Hamburg: Bunker bei Grindelhochhäusern?

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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Mungo
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Hamburg: Bunker bei Grindelhochhäusern?

Beitrag von Mungo » 07.02.2005 13:35

Das Thema wurde hier viewtopic.php?t=861&postdays=0&postorde ... l&&start=0 schonmal abgehandelt, aber gestern habe ich etwas Neues entdeckt. Kann es sein, dass sich im Park zwischen den Grindelhochhäusern doch ein Schutzraum verbirgt, und zwar ein gar nicht kleiner? Ich schätze das Ganze mal auf 20*20 Meter. Wer weiß mehr? Bei Netzrecherchen habe ich nichts gefunden.

Hier die Bilder
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Beitrag von Mungo » 07.02.2005 13:37

Und mehr Bilder
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lars
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Beitrag von lars » 08.02.2005 10:48

Moin,
Ist schon länger her, aber Ich meine mal gesehen zu haben, wie bei den Grindelhochhäusern über eine Schräge, muss nicht die auf dem Bild gewesen sein, Müllcontainer mittels Seilwinde zum Müllwagen hochgezogen wurden, insofern wäre es ein schlichter Müllkeller. Könnte auch passen, die Häuser haben/hatten Müllschlucker, die vermutlich im Keller enden, von da muss der Müll ja auch irgendwie wieder wegkommen.

Gruß Lars

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 08.02.2005 12:39

Hi!

Für einen Keller spricht auch die Schräge zum Hinauf-/Hinabschieben eines Fahrrads...

Mike

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Beitrag von Herr Auer » 08.02.2005 19:28

Moin !
Das Gebiet der Grindelhochhäuser war vor dem Krieg ein sehr eng bebauter Stadtteil aus der Gründerzeit .
Diese Gegend wurde dem Erdboden annähernd gleich gemacht und anschließend von den englischen Besatzungsmächten als Bauland benutzt .
Die Wohnungen wurden ursprünglich für die Besatzungstruppen und ihre Angehörigen geplant und gebaut .
Ein sicherer Hinweis für die Kellertheorie ist auch der verwendete gelbe Klinker an den Seitenwänden . Es ist selbiger Klinker wie an den Hochhäusern selbst !
Evtl. Bunker hätten die Engländer mit Sichereheit beseitigt , wegen der Statik und des geschichtlichen Hintergrundes .
Gruß

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Beitrag von master » 09.02.2005 15:41

Hallo!

Ich denke, dass es sich bei dem "Bunker" um Keller fuer technische Anlagen handelt.
Wahrscheinlich Muellcontainer.
Waren die Grindelhaeuser nicht die ersten "Hochhaeuser" in Hamburg?
Also zur damaligen Zeit etwas besonderes und mit dem technisch neuesten Errungenschaften ausgestattet, wozu wohl auch die Muellentsorgung durch "Muellschlucker" gehoerte.
Viele dieser Anlagen wurden durch den Umweltschutz (Abfalltrennung) stillgelegt.

Meines Wissens gibt es zwei verschiedene Arten:
Die einen bestehen nur aus vertikalen Schaechten, funktionieren aufgrund der Schwerkraft.
Andere werden mit Druckluft betrieben, ich vermute die Schaechte weichen von der Vertikalen ab, um bei groessern Wohneinheiten eine zentrale Sammelstelle zu ermoeglichen.
Dort wurde dann auch eine Muellpresse installiert.

Spiegel-TV?? hat mal ueber einen Wohnkomplex in Berlin berichtet, mit eben dieser Druckluftanlage.
Ein Gebaeude ueber einer Stadtautobahn??.
Aus technisch Sicht, sozusagen dem Hausmeister ueber die Schulter geschaut.
Aber auch aus sozialer Sichtweise. Viele dieser Grossprojekte,erbaut anfang der siebziger (Grindel gehoert nicht dazu), haben sich zu sozialen Brennpunkten entwickelt.

Bei den Grindelhaeusern gibt es einhergehend mit Eigentuemerwechseln Probleme mit der Instandhaltung, die Mieter beklagen sich, alles schon durch die Medien gegangen.
Ob berechtigt oder nicht, kann ich nicht beurteilen.

