand, war IIRC vom Typ 264

Asche auf mein Haupt :oops:

Lasse
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Beitrag von Lasse » 18.10.2003 23:07

Timo hat geschrieben:Kfz.-Briefe sind komplett vorhanden.
Ob da dann wirklich Erich Honecker als Vorbesitzer drin steht?

Sugga

Beitrag von Sugga » 22.10.2003 10:35

Moin,

kleiner Fehler ... die Nummer 17 steht in Erfurt, im dortigen Volvo Autohaus (Hesse & Waldner). Der Chef dort hat die Karre bereits seit 1992. hierbei handelt es sich auch nicht um eine 760GLE sondern um einen 760 Execution - also den verlängerten 7er.
Fotos gerne auf Nachfrage.
Ich habe die Originalpapiere eingesehen, also scheint mir, der Niedersachsensammler hat da was anderes als "17" gedealt.

Warum weiss der Wessi das?
Weil ich einen 740GLE der SMI von 1986 gefahren hab. Ein ehemaliger Fahrer der Fahrbereitschaft hier in der Ex-Bezirkshaupstadt hat anhand alter Unterlagen das Fzg. eindeutig identifizieren können. Da bin ich auch auf den 760 gestoßen.

SuggA.

@Lasse: Nein! Da steht ein Ministerium drin. Der DDR-Kfz Brief ist im Vergleich zum "West Papier" weniger auskunftsfeudig.

P.S: Interessant wäre noch, wie die DDR diese Kisten bezahlt hat, ob die Schweden großzügigi waren, oder welche güter in welcher Menge dafür geflossen sind. Ein solcher 760 kostete schlappe bis 70TDM. Dat war ne Menge Holz!

Devon

Beitrag von Devon » 22.10.2003 12:50

Sugga hat geschrieben:P.S: Interessant wäre noch, wie die DDR diese Kisten bezahlt hat, ob die Schweden großzügigi waren, oder welche güter in welcher Menge dafür geflossen sind. Ein solcher 760 kostete schlappe bis 70TDM. Dat war ne Menge Holz!
Jup, aber die wurden ganz Regulär beschafft und mit Devisen bezahlt. Für sowas (und als einer der Eckpfeiler der DDR-Wirtschaft) gab es ja den Bereich Kommerzielle Koordinierung (KoKo) im Ministerium für Außenhandel.
Dieser Bereich war dafür zuständig, das Devisen in die Kasse der DDR kamen. Um Devisen zu bekommen, wurde ein großteil dessen, was halbwegs export-fähig war, ins Ausland exportiert. Exporte von solchen Waren hatten sogar Priorität vor der Inlandsversorgung.
Wobei Exporte in den "Westen" die höchste Priorität genossen. Rund ein Viertel aller Exporte ging in westliche Länder. Rund zwei Drittel in die UdSSR - wobei die Rahmenbedingungen für diese Exporte weitgehend auf Regierungsebene von der UdSSR bestimmt wurden.
Außerdem schreckt die KoKo wbei der Devisenbeschaffung weder vor dem Verkauf von NS-Militaria und Kulturgütern aus der DDR noch vor internationalen Waffengeschäften zurück. Zwischen 1966 und 1989 erwirtschaftete die KoKo umgerechnet rund 19 Milliarden Euro, also ca. 800 Milionen Euro pro Jahr. Davon lassen sich schon ein paar Volvos oder Elektronik für das MfS bzw. die Stasi kaufen...
.

Dirk Heinrich

Beitrag von Dirk Heinrich » 22.10.2003 17:20

Devon hat geschrieben:
Sugga hat geschrieben:P.S: Interessant wäre noch, wie die DDR diese Kisten bezahlt hat, ob die Schweden großzügigi waren, oder welche güter in welcher Menge dafür geflossen sind. Ein solcher 760 kostete schlappe bis 70TDM. Dat war ne Menge Holz!
Davon lassen sich schon ein paar Volvos oder Elektronik für das MfS bzw. die Stasi kaufen...
.
Noch interessanter finde ich eigentlich, das hier auf Westfahrzeuge zurückgegriffen wurde. Fahrzeuge von geeignetem Format gab es zwar nicht in der DDR, aber in Form von Tatra aus der Tschecheslowakei und in Form der Wolgas und Tschaikas aus der SU.

Wobei Volvo wahrscheinlich eine unauffällige Wahl war, Fahrzeuge mit dem Stern oder welche aus den USA wären wahrscheinlich ideologisch gar nicht zu vertreten gewesen.

Gruss
Dirk

Dirk Heinrich

Beitrag von Dirk Heinrich » 22.10.2003 17:42

Timo hat geschrieben:
Ich denke hier ging es vor allem um Zuverlässigkeit. Vom russischen Kriegsgerät gab es ja z.B. genug "Erzählungen" über die Verlässlichkeit und die Lebensdauer.
Ich habe je ein Dnepr- und ein Ural-gespann. Damit wurde das Gerücht für mich zur Wahrheit, die Ursachen konnte ich im Uralwerk dann auch besichtigen.

Gruss
Dirk

Finn
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Beitrag von Finn » 30.08.2007 21:34

Ueber die DDR-Staatskarrossen gibt es eine tolle Seite :)
Volvo, im Dienst des Sozialismus
http://www.volvobertone.com/5dustory.html
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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dkr1969
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DDR-Regierungsfahrzeuge

Beitrag von dkr1969 » 30.08.2007 22:09

Guten Abend,

in Leipzig gibt es eine Autovermietung mit einem ganz besonderen Fuhrpark: DDR-Staatslimousinen (Citroen und Volvo) und weitere Fahrzeuge aus der DDR! Im Internet sind neben viele Fotos auch Beschreibungen der Historie der Fahrzeuge: http://www.ddr-mietwagen.de/

Viele Grüße

dkr1969

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