Autofähre Teufelsbrück

Verkehrsgeschichte - Wasserwege, Häfen und zugehörige Bauwerke
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OWW
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Autofähre Teufelsbrück

Beitrag von OWW » 15.03.2014 19:46

Moin,

mir wurde heute erzählt, dass es in der "frühen Nachkriegszeit" eine Autofähre über die Elbe von Teufelsbrück nach Finkenwerder gegeben haben soll. Ich hatte das bisher noch nie gehört, eine erste Suche im Netz ergab auch nur Fehlanzeige. Gab es die Autofähre wirklich ?

Gruß
Oliver

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Shadow
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Beitrag von Shadow » 15.03.2014 20:20

Hallo Oliver,

kannst Du bitte mal beim Erzähler hinterfragen, woher dieses Wissen stammt? Eigenes Wissen oder Lektüre im Hamburger Blätterwald?

Leider finde ich online keinen Hinweis darauf, aber eines der beiden grossen Hamburger Blätter gerüchtete in den letzten Wochen über eine "geplante" citynahe Autofährverbindung und es könnte sein, dass in diesem Artikel auch auf eine solche ehemalige Verbindung Bezug genommen wurde. Was die Sache an sich natürlich noch nicht wahr macht.

Thorsten.

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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 15.03.2014 20:32

Moin, moin!

Zu den tatsächlichen Verhältnissen habe ich keine Ahnung.
Daher nur als ein paar Gedanken:

- In der "frühen Nachkriegszeit" (die würde ich bis maximal Währungsreform zählen) gab es auf deutscher Seite doch nur recht wenig Autos, so dass ich mir die Notwendigkeit eines Autofähre kaum vorstellen kann. Auch kann ich mir nicht vorstellen, wieso soviele Menschen die Elbe dort passieren sollten. Eine "normale Menschenfähre" wäre doch sicher völlig ausreichend gewesen.

- Könnten die Briten evtl. dort eine Autofähre eingerichtet haben, um Material per Auto (LKW)zum Wasserflugplatz zu bringen (Stichwort Luftbrücke nach Berlin)?

- Ist dort evtl. mal ein alter Marinefährprahm als Fähre für Personen eingesetzt worden? Und dieses Schiff wurde dann von jemandem als Autofähre angesehen?

Im übrigen darf man wohl an die Erinnerung an die "frühe Nachkriegszeit" nicht so hohe und präzise Anforderungen stellen.

Gruß
klaushh
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Beitrag von OWW » 17.03.2014 10:43

Hallo,

ja irgendwie mysteriös. Der Erzähler berichtete vom eigenen Erleben. Wenn ich "frühe Nachkriegszeit" definieren müsste, würde ich wohl auch so auf die Zeit um 1950 landen. Wenn ich das Alter des Berichterstatters schätze, würde ich allerdings so auf um 1960 kommen ! Insofern war der Terminus "frühe Nachkriegszeit" eher schlecht gewählt.

Im aktuellen Blätterwald wird in der Tat über ein Autofährenprojekt von Wedel nach Jork spekuliert. Soweit ich als ortsnah "Betroffener" keinen Bericht übersehen habe, wurde nicht über frühere ähnliche Ideen (außer Cuxhaven - Brunsbüttel) berichtet - auch nicht über die 3 - 4 Anläufe, die es früher schon in Wedel gegeben hat.

Vielleicht sollte man demnächst das Thema dann verschieben in "Smalltalk" oder so, wenn sich nichts Konkretes mehr findet.

Gruß
Oliver

Gruß
Oliver

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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 17.03.2014 23:11

Moin, moin!

Auch bei Informationen, die zunächst absurd bis abenteuerlich erscheinen, muss man mit voreiligen Schlüssen vorsichtig sein: auch in der vorliegenden Infomation liegt ein "Wahrheitskorn": das Hamburger Abendblatt berichtete am 19.7.1952:

Autofähre nach Finkenwerder?
Für den Bau einer Autofähre von Teufelsbrücke nach Finkenwerder und Waltershof ist in der Planungsabteilung des Amtes für Strom- und Hafenbau eine erste Vorbesprechung geführt worden. Nähere Einzelheiten stehen noch nicht fest. Auch soll zunächst geprüft werden, wie weit sich eine solche Fähre rentieren würde. Der Weg von Hamburg zu den Bezirken jenseits der Elbe würde für Fahrzeuge auf jeden Fall wesentlich verkürzt.


Leider folgt danach offensichtlich nichts mehr zum Thema.

Gruß
klaushh
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Djensi
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Beitrag von Djensi » 18.03.2014 09:22

Moin,
wie wir alle wissen, wurde nach dem Krieg auch improvisiert. Das kann bei den eingesetzten Fähr(material)auch der Fall gewesen sein und wenn da das eine oder andere Motorfahrzeug, Krad oder Ähnliches transportiert wurde, dann wird man sowas als Kind durchaus als Autofähre interpretieren. Ich schau mal, ob ich etwas dazu finde.

Grüße
Djensi

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