Älteren Scanner bei Windows 10 verwenden

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isch
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Älteren Scanner bei Windows 10 verwenden

Beitrag von isch » 04.02.2018 20:16

Hallo zusammen,

hat jemand schon Erfahrungen mit einem älteren Scanner unter Windows 10 gesammelt?
Habe soeben meinen Canon LIDE 110 unter Windows 10 angeschlossen und irgendwie scheint er nicht so zu funktionieren wie unter XP.
Einen passenden Treiber gab es bei Cannon zwar, aber jetzt funktionieren die Tasten am Gerät nicht mehr (auto scan usw.) und vor allem ist es nervig jedes mal unter Einstellungen den Scanner erst einmal zu suchen. Ebenso fehlt das Menü und die mitgelieferte Bildbearbeitungssoftware geht nun auch nicht mehr.
Besteht da noch Hoffnung ihn wie unter XP zu betreiben??

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FishBowl
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Beitrag von FishBowl » 04.02.2018 22:02

Moin,

zunächst stellt sich die Frage, ob Dein XP die 32bit oder 64bit Version war, und welche von Win10 Du nun benutzt.
Ein Software- und Treiber-Paket, das für eine 32bit Umgebung ausgelegt war, läuft unter einem 64bit Betriebssystem nämlich oft nicht oder nur teilweise.
Insofern müsstest Du wahrscheinlich auch (zunächst bei CANON) nach Ersatz für die seinerzeit mitgelieferte Software suchen.

Zudem hat sich bei Windows 10 die Standard-Scannerschnittstelle geändert, WIA statt TWAIN, und auch hier mit Brother-Geräten unterscheiden sich die in der Bedienung bzw. den Optionen der Benutzeroberfläche. Unter IrfanView kann ich jedesmal vorab die Schnittstelle auswählen, daher kenne ich beide.
Ob das bei Canon auch so ist, oder von der installierten Treibervariante abhängt, weiß ich nicht.

Ich selbst habe hier noch einen edlen CanoScan9900F (mit Durchlichteinheit, auch für Negative bis zu Rollfilm), bei dem es noch schlimmer ist, 64bit Treiber für moderne Windows-Versionen gibt es gar nicht. Damit steht er hier für gar keine Anwendung mehr zur Verfügung.
Unter Linux gibt's wohl Lösungen, habe ich aber derzeit nicht im Einsatz.
Und 64bit Hardware nur mit 'nem 32bit Windows zu betreiben, widerstrebt mir aufgrund etlicher Einschränkungen, z.B. beim RAM, zumal dafür wohl noch eine Lizenz und jedenfalls ein weiterer Systemdatenträger nötig wäre. Auf meiner SSD ist dafür nicht genug Platz frei, und Konflikte zwischen zwei Windoofs desselben Stands auf demselben physischen Laufwerk wären ohnehin zu erwarten...

Es ist insofern sehr bedauerlich, daß auch hochwertige Hardware unnötig unbrauchbar wird, weil der Hersteller nach recht kurzer Zeit nicht mehr nachzuliefern gewillt ist. Das Problem dürfte ja prinzipiell schon seit Vista bestehen, und Treiber oder Software ab 7 laufen unter 10 normalerweise auch noch.

Für meine billigen Brother-Multifunktionsgeräte gibt's zum Glück noch alles, und zwei davon sind deutlich älter als mein Canon...
Kaufentscheidungen mache ich daher seit einiger Zeit auch davon abhängig, das ist wohl klar!

