Nutzdauer von ABC - Filtern / Brunnen in Schutzanlagen

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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ladykracher
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Nutzdauer von ABC - Filtern / Brunnen in Schutzanlagen

Beitrag von ladykracher » 20.08.2004 18:37

Hallo!

In einem Beitrag vom WDR - Aktuelle Stunde - unter http://www.wdr.de/tv/aks/thema_woche01_41.html erscheint die Aussage, dass ein Luftfilter ABC geöffnet nur für 2 Wochen einsatzfähig ist. Ich kann dies leider nicht selbst bestätigen, obwohl ich bei meiner Bundeswehr - Zeit über 8 Monate in Mechernich war (LW MatDepot untertage).

Zu meiner Frage:
1. Stimmt die Angabe?
2. Bedeutet dies nicht bei Anlagen, welche auf 30 oder mehr Tage Nutzung im Ernstfall angelegt wurden, ein logistisches Problem? Schließlich ist ja auch der Platz im Schutzraum begrenzt ist.

Ich habe noch einen 3.
Punkt:
Ein Bekannter, bis Juli 2004 angestellt bei RWE, sagte mir, dass im ehemaligen Not/Ausweichleitstand der RWE in Braunsfeld einmal wöcchentlich die Wassergüte hätte überprüft werden müssen. Mir erscheint das Intervall sehr hoch und sehr kostenträchtig. Kann jemand diese Angabe veifizieren?

MFG Philipp :mrgreen:

Malefiz
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Re: Nutzdauer von ABC - Filtern / Brunnen in Schutzanlagen

Beitrag von Malefiz » 20.08.2004 20:01

ladykracher hat geschrieben:Hallo!

In einem Beitrag vom WDR - Aktuelle Stunde - unter http://www.wdr.de/tv/aks/thema_woche01_41.html erscheint die Aussage, dass ein Luftfilter ABC geöffnet nur für 2 Wochen einsatzfähig ist. Ich kann dies leider nicht selbst bestätigen, obwohl ich bei meiner Bundeswehr - Zeit über 8 Monate in Mechernich war (LW MatDepot untertage).
So mal vom allgemeinen Aufbau von solchen Filtern ausgehend, kann ich mir das schon vorstellen, die enthalten ja Alle ein Adsorbens, d.h. eine Substanz mit riesengroßer Oberfläche, wie zum Beispiel Aktivkohle. Da gibts noch andere, aber Aktivkohle wird wohl gerne verwendet. Wenn die feucht wird verklumpt die und die Oberfläche nimmt ab. Das heißt es kann nicht mehr viel gebunden werden. Oder es wird die Oberfläche durch irgendwelche Partikel zugesetzt. Maskenfilter bei der BW oder für Atemschutz in Labors usw haben nur eine Lebensdauer von ein paar Stunden, der Grund dürfte der gleiche sein.

petzolde
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Beitrag von petzolde » 10.09.2004 13:05

Die Aussage, wonach Filter nur 14 Tage haltbar seien, ist so nicht verwertbar. Es fehlen Angaben zur Filterbauart, Dimension, Filtermaterial,Schadstoffgehalten in der zu filternden Luft,...

Aktivkohlefilter z.B. sind so lange haltbar, bis sie durch den auszufilternden Stoff "beladen" sind; die Beladung kann im günstigsten Fall bis zu 10 % des Filtervolumens/-Gewichts erreichen. Verständlicherweise können Filter verkleben oder verstopfen, wenn in der zu filternden Luft oder im zu filternden Wasser Feinpartikel oder klebende Substanzen vorhanden sind.

Solange nicht bekannt ist, welche Substanzen herauszufiltern sind, lassen sich keine vernünftigen Aussagen machen. Beispiel: Aktivkohlefilter werden bei Tankstellen eingesetzt, wenn Benzin in den Boden gesickert ist. Wenn der Untergrund saniert werden soll, wird die Bodenluft mit den benzinhaltigen Dämpfe aus dem Boden abgesaugt und über den Aktivkohlefilter geleitet. Die Standzeit der Filter kann bei etlichen Monaten liegen, wenn die Belastung der geförderten Luft entsprechend gering ist.

Wichtig ist, daß die Filterbeladung bzw. der Filterdurchbruch kontrolliert werden, was Messungen in der zu filternden Luft voruassetzt. Wenn dies bei einem Bunker nicht möglich sein sollte, ist es schon denkbar, daß irgendeine Verwaltungsverordnung den Filtertausch nach 14 Tagen vorsieht...

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