Honeckers Volvos

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
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Sn007
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Beitrag von Sn007 » 31.08.2007 22:09

Wir hatten mal nen weißen 78er Golf aus der DDR. Der erstbesitzer muss gute verbindungen gehabt haben, oder viel Geld. Der Wagen wurde in ostberlin gekauft.
„Die meisten Menschen verwenden mehr Zeit und Kraft daran, um um die Probleme herumzureden, als sie anzupacken.“ Zitat des Henry Ford

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Beitrag von bitti » 31.08.2007 22:48

Er hatte wohl das Glück einen der 10 000 Golf zu erwerben, welche die DDR mal in den Handel gebracht hat.

bitti

Volker(IZ)
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Beitrag von Volker(IZ) » 01.09.2007 10:54

Jo, 1977 oder 78 gingen mal 10000 Gölfe ganz offiziell in die DDR. Kann mich noch gut dran erinnern, wie unser Erdkundelehrer (überzeugter Golf-Fahrer), der immer die ersten 5 Minuten mit aktuellen Nachrichten gestaltete, einen Text dabei hatte, daß 1987 noch 9900 vorhanden waren.
Leider hatten wir keine Vergleichszahlen aus dem Westen. Bei uns wurden die Autos ja nicht so gut gepflegt wie in der DDR, da hatte ein früher Golf 1 es schon schwerer, 10 Jahre zu halten.
Von den Volvos gab es ziemlich viele. Da tauchen auch immer mal wieder welche auf. Ich hab sogar schon mal auf einem Oldtimertreffen 2 Stück zusammen gesehen, das war allerdings das Vorgängermodell 264. Einer mit den alten und einer mit den neuen Rückleuchten.

hollihh
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Beitrag von hollihh » 01.09.2007 11:26

Volker(IZ) hat geschrieben:.....da hatte ein früher Golf 1 es schon schwerer, 10 Jahre zu halten.
Nun, diese Jahrgänge hatten es wohl grundsätzlich schwer, lange zu halten - so wie die weggerostet sind...... :mrgreen:

Aber zu dieser zeit gab es ja wohl einige Kompensationsgeschäften Ost-West - ich erinnere mich schwach an mehrere tausend Magirus und Faun LKW, die beim Bau der Baikal Amur Magistrale eingesetzt wurden.

Gruß

Holli

petzolde
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Beitrag von petzolde » 03.09.2007 10:37

Golf 1 hielt sich gut, meiner war 20 Jahre alt, kaum Rost. Das unverschämte Drehen des Staates an der Steuerschraube machte den alten Golf das Überleben schwer.
Aber die Käfer der letzten Jahre rosteten schon im Prospekt...
gruß EP

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 03.09.2007 18:14

Volker(IZ) hat geschrieben:Jo, 1977 oder 78 gingen mal 10000 Gölfe ganz offiziell in die DDR.
Da kann ich mich auch noch gut erinnern, dass das in der Tagesschau kam, und meine Eltern sehr überrascht waren.

"30.11.1977 - das westdeutsche VW-Werk Wolfsburg bestätigt, dass die DDR 10.000 VW-Golf bestellt hat, die bis 1978 geliefert werden"

Quelle: http://www.erfurt-web.de/ChronikDDR

Gast

Beitrag von Gast » 03.09.2007 18:38

es ist schon erstaunlich, wie eigentliche normale Handelsbeziehungen zwischen Staaten zur Besonderheit werden können. Insbesondere wenn es das Thema Auto betrifft.

Volker

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 04.09.2007 12:15

War nicht auch der Grund für die vielen schnellen "l(r)ost-gewordenen" Golf I, dass man sich eine gewisse Zeit mit Blechen aus dem Osten hat versorgen lassen, deren Qualität dürftig war ??

Es frägt
Djensi

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Beitrag von hollihh » 04.09.2007 16:08

Djensi hat geschrieben:War nicht auch der Grund für die vielen schnellen "l(r)ost-gewordenen" Golf I, dass man sich eine gewisse Zeit mit Blechen aus dem Osten hat versorgen lassen, deren Qualität dürftig war ??

Es frägt
Djensi
Moin,

kann durchaus sein, wäre sicher mal ein Ansatz für weitere Nachforschungen. Es gibt ja auch so eine Art "urban legend", wonach die Bleche durch den hohen Schwefelanteil (?) besonders korrosionsanfällig waren - just zu der Zeit, wo die Lieferung der Folgegeneration an Militärfahrzeugen zur Produktion anstand (MAN Kat I, Iltis, Unimog...). Tatsächlich wurden zu der Zeit wohl eine Menge Bleche in den Westen geliefert, so eine Art "Tauschgeschäft".

Wenn ich mich recht erinnere, lag es aber wohl an der Produktionsweise des Stahls, die zu dieser Korrosionsneigung führte. Von der waren aber fast alle Hersteller betroffen...

Gruß

Holli

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Rostproblme der Autos Ende der Siebziger

Beitrag von Kindacool » 05.09.2007 08:37

Hallo allerseits,

in Oldtimerkreisen gilt als Hauptgrund für die Rostanfälligkeit der Autos der Siebziger die Stahlkrise dieser Zeit. Diese führte zu verstärktem Einsatz von Recycling-Stahl, der durch den hohen Anteil von Fremdstoffen (z.B. Kupfer aus den Kabelbäumen von verschrotteten Altautos) sehr stark zu Korrosion neigte.

Ich meine außerdem gelesen zu haben, daß große Volumen aus dem Mittelmeerraum kamen (Italien?) und wegen der salzhaltigen Luft der Produktionsstätten bereits ab Werk ein Korrosionsproblem mitbrachten.

Unter den Gölfen gelten übrigens die frühen Modelle des Golf I (wie die gesamte Modellpalette von VW um 1974) wegen überdurchschnittlich großer Korossionsprobleme als quasi ausgestorben.

Schöne Grüße
Kindacool

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