Grüße

Jürgen

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Shadow
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Beitrag von Shadow » 05.02.2018 07:53

Hallo Isch,
vielen Dank für den Anstoss zu einer Baustelle, die hier bei mir seit drei Wochen praktisch identisch offen herum liegt.
Dein Posting liess mich Schlimmes ahnen, allerdings sehe ich das gerade jetzt nicht mehr so verbissen, denn mein Lide 110 läuft hier sein ein paar Minuten an einem Win10/64bit Rechner in den grundsätzlichen Funktionen.
Den Treiber für den Scanner hast Du selber gefunden. Diesen Link hast Du auch gesehen?
Das Quick Menü halte ich für überflüssig.
An der zweiten Stelle steht der MP-Navigator in den wichtigsten Windows-Schattierungen von 7 bis 10 (an meinem Link hängt die Vorauswahl Win10/64bit mit dran, ggf. umstellen). Der bringt das grosse Auswahlmenü, das ich auch von den vorherigen Installationen auf XP und 8.1 kenne. Ein Klick auf die Schaltfläche ganz unten links im Fenster wechselt zum Auswahlmenü für die Tasten direkt am Scanner. Nach der Installtion des MP-Navigators spielt der Scanner hier, sowohl bei Auslösung über den MP-Navigator als auch über die Tasten am Scanner.
Ob da im ursprünglichen Lieferumfang für XP dann auch mal ein Bildbearbeitungsprogramm dabei gewesen ist, vermag ich im Moment nicht mehr zu sagen. Benutzt habe ich das dann aber nie.
Grundsätzlich halte ich den Scanner aber auch auf Win10/64bit für einsatzfähig, oder unterscheiden sich unsere Vorstellungen da grundlegend?

MfG, Thorsten.
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Maxtor1971
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Beitrag von Maxtor1971 » 05.02.2018 08:25

Moin,

ich habe bis vor kurzem auch noch einen alten AGFA Snapscan benutzt.
Treiber gabs nicht mehr, aber hier: https://www.hamrick.com/de/
gibts ein Tool das viele alte Scanner wieder zum laufen bringt.

Gruß

Matze

isch
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Beitrag von isch » 05.02.2018 09:18

Hallo zusammen,

ja jetzt läuft er auch wieder bei mir. Herzlichen Dank für Eure Tips. :thumbup:
Hatte ja direkt nach einen Treiber gesucht und gefunden, das dann aber die Software auch noch extra installiert werden muß stand nicht dabei.

So jetzt bin ich für das nächste Großprojekt gerüstet.

Nochmals Herzlichen Dank.

Ach so, hab auch mal nach den Treiber für den 9900F Ausschau gehalten. Könnte das einer sein?
http://driverscenter.com/manufacturers/ ... scan-9900f

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FishBowl
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Beitrag von FishBowl » 05.02.2018 22:59

Moin,

danke für den Versuch, aber ganz so einfach ist's leider nicht.

Erstens, Canon hatte NIE irgendeinen 64bit Treiber für den 9900F, und daß andere derer Treiber nicht funktionieren, für 32bit oder in 64bit für ähnliche Geräte, habe ich längst festgestellt und nun wieder bestätigt. Deshalb kennt auch Microsoft keine magere Variante, wie sonst meistens.

Für Drittanbieter fällt sowas natürlich auch nicht vom Himmel. Ohne veröffentlichten Quellcode müssten die solche Treiber komplett neu erstellen und vorher auch die Firmware des Geräts analysiert und verstanden haben. Das setzt nicht nur echte Hacker-Talente voraus, jede Menge Mannstunden usw., sondern verstößt in vielen Ländern auch gegen geltendes Recht, wenn das Resultat dann verbreitet wird.

Auf der verlinkten Seite sind alle Downloads mit Captchas abgesichert, deren Resultat hier immer "wrong code" lautet. Mit mehreren Browsern genau dasselbe... Da liegt die Vermutung nahe, daß dies eigentlich einem gänzlich anderen Zweck dienen könnte :?

Etliche andere aktuelle Google-Ergebnisse führen nur zu nutzlosen allgemeinen Treiber-Update-Tools, die natürlich nicht existierende Treiber auch nicht generieren können...