Thomas

ladykracher
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Beitrag von ladykracher » 09.02.2005 17:03

master hat geschrieben: Spiegel-TV?? hat mal ueber einen Wohnkomplex in Berlin berichtet, mit eben dieser Druckluftanlage.
Ein Gebaeude ueber einer Stadtautobahn??.
Aus technisch Sicht, sozusagen dem Hausmeister ueber die Schulter geschaut.
Das war in SternTV reportage:

Zitat: "Ein Haus in Berlin kennt jeder: die "Schlange". Ein Wohnkomplex mit 1.700 Wohnungen, in denen rund 5.000 Menschen leben. Mitten durch den Riesenbau führt die Berliner Stadtautobahn. Einer von drei Hausmeistern ist Michael Grimm (43). Er arbeitet dort seit sechs Jahren, wohnt mit seiner Freundin auch in der "Schlange". "Wenn man in diesem Haus hinten fertig ist, fängt man vorne wieder an", beschreibt Grimm seinen Job. Fast täglich ziehen Leute ein und aus, fast täglich einen Wasserrohrbruch oder eine verstopfte Müllanlage. Denn Mülltonnen gibt es hier nicht und in die Müllabwurfschächte wird einfach alles rein geworfen bis hin zur ausrangierten Waschmaschine. Wie viele Kilometer Michael Grimm täglich bei seiner Arbeit auf den endlosen Fluren zurücklegt, kann er gar nicht sagen, es kommt einem täglichen Marathonlauf gleich, allerdings ohne Zieleinlauf."

Quelle: http://www.stern.de/tv/reportage/?id=522691.

Philipp

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Beitrag von master » 09.02.2005 23:53

Berichtigung:

Druckluft ist natuerlich falsch.
Da wuerde einem der Muell ins Gesicht geblasen, auch technisch nicht moeglich.

Es handelt sich um Anlagen die mit einem Vakuum arbeiten.

Ja,ich hatte die "Schlange" gemeint,konnte nur nicht auf den Namen kommem.

Thomas

Barischma
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Re: Hamburg: Bunker bei Grindelhochhäusern?

Beitrag von Barischma » 13.10.2020 23:05

Uralter Beitrag, aber ich antworte mal.

Ja, das sind Kelleraufgänge. Und dort wurden die Müllcontainer raufgezogen. Wie schon geschrieben wurde, war dort ein dicht bebautes Wohngebiet, das im Krieg vollständig zerstört wurde.

Zudem verlief die Straße Klosterallee durchgehend vom Lehmweg bis zur Hallerstraße, nun nur noch bis zur Oberstraße und es wurde ein Parkgelände angelegt. Wenn man genau hinsieht, kann man den Straßenverlauf noch erahnen. Unter der Erde sind einige Tiefgaragen.

Die gesamte Anlage war ein Dorf in der Stadt. Dies ist heute leider vorbei, die einstigen Läden sind heute Büros für Anwälte, Architekten usw.

Eigentümerwechsel gab es eigentlich nur einen. Nämlich bei dem Haus Oberstraße 14, in dem vormals das Postsparkassenamt und 1 Raum Wohnungen für Postangestellte (ich habe meine erste "Wohnung" liebevoll Wohnklo genannt ;) ). Das ganze Haus war damals an die Deutsche Bundespost vermietet und nicht wirklich gepflegt. Nach dem Auszug der Post wurde das Haus an einen privaten Investor verkauft und verfiel komplett. Dies ging durch die Medien und es dauerte lange, bis die Stadt rechtlich dagegen vorgehen konnte. Heute ist das Haus verkauft und saniert. Man kann möblierte Wohnungen auf Zeit mieten. Ja, ich weiß, es gab auch andere Berichte und im Kern ist wohl etwas dran, wie das bei öffentlichen Parks so ist, aber ich hab davon nix mitbekommen.

Inzwischen sind auch alle anderen Häuser, die übrigens immer noch im Eigentum der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft SAGA sind, saniert. Dabei ging die Müllabwurfanlage leider unter. Praktisch war sie, aber der Keller stank und Ratten gab es auch.

Klitzekleiner Exkurs über die Grindelhochhäuser. Ich wohne hier immer noch gern. Denkmalgeschützt mitten im Park. Zu meckern findet man immer was, aber im Großen und Ganzen....mitten in der Stadt, angemessener Mietpreis (offen gesagt, für die Gegend und mitten in HH spottbillig. Mich tragen sie hier mit den Füßen zuerst raus), 15 min zur Alster. Es gibt eindeutig schlechteres.

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