Edersee mit wenig Wasser - Ruinen - Stauseemodell

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
Grautvornix

Beitrag von Grautvornix » 18.07.2008 14:53

@michael aus g: wobei der see für sie mittlerweile zur haupteinnahmequelle im sommer geworden ist. denn ohne die ski-gebiete rumherum is da ja nix.

ihn

Beitrag von ihn » 19.07.2008 09:08

[quote="normanbates"]

weiss eigentlich jemand ob es wirklich nötig war den see anzulegen? gab doch schon genug stauseen in der gegend...

/quote]


Der Edersee wurde angelegt, um die Wasserhöhe auf der Weser zum Zwecke der Schifffahrt zu regulieren. Ausserdem ist in die Staumauer bereits beim Bau ein Kraftwerk und in den Siebziger Jahren der nahe gelegene Peterskopf als Pumpspeicherkraftwerk zum Abfahren der Spitzenlast gebaut worden.

oldmen
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Beitrag von oldmen » 26.11.2016 19:44

Hallo Kai und alle Edersee-Fans,

zur aktuellen Meldung über das Erscheinen des Bericher Friedhofs im Edersee sollte auch die traurige Wahrheit über eine der Ursachen des Niedrigwassers im See nicht unerwähnt bleiben. Und diese ist:
Die Weser ist zwar " deutsch bis zum Meer " , aber auch eines der flachsten Fließgewässer in unseren Landen.
Wenn nun die " Weiße Flotte " von HannMünden bis Hameln und ebenso die Freizeit-Bootsbesitzer im Sommer keine " Handbreit Wasser mehr unterm Kiel " haben, wird der Edersee per Beschluss der zuständigen Regulierungsstelle ( in HannMünden ) über Eder und Fulda zur Ader gelassen, um die Weser schiffbar zu halten.

Das wiederum missfällt den von Sommerurlaubern profitierenden Anrainergemeinden am See, weil die wassersportlichen Betätigungsmöglichkeiten damit schwinden.
Als Ausdruck ehrlicher Trauer über diesen ( Wasser- )Verlust erscheint deshalb jeweils besagter Friedhof; leuchtet ein, oder ?

Mit tiefer Überzeugung - Oldmen

[edit: angehängt vom Thema Friedhöfe im Ruhestand • redsea]

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Beitrag von redsea » 26.11.2016 20:56

Hallo Oldmen,

danke für die Erläuterungen, wieder etwas dazu gelernt.

Für diejenigen die Interesse an einer Besichtigung der überfluteten Objekte haben, lohnt es sich diese Besuch mit Hilfe der folgenden Seiten zu planen:

PEGEL-ONLINE der WSV zeigt den aktuellen Pegelstand und Verlauf.

Auf der Seite Wasserstand Edersee sind verschiedene Objekte gelistet und der Pegelstand angegeben ab dem sie überflutet bzw. nicht mehr sichtbar sind. Die Blau unterlegten sind aktuell überflutet und somit zur Zeit nicht sichtbar.

Viele Grüße

Kai

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Beitrag von Henning » 04.12.2016 21:51

oldmen hat geschrieben: die traurige Wahrheit über eine der Ursachen des Niedrigwassers im See nicht unerwähnt bleiben. Und diese ist:
Die Weser ist zwar " deutsch bis zum Meer " , aber auch eines der flachsten Fließgewässer in unseren Landen.
Wenn nun die " Weiße Flotte " von HannMünden bis Hameln und ebenso die Freizeit-Bootsbesitzer im Sommer keine " Handbreit Wasser mehr unterm Kiel " haben, wird der Edersee per Beschluss der zuständigen Regulierungsstelle ( in HannMünden ) über Eder und Fulda zur Ader gelassen, um die Weser schiffbar zu halten.
Was ist daran traurig?

Genau das ist doch der Grund, warum der Edersee überhaupt existiert?!

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Ausflug zum Edersee

Beitrag von Pogg 3000 » 05.12.2016 18:58

Hallo Kai,

danke für die Webseiten, ist zwar etwas weit für einen Tagesausflug (speziell im Dezember), vielleicht fahr ich mal hin wenn das Dammmodell "trockenliegt", wenn's mit dem Wetter so weiter geht dauert's nicht mehr lang.

Schöne Grüße, Thomas

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Beitrag von redsea » 05.12.2016 21:08

Hallo Thomas,

ich werde den Pegelstand regelmäßig verfolgen und hier bekannt geben, sobald das Dammmodell mal wieder "trockenliegt". Seit dem 28.11. sinkt der Pegelstand übrigens wieder kontinuierlich. :-)

Viele Grüße

Kai

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Beitrag von oldmen » 06.12.2016 12:43

Hallo Henning,

Ja, ja, fürwahr - aber mein Beitrag vom 26.11. war eher durch die Satire-Brille eines Hessen oder Waldeckers ( was nicht dasselbe ist ) gesehen, denn : die Weser fließt, das Schiffchen schwimmt, der Hesse sitzt auf dem Trockenen ! Ist doch traurig !?

Gruß aus Südhessen - Oldmen

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Beitrag von oldmen » 17.07.2017 21:19

Hallo Edersee-Interessierte,

der See meldet seit Tagen wieder Niedrigwasser. Die ehedem gefluteten Mauern, Ruinen und Bauwerke sind wieder aufgetaucht.
Da sich die Phasen mangelhaften Füllstands häufen, gehen die zuständigen Fremdenverkehrsexperten davon aus, dass sich infolge des Klimawandels dieser Zustand künftig häufiger einstellt und langfristig damit mehr Tagesbesucher angeworben werden können als mit dem Wassersport.

Der Erhalt der ans Tageslicht tretenden Objekte ist recht unterschiedlich. In Berich versucht seit fünf Jahren ein Förderverein, den Bestand zu sichern und hat die Grundmauern
von vier Gebäuden inzwischen um einen halben Meter hoch gemauert.

Und nun der eigentumsrechtliche Aspekt: Die Wasserrechte liegen beim Bund, der See mit Grund gehört dem Bund - erwirbt der Förderverein mit der ehrenamtlichen Arbeit nun Eigentum am Substanzzuwachs - während der Trockenheitsphase !?

Noch im Zaudern : Oldmen

Quelle:
Taunuszeitung 11.07.17

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Beitrag von zulufox » 17.07.2017 22:25

Hallo Freunde,

kleine Nebeninformation wie der aktuelle Wasserstand sich auf eine Übung der Bundeswehr auswirkt:

https://www.hna.de/lokales/korbach-wald ... 08961.html

http://www.hr-online.de/website/radio/h ... t_65222154

https://www.lokalo24.de/lokales/waldeck ... 92598.html

Nicht jeder, der im Wasser landen soll fällt auch da rein oder: Manchmal vom Winde verweht :-)

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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