Unter Linux gibt es mehrere komplett anders strukturierte Scanner-Schnittstellen, deren modulare Struktur es erlauben kann (aber nicht muß), einzelne Komponenten bzw. Funktionen eines Geräts direkt anzusprechen, und sei es, notfalls über ein virtuelles Netzwerk o.ä.
Vor einigen Jahren habe ich mich wegen anderer Geräte u.a. mit SANE herumgeschlagen, stets aber nur mit begrenztem Erfolg bei einzelnen Grundfunktionen, nie mit dem Resultat eines zumindest weitgehend nutzbaren Geräts. Bin nun einmal kein Programmierer :oops:

Daher bitte ich um Verständnis, daß ich mich in absehbarer Zeit nicht wieder intensiv mit dem Gerät befassen werde. Erst einmal müsste ich so weit sein, ein ordentliches Linux auf einer zusätzlichen SSD als Systemlaufwerk eingerichtet zu haben, wofür ich irgendwann einen geeigneten Wechseleinschub ergänzen möchte. Aktuell ist das Taschengeld allerdings anders verplant.

Grüße

Jürgen

wolhau
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Beitrag von wolhau » 10.02.2018 17:36

Ich möchte der Vollständigkeit halber noch auf eine universelle Lösung für alte Hardware, aber auch inkompatible alte Software hinweisen: Eine virtuelle Maschine. Dabei wird ein kompletter PC in Software nachgebildet, auf diesem installiert man wie gewohnt ein Betriebssystem und die benötigte Software. Die echte Hardware wie DVD-Laufwerk oder USB-Schnittstellen wird durchgeschleift.

Bei manchen neueren Windows-Versionen ist "Virtual PC" dabei, sonst kostenlos von Microsoft erhältlich. Damit geht es besonders einfach. Mehr Komfort bietet der "VMWare Player", ebenfalls kostenlos.

Einziger Haken, neben nicht völlig altertümlicher Hardware (ab 2 GB RAM geht es notdürftig, ab 4 GB sinnvoll, dazu einige GB freien Plattenplatz): Man benötigt für die virtuelle Maschine ein Betriebssystem und im Fall von Windows eine passende Lizenz dazu, für das obige Problem also z. B. eine alte XP-CD samt Code. Und ein wenig Einarbeitung ist natürlich nötig. Zumindest bei VMware ist auch ganz einfach Datenaustausch zwischen beiden Systemen möglich, man kann also bspw. die Scansoftware in der VM betreiben und die Rohscans dann zur Bildbearbeitung auf dem realen System weiterreichen.
Auch Kombinationen mit Linux sind so möglich, bspw. virtuelles Windows in realem Linux und umgekehrt.

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niemandsland
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Beitrag von niemandsland » 02.03.2018 19:41

wolhau hat geschrieben:Ich möchte der Vollständigkeit halber noch auf eine universelle Lösung für alte Hardware, aber auch inkompatible alte Software hinweisen: Eine virtuelle Maschine.
Gute Idee,

aber ich denke Menschen die schon bei einfachen Problemen nicht weiter kommen oder Hilfe benötigen, die sind mit einer Virtuellen Maschine sei es nun mit HyperV, VirtualBox, VMware usw. hoffnungslos überfordert. Wenn da nicht jemand im Umfeld ist, der mit IT Support/Administration zu tun hat, wird das meiner Meinung nach nichts. Und ich hab einige Menschen im meinen Freundes- und Bekanntenkreis für die ich die PC-Probleme löse.

Richtig ja, aber praktikabel nein. Meine Meinung. Da ist es besser vielleicht im nächsten PC-Shop zu fragen, was man für sein altes Gerät noch tun kann. Wobei das auch wieder mit Vorsicht zu genießen ist, wenn das ein Shop ist, der verkaufen will, dann wird es wohl ein neues Gerät. ;-)

Geheimwaffe "google" interviewen. Das hilft meistens. Es soll sogar Kollegen im IT-Support geben, die hin und wieder das "Allwissende Monster" bemühen.

Gruß aus Hannover
Guido Janthor
Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht, es hat ja Zeit! :jump:

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