lost Post

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 12.08.2008 13:38

Fieldmouse hat geschrieben: Melle hatte nicht nur einen Bahnhof, Melle hatte auch mal eine Post, gebaut 1888, genutzt bis 1998 !
Bei den Details kann man das geflügelte Rad für den Götterboten (?) erkennen,
außerdem einen Anker, Blitze, Briefe und Posthörner und mehr, aber mit welcher genauen Bedeutung ?
Gruß Fm

Hallo, fieldmouse,

also, mal kurz zum Details erklären, so gut ich das kann:

Posthorn, Briefe usw. sind klar: Postdienst
Blitze etc: sind für den (damaligen) Telegraphie und beginnenden Telefondienst typisch
Das Flügelrad ist wie immer eine Darstellung mit seitlich entlang der Radnabe angebrachten Flügeln. Häufig findet es sich im Logo alter Eisenbahngesellschaften, aber auch bei der Post, denn damals gab es ja auch noch Postkutschen, und für den Postreise (und transport) dienst steht es.
Der Anker ist im Binnenland schon etwas seltener, auch in deralten OPD Hannover....
Aber bei dem Baujahr und der zum Glück guten Erhaltung... also, ich deute das mal als Anfänge des Weltpostvereins, der ja damals noch keine "Flieger" kannte. Aber ich weiss nicht... zumal ja bei dem Brief im Hiontergrund auch ein Steuerrad ist.

ggf. hilft, wenn das Haus unter Denkmalschutz steht, die entsprechende Begründung der Kommune weiter oder der Ortsheimatpfleger.

Gruß

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Fieldmouse
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Re: lost Post

Beitrag von Fieldmouse » 12.08.2008 22:25

Hi,
hier noch ein älteres (vor-Wende- ?) Postgebäude in Zechlinerhütte, bei roter Baustellenampel aus dem Auto heraus
aufgenommen, lange Türgriffe deuten auf Schwingtür, rechts und links waren Briefmarkenautomaten und Emaille-Schilder befestigt,
die Lampen sind wohl original. Nähere Daten unbekannt.

Kurz vorher war die Alfred-Wegener-Gedächtnisstätte:

http://www.zechlinerhuette.com/de/touri ... taette.php

Merke: Auch ein Stau kann zur Erkenntniserweiterung beitragen,
wer bringt Alfred Wegener schon sonst mit Zechlinerhütte in Verbindung ?

Und: Ein lostplacer hat die Augen immer auf, auch im Straßenverkehr :mrgreen: .

Gruß Fm

@kuhlmac: so ähnlich dachte ich auch, weitere Infos sind angefordert
.
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Beitrag von Fieldmouse » 06.09.2008 20:57

So, angeforderte Infos sind bei mir angekommen, helfen uns aber nicht weiter,
:lightup: jetzt meine Idee wegen der ungelösten Bedeutung der maritimen Symbole:

Das Gebäude wurde 1888 erbaut, es gab noch kein Kraftfahrzeugverkehr, und keine Flugzeuge.
Dampfmaschinen und Segelschiffe / Dampfer waren angesagt.
Könnten jetzt Anker, Paddel, Steuerrrad und Windrose allgemein auf Post-Schiffsverkehr / Postschiffe hindeuten ?
Eben auf die Errungenschaften der damaligen Zeit, wie auch die Telegraphie mit ihren Blitzen ?

Anders würden diese Symbole hier im Binnenland keinen Sinn machen.
Gruß Fm

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Beitrag von mucimuc » 24.05.2009 09:13

Hier die kleine lost Post am ebenso lost Bahnhof von Burglengenfeld in der Oberpfalz
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Der sogenannte Wutbürger ist durch und durch Demokrat. Außer man gibt ihm nicht Recht.

Baum
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Beitrag von Baum » 17.07.2010 23:28

Hallo,

4 Bilder aus Berlin (Kreuzberg).
Ich nehme wegen dem Posthornsymbol an, dass es sich hier um die Ruine eines Postamtes handelt.

Baum
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Beitrag von MikeG » 18.07.2010 00:47

Moin!

Hast Du auch den Strassennamen dazu?

Mike

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Beitrag von Baum » 18.07.2010 10:28

Da ich mich damals recht ziellos zu Fuß durch Berlin bewegte, kann ich die straße nur aus den anderen Bildern grob erschließen.
Vorher hatte ich die Heeresbäckerei und den Viktoriaspeicher fotografiert, beides in der Köneicker Straße.
Die Post befindet sich dann im weiteren Verlauf dieser oder ihrer Verlängerung in Richtung Norden.

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Beitrag von redsea » 18.07.2010 11:10

Voilà: Bing Maps

Rudiment des Vorderhauses des ehemaligen Postamts 16 in der Köpenicker Straße 122 in Berlin-Mitte. Das Gebäude wurde um 1895 im typisch repräsentativen Stil kaiserlicher Postbauten errichtet und im Zweiten Weltkrieg zerstört. Erhalten blieben zwei Hofgebäude mit einfachen gelben Ziegelfassaden, die als Werkstatt bzw. Magazin genutzt wurden. Die Gesamtanlage ist als Baudenkmal ausgewiesen.
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... 16_-01.jpg

Viele Grüße

Kai
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Beitrag von Baum » 18.07.2010 12:17

Genau, das scheint sie zu sein, hab sie leider nicht selbst gefunden auf GE.

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Beitrag von Fieldmouse » 22.01.2011 10:39

Um nochmal auf die alte Meller Post von 1888 zurückzukommen, stand vor einer Woche hier in der Zeitung:

"Bis 1998 war das Gebäude, das wir auf den Bildern sehen, die Meller Post. ...der Schriftzug „Postamt“ ist immer noch zu lesen. Auch die Fassade sieht, abgesehen von den beiden kleinen Spitzdächern, immer noch weitgehend so aus wie 1888.

....ganz links das geflügelte Rad, das auf den Götterboten Hermes verweist und auch als Zeichen für die Eisenbahn verwendet wurde. Verbunden ist es hier mit dem Posthorn.

Daneben sind die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft zu sehen, zusammen mit Morsezeichen und mit Blitzen, die für die elektrische Telegrafie stehen (1874 wurde die Post mit dem Telegrafenamt zusammengelegt). Über dem rechten Fenster ist zum einen ein versiegelter Brief abgebildet und zum anderen ein Anker mit Rudern, der als Gegenstück zum geflügelten Rad den Transport auf dem Wasserweg symbolisiert.

Neben dem geflügelten Rad und dem Posthorn ist auch eine Peitsche abgebildet. Doch die Zeit der Postkutschen war bald vorbei..."


Meller Kreisblatt v. 15.1.11

Fm.

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