Digitale Infrarot-Fotografie

Fotografie-Themen - richtige Belichtung, Technik und Techniken etc.
Biedermann (†)

Beitrag von Biedermann (†) » 19.04.2004 20:21

Sagt einmal, hat schon irgendjemand herausgefundenn wo der interne IR-Filter auf dem 300D Sensor "zumacht"?
Grundsätzlich wäre die Digitale ja ein schönes Instrument um mit IR-Fotografie einige Places ihrem "Lost" Dasein etwas zu entreissen. Aber ich kaufe nicht für 50 Euro einen RG1000 um dann zu merken dass der CMOS ab 850nm nichts mehr zu sehen bekommt.
Erfahrungen? Fakten?

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 19.04.2004 21:05

Moin!

Mit einem R72 kommst Du bei prallem Sonnenwetter mit Blende 8 auf etwa 2,5 Sekunden. Ich werde da in Kürze wohl mal etwas mehr machen (wenn mehr Grün da ist) und hier einige Beispiele posten.

Mike

deepscan

IR: Vorsicht bei manchen Ojektiven!

Beitrag von deepscan » 19.04.2004 22:19

Mache Objektive haben eine IR-Schutzbeschichtung und eignen sich überhaupt nicht für IR Fotografie! :shocked:

Das Canon 50mm f/1,8 II soll z.B. sehr gut für IR geeignet sein.

(mal in google Eingeben: "IR-Test mit Canon EOS 10D und Hoya R72")

Wobei der Hoya der billigste Filter ist, den man kaufen kann. Er blocked leider wohl auch viel vom rot-Anteil des Bildes.
Deshalb sollen wohl Filter die schon bei etwa weniger als 720nm aufmachen besser sein.
Und IR-Filter ist ein bischen anderes...

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Beitrag von MikeG » 19.04.2004 22:36

Das mit den Objektiven ist richtig. Einfach mal mit der IR-Fernbedienung des Fernsehers ausprobieren.

Ansonsten lässt der R72 für meinen Geschmack eher noch minimal zu viel sichtbares Rot durch...

Mike

Wilm

Beitrag von Wilm » 19.04.2004 22:49

Wobei natürlich die Frage sein sollte, was man mit einem IR-Filter für Wellenlängen ab 1000 nm anfangen will.

Die üblichen Sensoren sind eigentlich nur für das Nah-Infrarot-Licht geeignet. Wer also echte IR-Fotografie tätigen will, kommt um eine klassische Kamera mit IR-Film nicht herum.

Thermografie geht sowieso nicht.

Am sinnvollsten lassen sich die Filter mit einer Sperrzone um 700 nm einsetzen, sofern man noch das Bild verwenden will.

Es treten nämlich die folgenden Probleme auf:

1. Bei einer totalen Abschattung des sichtbaren Lichtes kann man nicht mehr fokussieren. Bei "unendlich" mag das alles noch gehen, wer aber die IR-Reflektion einer Papageienfeder fotografieren möchte, ist auf das Scharfstellen angewiesen. IR-Licht hat aber eine andere Wellenlänge und damit auch einen anderen optischen Brechungsfaktor. Daher ist die Einstellung 50cm nicht gleich 50cm.
Objektive, die hierfür ausgelegt sind, haben daher eine zweite Skala zur Einstellung.

2. Wenn ich natürlich bis 1.000 nm alles sperre, kann ich auch nicht mehr sehen, wann etwas scharf ist. Bei den geringen Lichtmengen verweigert nämlich der Autofokus sehr häufig seine Dienste.

Da mit selbst ( im erschwinglichen Rahmen ) Filter mit einer Sperre bis 1000nm nicht bekannt sind, hilft vielleicht die Suche bei den Surplus-Händlern. Die verkaufen teilweise Filterscheiben für Panzerscheinwerfer. Und da kommt wirklich kein sichtbares Licht mehr durch.

Kleiner Tip zum Test, ob ein Objektiv IR-tauglich ist, oder nicht:

Dunkler Raum, Blende auf, Belichtung 1 Sekunde,
TV-Fernbedienung drücken. Sollte man nachher einen Lichtfleck sehen, wird IR-Licht durchgelassen.


Grüße von der Fotofront

Biedermann (†)

Beitrag von Biedermann (†) » 20.04.2004 22:29

Wilm hat geschrieben:Wobei natürlich die Frage sein sollte, was man mit einem IR-Filter für Wellenlängen ab 1000 nm anfangen will.

Da mit selbst ( im erschwinglichen Rahmen ) Filter mit einer Sperre bis 1000nm nicht bekannt sind, hilft vielleicht die Suche bei den Surplus-Händlern.
Je weiter weg vom sichtbaren Spektrum, desto IR. ;)

Geht ja eh nicht so sehr um Papageienfedern, sondern z. B. um Vegetationsunterschiede über Bodenrelikten. Der Fokus läßt sich ja über Faustregel an den Sichtbaren anpassen. (Und was kostet schon Bracketing mit 'ner Digitalen?)

Erschwingliche 1000 nm Filter gibt's hier: http://www.fotomayr.de, wobei der IR-1000 natürlich nicht bei 1000 voll blockt, sondern laut Kurve bei ca. 870 nm anfängt und bei 1000 nm ca. 50% blockt. Hat allerdings eine ziemlich flache Kurve.
Allgemein scheint es bei den dort vertriebenen Filtern so zu sein, daß die angegebene Zahl der Wellenlänge entspricht bei der 50 % geblockt werden.

Ich sehe schon, wahrscheinlich muß ich zu IPS und hoffen daß die sowas rumliegen haben und mich im Laden testen lassen. :thanx: (Oder muß ich als lostplacer zu PPS, weil die im Bunker sitzen?!?)
Ich hatte gehofft jemand hat mehr Ahnung als ich und findet die Frequenz des eingebauten Filters.
Trotzdem Danke erstmal!

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Beitrag von MikeG » 20.04.2004 23:44

Moin!

Wie geschrieben - ich poste beizeiten etwas dazu. Wenn Du ungeduldig bis, ruf' mich an.

Mike

Gast

Nettter Link mit Tipps

Beitrag von Gast » 25.04.2004 19:34

http://www.infrarotbilder.de
Sind auch ein paar schöne Beispielbilder dabei

Wilm

Beitrag von Wilm » 26.04.2004 07:59

Danke für den Link :thumbup:


Es grüßt

Gast

Erste Versuche...

Beitrag von Gast » 08.05.2004 19:26

So, Kollegens, hier die ersten Infrarotversuche meinerseits. Geschossen mit Nokia 3650 (Nachtmodus) und zwei Lagen Fuji-Diafilm. Bißchen duster, aber man kann an diesen kleinen Mistdingern ja nix einstellen.

War leider auch noch bedeckt, bei Sonnenschein sind die Ergebnisse sicher besser.
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